Diese Woche hab ich ja nun zum ersten Mal voll gearbeitet (wobei immer noch ein paar weniger Stunden als sonst, die Schüler hatten noch nicht so viel Unterricht in den erste Tagen).
Die Tagesmutter ist wirklich begeistert von Josué und findet ihn total unkompliziert. Seine Lieblingsbeschäftigung ist da wohl Kräuter auf der Fensterbank riechen :-) Das will er immer sofort wenn er da ankommt. Die drei Gleichaltrigen hängen wohl immer zusammen und spielen miteinander, dann ist da noch ein etwas älteres Kind, das auch schon mal Sachen alleine macht, weil die anderen halt noch nicht so mobil sind. Er schläft prima da und isst richtig viel. Wenn ich ihn abhole hab ich immer ein strahlendes Kind gesehen. Könnte da also echt nicht besser laufen, was mich sehr erleichtert.
Das Gleiche gestern bei der Oma (die Tamu arbeitet freitags nicht). Da war der Anfang etwas heikel, weil Josué sie lange nicht gesehen hatte, aber dann gings recht schnell und auch sie ist begeistert von ihm.
Nachmittags wird es dann hier mit mir allerdings schwieriger. Ich lege ihn nach kurze Spielen dann schlafen, das klappt auch alles problemlos, er schläft auch recht lange, wacht dann allerdings immer brüllend auf und ist kaum zu beruhigen. Ich hab keine Ahnung, ob das die "wo bin ich" Verwirrung ist oder Alpträume oder Backenzähne, die gerade kommen. Nachts haben wir das Problem nicht, nur nachmittags. Dann, wenn er sich beruhigt hat, testet er Grenzen ohne Ende. Bei der Tamu ist halt alles so eingerichtet, dass im Grunde kein deutliches "nein" nötig ist. Hier ist das durchaus anders und ich finde auch, dass das Akzeptieren von "nein" halt zur Erziehung dazugehört. Bei mir versucht er nun alles, was er nicht darf und kriegt dann einen Tobsuchtsanfall beim nein mit nach hinten schmeißen und Tränen spritzen.Und er will mehr entertaint werden, was ich wiederum anstrengend finde. Ich komme halt auch aus nem Job, wo ich nicht mal zwischendrin Gedanken abschweifen lassen kann, sondern permanent unter Ansprache stehe.
Kuscheln will er nicht, er will Unterhaltung. Ich geb ihm da soviel ich kann und verstehe auch völlig, dass er Mama braucht und dass das für ihn einfach die Umstellung schlechthin ist. Aber natürlich bin auch ich eher genervt als in der Elternzeit, wo ich alle Zeit der Welt hatte. Er hat vor der Betreuung super und lange allein gespielt und das auch eingefordert (mit allein meine ich nicht in abgetrenntem Raum, aber halt bei mir, nur nicht mit mir). Das tut er nun überhaupt nicht mehr. Ja ich verstehe es. Aber mich nervt es ;-)
Ich glaube auch, dass er den Papa sehr vermisst, den sieht er ja maximal ne Stunde am Abend, manchmal auch gar nicht :-(
Kurzum: ich bin wirklich superglücklich, dass das bei Tamu und Oma so gut klappt, find aber Vollzeit arbeiten plus Kind auch superanstrengend. Was auch daran liegen mag, dass ich ja mit Kindern arbeite.
Lg cahaya