Also, eh es unten zu sehr OT wird, hier ein neuer Thread, den dann zumindest nicht jeder lesen muss, der sich nur für Tchibo und die Body-/Schlafanzugdiskussion interessiert.
Wollhöschen bzw. Wollunterwäsche stelle ich mir vom Hautgefühl/Tragegefühl echt unangenehm vor, will heißen: ich mag das auf meiner Haut selbst auch nicht. Von daher kann ich mich nicht überwinden, sowas einem kleinen Neugeborenen anzuziehen. Ist aber vielleicht auch ein Spleen von mir. ;-) Seide ist mir zu teuer und zu kühl, immerhin ist es im Februar ja noch empfindlich kalt.
Das Feuchtigkeitssaugvermögen ist bei Windelfrei ziemlich egal, denn wenn es zu einer "Panne" kommt, ist das Kind sowieso nass und muss umgezogen werden. Selbst wenn es nur tröpfchenweise in die Hose gehen sollte, bin ich kein Freund von "egal, einfach trocknen lassen". Bei mir würde ich das auch nicht wollen. Noch ein Spleen?! ;-) Außerdem fördert so eine feuchte kalte Unterhose bekanntlich Blasenentzündungen.
Über Bodys dachte ich auch so wie Sunny, fand es praktisch, dass nichts raus- bzw. hochrutschen kann, und mochte deswegen auch am Anfang die Strampler ganz gern. Mit dem Übern-Kopf-Ziehen hatten wir übrigens keine Probleme, die Bodys sind heutzutage eigentlich alle mit so einem amerikanischen Halsausschnitt versehen, der an der Schulter überlappt bzw. das zumindest tun sollte (aber es de facto beim Tragen am Kind nicht so tut).
Rausrutschen tut eigentlich - zumal am Anfang, wo sich die Kinder noch nicht groß bewegen - sowieso nichts, schon gar nicht im Tragetuch. Da ist der Knackpunkt für Kälte vielmehr die Wade, da die Hosenbeine infolge der Anhockhaltung nach oben rutschen. Abhilfe schaffen da Strumpfhosen, Hosen mit angenähtem Füßchen oder die leider teuren, aber superpraktischen Babylegs, so eine Art Stulpen, die man einfach über oder unter der Hose anziehen kann und die ewig lang passen. Inzwischen gibt es auch nachgemachte Babylegs, die preiswerter sind, mit ein wenig Kenntnis kann man solche Schläuche aber auch ruckzuck aus Sockenwolle selber stricken.
Um nochmal auf die Bodys zurückzukommen: Hinderlich ist an denen v.a., dass, wenn mal etwas daneben geht (was übrigens auch bei normalen Wickelkindern passiert), gleich das Kind komplett von Kopf bis Fuß umgezogen werden muss, obwohl im Regelfall ein einfacher Hosenwechsel genügen würde. Das stört mich übrigens auch an den Einteilern bzw. Stramplern. Bei diesen wiederum ist Windelfrei ziemlich erschwert, weil es einfach viel länger dauert, ein Kind aus Strampelhose und Body und ggf. Back-up herauszupuhlen (v.a. solange man darin noch keine Routine hat) als eben einfach die Hose und Unterhose runter zu ziehen. Ich weiß nicht, ob das jetzt für Windelfrei-Neulinge verständlich ist? Jedenfalls werde ich dieses Mal einen Vorrat an Hosen, nach Möglichkeit mit angeschnittenem Füßchen und auch ruhig etwas größer, weil das Kind a) sowieso hineinwächst und b) im Tragetuch sonst mit "Spannung" sitzt, haben, irgendwo einen Stapel Mini-Unterhosen auftreiben und auf Bodys und Strampler verzichten.
Die Über-der-Windel-Unterhosen, die ja in der Verwendung der reinste Schwachsinn sind, sind übrigens nicht ideal, weil eben infolge der eigentlichen Bestimmung (über dem Windelpaket) viel zu groß.
Generell muss msan durchaus mit Ablehnung und Zweifeln an der eigenen Zurechnungsfähigkeit rechnen, wenn man Windelfrei praktiziert und Andere das mitbekommen. Die Kommentare von "Das geht doch gar nicht!!!" bis "So ein Quatsch!" gehören hierzulande offenbar einfach dazu. Man kann es den Leuten auch kaum verdenken, denn es ist definitiv einfach nicht bekannt und die weit verbreitete (Lehr-)Meinung ist eben, dass Kinder frühestens mit zweieinhalb oder drei Jahren über Blasenkontrolle verfügen. Ich bin schlichtweg dazu übergegangen, es gar nicht mehr zu erzählen. Wozu auch? Wenn es jemand mitbekommt, o.k., aber auch da ist die breite Masse blind, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. ;-) Das Gros der Anderen registriert nicht mal, wenn Du Dein Kind irgendwo abhältst.
Unsere Familien haben inzwischen gesehen, DASS es funktioniert und so kommen von diesen Seiten zumindest keine dummen Kommentare mehr.
Am Schwierigsten am Windelfrei ist, die eigene Barriere im Kopf zu überwinden, sich zu trauen, dem Kind zu vertrauen. Ist ja nicht schlimm, wenn man da erst Mut sammeln muss. Ich bin auch nicht gleich so mutig gewesen, habe zunächst angefangen (von Geburt an), mein Kind bei jedem Wickeln zusätzlich über der Toilette abzuhalten. Naja, und nach und nach reifte dann der Entschluss, den ich bis heute nicht bereut habe.
Falls Ihr noch Fragen habt: her damit! :-)
LG und gute Nacht!
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