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kein Brei - wer noch?

Hallo Mädels,

ich lese doch fast täglich, aber schreibe leider sehr selten. Weiß nicht, wann ich die Zeit dazu noch finden kann.

Heute ist mein Jakob genau 7 Monate alt und ich frag mich, wie schnell die Zeit noch rennen sollte. Nicht mehr lang und er ist kein Baby mehr und irgendwie kommt schon Sehnsucht hoch.

Nun meine Frage: Jakob isst nach wie vor überhaupt keinen Brei. Nach ein paar Tagen Begeisterung mit 5 Monaten, geht Brei ja gar nicht. Ich probiere es kaum noch, da ich es leid bin, uns beide damit zu ärgern. Schließlich ist es nur Sauerei und ich bin vom brrrrr.-Machen total gesprenkelt und der Brei schließlich nur auf Latz, Tuch oder auf den Klamotten.

Jakob kriegt jeden Tag ein/mehrere Stück/e Wassermelone, worüber er sich gierig her macht. Ansonsten kriegt er von unserem Gemüse , was gerade gekocht wird: Karotten, Zucchini, Kürbis, Kartoffel und einmal gabs Salatgurke, war aber zu hart. Aber da kommt nicht wirklich was im Magen an. Und Dinkelstangen lutscht er sich in den Bauch.

Ich hab durch viel googlen rausgefunden,dass diese Methode sogar einen Namen hat. Es gibt Mamas, die machen das bewusst nur so. Aber ich bin das Breiversuchen einfach leid. Die anderen beiden Kinder waren genauso, vor allem die Große. Somit wird Jakob so gut wie voll gestillt.

Gibts hier außer Alyssa noch mehr solche Stücke-Fans? Jakob kann noch nicht sitzen, wie macht ihr es da? Habt ihr noch Ideen, was man geben kann. Kann man zu viel verschiedenes geben?

Alles Gute für euch!

Annika

Bisherige Antworten

kein Brei - wer noch?

Liebe Annika,

also Oliver ist gerade 8 Monate geworden und was du beschreibst, ist bei uns im Prinzip genau so. Alleine Sitzen kann er nur bedingt, aber für den Hochstuhl reichte es einigermaßen. Heute abend habe ich es mit einem Hirse-Milchbrei von Alnatura mit zermatschter Banane probiert - und Wunder: er aß mal 10 Löffel ohne sofort alles rauszuschieben oder mich anzubrrrren ;-). Aber mein großer Sohn machte es ähnlich, deshalb: Es spricht überhaupt nichts gegen das Vollstillen und ab und zu vom Tisch probieren lassen. Fingerfood halt. Und es ist noch kein Kind am vollen Tisch bzw. vollen Busen verhungert. Vielleicht braucht Jakob einfach noch ein bisschen mehr Zeit und wenn es soweit ist, ist die Breiphase vielleicht sogar schon vorbei. Na und?

Im "Stillen und Tragen"-Forum las ich kürzlich einen Beitrag, den ich meinem Mann "rübermailte" mit dem Betreff: Vielleicht sollten wir es entspannter sehen mit der Beikost ;-)...

Ich kopier dir den mal hier rein (bissel lang, weiß aber nicht wo ich ihn kürzen sollte) - nicht als Dogma, sondern als Denkanstoß. Ich fand es interessant auch wenn ich trotzdem ab und zu mal noch einen Brei anbiete ;-). Aber er bekommt nun eben auch fingerfood und ich mach mir überhaupt keinen Stress deswegen...

Liebe Grüße

Ines :KISSING:

