wie handhabt ihr das mit streitigkeiten zwischen kindern?
daniel ist zwar sehr klein und zart von statur (trägt immer noch 74/80 und wiegt aktuell 10,2kg), aber er versucht sich immer durchzusetzen.
nimmt ihm jemand sein spielzeug weg, kreischt er total zornig rum. nimmt ein anderer ein spielzeug, dass er kurz abgelegt hat, kreischt er ebenfalls. soweit ist das wahrscheinlich okay (bis auf das kreischen, aber er versucht auch anderen ihre sachen wegzunehmen. daheim im spielzimmer, wenn wir besuch haben, muss er immer genau mit den sachen spielen, mit denen das andere kind gerade spielen will, aber zunehmend ist er auch auswärts so.
will das andere kind ihm die sachen nicht lassen, versucht er es zu entreissen, drückt das andere kind weg - und bisher zweimal hat er das andere kind von hinten umarmt, nach hinten gezogen, bis beide umgefallen sind.
einerseits will ich ja, dass die kinder lernen dinge selber zu regeln. ich will, dass er selbstbewusst wird und eigentlich finde ich es auch nicht schlecht, wenn er lernt sich durchzusetzen, aber... und gerade dieses aber... wieweit lassen, wann unterbinden?
manchmal ist ja klar, wann man unterbindet, - wenn "geschubst" wird (bei ihm mehr ein wegdrücken, als ein schubsen) oder etwas weggenommen wird. aber soll ich versuchen das kreischen zu unterbinden, wenn etwas nicht nach seinem willen läuft? muss ich ältere und stärkere kinder vor ihm genauso beschützen, wie die gleichstarken?
gestern hat er bei einem spiel- und bewegungskurs einen fast 3jährigen jungen (und der ist ein ziemlich großer und kräftig gebaut) immer wieder sehr bestimmt weggedrückt von den sachen, mit denen er spielen wollte und ihm auch mal etwas weggenommen (das er allerdings davor hatte und nur abgelegt hatte um noch etwas anderes zu holen).
wo ist der richtige pfad? wo fängt erziehung an, wo ist es überbehütung? manchmal verwischen die grenzen. geht es euch auch so? was darf/soll man zulassen, was sollen die kinder selber regeln lernen. - hauen tut er übrigens nicht, - das war mal ne ganz kurze zeit, aber schon wieder vorbei. es ist momentan mehr ein wegdrücken.
ich versuche ihm immer gut zuzureden und ihm zu erklären, wenn er seine grenzen überschreitet. aber manchmal bin ich mir unsicher, ob das schon eine grenzüberschreitung ist oder nicht...
bin gespannt auf eure antworten! claudia
wie handhabt ihr das mit streitigkeiten zwischen kindern?
Ich habe hier daheim gewisse Regeln, z.B. wer zuerst mit einem Spielzeug spielt der hat es und der andere muss eben warten oder was anderes nehmen. Wenn die Kinder das selber geregelt bekommen gut, wenn nein greife ich ein.
Auch unterwegs versuche ich, da zu vermitteln. Will Jaime das Spielzeug eines anderen Kindes benutzen dann frage ich für ihn, und wenn es okay ist darf er damit spielen. Ich hoffe, er merkt sich wie das geht bis er selber sprechen kann ;-) Wenn andere ihm etwas wegnehmen warte ich auch erstmal ab, ob er sich selbst zur Wehr setzen kann, wenn nicht vertrete ich ihn; bei größeren Kindern allein, bei kleineren hoffentlich mit deren Eltern.
Ich würde von einem Dreijährigen auch nicht verlangen, dass er das selbst regelt. Was erwartest du von ihm? Dass er es deinem Kind besser erklären kann als du? Dass er sich wehrt und deinem Kind damit eine Plattform gibt, sich durchzusetzten? Oder zurückschlägt und den Fehler deines Kindes bestraft? Aller Wahrscheinlichkeit nach weiß er auch nicht, wie er reagieren soll, höchstens dass man kleinere Kinder nicht schubsen darf. Selbst Erwachsene tun sich manchmal schwer, einem fremden Kind Kontra zu geben, ich finde es in Ordnung wenn sie es tun, aber wenn sie es nicht tun ist das eben mein Job.
