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unser hausbegurtsbericht

so jetzt hab ich kurz zeit.
also hier mein hausgeburtsbericht:
morgens um 4.30 werd ich durch so lala-wehen geweckt, wie ich sie schon tage davor hatte. ich frustriert in die badewanne, wehen werden nicht stärker, aber bleiben (jaja, sie müssen nicht stärker werden ;) waren doch echte, woran ich aber noch nicht glaubte).
um sechs werden die kinder wach und der normale tagesablauf fängt an.
vermeintliche sinnloswehen kommen so alle acht minuten (wie eben schon die tage davor).
um zehn uhr beschließe ich, mit den kindern zum christbaumwald zu spazieren, um uns einen christbaum zu reservieren.
dort angekommen muss ich das erste mal stehen bleiben und eine wehe veratmen.
erst nach ein paar weiteren wehen, die schon ganz schön drücken, dämmerts mir langsam. mein sohn fragt mich, was ich denn habe, ich sage ihm, dass ich glaube, dass das baby heute raus möchte. sohnemann ganz aufgeregt und weicht mir keinen schritt mehr von der seite.
also wir nach hause spaziert, alle drei minuten wehen veratmet.
um halb zwölf uhr mittags starke wehe und schleimpfropf geht ab.
schnell den kindern mittagessen gemacht.
wollte noch essen, aber konnte wegen der stärker werdenden wehen nicht mehr. also angefangen wehen zu vertönen, die mittlerweile nur mehr im knien auszuhalten waren.
zwischendruch schnell meinen mann angerufen, er solle bitte von der baustelle nach hause kommen. er sagt in eineinhalb stundenwäre er da.
puh, solange wollte ich die kinder nicht mehr da haben.
aber die nachbarin, die sie nehmen wollte, war nicht erreichbar.
also beschäftigung für die kinder gesucht und erklärt, dass ich meine ruhe brauche.
die kinder waren dann auch ganz toll und haben sich nur hin und wieder über meine art der wehenbewältigung lustig gemacht.
hebamme angerufen (früher also bei den anderen kindern, weil ich irgendwie das gefühl hatte, das geht dieses mal so schnell). wollte in eineinhalb stunden kommen, musste nur schnell eine vertretung für ihren kurs auftreiben.
um halb zwei war mein mann da, kinder eingepackt und zum tiergarten gedüst.
zwei kam die hebamme. wehen alle zwei minuten und heftig. untersuchung: befund wie schon seit drei wochen: 2cm offen.
hebamme sichtlich enttäuscht. ich nicht, da ich merke, dass es irgendwie anders ist als bei den anderen geburten.
wehen nur mehr schwer zu veratmen und ohne meine entspannungs-cd wären sie nicht auszuhalten gewesen, das schöne daran aber war, dass ich dieses mal genau spüren konnte, wie sich jedes mal das köpfchen ein stück weiter schob und ich somit bewusst in diese richtung atmen konnte.
um 15.30 kniee ich mich im bad zum veratmen einer wehe hin (ich hatte in jedem zimmer eine dicke decke auf dem boden vorbereitet), da macht es "knack", die fruchtblase ist geplatzt
- "shit" ist mein erster gedanke, denn ohne fruchtwasser wehen zu haben, gar nicht lustig - dachte ja, dass es noch mindestens zwei, drei stunden dauern würde.
dann erst sehe ich das fruchtwasser: nur ganz wenig und klumpig dunkelgrün.
ich rufe die hebamme und sage ich ganz ruhig, dass das fruchtwasser nicht in ordnung wäre (ich war keineswegs aufgeregt, sondern dachte nur: gut ist das nicht, aber zu ändern ist es nun auch nicht.).
die hebamme dachte zuerst, ich hätte stuhlgang gehabt - sah wirklich so aus - aber es war definitiv fruchtwasser (oder hätte sein sollen, den von wasser konnte man nicht mehr sprechen). die hebamme nahm es auch total gelassen zur kenntnis - oder zeigte ihre besorgnis zumindest nicht.
dann bin ich nach vorne ins wohnzimmer. die wehen wurden sofort stärker und richtig unangenehm trotz kontzentrierter veratmung. aber zwischendurch war ich völlig schmerzfrei und sachlich sagte ich zur hebamme: das ist jetzt die zeit, wo ich sowieso keine gute position mehr finde, oder? - ja, genau!
na gut, dann bemühe ich mich gar nicht mehr die position zu wechseln. so knie ich vor dem sofa und spüre den druck auf den darm: und das ist jetzt das gefühl, dass man aufs klo müsste, aber man gar nicht muss, oder? - ja!
aha, wie gut man sich doch noch an alles von den anderen geburten erinnern kann.
dann fange ich zu hecheln an und ziehe mein t-shirt aus. das ist das sichere zeichen bei mir, dass es jetzt soweit ist. es ist knapp vier uhr nachmittags vorbei.
ich kann es nicht glauben. ich habe durst, trinke ein ganzes glas ananassaft und dann spüre ich das köpfchen ganz fest nach unten drücken - ich denke nein, das kann nicht sein. aber ich lasse es raus.
es tut nicht weh.
der kopf ist draußen, ich streichle über ihn und sage: er ist da, das kann nicht sein, viel zu bald!
dann flutscht auch schon der körper nach. ich fange den kleinen auf und kann es nicht glauben.
ich denke nur immer, das kann nicht sein, das ist viel zu früh, es kann noch nicht vorbei sein - nein, nein, nein.
der kleine mann schreit, weil ihn die hebamme wegen des grünen fruchtwassers sicherheitshalber absaugt, während ich ihn im arm halte.
ich halte ihn und bin noch immer ungläubig.
ich entschuldige mich beim baby, weil ich es gar nicht beachte - bin noch immer überwältigt von der schnellen geburt.
ich streichle das kind, er ist soooooo süß. ganz viele schwarze haare.
dann kommt schon die plazenta - genauso schnell, wie das baby.
ich lege mich mit dem baby aufs sofa, die hebamme legt die plazenta neben uns. nach einer weile ungläubigen staunens rufe ich meinen mann an. nach einer viertel stunde ist er mit den kindern da.
die kinder staunen und verlieben sich gleich in den kleinen zwerg. ist der süß, so weich, ist der lieb. mein großer sohnemann: ich kann es gar nicht glauben, unser eigenes baby (ja, ich kann es auch noch immer nicht glauben;))
dann bestaunen sie die nachgeburt und die nabelschnur, das wollten sie unbedingt sehen. dann wird abgenabelt (davor haben wir ihnen noch erklärt, dass das dem kleinen bestimmt nicht weh tut, weil da keine nerven sind). mein großer fragt: mama, können wir das fleisch essen? (verfressener kleiner kerl ;) )
die hebamme richtet mir und dem baby ein wohlriechendes kräuterbad her und gemeinsam legen wir uns in die wanne.
mein mann nimmt das baby und trocknet es ab - das anziehen überlässt er sicherheishalber ;) der hebamme.
ich lege mich vorne mit dem baby aufs sofa und die drei großen kuscheln sich zu uns. der papa kommt auch noch dazu (zum glück haben wir ein riesen sofa).
uns geht es gut. ich hatte keinerlei geburtsverletzungen und auch der kleine ist trotz des grünen fruchtwassers pumperlgesund.
die hebamme fragte noch, ob ich vor zwei drei wochen mal bemerkt hätte, dass es dem kleinen nicht gut ging, denn solange müsse das einkoten schon zurückliegen, so wie das fruchtwasser aussehe.
ja, ich erinnere mich an zwei tage, an denen ich den kleinen gar nicht bzw. kaum gespürt hatte (hab das hier auch gepostet).
ende gut alles gut.
mit 56cm und 4kg das größte meiner kinder und das hungrigste. hing die ersten lebensstunden nur an der brust, sodass ich bereits 24 stunden später den milcheinschuss hatte =-O
und ans abnehmen denkt der kerl gar nicht. hat schon zugelegt ;)
so, das war unsere geburt - ab der ersten ernsthaften wehe dauerte sie nur 4 1/2 stunden. wobei sich der mumu in nur zwei stunden vollständig öffnete.
erst jetzt verstehe ich frauen, wie z.b enyak, die sagen, dass eine etwas längere geburt wünschenswert wäre. ich war und bin noch immer total überrumpelt.
aber es ist so schön!
lg andea mit klein sohnemann (5tage alt)
Bisherige Antworten

