Guten Morgen ihr Lieben!
Wir haben eine erste, ganz entspannte Nacht zu Hause gehabt - allerdings noch ohne unsere Große. Lenja hat nämlich beschlossen, weiter bei Oma zu wohnen ;-) Naja, das wird sich auch regeln. Gestern beim Mittagessen (alle zusammen) hat sie mich und ihre kleine Schwester völlig ignoriert und wollte danach wieder in den Kindergarten und abends bei Oma bleiben. Mal gespannt wie es weitergeht.
So, jetzt noch mein Geburtsbericht - falls Annika noch so lange schläft.
Das "Motto" meiner Entbindung könnte heißen "Traum-Geburt und Alptraum Milcheinschuß" ... aber der Reihe nach.
Am Freitag den 24.02. war ich ja noch beim CTG - nix...Muttermund noch fest und zu. Keine Anzeichen, dass es bald losgehen könnte. Nachts um 3.40 Uhr bin ich dann an einer Wehe aufgewacht - aber das hatte ich ja schon länger. Doch irgendwie sagte mir mein Gefühl: diesmal ist es anders. Es kamen dann immer wieder Wehen, zuerst unregelmäßig, dann alle 15 min. Naja, dachte ich, 15min sind schon noch zu lang um in die Klinik zu fahren. Allerdings waren auch schon recht schmerzhafte und lange Wehen dabei, die ich schon richtig veratmen mußte und dabei ins Schwitzen kam. Zwischendurch bin ich immer wieder eingeschlafen, konnte also noch mal Kraft tanken. Gegen 6.00 Uhr wachte dann mein Mann auf und ich meinte, dass es wohl heut im Laufe des Tages losging. Er hat dann Frühstück gerichtet, wir haben noch zusammen gegessen - da hörten die Wehen wieder auf. Ich habe mich dann noch mal hingelegt - dann waren die Wehen wieder da, aberr immer noch alle 15 min. Mein Mann hat in der Zeit Lenja fertig gemacht und mit ihr gefrühstückt. gegen 8.30 beschlossen wir, doch die Oma zu informieren, damit sie Lenja abholt. Wir dachten lieber jetzt in aller Ruhe als dann vielleicht doch hektisch. Kurz darauf wurde ich dann aber so unruhig und wir bschlosse, doch schon loszufahren - mehr wie wieder heimschicken konnte man uns ja nicht.
9.10 waren wir in der Klinik - CTG - naja, eine stärkere Wehe habe ich gespürt. Das wars. Dann ging die Tür auf und eine meiner "Wunsch-Hebamme" kam rein!!! Sie untersucht mich: MuMu 5cm!! =-O Dann meinte sie, wir werden gleich den Kreißsaal für dich richten. Die Fruchtblase ist so prall, wenn du jetzt einen Blasensprung hast geht es ganz schnell.
Gegen 10 Uhr war ich im Kreißsaal, Wehen immer noch erträglich. ab 11.15 Uhr wurden die Wehen stärker und häufiger und bei der nächsten Untersuchung meinte die Hebamme, es wäre ihr recht, wenn ich meine Hose nicht mehr anziehen würde, sie sei sich nicht sicher, ob wir die dann schnell genug ausbekämen...
Ich habe die ganze Zeit meine Wehen am Fensterbrett stehen verarbeitet, doch dann hatten die Beine keine Kraft mehr. Liegen wollte ich nicht - also ab auf den Hocker. Da wurden die Schmerzen dann richtig fies, aber immer kürzer. dann Blasensprung und hoch aufs Bett, weil die Hebamme meinte, ein Postitionwechsel wäre gut. Dann kam der Moment, wo mich für ein, zwei Wehen alles überrollt hat: es war einfach furchtbar...Zu dem Zeitpunkt war die Ärztin zur Entbindung aber schon anwesend. Ich bekam noch kurz Oxytozin gespritzt, damit die Wehen wieder länger wurden. Dann nach zwei oder drei Wehen war Annika da!!!
Ich konnte sie mir selber auf den Bauch legen und wir bekamen gaaaanz viel Zeit zum Kuscheln. Es war wirklich eine tolle Geburt - und ich hatte vorher wirklich Angst, dass es wieder so lange dauert wie bei Lenja und hatte Angst vor den Schmerzen...Und es waren dann eigentlich nur eine Stunde lang richtig schmerzhafte Wehen und 10min nach dem Blasensprung war die kleine Maus da. Habe zwar einen Dammriss 2.Grades aber der wurde toll versorgt, ich spüre ihn fast gar nicht mehr.
Ja, ich habe mich danach so fit gefühlt, dass ich zum ersten Mal verstehenkonnte, dass es Frauen gibt, die 2 Std. nach der Entbindung heim gehen.
Tja, das "bittere Ende" war für mich dann der Milcheinschuß. Annika hat schon am nächsten Morgen so gut getrunken - und vor allem so oft, dass meine Brust hier produziert hat, was das Zeug hielt. Sonntag auf Montag Nacht hat sie quasi dauergetankt und am Dienstag hatte ich 2 pralle Melonen im Dekolleté und fiese Schmerzen....bin wohl gerade so an einer ersten Brustentzündung vorbeigeschrammt.
Annika kam dann mit der Fülle des Angebots nicht mehr zurecht - sie konnte die Brust gar nicht mehr fassen. Erst mit Hütchen klappte es dann wieder. Am Dienstag erfuhr ich dann auch, dass meine Nachsorge-Hebamme krank ist und wir mußten auch noch unser Familienzimmer räumen, da so viele Neuzugänge da waren, dass das Bett meines Mannes gebraucht wurde. Also bekam ich noch eine Zimmergenossin für die letzte Nacht. Tja, der Dienstag war dann also mein "Heultag" und ich habe beschlossen am Mittwoch trotz schmerzendem Dolly-Buster-Busen nach Hause zu gehen. Quarkwickel kann ich schließlich auch zu Hause machen. So langsam wird die Brust jetzt aber besser - Ich hätte nie gedacht, dass ein Milcheinschuß so mördermäßig sein kann. Bei Lenja hatte ich da gar keine Probleme.
Heute mittag kommt die Vertretungs-Hebamme...jetzt hoffe ich, dass sie so nett ist, wie sie am Telefon klang.
Außerdem sollte Annika ein bißchen zunehmen. Wir sind mit 13% Gewichtsverlust entlassen worden (Krankenhaus hat sich da wohl verrechnet...)
So, eine Runde Schokolade für alle, die bis hier her durchgehalten haben! :-)
Liebe Grüße
Stephanie mit Lenja und Annika