Es hat also überhaupt nichts mit Überbehütung zu tun, wenn du deinem Kind elemantare Umgangsformen zeigst. Durchsetzen lernen wird es sich, wenn es ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt und ein Gefühl für Recht und Unrecht, und das kann man erlernen ohne dass man sich auf dem Spielplatz kloppt. Und im Moment bist du die beste Instanz, die ihm zeigen kann, welches Verhalten in Ordnung ist und welches nicht. Wenn er Sachen wegnehmen will, gib sie zurück und erkläre ihm, dass das andere Kind damit gerade spielt. Wenn er Sachen weggenommen bekommt, sag dem anderen Kind dass das nicht in Ordnung ist. Wenn er schubst oder haut, dann halte ihn fest und sage ihm, dass das dem anderen Kind wehtut. Das hat weniger damit zu tun, das andere Kind zu beschützen, sondern deinem Kind beizubringen, sich in andere hineinzuversetzen und ihm zu zeigen, wo die Grenzen der anderen anfangen. Was du mit anderen, ob Kind oder Erwachsener, nicht machen würdest, dass solltest du auch bei deinem Kind nicht zulassen.
lg,
eva
jetzt fühle ich mich gänzlich unverstanden
es ging um situationen, wenn er ein spielzeug verteidigt und kreischen anfängt oder ein anderes kind wegdrückt, weil er nicht abgeben will. und nein, ich bin mir eben in solchen situationen nicht sicher. in situationen, wie du sie beschreibst, ist es klar, dass ich eingreife, aber hast du nie mal eine situation, die neither fish nor flesh ist?
dass ich eingreife, wenn ich merke, er überschreitet eine grenze, versteht sich von selbst. habe ich auch so geschrieben. mir ging es um die gradwanderungen und wieviel spielraum man geben kann und soll...
finde es ja toll, wenn du da nie zweifel hast, was das richtige ist. ich habe sie manchmal und deswegen frage ich ja, wie es andere handhaben.
liebe grüße, claudia
jetzt fühle ich mich gänzlich unverstanden
Du schriebst, du willst dass er sich durchsetzen lernt, und hast gefragt ob du dich deswegen in jeden Konflikt einmischen solltest, und ich hab mein Statement dazu gegeben: So lange Konflikte mit kreischen und wegdrücken ausgetragen werden, greife ich ein, denn so sollte man keine Konflikte austragen.
Mir ist klar, dass unsere Kinder noch wenig Möglichkeiten haben, sich anders durchzusetzen. Trotzdem will ich nicht, dass Wegdrücken und Schreien als akzeptable Lösung abgespeichert wird. Lieber übernehme ich den Kampf an der Stelle in der Hoffnung, dass er sich für später merkt, wie man mit so etwas umgeht.
Klar gibt es diese Konflikte auch in milderer Form, dann kann man ja auch einfach milder reagieren. Vielleicht liegen wir gar nicht so weit auseinander. Mit Eingreifen meine ich durchaus auch mal nur hinterher was zu einer Situation sagen. Etwa ein ernster Blick und ein Statement wie "das war nicht nett" oder "das macht man nicht", oder auch das Vorschlagen eines Kompromisses, etwa soll Jaime dem anderen Kind ein anderes Spielzeug anbieten. Aber erwarten, dass die Kinder das in dem Alter völlig unter sich regeln und dabei eine andere Verhaltensweise herauskommt als "der Stärkere hat recht" kann ich nicht.
lg,
eva
jetzt fühle ich mich gänzlich unverstanden
nunja, mit eingreifen meine ich in der regel, hingehen und den streit aktiv zwischen den streithähnen regeln.
anderes spielzeug anbieten macht man ja sowieso. genau da liegt einer unserer ansatzpunkte.
letztens war daniels kleine freundin zu besuch da. daniel wollte immer mit den sachen spielen, mit denen die kleine spielen wollte ("meins") und wir haben uns den mund fusselig geredet. als ich die kleine fragte, ob sie auf das hipphopp-zebra will, rannte er sofort los, um vor ihr dort zu sein - dabei hatte sie gar keine vorstellung gehabt, welches spielzeug damit gemeint ist. das ist im moment echt ein problem, aber das liegt auch am alter.
