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Unfug im Kreissaal wie denkt ihr darüber?

angespornt von meiner hebi die mir sagte das neuste englische studien ergaben das sperma nicht wehenfördernd iss habe ich mich mal auf die suche im inet gemacht und folgendes gefunden...aber vorsicht iss lang..;-)..lg sasi et-16

Unfug im Kreißsaal

Einläufe, Öffnung der Fruchtblase, Wehenschreiber im Dauereinsatz - viele medizinische Prozeduren rund um die Geburt sind fragwürdig und völlig überflüssig.

Kommen die Wehen in immer kürzerer Folge, muss sich die Schwangere entschließen. Ist noch Zeit, um zu Hause abzuwarten, oder sollte man lieber gleich ins Krankenhaus fahren? Einmal dort eingetroffen, ist es mit der Entscheidungsfreiheit oft vorbei.

Die Gebärende bekommt womöglich als Erstes einen Einlauf und wird an den Wehenschreiber angeschlossen. Geht es nicht zügig voran mit der Geburt, wird häufig die Fruchtblase eröffnet oder der Wehentropf zur Beschleunigung eingesetzt.

Steigern sich bei einer so forcierten Geburt die Schmerzen ins Unerträgliche, folgt eine Periduralanästhesie, die sogenannte Rückenmarksnarkose. Etliche Frauen sagen hinterher: "Es ist alles so gelaufen, wie ich es nicht wollte."

Dabei sind manche medizinische Prozeduren rund um die Geburt nicht nur unangenehm, sondern überflüssig. So widerlegte jetzt eine Auswertung von drei Studien die Mär, ein Einlauf zur Entleerung des Darms trage zur Erleichterung der Geburt bei ( Cochrane Database of Systematic Reviews , Bd. 4). Weder verkürzt er die Wehendauer, noch gab es weniger Infektionen bei Müttern oder Neugeborenen als nach Geburten, bei denen aufs Klistier verzichtet wurde.

In sehr seltenen Fällen kann es sogar zur Durchlöcherung des Darms mit anschließender Blutvergiftung kommen. "Bei uns werden Einläufe nur in speziellen Fällen gemacht - wenn der Darm sehr voll ist, kann das ein Geburtshindernis sein. Dann sind Einläufe sinnvoll, nicht zur Einleitung‘‘, sagt Bernhard Hackelöer, Chef der geburtshilflichen Abteilung an der Asklepios-Klinik Barmbek in Hamburg. Als Routinemaßnahme sei die Prozedur aus der Mode gekommen.

Nicht viel besser steht es um einen anderen Brauch im Kreißsaal: Die Blasensprengung wird zwar traditionell eingesetzt, um die Geburt zu beschleunigen, taugt dazu aber nicht, ergab eine weitere Studienauswertung der Cochrane Collaboration ( Cochrane Database of Systematic Reviews , Bd. 4). Platzt die Fruchtblase nicht spätestens mit Beginn der Presswehen, lässt das viele Geburtshelfer nicht ruhen: Die Fruchtblase wird angestochen.

Die Natur richtet nicht alles

Schon 1756 beschrieb der englische Gynäkologe Thomas Denman, dass sich dadurch die Geburt einleiten oder der Ablauf verkürzen ließe. 150 Jahre später wird auch eine biochemische Erklärung für diese vermeintliche Wirkung nachgeliefert: Das Öffnen der Fruchtblase führe zur Ausschüttung der wehenfördernden Hormone Prostaglandin und Oxytozin, so die gängige Erklärung.

Das mag so plausibel sein wie der oft kolportierte Ratschlag, Sex kurz vor der Entbindung sei ein Mittel, die Geburt in Gang zu bringen. Hier werden ebenfalls Prostaglandine - aus der Spermienflüssigkeit - und die Anregung der Oxytozin-Produktion als Auslöser vermutet.

