liebe Jenny,

Danke für Dein Posting :-)

mir muss wohl echt noch etwas dickes Fell wachsen gegen die Sprüche. Wenn die von aussen kämen, wäre es auch leichter als so von 'intern'. Aber ich bin ja lernfähig!!!

LG; Lotta

PS Mein Mann fand das heute auch unmöglich, wie meine Ma reagierte...

Ach, Lotta,

lass Dich mal drücken! Die sind doch echt doof!!! Abgesehen davon, dass es niemanden etwas angeht, wie Ihr glücklich seid und wieviele Kinder Ihr Euch wünscht und bekommt, solange es allen Beteiligten dabei gut geht, finde ich, ist ein Kind immer ein Grund, sich zu freuen. Es ist wohl das größte Geschenk, was man im Leben bekommen kann.

Über mangelnde Freude oder Anteilnahme kann ich mich nicht beklagen. Mein Vater, zu dem ich ohnehin schon seit Jahren ein eher unverbindliches Verhältnis habe, ist stolz, dass er demnächst zwei Enkelkinder vorweisen kann (und genau das ist es, was mich stört: er freut sich nicht über das Kind an sich, sondern brüstet sich mit den "Leistungen" seiner Tochter), meine Mutter freut sich ehrlich und nimmt auch teil, wäre sicher gerne öfter zu Besuch, kann das aber nur alle zwei bis drei Monate realisieren, da sie 600 km ewntfernt wohnt und auch noch berufstätig ist. Sie akzeptiert auch, dass ich mit meinem Kind anders umgehe, als sie das damals mit ihren Kindern gemacht hat.

Meine Schwiegereltern sind hingegen ein ganz spezielles Thema für sich, ganz besonders meine Schwiegermutter. Mein Schwiegervater ist eher so wie meine Mutter gestrickt, aber Schwiegermuttern giert nach dem Enkelkind und wäre am liebsten selber schwanger. Hintergrund ist wahrscheinlich, dass sie schon 72 ist, selber spät Mutter geworden ist, die Ehe ihres älteren (unverhohlenen Lieblings-)Sohnes schon seit Jahren kinderlos ist und auch wohl bleiben wird und sie einfach viel zu lange Zeit hatte, sich die Rolle als Großmutter in den schönsten Farben auszumalen - und jetzt tickt eben ihre Zeit und sie hat Angst, sie könnte nicht mehr genug vom Oma-Sein haben. Einerseits erklärt sie, sie sei für dies und jenes zu alt, andererseits war sie entsetzt, als unsere Tochter sie "Oma" nannte, weil sie fand, das klänge so alt?! Hallo, wenn man mit über 70 nicht alt ist, wann dann? Und überhaupt ist der Name "Oma" ja kein Synonym fürs Alt-Sein (meine Meinung). Naja, jedenfalls mangelt es ihr offensichtlich an Sinnhaftigkeit im Leben, und diese gefühlte Lücke sollen nun die Kinder und Enkelkinder füllen. Es fängt damit an, dass sie bestrebt ist, die "Defizite" der Schwiegertöchter zu enttarnen, meint, sie müsse bei meiner Schwägerin oder mir im Haushalt oder Garten nachhelfen, tödlich beleidgt ist, wenn ihre Hilfs-"Angebote" abgelehnt werden, sich beklagt, sie wäre außen vor und würde gar nicht gebraucht, und es geht dann damit weiter, dass sie unglaublich eifersüchtig ist, nicht selbst die Mutter ihres Enkelkindes zu sein. Schon in der letzten SS durfte es mir nicht gut gehen. Sie durfte damals in ihrer SS nicht mehr Autofahren und konnte/wollte nicht verstehen, dass ich das bis zuletzt getan habe. Ich hatte mich zu schonen, weil sie ihre SS als so belastend und ihren Mann als so rücksichtslos und fordernd empfand. Auch jetzt will sie wieder nicht hören, dass es mir gut geht. Sie ist regelrecht enttäuscht, wenn ich mich nicht beklage (und dafür habe ich einfach keinen Grund). Als das Enkelkind dann da war, gerade frisch geboren, meinte sie: "Ach ja, so was Kleines würden wir auch nochmal groß ziehen!" =-O Gott bewahre mein Kind davor, DORT aufwachsen zu müssen!