ein anderer freund von daniel ärgert ihn auch gerne, eben weil daniel dann schön kreischt. er wedelt mit dem spielzeug, das er zuerst hatte, solange vor daniels nase rum, bis daniel es auch will. die zwei lieben sich und wir mamas haben bei den beiden zumindest das gefühl, dass die beiden die "rangeleien" z.t. gern haben, weil ihnen eine andere art zu spielen ja noch nicht so gelingt.
das mit dem lernen sich durchzusetzen, ist so eine sache. ich halte das für wichtig, weil ich zum gegenteil erzogen wurde. ich musste als kind immer nachgeben. immer, die klügere gibt nach. teilen war oberstes gebot und hieß bei uns, gib ab, gib nach, sei angepasst.
das war die vorstellung meiner eltern vom wohlerzogenen und zuvorkommenden kind. so soll es daniel aber nicht ergehen. fairness und rücksichtnahme halte ich für wichtig, ein gewisses durchsetzungsvermögen aber auch. er soll nicht lernen, dass seine bedürfnisse immer zurückstehen müssen.
aber wie vermittelt man das und manchmal sind situationen eben nicht klar. man möchte beiden kindern gerecht werden. und dabei ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich instinktiv ins verhalten meiner mutter zu kippen drohe :DEVIL: und für das andere kind partei ergreifen möchte, weil das eigene kind leichter zu maßregeln ist, als ein fremdes, wenn die situation nicht eindeutig ist.
das ist ja gerade die crux, dass ich instinktiv einer tradierten anerzogenen rolle folgen will, obwohl meine schwester und ich das immer an unseren eltern kritisiert haben.
tja, ist ja auch egal. ich glaube, wir beide reden wirklich etwas aneinander vorbei. ich grüble im moment einfach viel über dieses thema und hoffe es besser zu machen. aber vielleicht habe ich das problem auch nur, weil ich über dieses thema zuviel grüble?!
ich gehe jetzt schlafen. danke für deine anregungen.
liebe grüße, claudia
jetzt fühle ich mich gänzlich unverstanden
Ich habe nur das Gefühl gehabt, du willst dein Kind in der Situation alleine lassen, um seinen Kampfgeist herauszufordern. Und das halte ich nicht für gut. Schau, ich hab ja ein Kind, das sich sozusagen gerne die Butter vom Brot nehmen ließ. Keiî hat sich auf dem Spielplatz immer alles wegnehmen lassen, wollte keine Konfrontation und gab immer nach. Von ganz allein. Wenn ein Kind sich nicht durchsetzen kann oder will, dann wird das nicht dadurch besser, indem so ihn sozusagen in den Kampfring schubst. Es hat lange gedauert, sein Selbstbewusstesein soweit aufzubauen, dass er sagen kann was er will und was ihn stört, und der Weg war nicht, ihn in Konflikten allein zu lassen, sondern ihm Strategien zu geben, wie er damit umgehen kann.
Viele Kinder und vermutlich auch deins haben dieses Selbstbewusstsein aber. Du musst den Willen, sich durchzusetzen nicht trainieren. Sicher ist es nicht gut, dass deine Eltern dich dazu erzogen haben, immer zurückzustecken, aber das war auch nicht meine Intention. Es geht mir darum, dass du den Kindern, deinem und auch dem fremden, zeigst, wie man Konflikte angeht: Kompromisse schließen (erst du, dann du), Alternativen suchen (ich krieg das, aber dafür geb ich dir das) etc. Wenn sie das alleine können musst duch dich nicht einmischen, kalr. Aber wenn es mit wegnehmen, schubsen und schreien abgeht, dann ist da eben noch Bedarf an Anleitung ;-)
So, ich hoffe, das war jetzt klarer ausgedrückt. Sorry dass ich nicht gleich antworten konnte, ich hab zur Zeit Probleme mit dem Netzzugang.
lg,
eva
jetzt fühle ich mich gänzlich unverstanden
fühlte mich einfach auf den schlips getreten und wollte nicht als rabenmama dastehen, die ihr kind zum rowdie erzieht.
