... und lieben Worte! :KISSING:
Da ich dank der Hormonlage gerade mit erstaunlich wenig Schlaf auskomme ;-) , kommt hier der diesmal doch recht kurze Geburtsbericht, auf den Ihr ja wartet. Kurz zu einen, weil es einfach wirklich flott ging, und zum anderen, weil ich ja mangels Klinikkontakt gar keine Gelegenheit hatte, mich unbeliebt zu machen. :-P
Ihr konntet hier ja mitverfolgen, dass ich ab Dienstagabend (35+2) mit Wehen zu kämpfen hatte, die auf die vaginale Tastuntersuchung hin einsetzten, nebst blutigem Schleimabgang. Da ich wieder einmal eine Hausgeburt geplant hatte und erst recht kein Frühchen wollte, was womöglich im KH bleiben muss, ging es mir vor allem darum, solange wie möglich durchzuhalten, mindestens bis 36+0, besser bis 37+0 (Hausgeburts"grenze"). Nach einer durchwehten Nacht mit wenig Schlaf (wegen der Wehen) habe ich dann meinen Mann beauftragt, mir das Toko-Öl von Stadelmann zu besorgen (@ B&N: Das ist eine Mischung ätherischer Öle plus Trägeröle mit wehenhemmender Wirkung. Wird im Akutfall stündlich sanft auf dem Bauch verteilt, ansonsten 2 bis 3x täglich. "Toko" von Tokolytikum. @ Cheli: Ich habe beide Variante ausprobiert, als Wickel und ohne Handtuch und konnte zumindest bei mir keinen Unterschied in der Wirkung feststellen.), was es hier in genau einer Apotheke gibt, aber just am Mittwoch nicht vorrätig. :HEADSHOT: Immerhin aber im nächsten Städtchen, wohin allerdings ein Fahrtweg von rund anderthalb Stunden (gesamt) anfiel. Egal - und mit Erfolg: Nach 24 Stunden nahezu stündlicher Schmiererei und relativ braver strenger Bettruhe (mein Mann hatte zum Glück seit Montag Urlaub) nahmen Wehenfrequenz und Blutung tatsächlich soweit ab, dass ich dachte, die Gebärmutter würde sich wieder beruhigen und ich könne noch ein paar Wochen schwanger sein. Am Freitag war ich dann allerdings womöglich zu aktiv, jedenfalls bei weitem nicht mehr in der extremen Schonhaltung und wurde prompt - trotz Ölerei - mit neuen Wehen bestraft.
In der Nacht zum Samstag bin ich gegen 23:30 h ins Bett gegangen, konnte aber um 1:30 h nicht mehr schlafen, weil ich schmerzhafte Wehen hatte und die auch noch in kurzen Abständen, allerdings von nicht großer Dauer und auch noch lange nicht geburtswirksam. Aber sie waren zumindest so, dass ich, nachdem ich dann auf der Toilette auch noch eine hellrote Blutung bemerkte (= Mumu öffnet sich), mal meinen Mann informiert habe, dass es gut wäre, wenn er heute bei mir schliefe. Na gut, an schlafen war nicht wirklich zu denken, weder für ihn, noch für mich. ;-) Ich bin dann in die Badewanne gestiegen und fand das erst herrlich, aber unter Wehen musste ich dann einfach feststellen, dass sie viel zu schmal und nicht tief genug ist. Also wieder raus, Wehen blieben da, und irgendwie war mir da klar, dass auch das tolle Toko-Öl wohl daran nichts mehr ändern wird. Ab da habe ich dann also nur noch geweht und nicht mehr geschmiert. Die Wehen waren fies, aber immer noch nicht so, dass ich das Gefühl hatte, dass es richtig "akut" wird. Auf der Toilette habe ich dann mal nach dem Muttermund getastet und kam auf geschätzte 2 cm Öffnung. Im Verlauf der Nacht, ich glaube, so gegen 3:00 h oder 3:30 h hatte ich dann mal eine Wehenpause, in der ich nur noch etwa zehnminütig bis viertelstündlich eine Wehe hatte und dazwischen etwas schlafen konnte. Richtig weiter ging es dann so etwa um 5:45 h. Ab 6:30 h habe ich dann mal überlegt, meine Hebamme in Kenntnis zu setzen, wollte sie aber nicht wegen der Nachricht, dass sie sich auf eine Geburt einstellen solle, nächtens unnötig aus dem Schlaf reißen. Mumu war auch erst bei gefühlten 2-3 cm und die Wehen immer noch nicht so, dass sie sich wie richtige Geburtswehen anfühlten. Um 7:00 h habe ich dann also zum Handy gegriffen und ihr mitgeteilt, dass es ganz nett wäre, wenn sie mal vorbeikommen könnte, um nach dem Kopf zu tasten, damit ich wisse, wie ich mich im Falle eines Blasensprungs verhalten solle. Ich sagte dann