"Selber essen lernen ohne Füttern
Als mein Sohn Linus einige Wochen alt war, hatte sich unsere Stillbeziehung schon gut eingespielt. Ich genoss jede Stillmahlzeit und konnte mir das Leben ohne Stillen nicht mehr vorstellen. Ich wollte, dass diese liebevolle Beziehung so lange wie möglich anhalten würde und dachte nicht im Traum daran, Linus irgendwann abzustillen.
Eines Tages hörte ich in meinem Rückbildungskurs ein Gespräch zwischen zwei anderen Müttern. Die eine fragte die andere, wie lange sie schon stillte. "Oh, zu lange!" antwortete die andere mit einem Seufzer. "Mein Sohn ist jetzt sieben Monate alt. Ich muss ihn abstillen." Ich konnte sehen, dass diese Mutter nicht glücklich darüber war, ihren Sohn abzustillen, aber sie glaubte, sie müsse das tun, was alle anderen taten und ihr empfahlen.
Zu dieser Zeit wusste ich noch sehr wenig über das Stillen. Ich wusste nichts über die Empfehlung der WHO, mindestens zwei Jahre lang zu stillen, nichts über die Vorteile des Stillens nach den ersten sechs Monaten. Aber irgendwie krampfte sich mein Herz zusammen, wenn ich mir vorstellte, dass dieses sieben Monate alte Baby von seiner Mutter abgestillt wurde. Ich fühlte, dass die Natur es nicht so vorgesehen haben konnte. Ich konnte mir nicht vorstellen, meinem kostbaren, makellosen, kleinen Baby etwas anderes als meine Milch zu geben.
Meine Hebamme hatte eine sehr unterstützende Einstellung zum Stillen und kam damals noch einmal in der Woche um nach uns zu sehen. Ich war etwas verwirrt über meine Gefühle und fragte sie, wie lange Mütter denn üblicherweise so stillten. Sie sagte mir, dass die meisten sechs Monate voll stillten und dann begannen, Beikost einzuführen. Sie muss aber den zweifelnden Ausdruck in meinem Gesicht gesehen haben, denn sie beeilte sich hinzuzufügen: "Aber natürlich kannst du viel länger als sechs Monate voll stillen, wenn du möchtest. Du kannst so lange voll stillen, bis Linus von selber anfängt, andere Sachen zu essen. Auf diese Weise ersparst du dir auch den ganzen Stress mit dem Brei füttern, ein Löffelchen für Oma usw."
Das war das erste Mal, dass ich vom "Vermeiden" der Breiphase hörte. Alle Mütter um mich herum erzählten mir, wie sie sich damit quälten, bei ihren Kindern die Beikost einzuführen. Die Babys mochten den Brei nicht, sie mochten nicht gefüttert werden und sie mochten auch nicht essen. Die Mütter versuchten alle möglichen Tricks, um das "Essen ins Baby zu bekommen" und am Ende waren Mutter und Baby frustriert. Ich wollte das auf keinen Fall.
Als das Ende von Linus' sechstem Lebensmonat sich näherte, wurde ich unruhig. Er zeigte kein Interesse an anderer Nahrung als meiner Milch. Mit der Empfehlung meiner Hebamme im Hinterkopf stillte ich ihn deshalb weiter ohne ihm was anderes anzubieten. So ging auch der siebte und achte Monat vorbei. Eines Tages in seinem neunten Monat hatte ich Linus auf meinem Schoß und aß mein Mittagessen und bemerkte, dass er meinem Löffel mit den Augen folgte. Dann streckte er die Hand aus und nahm sich ein Stück von meinem Teller!
Obwohl viele Mütter glücklich waren, wenn sie merkten, dass ihre Kinder "reif" für Beikost waren, wurde ich traurig. ICH war nicht bereit dafür. Mein makelloses Baby, welches bis dahin nur meine Milch getrunken hatte, wollte was anderes! Aber ich wollte Linus natürlich nichts vorenthalten und ließ ihn schweren Herzens ein Stück Obst von meinem Teller nehmen. Er führte es zum Mund, leckte ein paar Mal daran und warf es weg. Dann nahm er ein anderes Stück und machte es genauso. Nachdem er einige Stücke untersucht hatte, drehte er sich zu mir um und suchte nach meiner Brust. Ich war erleichtert. Linus war nicht am Essen als Nahrung interessiert, sondern als Spielzeug!
Die nächsten Monate vergingen und Linus aß nicht. Ich bot ihm nie aktiv was zu essen an und fütterte ihn auch nie, sondern hatte ihn beim Essen auf dem Schoß und ließ ihn mit dem Essen spielen. Er berührte, leckte, saugte, zerdrückte, kaute es, aber er verschluckte nichts. Er spuckte alles aus und wenn er keine Lust mehr hatte, suchte er meine Brust und stillte. Manchmal war das Essen auf dem Tisch, auf dem Boden, auf Linus und mir verteilt, aber ich machte es sauber und kümmerte mich nicht weiter darum.
Dann, irgendwann in Linus' 15. Monat fand ich ein paar grüne Erbsen im Töpfchen (Linus wächst windelfrei auf). Sie waren vollständig und nicht zerkaut, aber es zeigte mir, dass Linus nun begann, auch ab und zu was hinunter zu schlucken. In den nächsten Tagen tauchten auch ein paar Rosinen und Obststücke auf. Mein Sohn aß! Ohne Brei, ohne Füttern, ohne die "Einführung" der Beikost, im doppelten Sinne des Wortes. Er hatte es ganz von selber gelernt. Natürlich bedeutete das nicht, dass er jetzt Beikost anstelle meiner Milch aß! Er stillte weiter fast so viel wie ein Neugeborenes und aß ab und zu ein paar Bissen von meinem Teller.