natürlich greife ich ein, wenn so eine situation ist mit wegnehmen, schubsen oder hauen. das hatte ich ja auch geschrieben. es ging mir ja nur um die harmlosen situationen, die uneindeutigen - und ob man da die kinder erst mal selber regeln lässt, soweit es ihnen möglich ist. ich bin keine von den müttern, die sagt, wehr dich, hau zurück, lass dir das nicht gefallen. ich hoffe, dass ich das auch nie sagen muss und mein kind aufwiegeln muss. es ist schade, wenn so ausweglose situationen entstehen, in denen kinder sich wirklich wehren müssen. aber das ist, denke ich, vor allem eine frage, wie man mit den eltern kommunizieren kann. die zeit wird es zeigen, in welche situationen wir kommen...
wie handhabt ihr das mit streitigkeiten zwischen kindern?
Hallo Claudia,
also ich will dir nur kurz mal Mut zusprechen - bzw. dir raten: Mach dir nicht zuuu viele Gedanken. Ich glaube, die Gedanken, die du gerade hast ("wie mache ich mein Kind zu einem selbstbewussten Menschen der andere Menschen respektiert?") hat jede Mutter. Und je nach Phase des Kindes eben mal ausgeprägter und mal nicht. Und wie du es schreibst machst du es ja genau richtig. Du greifst ein und sorgst dafür, dass keinem Kind (größeres) Unrecht geschieht. Auf diese Weise lernen die Kinder ja was richtig ist und was falsch. Und dass das manchmal schiefgeht oder die Kinder trotzdem noch beim 100. mal anfangen zu kreischen usw. ist ja ganz normal.
Trotzdem denke ich, dass man teilweise sogar versuchen kann, Kinder solche (gewaltfreien) Situationen erst mal allein regeln zu lassen und dann auch im Nachhinein eingreifen kann. Moritz zum Beispiel "verhandelt" manchmal echt schon mit den anderen Kindern, das finde ich ganz toll. Manchmal setzt er sich natürlich auch auf deren Kosten durch, dann greife ich ein.
Aber ich merke schon beim Schreiben jetzt dass das ein unheimlich schwieriges Thema für so ein Forum ist, weil die Reaktion der Erwachsenen ja total situationsabhängig ist und so eine Streitsituation auch schwer zu beschreiben ist. Ich will dir deshalb nur mit auf den Weg geben, dass es zum einen völlig normal ist wie dein Sohn sich verhält - und zum anderen dass du bestimmt gut damit umgehst. Diese Probleme haben wir sicherlich alle gerade.
Liebe Grüße,
Würmchen mit Moritz (19 Monate) und Wurm 2 (heute Bergfest :-) 20+0)
wie handhabt ihr das mit streitigkeiten zwischen kindern?
thorsten greift schon ganz gezielt und macht erste versuche sich zu drehen.
danke für deine worte. ich finde es auch schwierig, deswegen ja mein post.
lg, claudia
Oh man wie die Zeit vergeht, ich wär ja eigentlich auch so weit ...
:,( :,( :,(
Oh man wie die Zeit vergeht, ich wär ja eigentlich auch so weit ...
Hey du,
ja, wahnsinn wie schnell das geht. Ich muss auch immer wieder an dich denken weil das damals so zeitgleich war. Wie geht es dir denn?
Ganz liebe Grüße vom
Würmchen
Oh man wie die Zeit vergeht, ich wär ja eigentlich auch so weit ...
danke, mir geht es soweit ganz gut. Ich bin nun auch wieder aktiv am hibbeln und hoffe sooo sehr, dass ich auch bald wieder kugeln darf :-)
Ich wünsch dir eine ganz tolle Restkugelzeit.
lg
kebi
Oh man wie die Zeit vergeht, ich wär ja eigentlich auch so weit ...
Danke! Ich wünsche dir, dass sich dein Wunsch ganz bald erfüllt und du dann eine unbeschwerte, tolle Schwangerschaft genießen kannst!!!
Liebe Grüße,
Würmchen
ich schließ mich würmchens wünschen an und hoffe, dass das geschwisterchen nicht mehr lang auf sich warten lässt!
@seestern, du hast eine PN ;-)
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