auch, dass ich Wehen habe, diese aber noch nicht geburtswirksam seien und sie also auch noch gemütlich frühstücken könne und nicht um 7:30 h bei uns vor der Tür stehen müsse. Das sah sie offenbar anders: um 7:35 h war sie da und der Mumu bei 5 cm. *upps* Das kurze CTG war prima, sprich dem Knilch im Bauch ging es bestens. Mann und Kinder waren unterdessen übrigens angezogen, nur ich wehte noch im Nachthemd vor mich hin. Sie meinte dann, angesichts des SS-Alters (35+6) würde sie vorschlagen, in das KH mit der Neonatologie zu fahren *mein Alptraum-KH, aber in diesem Fall eben unumgänglich*, sie würde dort die FB öffnen und erwarte, dass danach das Kind ratz-fatz da sei. Ich möge mich doch bitte jetzt anziehen, und falls ich, bevor wir ins Auto stiegen, im After ein Druckgefühl verspüren sollte, solle ich das unbedingt sagen, dann würde sie mich nochmal untersuchen und bei entsprechendem Befund (= unmittelbar bevorstehende Geburt) blieben wir dann zuhause. O.k., ich habe mich also brav angezogen, wirklich NUR angezogen, ohne duschen oder sonstiges Styling und noch Haarbürste, Deo, Duschgel, Socken und Nachthemd eingepackt, während mein Mann die Kinder startklar machte, und hatte dann tatsächlich dieses Druckgefühl. Ich kann nicht behaupten, dass ich darüber sonderlich traurig war. O:-) Ich habe also wahrheitsgemäß mitgeteilt, dass es drückt, woraufhin mich die Hebamme eilig aufs Sofa bestellte und mir mitteilte, der Mumu sei jetzt bei 6 cm und wir blieben hier. :-) "Kluges Kind!", dachte ich und war hochzufrieden. Mein Mann durfte also die Kinder wieder ausziehen und der Großen erklären, dass wir doch nicht ins KH führen. Unterdessen platzte die FB, wahrend sie tastete, und irgendwie wurden da alle hektisch. ;-) Die Hebamme telefonierte mit ihrer Kollegin, die sie bei Hausgeburten hinzuzieht und bat sie, umgehend zu kommen. Da war es 8:15 h. Ich fragte noch, wer denn nun zuerst da sei, das Baby oder Beatrix und erhielt als Antwort, das läge an mir. Na gut... an mir soll's nicht liegen! ;-) Dann kam schon die nächste Wehe, und wenn ich eines NICHT kann, dann ist das, eine Wehe in Rückenlage zu ertragen. Das geht GAR NICHT!!! Ich habe mich also umgedreht, auf alle viere begeben (scheint irgendwie meine Gebärhaltung zu sein) und spürte fast unmittelbar darauf immensen Pressdrang. "Kann doch gar nicht sein, bei 6 cm.", dachte ich noch, aber aufhalten konnte ich da nichts mehr. Ich teilte nur noch mit, ich müsse schon pressen, und irgendwie war dann auch schon der Kopf am Ausgang fühlbar. Es brannte, und gleich folgte die nächste Presswehe. Ich musste einfach schieben und erinnere mich, dass die Hebamme meinte, ich könne meine Hand wegnehmen, sie würde den Kopf halten und ich solle langsam pressen *haha*, um den Damm zu schonen. Gegen DEN Pressdrang konnte ich gar nichts ausrichten, und da war mir auch ein Riss im Zweifelsfall egal, und schon war der Kopf draußen. Ohne Pause kam dann die dritte und letzte Presswehe - und mein Kind war geboren. :IN LOVE:
Da war es 8:18 h. Die zweite Hebamme kam um 8:32 h. :-P Zu dem Zeitpunkt war auch die Plazenta schon draußen.
Alles in allem also eine rasante Geburt, die aber dennoch keine Geburtsverletzung hervorgerufen hat.
Die Zweithebamme hatte also nicht viel zu tun, begutachtete noch die Plazenta und konnte dann schon wieder fahren. Nach etwa zwei Stunden verabschiedete sich dann auch meine Hebamme bis zum Nachmittag, nachdem sie die Papiere soweit ausgefüllt hatte, mein Blutdruck und Kreislauf erkennbar stabil waren und auch das Baby fit und vital war - das Übliche eben.
Nett war dann noch, dass mein Bruder eine Viertelstunde vor der standesamtlichen Trauung erfuhr, dass er Onkel geworden war. :-) DIE Überraschung war bestimmt nicht zu toppen.
Und jetzt isses doch ganz schön lang geworden. :-[ Hoffe, es hat die Ein oder Andere doch bis hierher durchgehalten, ohne sich zu langweilen!
LG
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