Liebe Kittykatze,
ich habe weiter unten schon auf eine sehr gute Internetseite verwiesen. Google einfach nach "individuelle Impfentscheidung". Auf dieser Seite sind die Für und Wider´s für jede Impfung sachlich aufgearbeitet mit Quellenangaben d.h. mit Belegen durch wissenschaftliche Studien versehen. Es macht zwar etwas Mühe sich dort einzulesen aber es lohnt sich, da erfahrungsgemäß fast alle anderen Seiten von strikten Impfgegnern oder der Pharmaindustrie betrieben werden...
Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!
Caroline

Hallo,

lies Dir die Beiträge von Viola durch. Die lassen keine Frage offen.

LG Miriam

Ich möchte wirklich niemanden auf die Füße treten und finde es auch gut wie viel Mühe sich Viola gemacht hat... dennoch hat Viola keine Belege für ihre Ausführungen mitgeschickt - ja, ich weiß, es gibt zahlreiche Studien entsprechend ihrer Ansichten, aber eben nur die Studien aus dem Pharma-Bereich bzw. interpretiert nach Pharmagewinndenken. Der fachlichen Autorität von Viola könnte ich z.B. entgegensetzen, dass ich Medizinpädogogik studiert habe und mein Mann Diplom Biotechnologe ist und in einem Pharmakonzern arbeitet... Aber das führt ja alles zu nichts und ich möchte nichts zur schlechten Stimmung beitragen. Lange Rede kurzer Sinn: Objektivere Informationen als wir sie hier im Forum alle miteinander liefern und austauschen können findet man z.B. auf der empfohlenen Seite. Dort werden getrennt von einander ziemlich ojektiv die Gefahren der Krankheiten und die Gefahren der Impfungen aufgelistet mit entsprechenden Belegen und man kann sich dann selbst eine Meinung bilden.
Viele Grüße
Caroline

Hallo Caroline,

für welche Aussage benötigst du einen Beleg? Gerne schicke ich dir entsprechende Quellenangaben. Da ihr beide ja "vom Fach" seid, kann ich euch sicherlich auch die englischsprachige Originalliteratur senden. Ihr müsstet aber eigentlich auch mit den gängigen Literaturdatenbanken wie PubMed vertraut sein. Hier kannst du dir natürlich auch selber die Literatur zusammenstellen.

Zum Lesen der Fachliteratur ist es natürlich hilfreich, wenn man das Basiswissen im Fach Immunologie besitzt. Das bringt in einem Forum gar nichts, wenn ich dort diese Literatur zitiere. Basiswissen in Immunologie hat nicht jeder. Sogar vielen Ärzten fehlt dieses Wissen. Sie brauchen dieses Wissen aber auch gar nicht zwingend, da es nicht die Aufgabe von Ärzten ist, individuelle Impfpläne zu erstellen (genauso wenig wie es die Aufgabe der Wissenschaftler ist, Patienten zu behandeln).

Ich war einmal auf einem Vortrag eines hiesigen Kinderarztes (einem Imfgegner ;-)), der seinen selbst erstellten Impfplan empfahl und der weder die wichtigsten Erreger genauer kannte noch die Inhaltsstoffe der Impfstoffe noch irgendeine Ahnung von der humoralen und der zellulären Immunantwort besaß. Ich durfte nur ein paar wenige Fragen stellen, dann bekam ich Redeverbot. Meine MTA-Schüler und Medizinstudenten wären mit den Antworten, die der Herr Doktor gab, glatt durchgefallen. ;-)

Schlimmer noch als das fehlende Fachwissen fand ich im übrigen wie dreist dieser Arzt gelogen hat. Er behauptete, dass Masernerkrankungen ungefährlich seien. Zum Beleg führte er an, dass er im vorhergegangenen Jahr 300 Masernfälle behandelt habe, bei denen nicht eine Komplikation aufgetreten sei. Ich fragte nach, wie das sein könne, da es in dem Jahr in ganz Deutschland nur etwa 270 Fälle gab (Masern sind meldepflichtig!). Daraufhin schnauzte er mich an, dass er diese Fälle einfach nicht gemeldet habe (dies ist ein Straftatbestand).

Ich habe mich danach an das Gesundheitsamt gewandt und berichtet, dass dieser Arzt in einem öffentlichen Vortrag erzählt habe, er sei in 300 Fällen seiner Meldepflicht nicht nachgekommen. Der Arzt bekam daraufhin 300 Bußgeldbescheide. Er wies dann allerdings nach, dass er in dem entsprechenden Jahr nicht einen einzigen Masernfall in seiner Praxis hatte (hatte ich auch nicht erwartet ;-)).

