Hallo zusammen,
ich war ja nie eine so fleißige Forumsschreiberin, aber ich wollte euch berichten, dass ich von Silvester bis letzten Samstag im KKH war.
Durch Glück oder Fügung und ärztliche Kompetenz bin ich immer noch ss und mittlerweile 33+5.
Es fing damit an, dass ich über Weihnachten Ausfluss und Juckreiz hatte. Nach den Feiertagen war ich beim VertretungsFA, der mit etwas gegen einen Pilz verschrieb. Silvester morgens war mit schlecht. Da ich nur selten mit Übelkeit zu tun hatte, habe ich den gynäkologischen Notdienst angerufen. Zufällig hatte meine FÄ Notdienst. Sie meinte, dass das wahrscheinlich ein Magen-Darm Infekt sei, ich sollte aber trotzdem kommen, sie würde nachschauen, ob alles in Ordnung ist. In der Praxis stellte sie fest, dass ich vorzeitige Wehen habe (die ich selbst nicht gespürt habe, aber wenn einem kotzübel ist, hat man ja auch andere Sorgen... ). Außerdem meinte sie, dass im US der Gebärmutterhals nicht so gut aussähe. So hat sie mich gleich ins Krankenhaus geschickt.
Dort stellte man fest, dass die Wehen mittlerweile regelmäßig alle paar Minuten kamen, außerdem war der Muttermund bereits geöffnet. Ursache war wohl eine bakterielle Infektion.
Zu dem Zeitpunkt war ich in der 23.SSW. Die diensthabenden Ärzte diskutierten zunächst kontrovers, was zu tun sei: Wehenhemmende Mittel und Antibiotika geben oder abwarten, bis das Kind kommt (das zu diesem Zeitpunkt noch nicht lebensfähig war). Da die US-Untersuchung ergeben hatte, dass das Kind in seiner Entwicklung ungefähr 5 Tage weiter ist und das auch mit meinen Beobachtungen zum Empfängnistermin übereinstimmt, hat man den Entbindungstermin ein paar TAge vorgerechnet (vom 6.5. auf den 2.5.) und damit war ich dann schon in der 24. SSW. Also doch Wehenhemmer und keine Frühgeburt. Die Wehenhemmer schlugen gut an, allerdings durfte ich aus dem Bett nicht mehr heraus (auch nicht zur Toilette). Jetzt hieß es abwrten, ob sich die Geburt verzögern ließe.
Da ich als Privatpatientin Anspruch auf Chefarztbehandlung habe, musste dieser dann entscheiden, was weiter geschehen sollte. Am 4.1. war der Chefarzt dann wieder im Dienst. Er entschied, am folgen Tag eine Cerclage (operativer Muttermundverschluss) zu legen und rettete damit unserem Kind das Leben.
Nach einer Woche durfte ich dann wieder ein bisschen aufstehen, bekam aber weitere 6 Wochen Wehenmittel per Infusion. Danach wurde ich umgestellt und nehme jetzt Tabletten gegen die vorzeitigen Wehen, was auch gut funktioniert. So habe ich es mit viel Geduld bis heute geschafft. Auch jetzt muss ich mich stark schonen. Da aber mit Vollendung der 32.SSW das Risiko für das ungeborene Kind nur noch minimal ist, wenn es jetzt geboren wird, durfte ich nach Hause.
Der Vorteil: Ich kenne jetzt sämtliche Schwestern, Ärzte und Hebammen der Klinik und sie kennen mich. Auch mit den Kinderärzten von der angeschlossenen Kinderklinik habe ich schon gesprochen, falls das Kind zu früh kommt. Die haben mir auch sehr viel Mut gemacht. Falls das Kind zu früh kommt, muss es ja noch bis ungefähr zum Entbindungstermin in die Kinderklinik.
Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass das Kind noch ein paar Wochen im Bauch bleibt.
Wenn wir es bis dahin schaffen, wird in der Woche nach Ostern die Cerclage geöffnet. Dann bin ich in der 38.SSW.
Drückt mir die Daumen dass wir noch so lange durchhalten!
lg
Celeria (33+5, ET jetzt 2.5.2009 - wenn nicht eher)