Es gibt jedoch keine Studie, die zuverlässig belegt, dass Sex kurz vor der Niederkunft die Wehen fördert, ergab ein Cochrane-Review schon 2001. Dieses Verfahren der Geburtseinleitung dürfte jedoch auch schwer zu standardisieren sein, merkten die Gutachter an.

Für die routinemäßige Blasensprengung fand sich jetzt keine bessere Begründung: Die Auswertung von 14 Studien brachte keinen Beleg dafür, dass die Öffnung der Fruchtblase das Kind schneller zur Welt kommen lässt. Auch ging es den Neugeborenen danach nicht besser als denen, die ohne solchen Eingriff geboren wurden. Dagegen gab es Hinweise darauf, dass nach der Blasensprengung häufiger ein Kaiserschnitt nötig wurde.

Erleichterung durch Dammschnitt?

Selten geworden ist die früher übliche Rasur der Schamhaare. Die Vorstellung, sie könne die Zahl der Infektionen nach einem Schnitt oder Riss senken, ließ sich in Studien nicht bestätigen. Zu den Prozeduren, die Gebärende oft erleiden müssen, gehört jedoch weiterhin der Dammschnitt. Er soll Geweberisse verhindern, sei einfacher zu nähen als diese und verursache weniger Schmerzen nach der Geburt, meinen jene, die routinemäßig zum Skalpell greifen. Auch komme es nach einem sauberen Schnitt seltener zur Schädigung des Beckenbodens, zu Inkontinenz oder Störungen des Sexuallebens.

Eine Auswertung von sieben Studien mit 5000 Frauen bestätigte keinen dieser vermuteten Vorteile. Über Schmerzen beim Sex klagten Frauen, die einen Dammschnitt bekamen, sogar häufiger als andere. Höchstens ein Drittel der Schnitte seien im Interesse des Kindes notwendig, Vorteile für die Mütter nicht zu erkennen, so die Autoren einer Übersichtsarbeit 2005.

"Dammschnitte werden in unserer Klinik nach Möglichkeit vermieden‘‘, sagt Hackelöer. "Oft lassen wir bewusst zu, dass der Damm einreißt.‘‘ Die schwersten Risse träten oft gerade nach einem Schnitt auf. Allzu verbreitet scheint diese Einsicht noch nicht zu sein. Bei mehr als einem Drittel aller Geburten werde heute geschnitten, und sogar bei 60 Prozent aller Erstgebärenden, sagt Edith Wolber, Sprecherin des Bundes Deutscher Hebammen.

Angst vor Klagen

"Nur sechs Prozent aller Geburten finden völlig ohne medizinische Interventionen statt‘‘, sagt die Medizinethnologin Wolber. "25 bis 30 Prozent aller Geburten werden eingeleitet." Bernhard Hackelöer hält die hohe Zahl von Eingriffen in den Geburtsverlauf durchaus für gerechtfertigt: "Es ist ein Irrwitz zu glauben, die Natur könne alles zum Besten richten. In den Niederlanden etwa, wo die natürliche Geburt stark propagiert wird, ist die Säuglingssterblichkeit fast doppelt so hoch wie in Deutschland."

Hierzulande überleben etwa fünf von tausend Kindern die Geburt oder die erste Woche danach nicht. Aber auch Angst vor Klagen bestimmt das Handeln von Geburtshelfern. "Bei jeder Entscheidung während der Geburt müssen wir bedenken: Wie würde ein Gutachter das aus der Rückschau beurteilen?‘‘, sagt Hackelöer.

Es gebe jedoch keineswegs nur medizinische und juristische Gründe für die vielen Eingriffe im Kreißsaal, sagt Edith Wolber: "Viele Prozeduren haben auch eine unausgesprochene Bedeutung. Sie schaffen Distanz zwischen der Frau und dem Geburtshelfer und betonen: Du bist die Gebärende, ich bin der Experte. Solche Rituale haben auch etwas mit Unterwerfung der Frauen zu tun."