Jener Arzt hält weiterhin zweimal im Jahr hier in der Stadt einen Vortrag zum Thema Impfung (man muss auch noch 5 Euro Eintritt zahlen!). Dem Gesundheitsamt sind die Hände gebunden, da solche Veranstaltungen jeder im Rahmen der Meinungsfreiheit abhalten darf. Ich darf dort allerdings nicht mehr hin (dieser Arzt mag mich dort nicht mehr sehen ;-)). Die Eltern, die dort sitzen, werden diesem Arzt weiterhin alles glauben, was er so erzählt (der Arzt ist hier in der Stadt sehr angesagt). Sie können den Wahrheitsgehalt ja auch gar nicht einschätzen. Es ist niemand dort, der Ungereimtheiten aufdeckt. Und wäre jemand dort, so würden die meisten Eltern dieser Person gar nicht zuhören wollen. Du glaubst gar nicht, wie böse ich angeschaut wurde, als ich diesem angebeteten Arzt unangenehme Fragen stellte.

Tja, aber so ist das halt. Viele Menschen glauben einfach nur das, was sie glauben wollen, obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten.

LG, Viola

Die Arztsuche (Ärzte, die hinter dem individuellen Impfentscheid stehen) ergibt für ganz Deutschland gerade einmal etwa 90 Ärzte (und nicht alle sind Kinderärzte).

Ziemlich wenig, oder?

Ich weiß nicht, wie viele Kinderärzte es in ganz Deutschland gibt (lassen wir die anderen Ärzte mal weg). Aber allein in Städten wie Berlin etc. gibt es mehr Kinderärzte. Und all die vielen anderen Ärzte irren sich und sind von der Pharmaindustrie gekauft?

LG, Viola

... Verstand ist stehts bei Wenigen nur gewesen."
Soviel zu Deiner Frage zu der Mehrheit der Ärzte - das sagt meiner Meinung nach gar nichts aus. Die große Mehrheit der Ärzte hat vor einigen Jahren die Bauchlage bei Säuglinge propagiert oder z.B. bei Dekubitus "eisen und föhnen" - heute empfiehlt die schlaue Mehrheit das Gegenteil. Dafür gibt es unzählige Beispiele - ich kann Dir noch ein paar schicken, wenn Du magst aber ich glaube Du kennst einige Irrtümer der Mehrheit selbst....
Meine Meinung: In der Mehrheit zu sein bedeutet in keinem Fall automatisch im Recht zu sein. So etwas zu glauben wäre sehr naiv und das bist Du wohl kaum.
Ansonsten kann ich mit Deinen Antworten gut leben. Ja ich kenne PubMed - meine eigene Studie findest Du nämlich auch dort. Ich empfehle Dir auch "the lancet" als unabhängige Studiensammlung.
Viele Grüße
Caroline

Hallo Caroline,

ja, der Hinweis hin und wieder in den Lancet zu schauen ist gut (obwohl der Lancet in dem Sinne ja keine "Studiensammlung" darstellt, sondern einfach nur eine von Tausenden Fachzeitschriften, die wiederum alle in den Datenbanken zu finden sind).

Da fällt mir der Anfang des Jahres veröffentlichte Artikel zum Thema Masern ein. Jene Studie, die darauf hinwies, wie gefährdet Deutschland aufgrund der Impfmüdigkeit ist. Du erinnerst dich als Lancet-Leserin vermutlich.

Ansonsten hier der Verweis auf die Kurzfassung (mit 3x w davor):

"Measles in Europe: an epidemiological assessment"

The Lancet, Volume 373, Issue 9661 , Pages 383 - 389, 31 January 2009

oder alternativ dazu auf deutsch Artikel in der Zeit, im Spiegel, im Ärzteblatt (3x w und dann):

zeit.de/2009/04/Glosse

oder

spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,599768,00.html

oder

aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=34957

Nicht dass der Lancet immer nur fachlich Richtiges veröffentlicht (man erinnere sich an jene dubiose Studie, dass Masernimpfungen mit Autismus in Verbindung stehen - jene Studie, die von denselben Autoren ebenfalls im Lancet als falsch widerrufen wurde). Aber es steht schon auch einiges Richtiges drin.

Nur weil die Mehrheit nicht immer recht hat, heißt das im übrigen nicht, dass sie sich immer irrt. ;-)

LG, Viola