Heute ist mein Kleiner zwei Jahre alt und isst alles. Er isst elegant und manierlich, mit geschlossenem Mund und kaut alles gründlich, bevor er es hinunterschluckt. Ich habe ihm auch nie eine Schnabeltasse gegeben, weil sie mich an eine Babyflasche erinnerte. Linus begann irgendwann, trinken zu üben mit allem, was er fand. Er kann jetzt aus Tassen, Gläsern, Tellern, Schüsseln und Flaschen trinken ohne zu verschütten. Er spielt gerne mit verschiedenen Behältern und liebt es, Flüssigkeiten hin und her zu schütten. Und natürlich stillt er noch sehr oft, tags wie nachts, und wir denken überhaupt nicht daran abzustillen.
Ich bin froh, auf meine Instinkte und die Signale meines Sohnes gehört zu haben. Ich bin froh, dass ich seine Würde respektierte und ihn nicht zum essen zwang, wie so viele mir es geraten hatten. Ich bin meiner Schwester dankbar, die LLL-Stillberaterin in Schottland ist und mich immer ermutigte, lieber auf mein Herz und meinen Sohn zu hören als auf die Menschen, die versuchten, mich unter Druck zu setzen. Und ich danke Dr. Carlos Gonzalez, der mir mit seinem Buch "Mein Kind will nicht essen" die letzte Bestätigung gab, dich ich brauchte, um meinen Weg durchzusetzen.
Inzwischen habe ich erfahren, dass die Methode, Kinder selber essen lernen zu lassen, gar nicht so neu ist. Es gibt viele Völker auf der Welt, die ihre Kinder nicht füttern. Es gibt auch keine anderen säugenden Tierarten, die ihre Jungen füttern. Durch meine Recherchen im Internet habe ich noch viele andere Menschen kennen gelernt, die auf das Füttern und den Brei verzichteten und ihre Kinder auf natürliche Weise essen lernen lassen. Ich habe auch noch zwei Buchtipps dazu: "Gestillte Sehnsucht - starke Kinder" von Tine Müller-Mettnau, erschienen im Eigenverlag und zu beziehen über tandemstillen . de , und "Geborgene Babys" von Julia Dibbern, erschienen im Anahita-Verlag, zu beziehen im Buchhandel.
Viele Eltern, die einen natürlichen Umgang mit ihren Kindern pflegen, indem sie ihren eigenen Gefühlen und Instinkten folgen und vertrauen und die Befürfnisse ihrer Kinder erfüllen, lehnen das Füttern mit Brei oder anderen Sachen ab. Die Kinder werden oft bis weit ins zweite Lebensjahr hinein voll gestillt, bis sie von selber anfangen, am Familientisch mit zu essen. Bei den Rabeneltern hat eine Mutter ihr Kind sogar 28 Monate lang voll gestillt. Es wird uns immer gesagt, dass Kinder ab der Hälfte des ersten Jahres was anderes als Muttermilch "brauchen". Dem ist aber nicht so. Wenn das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt wird, bekommt es mit der Muttermilch alles, was es braucht.
Natürlich gibt es auch Kinder, die schon sehr früh deutlich zeigen, dass sie was anderes möchten. Ihnen sollten die Eltern natürlich nicht das Essen vorenthalten, es sei denn, das Kind ist jünger als 6 Monate. Ich finde aber, viel zu oft wird das spielerische Interesse an dem Essen der Eltern von diesen als "Beikostreife" interpretiert und dann kommen schnell die Gläschen und der selbst gekochte Brei zum Einsatz. Die Eltern wundern sich dann, dass die Kinder den Brei wieder ausspucken und versuchen, die Kinder zu überreden, zu überlisten oder gar zu zwingen, den Brei zu essen. Oft werden auch Stillmahlzeiten durch Brei ersetzt, weil von wohlmeinenden Verwandten der Rat kommt, das Kind werde dann besser, länger oder durch-schlafen. Dass dieses Ammenmärchen falsch ist, kann man auf jeder seriösen Stillwebsite nachlesen.
Ich möchte euch empfehlen, euch und euren Kindern Zeit zu lassen, damit sie selber lernen zu essen. Das immer wiederholte Anbieten von Beikost bringt meiner Meinung nach auch nichts, es nervt die Kinder nur. Ich stellte mir gerade mal vor, wie es wäre, wenn ich jede Woche oder meinetwegen auch alle zwei oder drei Wochen von meinem Partner was vorgesetzt bekäme, von dem er wüsste, dass ich es schon beim ersten Mal nicht mochte. Ich könnte nicht verstehen, wieso er das tut.
Meiner Meinung nach ist der ganze Stress mit der so genannten Einführung von Beikost unnötig und schädlich und sollte vermieden werden. Beikost muss nicht eingeführt werden, sondern sie führt sich selbst ein. Ganz von allein und ohne unser Zutun wird das Kind irgendwann essen. Am besten ist es, wenn der Übergang sehr, sehr langsam, allmählich und fast unmerklich stattfindet. Eure Kinder werden selber essen lernen ohne dass sie gefüttert werden müssen, genau so wie sie laufen lernen, ohne dass ihr ihre Beine bewegt, und sprechen, ohne dass ihr ihre Zungen bewegt."

