Hi,
ich hatte bisher nur eine Geburt und das war ein Kaiserschnitt, aber notfallmäßig.
Ich hatte die Op am Samstag vormittag, am Sonntagmorgen konnte ich vorsichtig alleine laufen, ab Montag waren die Schmerzen ohne Schmerzmittel weg. Also den Kaiserschnitt an sich fand ich überhaupt nicht dramatisch, den würde ich immer wieder machen lassen.
Was eher weniger toll war, war das fehlende Geburtserlebnis und die ersten Kontakte zum baby.
ich hab meinen Sohn erst 8h nach der Geburt das erste mal gesehen (war aber auch auf Intensiv, deshalb musste ich warten bis mich jemand zur Intensiv bringen konnte) und hatte ihn erst nach 24h das erste Mal auf dem Arm.
Ich hatte irgendiwe das gefühl, das könnte ja irgendein Kind sein, woher sollte ich wissen, dass es meins ist?
Wir haben das aber danach schnell aufgeholt und die Mutter Kind Bezehung war dann normal.
Wenn ich wählen könnte, dann hätte ich diesmal lieber ne natürliche Entbindung, aber ganz fürchterlich wäre der KS auch nicht...
Weiß nicht, ob dir das jetzt was hilft?
LG
Bianca 26+4

Kann Deine Bedenken gut verstehen, hatte neulich ähnliche Diskussion mit meinem FA deswegen. Hatte selbst nahezu perfekte Spontangeburt (zweifellos unvergleichliches, bereicherndes Erlebnis, ging auch sehr zügig), aber das "Erwachen" in Form diverser Beschwerden kam hinterher: Neben erweitertem Geburtskanal, der sich nicht wieder auf Normalmaße zurückbilden will, Dammnaht (die allerdings nicht beeinträchtigte), einer Gebärmuttersenkung nebst Beckenbodenschwäche (Be.bo. durch Spontangeburt zusätzlich strapaziert, also: monatelanges, mitternächtliches Training, weil ich tagsüber nicht dazukam) vor allem Hämohorroiden. Die waren zwar schon gegen Ende der SS inwändig angelegt - gegen die Anlage ist zugegebenermaßen auch ein Kaiserschnitt machtlos! - aber wirklich zu Tage traten sie dann erst durch das Pressen bei der Spontangeburt (das hätte ein KS verhindert!). Da blieben - und schmerzten!- sie dann auch 9 Monate lang, bis ich abgestillt hatte und schärfere Mittel (mit Cortison etc). nehmen konnte; die üblichen Hebammenhausmittelchen (Olivenöl, Zäpfchen,...) etc. konnte ich glatt vergessen. Nach diesen Erfahrungen halte ich die Entbindungsdiskussion auch nicht länger für ganz ehrlich, meiner Meinung nach muss man, was die Befindlichkeit der Mutter angeht, 3 Bilanzen aufmachen: Entbindung selbst, Wochenbett und ca. ein halbes Jahr nach der Entbindung, und dann abwägen, ob man die diversen Malaisen auskurieren will / kann (Datum berufl. Wiedereinstieg??) oder nicht, und inwieweit man dabei dem Baby noch eine glückliche Mama sein kann. Das dürfte frühkindlich prägender sein als das Geburtserlebnis selbst...

Hallo Alexandra,
ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich will einen WKS!!
Nach meiner ersten Entbindung habe ich sofort gesagt, beim nächsten Kind will ich einen KS. Nun als ich SS war, habe ich doch wieder hin und her überlegt, aber meine Entscheidung steht nun fest, ich will einen WKS. Bei mir war es auch so, dass die Geburt an sich sogar ging, da stimmt es, die Schmerzen sind schnell vergessen. Meine Probleme waren eher im ersten Jahr. Schmerzen beim Sex, total mieser Beckenboden, Gebärmuttersenkung usw.
Klar sind diese Probleme mit einem KS nicht unbedingt abzuwenden, aber sie sind zumindest nicht sooo heftig wie bei einer normalen Geburt.
Ich bin aber bis jetzt mit meiner Meinung auch immer nur auf taube Ohren gestossen. Alle meinen, ich müsste "normal" entbinden. Aber mein Mann steht hinter mir und letztendlich muss ich unser Kind auf die Welt bringen und nicht die anderen!!
LG Corinna

Hallo Corinna,
mußte gerade schmunzeln, als ich deinen Beitrag las. Hatte bei meinem ersten Kind auch einen WKS (mit dem ich übrigens höchst zufrieden war), aber man wird schon des öfteren genötigt sich zu rechtfertigen, bzw. teilweise sogar richtig angefeindet. Naja, manche haben eben keine eigenen Probleme. ;-) Dabei hatte ich schon meine Gründe, ob die jetzt für andere nachvollziehbar waren oder nicht. Und dieses Kind kommt ebenfalls wieder per WKS. Kann dir nur den guten Rat geben, bei solchen Gesprächen auf Durchzug zu schalten. Die Entscheidung für eine OP trifft man ja schließlich nicht aus einer Laune heraus, oder - wie manche meinen - weil es gerade in Hollywood so schick ist.
Liebe Grüße,
Nina