Hallöle,
ich erzähle Dir gerne von meinen 2 Erfahrungen, keine Angst, werden auch keine Horrorgeschichten :
Vorweg - ich bin weder hart im Nehmen noch besonders tapfer und früher habe ich auch unter Panikattacken gelitten, ich weiß daher sehr genau, wie sehr man sich in seine Ängste reinsteigern kann.
Also am Tag des KS musste ich eine Stunde vor der OP nüchtern antanzen, dann gabs ne Infusion mit Kochsalzlösung ( wegen dem Kreislauf) und dabei wurde ctg geschrieben. Ich hatte schon das schicke OP-Hemdchen an und wurde dann nach ca 1 h in den OP-Wartebereich gefahren ( mit meinem Bett). Dort wurde ich auf den OP-Tisch umgelagert, während mein Mann in einen anderen Raum kam zum Umziehen. Während die Narkose gesetzt wurde, durfte Männe nicht dabei sein ( warum auch immer), aber eine Hebamme hält Dein Händchen ( die ist nämlich die ganze Zeit dabei). Ich habe zu dem Zeitpunkt schon völlig unkontrolliert gezittert, zum einen, weil es ziemlich kalt ist im OP und zum anderen, weil ich soo Schiß hatte. Dann musste ich mich setzen und möglichst weit nach vorne beugen, damit die Spritze für die Spinale gesetzt werden konnte. Du merkst nur einen kleinen Pieks und irgendwie Rumgewurschtel am Rücken, tut aber nicht weh und dauert ca. 3 Minuten, dann werden sofort Deine Beine warm ( sehr angenehm bei den eisigen Temperaturen) und Du kannst Dich hinlegen und wirst verkabelt. Dann wird der Blasenkatheder gelegt ( merkst Du aber nicht mehr, weil die Beine schon taub sind) und Dein Mann sowie das restliche OP-Team trudeln ein ( gefühlte 20 Menschen, tatsächlich so ca. 7 würde ich sagen).
Das grüne Tuch wird gespannt und der Anästhesist wird versuchen, mit Dir ein bisschen zu erzählen, um Deine Aufregung zu minimieren. Dann gibt es einen Probeschnitt, den Du dann normalerweise nicht mehr merkst und los gehts.
Ich war ziemlich erstaunt wie heftig man gerüttelt und geschüttelt wird, damit hatte ich nicht gerechnet beim ersten mal, da Du aber festgeschnallt bist auf dem OP-Tisch kannst Du nicht runterfallen :-) Tut auch nicht weh, ist nur komisch, habe mich in der Zeit einfach voll auf meine Atmung konzentriert. Nach ca. 5 (?) Minuten ist es dann soweit, Du hörst das Absauggeräusch und meistens ein Schrei und alle gratulieren Dir, dann wird auch schon das Baby über das Tuch gehalten.
Bei mir ging das Kind dann kurz mit dem Anästhesisten und der Hebamme raus, mein Mann wurde gefragt, ob er mitgehen wollte, er blieb aber beim ersten mal bei mir ( beim zweiten mal ging er mit). Dann wurde mir plötzlich ziemlich übel ( Kreislauf sackt wohl manchmal nach dem Durchtrennen der Nabelschnur ab), das sagte ich sofort dem Anästehsiehelfer und er hat mir was gespritzt und ne Spuckschüssel hingestellt, dann wars aber auch gleich wieder gut.
3-4 Minuten später kam dann mein Baby zurück und sie haben mich einseitig losgeschnallt und ihn mir in den Arm gelegt. Den Rest des Zusammennähens habe ich dann nicht mehr wirklich mitbekommen ( vielleicht noch 20 Minuten) weil ich so fasziniert von meinem Kind war ( er kam mir übrigens anfangs total fremd vor).
Sooo, jetzt muss ich schnell die Kinder ins Bett bringen, wenn Du magst erzähle ich Dir nachher noch von dem weniger schönen Erlebnis beim 2. KS - oder aber auch nicht.
LG
Jutta