Andererseits sehen sich immer mehr Kliniken veranlasst, auf die Wünsche von Schwangeren einzugehen. Freundliche Gestaltung der Räume, die Möglichkeit einer Wassergeburt oder ein Gebärstuhl - angesichts abnehmender Geburtenziffern werden Schwangere umworben. "Doch was nützt ein solches buntschillerndes Angebot, wenn die Kliniken nicht genügend Hebammen beschäftigen, die Frauen während der Geburt betreuen?‘‘, gibt Wolber zu bedenken.

Wo es immer mehr ältere Schwangere oder Frauen mit Übergewicht gibt, sei eine besonders intensive Versorgung wichtig. "Oft soll Technik die mangelnde Betreuung durch Hebammen kompensieren."

Hebammen gesucht

Frauen dürften das kaum als angemessenen Ersatz ansehen. Eine Befragung am Krankenhaus Dritter Orden in München ergab, dass von 250 jungen Müttern 125 die Hebamme als wichtigste Unterstützung bei der Geburt nannten, dann folgte der Partner mit 110 Nennungen und abgeschlagen mit vier Nennungen der Arzt (Die Hebamme, Bd.20, S.44, 2007).

Die bei einem Drittel der Frauen vorgenommene Periduralanästhesie wurde nur von neun Frauen als wichtigste Hilfe angegeben, von sieben aber als ärgster Störfaktor bei der Geburt. Als störend empfinden es viele Frauen auch, wenn sie stundenlang an den Wehenschreiber (CTG) angeschlossen bleiben, der die kindlichen Herztöne und Wehen aufzeichnet. Er werde in Deutschland überaus großzügig eingesetzt, sagt die Pflegewissenschaftlerin Friederike zu Sayn-Wittgenstein von der Fachhochschule Osnabrück.

"Bei der Mehrzahl der Geburten ist die Frau fast ununterbrochen an das CTG angeschlossen, auch wenn alles völlig unauffällig verläuft. Anstatt die Frau zu ermutigen, wechselnde Positionen einzunehmen, wird sie in ihrer Selbständigkeit und Bewegung eingeschränkt." Auch die Arbeit der Geburtshelfer und die gesamten Abläufe im Kreißsaal würden durch diese sehr wörtlich zu nehmende Technik-Fixierung geprägt. Hackelöer beurteilt den Nutzen ebenfalls eher zurückhaltend: "Ein Dauer-CTG bei einer unkompliziert verlaufenden Geburt halte ich nicht für begründet."

Die in der vergangenen Woche vom Britischen National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) auf einer Tagung in London vorgestellten Leitlinien "Für die Betreuung gesunder Mütter und ihrer Babys während der Geburt" erklärten ausdrücklich, der Einsatz des CTG werde bei der Aufnahme von Schwangeren mit niedrigem Risiko nicht empfohlen. Das regelmäßige Abhören der kindlichen Herztöne genüge.

Dagegen sollten alle werdenden Mütter eine kontinuierliche Eins-zu-eins-Betreuung durch eine Hebamme erhalten, sobald die Geburt beginne. Weniger Technik also und mehr Zuwendung. "Damit ist uns Großbritannien eindeutig voraus", sagt Sayn-Wittgenstein. "Dort gibt es den politischen Willen, die physiologisch normalen Geburtsabläufe zu unterstützten - ein tolles Vorbild für Deutschland."

Zu wenige Empfehlungen zur Geburtshilfe

"Das ist illusorisch", meint dagegen Bernhard Hackelöer. "Wir haben bei uns in der Klinik acht Kreißsäle und vier Vorwehenräume, im Nachtdienst aber nur drei Hebammen, anderswo ist es nicht besser." Auch in Großbritannien sei eine Eins-zu-eins-Betreuung mit Sicherheit nicht gewährleistet. "Natürlich wären mehr Hebammen und Geburtshelfer wünschenswert, aber in einer Situation, wo immer noch mehr gespart wird, ist das keine realistische Forderung."