tschuldigung, hab jetzt erst gesehen, wie lang der beitrag geworten ist

wow - so schön geschrieben...

liebe andea,
der bericht ist toll - man fühlt deine emotionen so mit und fühlt sich so an die eigene geburt des kindes erinnert...
ich gratuliere euch nochmals ganz herzlich und wünsche euch eine schöne kuschelzeit!
GGLG von bibs, die ja auch so eine turbogeburt hatte - ich glaube, (etwas) länger-brauchen ist da schon von vorteil ;-)

Siehste sag ich doch...

Hallo

Der Bericht ist wunderschön und hört sich trotz schneller Geburt nach eigentlich "entspannt" an....

Ich fand unsere letzte Geburt irgendwie sehr lustig. Ich mußte oft lachen und fand das ganze eher komisch.

Vll. weil alles so gut von der Organisation her klappte und meine liebe Hebamme an meiner Seite hatte...

Aber ist es nicht schrecklich wie schnell die Zeit vergeht???

Meine Kleine ist nun auch schon 1 Monat alt und ich werde ein bißchen traurig,das es definitiv das letzte Kind ist...Wenn mein Mann das jetzt lesen würde,würde er mir ´nen ordentlichen Vogel zeigen...

Ach ja die Hormone..

Wie gesagt sehr schöner Bericht....

VLG Alex

Klingt super!

Hallo Andea,

dein Bericht liest sich super! Irgendwie passt diese Geburt richtig zu dir bzw. zu dem, was ich mir unter dir vorstelle - aktiv bis zum letzten, selbstbestimmt und konsequent. Klasse!

Danke dass du uns daran teilhaben lässt! Ich hoffe, dass sich für mich auch eine passende Geburt ermöglichen lässt! Da es meine erste ist, habe ich aber noch nicht so konkrete Vorstellungen (außer, dass ich auf jeden Fall ins Krankenhaus möchte, Mann, Hebamme und Ärztin dabei haben möchte - also so ziemlich das andere Ende der Skala!).

Und wie schön, dass du auch beim 4. Kind wieder so verzaubert bist!

Ich wünsche euch alles Schöne für die nächste Zeit!

Beste Grüße -

Nica.

unser hausbegurtsbericht

Hallo Andea,
*schluchz* so ein schöner Bericht! Auch wenn es alles etwas sehr schnell ging liest es sich doch sehr angenehm. Schön, dass Ihr es so gut geschafft habt! Wünschte, ich wäre auch schon so weit...
Herzlichen Glückwunsch!
lG Nicole 37+4
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