kein Brei - wer noch?

Hi,
hier wird auch noch fast nix an Beikost zu sich genommen. Etwas Obst uns abends etwas GOB, aber wirklich nur ein bisschen im Vergleich. ;-)
Macht aber nichts und Ines hat es ja schon toll geschrieben.
Wir warten auch eher auf die Fingerfoodzeit. Er will eben noch nicht und das ist auch völlig ok.
Elias ist jetzt etwas über 8 1/2 Monate alt und fast vollgestillt.
Immer mit der Ruhe, ihr habt noch viel Zeit. :-)
Er kann erst seit ein paar Tagen frei sitzen, davor hab ich ihn in die Wippe geschnallt.
Lg

Danke euch beiden!

Hallo ihr zwei,

vielen Dank für eure Antwort. Und auch für den kopierten Beitrag der anderen Frau. Bei uns wird es wohl auch so laufen. Wenn Jakob frei sitzen kann, dann kriegt er auch unser Essen vom Tisch (natürlich nur ungewürzt und ausgewählt). Man muss ja nicht wirklich 28Monate voll stillen. Jedem so wie er es meint.

Eure Beiträge haben mir noch mehr Lockerheit gegeben. Eigentlich war ich auch schon entspannt, da ich bei meiner Großen gesehen hab, dass sie wirklich normal essen gelernt hat, obwohl sie 2 Jahre viel gestillt werden wollte und wenig richtiges Essen wollte.

Liebe Grüße, Annika

kein Brei - wer noch?

Hallo,

also Cael will eigentlich auch nur Stueckchen und versucht sie auch selbst in den Mund zu schieben, was auch meistens klappt.

Da er schon seit er knapp 6 Monate ist frei sitzen kann ist das auch kein Problem.

Brei isst er nur Getreidebrei mit Obst oder Suesskartoffeln. Von den Stueckchen ALLES. Er wuerde auch unsere Essen essen aber das ist zu gewuerzt. Hier in den USA ist es ok Babys mit 8 Monaten Kaese zu geben und Cael findet das auch ganz witzig. Ich geb ihm aber nicht so viel davon. Brot ist auch klasse.

Hab mich am Anfang auch verrueckt gemacht aber jetzt lass ich ihn einfach. Wird er halt mehr gestillt. Hab da keine Eile.

Meine Tochter wollte damals ueberhaupt keinen Getreidebrei....lieber Brot, Broetchen, Brezeln.....also was zum Beissen und selbst gekochten Gemuese-Fleisch-Brei ging gar nicht. Sie wollte nur 3 verschiedene Glaeschensorten und Obst. Bis heute ist sie ein Gemueseverweigerer. Heute denke ich mir haette ich mal nicht so drauf bestanden, den Brei einzufuehren.

Irgendwann essen sie alle. Sie werden so schnell gross. Ich hab meine Tochter bis sie 27 Monate alt war gestillt (nicht voll) und hab die Zeit genossen. Sie hat sich von alleine abgestillt und so will ich das bei Cael auch machen.

Also, ich wuerde das weiter so mit den Stueckchen machen. Ersparst Du Dir will Sauerei ;-)

LG aus Florida

Nina mit Zoe (4J3M) und Cael (8M1W)

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