Zu den Maßnahmen, die man eher einschränken sollte, zählt Hackelöer vor allem solche, die eine Geburt aufschieben sollen. "Es hat sich gezeigt, dass es keine Vorteile hat, Schwangere dauerhaft an einen Tropf mit Wehenhemmern zu hängen. Das verzögert zwar die Geburt ein wenig, verbessert aber die Chancen der Kinder nicht‘‘, erklärt er. "Auch die Cerclage, bei der der Muttermund durch ein Band verschlossen wird, um eine vorzeitige Geburt zu verhindern, ist meist sinnlos. Diese beiden Prozeduren werden immer noch zu häufig durchgeführt.‘‘

Fundierte Aussagen dazu, was im Verlauf einer Geburt sinnvoll ist, und wo eher nutzlose medizinische Rituale beginnen, sind indes schwer zu treffen. ,,Es gibt zu wenige Empfehlungen zur Geburtshilfe, die wirklich durch gute Studien abgesichert sind‘‘, sagt Sayn-Wittgenstein. Viele Leitlinien hierzulande beruhten eher auf Expertenmeinungen und nicht auf hochwertigen empirischen Daten.

Bisherige Antworten

Unfug im Kreissaal wie denkt ihr darüber?

hi
also ich kann nur theoretisch urteilen, aber ich würde dem ganzen mal zustimmen. ich finde eine geburt sollte so natürlich wie möglich ablaufen, ohne irgendwelche versuche sie einzuleiten (es sei denn es ist med. notwenig natürlich) oder ohne irgendwelche schnitte oder mittelchen. Man sagt ja eh das Risse im Damm besser heilen als schnitte.- kann ich mir auch gut vorstellen: hat sich ja der körper selbst ausgesucht etc,...
das ctg stelle ich mir auch über die ganze zeit hinderlich vor. ich finds die 20min schon schrecklich beim fa. kommt eben auf den zustand an..
bis jetzt hoffe ich, die ja noch total positiv zur geburt eingestellt ist, das man es weitestgehend ohne irgendwelche mittel - jeglicher art - schafft. ich vertraue der natur da total und wenn ich nicht soviel wert auf eine kinderklinik legen würde, wäre ich glaub ich, eine hausgeburts-kanditatin ;-)
aber laut faltblatt ist meine klinik auch für die natürlichste art der geburten...
was nicht heißen soll, das ich alles ablehne.-ich binschon offen, aber zunächst nur für das natürliche und als letztes die chemie.
Ich finde, man sollte der natur nicht zu früh und nur im notfall ins handwerk pfuschen. ich denke die natur weiß- gerade speziell in diesem fall- was sie tut....;-)
lg
melli

Unfug im Kreissaal wie denkt ihr darüber?

