Brächte mal Eure Meinung
obwohl WE ist und ich bei meinem Schatzi bin geht es bei mir heute mal nicht um was medizinisches.
Bräuchte mal von Euch ein paar Meinungen zu einem heiklen Thema.
Also, ich gehe ja noch vollzeit arbeiten. Bin jetzt seit 1 1/2 Jahren in dieser Praxis tätig. Jetzt haben meine Kollegin und ich herausgefunden dass unser Chef uns die ganze Zeit weit unter dem eigentlichen Tariflohn bezahlt, d. h. in meinem alle sind mir so jeden Monaten ca. 700 Euro verloren gegangen.
Ich kann mich über meinen Chef ansonsten nicht beschweren, kann frei nehmen wann ich will etc. Jedoch ist er halt, aber ich denke, wie alle Chefs sehr auf sein Wohl und sein Geld bedacht.
Jetzt hab ich das Ganze natürlich meinem Schatzi erzählt und der meinte natürlich, ich sollte mein Geld, das mir ja zugestanden hätte einklagen, er hat sich schlau gemacht, kann man noch im Nachhinein.
Ich hab mit meiner Kollegin drüber gesprochen, die will es net machen, muss ja auch noch weiterhin mit dem Chef klarkommen und ist nicht in absehbarer Zeit weg. Ich hingegen würde nach meinem Mutterschutz dort eh nicht arbeiten wegen Umzug.
Jetzt bin ich halt hin- und hergerissen, was tun? Ich müsste eigentlich eh nur noch bis 27.12. arbeiten gehen, dann haben wir Urlaub und ich meinen Resturlaub und dann beginnt schon der Mutterschutz.
Würdet ihr das Geld einklagen? Ich mein, so käme ich natürlich auch auf mehr Geld nacher beim Elterngeld.
Ich bin ja so ein Typ der eigentlich nie Krach will und bin derzeit hin- und hergerissen :-X
Wie wäre denn Eure Meinung?
Danke fürs Lesen und Durchhalten bis hierher :ROSE:
Lg Manu 23+4
Brächte mal Eure Meinung
Hallo Manu,
das ist wirklich ein heikles Thema, allerdings würde ich es versuchen einzuklagen, egal wie nett und flexibel dein Chef bisher war.
Das Geld steht dir rein rechtlich zu, um so besser dann auch noch für dein Elterngeld am Ende. Viel verlieren kannst du bei der Sache ja nicht.
Und wenn du dann nur noch bis zum 27.11. da bist, warum nicht? (Auch wenn es sich vllt. etwas feige anfühlt.)
Aber ich denke jeder muss zu sehen, dass er mit dem A*sch an die Wand kommt, das ist doch perfekt um die Zeit im Mutterschutz zu nutzen ... :JOKINGLY:
LG Ani 17+4
Brächte mal Eure Meinung
also bevor Du klagst, würde ich ein Gespräch mit Deinem Chef unter 4 Augen erst mal versuchen .
Du kannst das Geld immer noch einklagen, wenn das auch im nachhinein geht, kannst du das ja sobald machen wie Du im MS bist.
Mir ist das vor einigen Monaten passiert das ich in der Zeit in der ich auf Teilzeit tätig bin ( zu dem Zeitpunkt 2 Jahre) nie irgendwelche Zuschläge gezahlt wurden, d.h Wochenende ; Feiertage ; Spätschichtzulage.
Einer Mitarbeiterin aus dem Büro ist das zum Glück aufgefallen und ich habe eine dicke Nachzahlung bekommen.
Hätten die jetzt aber gesagt :Pech gehabt!
Hätten die mich kennengelernt! Denn ich geh nicht zum Spaß arbeiten, zumindest nicht an erster Stelle! :-)
Vielleicht lenkt er ja auch direkt ein, lässt das ausrechnen und Du bekommst auch eine Nachzahlung, wenn Du Dich ansonsten gut verstehst mit Ihm würde ich das erst mal mit fragen und reden versuchen, viel Glück !
LG Susanne
Brächte mal Eure Meinung
Hi!
Ja, das ist echt eine blöde Situation, vorallem wenn er immer ein guter Chef war.
Ich würde es so machen wie Susanne es schreibt, mit ihm reden, wenn er nicht einlenkt einklagen.
Und die Kollegin die noch da ist, der kanns so oder so nur von nutzen sein.
Die muss ja gar nix tun wenn sie dableiben will.
Immerhin sind das glaub ich - wenn ich richtig gerechnte hab - rund 12000Euro die du bekommen würdest, oder?
Naja, wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir viel Glück dabei und das alles friedlich und freundlich abläuft!
Daniela 24+0
Gemach, gemach, ...
Was Dir allerdings zusteht, solltest Du auch bezahlt bekommen, dass wiederum sollte für die menschlich-kollegiale Seite Deines Chefs eine Selbstverständlichkeit sein und wenn nicht,
tja,
dann kommt das Rechtliche:
1.
Sieht Dein Arbeitsvertrag eine tarifliche Entlohnung vor? Bzw. sind Dein Betrieb und Du tarifgebunden?
Falls ja, nach welchem Tarifvertrag?
Falls nein, ist der für Deine Berufsgruppe geltende Tarifvertrag in Deinem Bundesland für allgemeinverbindlich erklärt worden?
Falls weder arbeitsvertraglich noch tarifrechtlich eine Tarifbindung besteht, gibt es auch nicht mehr Lohn.
2.
Hast Du die vermeintliche monatliche Differenz richtig errechnet? Sie erscheint mir sehr hoch (falls sie richtig ist, man, Dein Chef spart aber Kosten, pfui!).
3.
Gibt es in dem Tarifvertrag/im Arbeitsvertrag sogenannte Verfallsklauseln? Häufig ist es nämlich so geregelt, dass man allenfalls Rückstände für 2 bis 4 Monate noch geltend machen kann, der Rest ist verfallen. Allerdings sind solche Klauseln in Arbeitsverträgen oftmals schlecht formuliert, mit dem neuen AGB-Recht nicht in Einklang zu bringen und unwirksam.
4.
Ein Anwalt kostet Geld. Bist Du rechtsschutzversichert? Für Arbeitsrecht? Falls ja, wie hoch ist die Selbstbeteiligung, falls Du eine hast? Ggf. würde nämlich (bei wirksamer Verfallklausel) die Selbstbeteiligung schon einen Großteil der Anwaltskosten auffressen; ohne Rechtsschutzversicherung und mit wirksamer Verfalsklausel würdest Du sogar unter Umständen drauf zahlen. Die Besonderheit im Arbeitsrecht ist nämlich, dass jede Partei ihre außergerichtlichen und gerichtlichen Kosten erster Instanz selbst trägt, d. h. Du also selbst wenn Du gewinnst, diese nicht zurück erlangst.
Eine andere Möglichkeit der Klage ist, sich selbst zu vertreten und dann vor der sogenannten Rechtsantragstelle am Arbeitsgericht die Klage "fertigen" zu lassen (allerdings fehlt Dir dann das juristische know-how, da dort keine Rechtsberatung durchgeführt werden darf und Du Dich in der Güteverhandlung und der mündlichen Verhandlung selbst vertreten würdest).
Solltest Du klagen, nimm auf jeden Fall einen guten Anwalt, der sich im Tarifrecht auskennt und nicht den erstbesten.
Ganz liebe Grüße
und toi, toi, toi
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