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mein Geburtsbericht (Vorsicht etwas länger...)

Geburtsbericht Henry
Nachdem vor allem die letzten Tage vor dem errechneten Termin sich wie Kaugummi in die Länge gezogen hatten und es trotz verlorenem Schleimpfropf und immer mal wieder unregelmäßigen Wehen nicht von allein losging, fuhren mein Mann und ich am Dienstag den 03.02. 2009 um acht Uhr morgens los zum Einleiten ins Krankenhaus.
Da unser Großer pünktlich einen Tag vorher mit Husten,Schnupfen und Fieber loslegte und mein Befund noch total geburtsunreif war, fuhr mein Mann erstmal wieder nach Hause.
Um zehn Uhr bekam ich die erste Tablette und ich kam erstmal rüber auf die Babystation, wo noch eine Mutter mit auf meinen Zimmer war die ihre dritte Tochter schon im Arm hielt. Es erschien mir immernoch unwirklich, dass ich bald auch so einen Winzling im Arm halten würde.
Ich bekam dann ganz leichte Wehen, die auch auf dem CTG zu sehen waren. Dann folgten um 12 und um 14 Uhr noch jeweils 2 Tabletten, es tat sich aber nicht wirklich was. Um 14 Uhr war mein Mann dann da als ich grad am CTG war und wir hörten nebenan eine heftige Geburt, die Frau war nur am stöhnen und schreien und mir wurde etwas mulmig zumute.
Gegen 18 Uhr kam mein Mann nochmal und ich wurde untersucht mit dem niederschmetterndem Ergebnis, dass der Befund sich überhaupt nicht verändert hatte! Ich war sehr frustriert und musste erstmal heulen, als mein Mann wieder weg war. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt bereits im Kreißsaal, da beim letzten CTG die Herztöne nicht ganz so optimal waren und sie mich jetzt lieber ganz zur Beobachtung da haben wollten.
Um 19 Uhr war Schichtwechsel, und die Hebamme die sich mir dann als Isabell vorstellte, war mir auf Anhieb total sympathisch, wir waren gleich auf einer Wellenlänge.
Keine zehn Minuten später bekam ich dann Wehen, alle fünf Minuten, und schon ganz gut zu merken.
Ich traute mich aber noch gar nicht so Recht zu glauben, dass es wirklich losgeht. Doch Isabell meinte dann, keine Angst, diese Wehen gehen bestimmt nicht mehr weg.
Um 21.30 Uhr rief ich dann meinen Mann an, der es sich gerade schön im Bett gemütlich gemacht hatte.
Um 22.15 Uhr war er dann da, die Wehenabstände verkürzten sich und ich stand aber noch scherzend und plaudernd mit Isabell im Flur. Ich ging dann eine Weile auf den Ball und veratmete Wehe um Wehe. Wir plauschten und es ging mir super, weil ich so glücklich war dass es endlich losging!Ich bekam dann noch einen Einlauf und Isabell bot meinen total übermüdeten Mann an, dass er sich ja ruhig aufs Entbindungsbett legen könnte, so lang ich noch im Stationsbett bin. Das tat er auch und döste ein bisschen während ich Wehe um Wehe veratmete.
Um Mitternacht spürte ich plötzlich, wie 2- 3 Schwall Fruchtwasser heraussprudelten. Mein Mann schreckte richtig hoch und holte sofort Isabell. Die testete dann und meinte, das wäre kein Fruchtwasser doch ich war mir sicher, dass es welches war. Zehn Minuten später bestätigte sich das auch, als wieder welches austrat. Es war aber nur ein oberer Blasensprung, das bedeutete, vor dem Köpfchen war die Fruchtblase noch nicht offen.
Nun wurden die Wehen langsam fies, der Muttermund war 3-4 cm offen und eine Stunde später immernoch der gleiche Befund, Geburtsstillstand und mir war überhaupt gar nicht mehr zum Lachen zumute. Isabell beschloss dann, die Fruchtblase komplett zu öffnen und danach wurden die Wehen noch heftiger. Gegen zwei Uhr war der Muttermund erst bei fünf Zentimeter und Isabell sagte, ich müsse auf der Seite liegen damit die Wehen was bringen. Das war gerade das letzte, was ich wollte aber es nützte nichts. Nun musste ich mich richtig durch die Wehen kämpfen, jede Wehe kostet wahnsinnig viel Kraft und ich zerquetschte die Hand meines Mannes, der brav an meiner Seite saß. Ich war nun auch nicht mehr leise, gegen den Schmerz zu atmen war unerträglich doch Isabell sprach mir immer wieder ruhig zu und ermutigte und lobte mich. Mein Kreislauf ging den Bach runter und ich fing an zu zittern, das erschwerte das Veratmen noch zusätzlich. Ich hatte dann das dringende Bedürfnis, zur Toilette zu gehen und gestützt auf meinen Mann und Isabell schafften wir es irgendwie dorthin, ich dachte zwar, ich fall gleich tot um, aber das Sitzen brachte kurz ein wenig Erleichterung.
Nur hoch kam ich kaum noch und der Rückweg war unerträglich.
Ich musste dann wieder auf die Seite und Isabell gab mir eine Spritze gegen die Schmerzen und dann holte sie einen Wehentropf, da die Wehen zu ungleichmäßig waren und der Muttermund immernoch bei 5 cm stand. Ich bekam Panik da ich wusste, dass durch den Tropf die Wehen noch heftiger werden würden und es doch so schon kaum zu ertragen war. Mein Mann musste zwischendurch raus an die Luft, das war aber auch völlig in Ordnung für mich.
Noch schier endlosen weiteren sehr schmerzhaften Wehen auf der Seite spürte ich plötzlich den Drang, zu drücken. Ich wusste, gleich kommen die Presswehen!Und es tat so gut, nicht nur gegenzuatmen sondern jetzt auch zu drücken. Isabell meinte, drück noch nicht, aber ich konnte nicht anders und dann würde aus dem Drücken ein Pressen. Sie rief die Ärztin nun dazu und auf einmal war eine Hektik da, ich presste noch auf der Seite und dann hörte ich ,wie sie noch einen weiteren Oberarzt hinzuriefen, irgendwas stimmte nicht.
Als er da war sollte ich auf den Rücken und die Beine anwinkeln und dann überrollten mich solch heftige Presswehen, dass ich losbrüllte und sie redeten auf mich ein, dass ich pressen soll und nicht schreien. Sie halfen mir dann die Beine anzuwinkeln, ich sollte selbst mit meinen Händen unter die Kniekehlen greifen aber keine Chance, das ging gar nicht. Der Oberarzt hatte schon eine Saugglocke liegen, doch das bekam ich nicht mit ich presste und schrie und presste wieder.
Dann kam endlich der Kopf, der Arzt drückte auf meinem Bauch und Hebamme und Ärztin halfen unten. Es folgte noch eine richtig heftige Presswehe und dann war mein kleiner Spatz endlich da!Henry erblickte am 04.02. 2009 exakt um 4:22 Uhr das Licht der Welt und ich sagte immer wieder seinen Namen und wie froh ich bin, dass er endlich da ist. Ich sprudelte über vor lauter Glückshormonen. Dann durfte der ebenfalls total ergriffene Papa die Nabelschnur durchtrennen und ich bekam meinen wunderschönen Sohn endlich auf den Bauch gelegt. Schon eine halbe Stunde später konnte ich ihn das erste Mal an die Brust legen. Mein Mann war so erschöpft, dass er eine Stunde später erstmal heimfuhr, bei mir war alles verflogen ich war einfach nur aufgekratzt und unendlich dankbar und glücklich, mein kleines Wunder im Arm halten zu dürfen...
Bisherige Antworten