Liebe Sassi,
im Großen und Ganzen schließe ich mich dem Bericht an. Vorausgesetzt Mutter und Kind geht es gut, bin ich auch sehr dafür, dass man der Natur ihren Lauf läßt.
Sonst würde ich vermutlich auch nicht die Hausgeburt anstreben.
Ich habe bereits zwei Kinder und empfinde eine 1 zu 1 Betreuung durch eine Hebamme als unglaublich wichtig. Am besten mit der Hebi, die mir durch die Vorsorge schon bekannt und vertraut ist. Mit einer fremden Hebamme aus der Klinik ist das einfach nicht dasselbe. In Würzburg gibt es keine (!) Klinik, in der Beleghebammen zugelassen sind. Das war für mich ein Grund mich für eine Hausgeburt mit meiner eigenen Hebamme zu entscheiden.
Grundsätzlich haben die Hebammen, insbesondere die Hausgeburtshebammen, ja auch eine sehr "natürliche" Einstellung. Bei meiner Hebi wird weder etwas beschleunigt, noch aufgehalten, geschnitten wo es nicht unbedingt notwendig ist, Blase gesprengt, Mumu gedehnt, oder was es sonst noch für unangenehme Eingriffe in Sachen Geburt gibt. Und ich bin ganz ehrlich sehr, sehr froh darum. Genau das ist es was ich will.
Was habe ich mit Familie und Freunden schon für Debatten geführt, in denen wir das Für und Wider einer Hausgeburt diskutiert haben...
Ehrlich gesagt, bin ich es schon fast leid, mich für etwas rechtfertigen zu müssen, was meiner Ansicht nach das Natürlichste der Welt ist!
Wäre unser Körper nicht darauf "programmiert" Kinder auszutragen und zu gebären, wäre die Menschheit bereits ausgestorben! Sicher, es gibt immer Fälle, bei denen eine angeschlossene Kinderklinik einem Baby das Leben rettet. Aber, erstens sind das die absoluten Ausnahmen und zweitens kann man in den allerallermeisten Fällen, wenn so etwas passiert, das bereits weit im Vorfeld erkennen und rechtzeitig, ohne Hektik und Stress verlegen.
Entschuldige, jetzt bin ich total abgeschweift...
Kurz und Bündig: Ich bin gegen Blasensprengung, Dammschnitte und für eine 1:1 Betreuung. Das Sex zur Einleitung wegen den Prostaglandinen beiträgt, hm, weiß ich nicht genau. Aber entspannen tuts bestimmt ;-) Und das hilft ja bekanntlich. Einen Einlauf möchte ich persönlich sogar haben, weil ich bei den beiden vorhergehenden Geburten einschlägige Erfahrungen ohne Einlauf gemacht habe... :-[ Eine Cerclage (ich setze den totalen Muttermundsverschluss jetzt mal auf die gleiche Ebene) muss ich einfach befürworten, denn sonst hätten wir Lara verloren. Da bin ich mir sehr sicher.
So, jetzt reichts aber!
GGGLG
Nina, 30+6

An Nina

Hallo Nina,
bin aus Deiner Gegend und werde in Wü entbinden. Wo hast du Deine Kinder bisher zur Welt gebracht?
Ich war zweimal in der Uni und mache die Vorsorge halb Uni, halb hebamme.
Von der Idee Geburtshaus o. ä. habe ich mich seit der ersten Entbindung verabschiedet, Verhältnis Becken zu Kindskopf (38cm) muß stimmen...
ladykaos

@ladykaos...

...
Wir sind erst im Februar von München (wieder) hierhergezogen. Waren aus beruflichen Gründen 10 Jahre dort. So wurde mein erster Sohn in Starnberg und der zweite in der Uni München-Großhadern geboren. Er war ein Extrem-Frühchen und wurde via Intensivtransport dann im Februar in die Uni Würzburg verlegt.
In der Uni haben ich auch, bis vor ca. 8 Wochen, die Vorsorgen machen lassen. Hatte einen TMV (totalen Muttermundsverschluß), der operativ in der Uni durchgeführt wurde.
Jetzt macht nur noch die Hebamme die Vorsorge.
GLG
Nina, 31+0

Unfug im Kreissaal wie denkt ihr darüber?

stimme dem auch zu, aber ganz wie nina: ich MÖCHTE vorher einen einlauf.... aus offensichtlichen gründen.... :-[

Unfug im Kreissaal wie denkt ihr darüber?

