Hallo Mädels,
aus aktuellem Anlass wollte ich gern mal von Euch wissen wie Ihr mit Euren Schwiegermüttern klar kommt vor allem in Bezug auf Kindererziehung, Umgang mit den Kleinen und Umgang mit Kritik?
Ich war jetzt 3 Tage bei meinen Schwiegereltern um besser lernen zu können und bin total am Ende mit meinen Nerven gestern wieder gefahren.
Also kurz mal ausgeholt: Ich komme mit meiner Schwiegermutter eigentlich gut aus und Tom hat auch eine super Beziehung zu ihr, wenn Not am Mann ist, ist immer Verlass auf sie..... ABER sie ist absolut null kritikfähig.
Auch wenn es gar nicht als Kritik gedacht ist, sondern ein absolut freundlicher und wohlweislich schon total vorsichtig formulierter Hinweis ist, reagiert sie immer mit Gleichgültigkeit "das passt schon" und ändert nichts oder es kommt ein beleidigte Reation und tut es ab z.B. "gib mir eine Woche mit Tom und wir kommen spielend klar" und beherzigt wird nichts. Derweil hat sie ihn so oft, halt immer nur für einen Tag, aber sie kann ja nicht immer von null anfangen. Und wahrscheinlich ist das dann auch schon wieder eine beleidigte Reaktion darauf, dass meine Mutter Tom öfter mal für 2-3 Tage bekommt (hatte sie noch nie).
Es geht immer um Kleinigkeiten und deswegen bisher eigentlich auch noch nicht schlimm, zumind. solange sie immer nur 1-2 Tage da ist und ich mich zusammenreiße. Aber solche Kleinigkeiten kommen halt ständig vor und ich kann da nicht einfach wegschauen wenn ich dabei sitze.
Hier ein paar Beispiele:
Tom liebt Gummibärchen und verbindet meine Schwiegermutter auch schon damit, so dass es bei ihr immer Genörgel und Gejammer nach mehr gibt. Meine Schwiegermutter gibt ihm eins, dann noch eins, dann sagt sie beim dritten "das ist das letzte" das gleiche sagt sie beim vierten und fünften und dann hört sie erst wirklich auf. Tom schreit natürlich bitterlich, weil er nicht kapiert warm jetzt "plötzlich" Schluss ist. Sie daraufhin: "Die Trotzphase, kann man nichts machen."
Die Konsequenz ist ein ganz großer Schwachpunkt von Ihr und Tom spielt sie inzwischen nach Strich und Faden aus, es gibt da so oft Tränen, weil er überfordert ist wenn sie sich dann doch plötzlich irgendwann mal durchsetzt und sie ist dann mit den Tränen überfordert und schiebt alles auf das Trotzalter..... mische ich mich dann ein und will ihr einen Tip geben, kommt eben entweder Ignoranz oder beleidigt sein.
Wenn sie ihm die Windel wechseln will, läuft er ihr durch die ganze Wohnung davon und sie ihm mit der Windel in der Hand hinterher, das kann bis zu ner halben Stunde gehen. Dass sie mit ihm nichts was den Alltag betrifft auf die Reihe bekommt, außer er spielt grad freiwillig vertieft mit seinen Sachen, brauch ich nicht zu erwähnen.
So folgende Stituation hat am Wochenende das Fass zum Überlaufen gebracht:
Am Freitag waren sie im Supermarkt einkaufen... was haben sie mitgebracht eine DVD (daran dass sie ihm ständig außer der Reihe was mitbringt und kauft hab ich mich gewöhnt und sag ich auch nichts mehr). So abends, Tom spielt total vertieft mit seinen Autos, will sie mit ihm DVD schauen. Ich darauf hin in ganz normalem ruhigen Ton: " Wenn er grad so schön spielt, brauchen wir ihm eigentlich nicht vor zu schlagen jetzt fern zu sehen. Es reicht wenn er sie anschaut wenn er selber unbedingt schauen will."