mein Geburtsbericht (Vorsicht etwas länger...)

Hallo Emi,
na das klingt ja ganz schön heftig. Ich hoffe, Du hast Dich schon wieder einigermaßen von der Entbindung erholt.
Weißt Du eigentlich, warum die zum Schluss alle in Hektik ausbrachen? Hätte mich sicher total panisch gemacht.
gglg Jule

mein Geburtsbericht (Vorsicht etwas länger...)

Liebe Emy,
wow, da hast du aber ganz schön was geleistet!
Meinen allerherzlichsten Glückwunsch nochmal :-)
Warum hatten es die Ärzte denn am Ende so eilig? Weißt du das?
GGLG
Nina, ET-6

@Jule und Nina

Zu eurer Frage: die Ärzte hatten, da der Übergang zu den presswehen so schnell und heftig kam, Bedenken, er könnte stecken bleiben, u.a. hatten sie auch Sorge, ob ich überhauot noch Kraft genug hab zum Pressen.
GsD gings dann ja doch so:-)
glg, emi mit Henry heut schon eine Woche jung!

mein Geburtsbericht (Vorsicht etwas länger...)

Hallo Emi,

wow, was für eine Geburt. Nur gut, dass Du die Saugglocke nicht gebraucht hast. Ich weiß leider aus Erfahrung, wie das mit Wehentropf, Ärztin, Oberarzt und Saugglocke ist. Freu mich für Dich, dass Du drum rum gekommen bist und es Euch gut geht. Deinem Großen wünsch ich schnell noch gute Besserung.

LG Nicole

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