naja den Dammschnitt betreffend sind ja die meisten am Punkt angelangt, dass nur noch im Notfall geschnitten wird, eben weil man weiss, dass Risse besser verheilen etc.
Zum anderen, stimm dem eigentlich auch zu, aber eben unter der Voraussetzung, dass es Mutter und Kind gut geht.
Was sicher auch ist, ist dass Frauen in teilweise unmögliche Geburtssituationen reingezwungen werden, weils so für die Ärzte etc. einfacher ist...Patriachat lässt grüssen...(ich hab ja neulich von männlichen Geburtshelfern gehört, mag nicht nett sein von mir, aber nen Mann würd ich hochkant rauschmeissen bei ner Geburt, ausser natürlich meinem Freund und meinem neugeborenen Sohn)
Zudem hab ich gehört, dass, je früher man ins Kh geht, umso grösser die "Gefahr"(je nachdem wie mans sieht) wird, dass man nen Kaiserschnitt erhält, erstens weil sie oft nicht so lange warten wollen und zweitens, weil ein Kaiserschnitt nur 30 Minuten dauert aber 3,4 mal mehr Geld reinbringt als ne normale Geburt. Tja...
dieser Satz
"Es ist ein Irrwitz zu glauben, die Natur könne alles zum Besten richten" kann ich so nicht stehen lassen, die Natur richtet alles zum Besten nur nicht so, wie der Mensch es gerne hätte (was NICHT zwangsläufig das Beste ist, gerade in der Medizin) dennoch bin ich froh, um die ganzen Möglichkeiten dies gibt, einmal alles "natürlich gerichtet" reicht mir, wenns diesmal nicht in meinem Sinne "natürlich gerichtet" wird, greif ich halt unnatürlich ein, Natur in Ehren...öh ja %)

Unfug im Kreissaal wie denkt ihr darüber?

Ich hatte eben Besuch von meiner Hebamme und wir haben die letzte Geburt durchgesprochen. Ich hatte zwar eine Beleghebamme, die ich als gut empfand, aber bekam noch unter der Geburt eine PPD (wovon sie nichts merkte, aber daraus will ich ihr keinen Vorwurf machen), zudem sprengte sie in einem relativ frühen Stadium die Fruchtbalse (was die Schmerzen fast unerträglich machte) und zum Pressen sollte ich mich hinlegen, weil ich schon so erschöpft war.
Ich habe jedenfalls mit meiner neuen Hebamme besprochen, wie es vielleicht anders geht - Fruchtblase nicht sprengen, denn ihrer Meinung nach bringt das nichts, da das 1. die Schmerzen steigert und 2. den Druck auf den Muttermund mindert - zwischendurch eine Ruheposition einnehmen, damit ich unter den Presswehen vor lauter Erschöpfung nicht wie ein Käfer auf dem Rücken liegen muss. Und noch so ein paar andere Sachen.
Geschnitten worden bin ich nicht, nur gerissen, und das ist super erheilt und tat auch nicht sehr weh.
Ich finde es schon bedenklich, wie automatisiert Geburten behandelt werden.
VG
Blaugelb

Unfug im Kreissaal wie denkt ihr darüber?

Also in unserem KH sieht es so aus:
-Einlauf gibt es, es sei denn man hatte vor kurzem eh Verdauung; find ich auch gut so, denn ich find die Vorstellung auch nicht sehr schön beim Pressen noch viel anderes mit rauszudrücken, da will ich mir keinen Kopf drum machen müssen :-[
-geschnitten wird nur, wenn absehbar ist, dass es auch sein muss; da vertrau ich der Hebamme, die wird es wohl beurteilen können und lieber ein Schnitt, als es mit aller Macht ohne zu versuchen und dann vielleicht bis zum A....(Sorry) aufzureißen
-CTG-Überwachung ist bei uns auch mobil permanent möglich (Telemetrie)
-die Hebammen legen viel Wert darauf, auch während der Presswehen die Positionen zu wechseln statt die ganze Zeit starr auf dem Rücken zu liegen
Wo ich dem Artikel gar nicht zustimmen kann sind die Punkte bezüglich Cerclage und Wehehemmer. Wie kommen die denn dazu, dass sich durch diese Methoden die Chancen für das Kind nicht erhöhen? Mit jedem Tag im Bauch erhöht sich die Lebenschance des Kindes!! Über diesen Teil reg ich mich echt etwas auf! Bei aller Liebe zur Natur-aber wenn man die Möglichkeit hat zum Wohle von Kind/Mutter in die Natur einzugreifen, dann solltre diese auch genutzt werden!
So, das war mein Senf dazu ;-)
LG, Nadine (32+4)