Sie beleidigt:"Dann tauschen wir sie morgen wieder um!"
Ich: "Nein, ich freu mich ja dass wir mal eine Abwechslung haben (haben bisher nur eine DVD für ihn) und er darf sie auch gerne anschauen aber eben nur wenn er selbst drauf kommt und drauf besteht, aber wir brauchen es ihm nicht vorschlagen." Das hab ich dann ungefähr dreimal in anderen Worten ganz ruhig erklärt.
Abends kommt mein Mann heim, hält ihm die DVD hin mit den Worten "schau hab ich heute für Tom gekauft, aber er darf es nicht anschauen, also tauschen wir sie Morgen um." @= @= @= Ich dann doch leicht gereizt, aber immer noch freundlich wiederhole meine Erklärung und mag einfach nicht wahrhaben dass man das wiederholt so falsch verstehen kann. Aber Einsicht ist weit gefehlt.
Gezeichnet von der Stituation am Freitag war ich das ganze Wochenende leicht gereizt und schnell genervt wenn wieder eine unmögliche Situation mit ihr und Tom auftrat.
Es war Straßenfest am Samstag. Sie begleitet Tom ja auch Schritt und Tritt aus Angst es könnte was passieren, ich lass sie. Das Problem: Wenn Tom weiß es ist jemand in der Nähe macht er einfach gefährlichere Sachen als wenn er auf sich gestellt ist, weil er sich drauf verlässt dass die Oma aufpasst. Also er fährt mit den Vorderreifen seines Bobbycars auf eine Art Bierbank, ich seh von weitem dass das nicht gut gehen kann und er nach hinten kippt (wär sie nicht dabei gewesen hätte ich gerufen "Tom stopp, pass auch das geht nicht Du kippst nach hinten...." aber sie steht ja daneben, also kann ich nicht rufen sonst fühlt sie sich gleich wieder bevormundet, weil sie ja eigentlich gerade aufpasst.... was war das End vom Lied, er kippt um und voll auf die Straße mit dem Hinterkopf.
Zweite Situation innerhalb von fünf Minuten, Tom hatte sich grad wieder beruhigt: Große Kinder hauen mit einem Holzhammer wie wild auf Erbsen die aus einer Maschine kommen, Tom schaut begeistert zu... plötzlich hatte er seine Finger dazwischen und schreit... ich hin und schnell die Hand unters kalte Wasser. Da kommt meine Schwiegermutter schon schimpfend hinter her "Diese blöden großen Kinder, ich hab noch gesagt sie sollen aufpassen! Ich:" Da können die nichts dafür, die können so schnell gar nicht ihren Fluss unterbrechen wenn sie mal im hämmern sind. Tom kann auch nichts dafür, der checkt des noch nicht. Da sind wir Schuld, weil wir nicht aufgepasst haben." Dass sie daneben stand und nicht reagiert hat, hab ich nicht gesehen. Also nächstes Fettnäpfchen.
Als wir gestern gefahren sind, hab ich noch mal gesagt, dass sie unsere Erziehungsrichtlinien akzeptieren muss und da wird sie nicht drum rum kommen sich ab und an mal was von mir sagen lassen zu müssen.... sie daraufhin:" Ich hab in meinem Leben schon so viel lernen müssen und irgendwann ist mal Schluss, sie ist jetzt 60 Jahre und da wird sie nichts mehr dazu lernen!!!"
Wie seht Ihr das denn? Seht ihr einfach öfter weg oder kennt ihr das gar nicht?
Wenn ich da meine Mutter anschaue, die hat Enkelkinder von vier Kindern und alle erziehen anders und haben ihre Richtlinien auf die sie sich jedes Mal wieder individuell anpassen muss. Ihr kann man jederzeit sagen, hey so will ich das nicht mach das bitte so...
LG, Johanna, grad ziemlich verzweifelt, weil eigentlich so harmoniebedürftig, aber auch nicht mehr bereit ständig weg zu sehen und sich ständig in aller Vorsicht formulieren zu müssen.