Dass wir im Familienbett schlafen, kommentierte sie, als unsere Tochter ca. 3 oder 4 Monate alt war und sie davon Wind bekam, entsetzt: "Das geht doch nicht! Das ist doch ein eigenständiger Mensch! Der braucht doch sein eigenes Bett!!!" :-|

Ihr Kommentar neulich dazu, dass ich immer noch stille: "Na, bei Euch beiden wächst ja bald wieder eine Nabelschnur." %)

Ich könnte mich hier ebenso auskotzen wie Du. :-) Ich mache eigentlich alles anders als sie es mit ihren Kindern gemacht hat und daher alles falsch. Andererseits will sie mir ihre Meinung überstülpen, am besten gleich hier selbst das Zepter in die Hand nehmen und in die Rolle der Mutter schlüpfen. Ich danke Gott, dass auch meine Schwiegereltern nicht nebenan wohnen und sich die Besuche daher einigermaßen steuern lassen und es uns nur ca. alle 4 bis 6 Wochen "erwischt". Davor bin ich immer schon mächtig geladen (in der "frohen Erwartung" dessen, was mich diesmal wieder erwartet) und danach muss ich mich bei meiner Mutter am Telefon auskotzen.

Trost ist das sicher keiner, aber vielleicht "leidet" es sich ein wenig leichter, wenn man weiß, dass andere Familien auch nicht leicht zu ertragen sind. ;-) Das Wichtigste ist und bleibt doch, dass Ihr (Du und Dein Mann und Eure Kinder) Euch von Herzen über die "dritte Erbse" freut, Ihr mit Eurem Leben zufrieden seid und es Euch gut geht!

Liebe Grüße!!!

:KISSING:

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Liebe CC,

Du schreibst mir aus der Seele. Die Familie meines Mannes reagierte einfach besorgt, wie soll ich sagen, halt so, wie manche Menschen halt gestrickt sind: Sorgen ums Geld, Platz, Ausbildung und all so ein Krams.

Meine Mutter war da so verletzend, so fernab von Sorge sondern volelr Argwohn :-( naja - sie sieht nicht, was sie verpasst. Seit Mai 09 habe ich mir selbst & den Kindern den Kontakt zu ihrem Mann 'verboten', da er krank ist - manisch-depressiv mit stark aggressiven Zügen und absolut unmöglichen Ausrastern verbal & körperlich in meiner Anwesenheit. Seitdem ist SIE alleine hier herzlich willkommen, hat es aber bisher nicht 1x(!) geschafft, zu uns zu kommen. Es sind 20km...

Der Mann meiner Mutter kam in mein Leben als ich 13 war und dachte, er wär' jetzt der väterliche Held. Naja, das ging schief und noch vieles mehr - inzwischen tippe ich auf was ganz anderes als 'väterliche' Zuneigung :-! Sein Verhalten mir gegenüber war immer absolut ambivalent: totale Ablehnung meiner Person oder dann, vor Publikum, das nahezu heiligsprechen & protzen mit mir als 'Tochter' (sorry, nochmals :-! ). Mir reichte das dann einfach und nun sitzt meine Mutter wohl zwischen 2 Stühlen, wobei es sie ja keiner, zumindest ich nicht, zwingt, sich für etwas zu entscheiden.

Aber Mann + Hund gehen wohl vor, es ist klasse, von einem Köter 'ersetzt' werden zu können ;-) der widerspricht nicht.

Mein Lernprozess ist nun, dass ich an 2 kranken Menschen nichts ändern kann und ich meine Energien nicht dafür verschleudern sollte, mir wieder+wieder bei ihr einen Korb einzusammeln. Sei es für Verabredungen, meine Kinder oder sonstwas :-(

Bitter, wie viele Konflikte sich auftun, wenn eine Folgegeneration aufwächst!FÜR DIE SIND WIR ABER NICHT VERANTWORTLICH...

LG; Lotta

Ja, es ist erbärmlich, wenn die eigene Mutter einen Köter der eigenen und einzigen Tochter und den Enkelkindern vorzieht, aber ich glaube, das wahrhaft Bittere an der Geschichte ist, erkennen zu müssen, dass Du ihr so wenig bedeutest. Irgendwie wünscht man sich ja, dass gerade die eigenen Eltern einen bedingungslos lieben (schon deshalb, weil man genetisch darauf gepolt ist, dieses Vertrauen den eigenen Eltern entgegen zu bringen), und da ist es ganz egal, ob man drei oder dreißig Jahre alt ist. Der Verlust dieser Illusion ist verdammt schwer und tut sehr weh, dauert vielleicht ein Leben lang, aber ich denke, Du hast eine starke eigene Familie und genug Distanz, um den "Kontakt" auf ein für Dich erträgliches Maß zu reduzieren (oder ganz herunterzufahren). Die Arme ist in dem Fall Deine Mutter, nicht Du, denn ich denke, sie verpasst und entbehrt soviel mehr als Du und als ihr offenbar bewusst ist.

Ich denke auch, Deine Tochter registriert durchaus, dass die Oma sich nicht kongruent verhält, also sich anders verhält/agiert als sie sagt. Kinder haben da ein sehr feines Gespür. Dass sie denkt, dass Du "blöd" bist oder nicht die Wahrheit sagst, kann ich mir nicht vorstellen. Dafür ist sie schon "zu alt". ;-)

Lass den Kopf nicht hängen! Ich drück' Dich.

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