Leider klappt es nicht so natürlich, wie ich es gerne hätte

Hallo,
bin für die natürlich Geburt. Leider läuft es nicht immer so,
wie man es sich vorstellt.
Bin fürs natürliche, bin aber heilfroh, auch auf die andere Seite zurückgreifen zu können. Hebammen hätten da nicht mehr helfen können....
1. Würde bei meiner 3. Geburt Einlauf bevorzugen, da bei den Presswehen immer mal was aus dem Darm herauskommt....
2. Dammschnitte vermeiden ,wenn es geht, hatte leider zweimal einen, wobei die Hebammen versuchen ihn zu vermeiden, war aber eine sehr schnelle Geburt, so daß sich das Gewebe nicht schnell genug dehnen konnte ( vertraue mal, daß das so stimmt)
3. Geburt einleiten ist ohne Indikationen Humbug, leider hatte ich zweimal Gründe dafür.....
Da ich einen hohen Blasensprung hatte, mit dem ich fast eine woche unbemerkt rumgelaufen bin, wurde die Geburt am Termin eingeleitet um Infektionen zu vermeiden. 1. Geburt hatte ich bei ET + 10 per wehencocktail eingeleitet, da ich am darauffolgenden Tag im KH eingeleitet worden wäre, da das Kind schon sehr groß war und die Fruchtwassermenge schon abgenommen hat.
4. Auch im Kreißsaal muß man nachfragen und haken und auch mal etwas ablehen oder auf später verschieben.
Manche Patienten "wollen" fremdbestimmt werden, andere haben ihre eigenen Vorstellungen und wenn ich diese nicht äußere, wird darauf keine Rücksicht genommen. Also immer Mut und wünsche äußern.
Also, obwohl ich bei der 1. Entbindung in den letzten 45 min eine sehr medizinisch bestimmte Geburt hatte, fühle ich mich nicht fremdbestimmt, weil mir nach vielen Stunden der Wehen definitiv die Kräfte ausgegangen sind und ohne Eingriff der Ärzte wäre eine KS unumgänglich gewesen und so war ich aktiver Teil des ganzen Vorganges.
Nicht alleine der wille zählt.
Bin auf meine (hoffentlich) dritte Geburt gespannt.
Für interessierte, die wissen, wollen, daß nicht jede schwere Geburt auch traumatisch ist, sondern mir als anstrengend in Erinnerung ist.
Hab hier Geburtsbericht,
ich bin immer noch stolz, daß das Kind ohne KS auf die Welt gekommen ist. (Gestern eine Hebamme in der Klinik getroffen, die konnte noch das Zimmer der 1. Entbindung benennen, wobei wir uns nicht mehr an sie erinnert haben)
Hatte Presswehen und der Kindskopf ist zwar kurz ins Becken gerutscht, aber dann wieder auch wieder zurück.(über mehrere Stunden)
OP für KS war bereit, aber per Saugglocke und vereinten Kräften, Oberarzt der auf den Bauch gedrückt hat und unten Ärztin an der Vakuumpumpe haben wir es noch geschafft. Bißchen blau war der kleine und wurde sofort zur Untersuchung gebracht, aber er war dann wohlauf.
Die meiste Zeit bin ich durch Hebammen betreut worden, aber als trotz Presswehen, 4 Stunden vollständig geöffneter Muttermund, 3 stunden geplatzter Fruchtblase sich nichts getan hatte, haben die Ärzte mit eingegriffen.
Ohne Schmerzmittel (oder PDA) habe ich das geschafft. Da die Saugglocke angesetzt wurde, wurde ich unten örtlich betäubt und schon vorher geschnitten.
Es war keine einfache Prozedur und ich habe aufgrund einer unvollständigen Plazenta danach eine Vollnarkose bekommen,
aber am nächsten Tag wußte ich, ich will noch ein Kind.
Und im Mai kommt das dritte....
Ladykaos
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