LIebe Julia,
das es immernoch so schlimm ist erschreckt mich. Habe eigentlich gedacht das du mit deinem Mann nun eine Lösung gefunden habt. Was macht er denn beruflich? Kann er mit einem anderen Arbeitgeber was an seinen Arbeitszeiten ändern? Das geht doch so nicht weiter. Ich rate dir auf die Ärztin zu hören und nochmal stationär neue Tabletten aus zuprobieren und dich einstellen zu lassen.
Ich würde dir sogerne helfen. Weißt du, ich kenne mit meinen 2 kleinen auch die Art von Ohnmacht und wenn ich Frühschicht hatte und dann nachmittags eine ganze Woche mit den Kindern allein bin, dann sind meine Nerven auch blank, aber ich habe trotzdem Freude an meinen Kindern und ich habe auch "Inseln" nur für mich, in denen ich auftanke. Das scheinst du nicht zu haben, das schaffst du allein nicht da muß dein Mann mit ran.
Ich denke das alles weißt du eigentlich und ich finde es echt schade das dein Mann die Situation nicht richtig erkennt.
LG

Liebe Julia,
du solltest unbedingt auf deine Ärztin hören! Es gibt doch von den Krankenkassen auch Haushaltshilfen etc, die die zahlen, wenn die Mama krank ist, und das bist du. So wie sich das liest, ist es mit ein paar Std. Auszeit in der Woche keineswegs getan. Es muss da eine Möglichkeit geben, auch für deinen Mann. Mach ihm klar, wie ernst es ist, nimm ihn vielleicht mal mit zur Ärztin. Wenn du jetzt eine andere ernste Krankheit hättest und in eine Klinik müsstest, müsste das ja auch gehen!
Nimm dich endlich wichtig genug, das durchzusetzen. Ich weiß, was es heißt, eine depressive Mutter zu haben. Meine Mama hat das nach der Geburt meiner Schwester 6 Jahre(!) rumgeschleppt, bevor sie den Leidensdruck hatte, in eine Klinik zu gehen. Für mich war das schrecklich, jeden Mittag saß sie weinend am Küchentisch, wenn ich heimkam, jeden Abend hab ich sie im Bett weinen gehört - und mein Papa war überfordert, hats nicht bemerkt oder jedenfalls so getan. Jetzt sind sie geschieden. Bitte lass es nicht so weit kommen und geh zur Ärztin, sprich mit ihr über die Situation und sag, dass du Hilfe brauchst, das zu organisieren! Tu es für dich, deine Ehe und nicht zuletzt deine Kinder.
LG und nimm mir meine klaren Worte bitte nicht übel, nur zu Herzen, okay?
Daniela

Hallo Julia,
das hört sich aber alles wieder nicht so gut an!
Sprich unbedingt nochmals mit Deinem Mann! Wenn Du ganz ausfällst und das für einen längeren Zeitraum, dann ist ihm und den Kindern auch nicht geholfen. Es muss eine Lösung geben um Dich ein wenig zu entlasten. Du musst nicht die ganze Familienlast auf DEINEN Schultern tragen! Auch wenn die Männer das Geld meist nach Hause bringen, ist das nicht die Entschuldigung für alles!!!!
Was ist denn wenn Du den Kleinen wenigstens für ein paar Stunden in die Krippe gibst? Einfach um in Ruhe Haushalt oder Einkäufe zu erledigen? Es gibt doch auch Vereine, die so kleine Knirpse betreuen. Zumindest bei uns ist das so.... Natürlich ist das ein finanzieller Aufwand, der es aber in Eurer Situation sicher wert ist!
Es tut mir im Herzen weh, wenn ich Deine Zeilen lese. Die beiden Kindern müssten doch so viel Freude bringen und irgendwie kann ich das bei Dir gar nicht lesen! Natürlich sind sie auch anstrengend, aber das Positive überwiegt doch!
Oder: Wie wäre es denn mit einer Mutter-Kind-Kur? Dort sind die beiden auch gut aufgehoben, Du kannst abschalten, etwas für Dich tun und auch für Deine angeschlagene Psyche! Sprich doch auch mal das Thema bei der Therapie an! Es würde vielleicht Euch allen gut tun! Vielleicht entspannt das auch Mattis, wenn Du ein wenig ruhiger wirst. Deine Anspannung überträgt sich sicherlich auch auf ihn!
Versuche alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit es Dir bald und schnell wieder besser geht und da würde ich die stationäre Aufnahme nicht unbedingt zur Seite schieben. Wie soll es denn sonst weitergehen und was bringt die Zukunft dann?
Bitte versteh meine Zeilen nicht als Kritik. Ich würde Dich am liebsten in den Arm nehmen, ganz fest drücken und Dir gerne etwas abnehmen können!
Hoffe, dass es Dir bald besser geht und Du passende Hilfe findest!
Liebe Grüße
Nina + ihre zwei
:IN LOVE: