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Nochmal Thema Stillen

Guten morgen,
Ihr habt ja gestern schon kräftig diskutiert und es ist schon fast alles gesagt worden, deshalb von mir noch, was ich mir inzwischen angelesen und von einer Freundin erzählt bekommen habe und was noch nicht gesagt wurde, soweit ich sehen kann:
Grds. heißt es, dass kein Muttermilch-Ersatz so gut ist wie die Muttermilch und die Muttermilch die optimale Ernährung bis zum 6. Monat darstellt. Das gilt auch, obwohl es keine schadstofffreie Mutter mehr gibt, selbst wenn man bereits Monate vor der Schwangerschaft Ernährung und so umstellt.
Es gibt hiervon abgesehen so gut wie keine Mutter, die nicht anfangs ihre kleineren und größeren Probleme hat. Weitaus weniger Probleme als normal soll es aber geben, wenn das KH/Geburtshaus stillfreundlich ist und dem Bedürfnissen von Mutter und Kind bezogen auf das Stillen Vorrang in den ersten Tagen gibt: So soll es z.B. wenig zweckdienlich sein, wenn das Kind nach der Geburt erstmal Stunden fürs Waschen oder Untersuchen unterwegs ist, bevor die Mutter es das erste Mal bekommt. Wenig hilfreich ist ferner, wenn die Krankenschwester, der Mutter das Kind bringt, wenn sie es für richtig hält und lieber zwischendurch dem Kind etwas zu essen gibt statt es der Mutter zu bringen.
Für die, die Stillen wollen: Versucht bezogen auf die Entbindung im Vorfeld klarzustellen, dass wenn medizinisch bei der Geburt alles glatt läuft, ihr als erste das Kind bekommt: Abgesehen davon, dass es für das Kind gut sein soll und es sich ein bisschen vom Geburtsstress erholen kann, hilft es nachher beim Stillen, wenn der erste Saugreflex des Kindes unmittelbar nach der Geburt ausgenutzt wird.
Dann Zufütterung auf Station ausbedingen. Wenn das Kind Hunger bekommt, soll man es Euch bringen, am besten gleich Rooming-in.
Außerdem gibt es jede Menge Ratschläge, wie man die Probleme, die mit dem Milcheinschuss zusammenhängen für sich und Kind reduzieren kann. Wenn man den halbwegs gut überstanden hat, soll man fast die halbe Miete für eine positive Stillerfahrung haben.
Außerdem gibt es ganz viele Tips, mit denen die "Milchproduktion" angeregt werden kann und man es dem Kind erleichtert zu saugen. Außerdem soll man sich keinesfalls von Gewichtsstatistiken verunsichern lassen. Wenn das Kind mal ein paar Tage abnimmt, ist das kein Drama: Die Listen sind Anhaltspunkte und Hilfen, haben aber keinen Absolutheitsanspruch, weil jedes Kind ein Individuum mit seiner ganz eigenen Geschwindigkeit ist, auch beim Wachsen und Zunehmen.
Die die nicht stillen wollen: Setzt Euch mit der Zusammensetzung der einschlägigen Folgemilch-Produkte auseinander. Eine Vitaminisierung von Kindernahrung ist zwingend vorgeschrieben, aber es gibt die einschlägigen Hersteller, die hiervon abgesehen jede Menge Mist in ihre Produkte packen oder die die das nicht tun. Außerdem gibt es inzwischen solche Produkte, die nicht auf Basis von Kuhmilch hergestellt werden, da zu früh verabreichte Kuhmilchprodukte als allergen gelten.
Last but not least zur Pro/Contra-Statistik: Selber habe ich noch keine Erfahrung, da ich ja das erste Kind bekomme, aber:
- Mich hat meine Mutter gestillt, solange es ging, denn sie wurde trotz Stillens gleich wieder schwanger (kein 100% Verhütungsmittel)
- Bei meinem Bruder, der 11 Monate und 21 Tage nach mir geboren wurde, hatte sie nach 2 Geburten in einem Jahr keine Lust mehr zum Stillen.
- Mein Bruder war als Säugling und Kleinkind fortdauernd richtig krank mit allem drum und dran, ich kerngesund.
- Seine Krankheiten haben die ganze Familie mitgenommen.
Euch nun einen schönen, sonnigen [:-} [:-} [:-} Sonntag - bei mir lacht endlich mal wieder die Sonne ins Fenster -
LG Claudia mit Theresia (24+4)
P.S. Ich möchte auf jeden Fall versuchen zu stillen und hoffe, dass ich das hinbekomme.
Bisherige Antworten

Sehr gut geschrieben....aber kleiner Einwand....

..einer überzeugten Nichtstillerin ;-)
Ich bin nie gestillt worden, meine Zwillingsschwester auch nicht. Wir sind nie krank gewesen und Erkältungen oder Allergien kennen wir nicht.
Mein Kind ist nie gestillt worden und auch Erkältungen oder Allergien gehören nicht in unser oder ihren Wortschatz.
Ich bin noch immer der festen Überzeugung, ob ein Kind viel oder wenig krank ist, liegt im Kind drin.
Muttermilch ist das einfachste und das schnellste. Man hat es immer dabei.
Das Letztere sind für mich wirklich handfeste Argumente , alles andere kann sein, muss aber nicht.
Das sind halt meine Erfahrungen.
Aber sag mal.... gibt es tatsächlich noch KH ohne Rooming-Inn ???
Also hier in Hamburg habe ich nur KH kennengelernt, wo man sein Kind von Anfang an bei sich hat.
Da gibt es in dem Sinne gar keine Säuglingszimmer mehr.
Dann wollte ich ja noch erzählen das ich meine Tochter ja mit KS bekommen habe und das ich den Schwester klar und deutlich gesagt habe, wehe jemand wäscht mein Kind bevor ich es im Arm halte und wehe ihm steckte jemand einen Schnuller rein.
Meine Erfahrungen sind einfach, man muss es klar und deutlich ansagen was man will und dann klapp es eigentlich auch.
Habe auch schon so Horrorgeschichten gehört, dass Frauen gewaschene, gewickelte und mit Schnuller bewaffnete Kinder in den Arm gelegt bekommen haben
:DEVIL:
Unglaublich %)
LG
alex und Jule *05.08.2004
Lilypie

Sehr gut geschrieben....aber kleiner Einwand....

Hallo Alex,

die Geschichte mit meinem Bruder sollte keineswegs ein Beweis dafür sein, dass nicht gestillte Kinder häufiger krank sind, sondern lediglich die Statistik ergänzen.

Ob Kinder mehr oder weniger anfälliger sind, dürfte wie alles andere auch von ganz vielen Faktoren abhängen: Bei meinem Bruder könnte einer der Faktoren das Nicht-stillen sein, möglicherweise aber auch der Umstand, dass sich meine Mutter noch nicht von meiner Geburt erholt hatte.

Was ich grds. für gefährlich halte, zu schnell zu verallgemeinern und bei den meisten Sachen - u.a. vor allem auch Allergien - wurde mir erklärt, dass sie aus dem Zusammenwirken mehrerer Reizauslöser - wie auch immer die aussehen - entstehen.

Es ist Unsinn zu behaupten, nicht gestillte bekommen eine Allergie oder sind häufiger krank. Oder umgekehrt bei gestillten Kindern käme das nicht vor.

Das gleiche gilt z.B. auch für Kuhmilch. Sie gilt allgemein als allergen, was aber noch lang nicht heißt, dass jedes Kind eine Allergie bekommen muss.

Das einzige, was man in diesem Zusammenhang bei der Muttermilch definitiv sagen kann: Unter der Voraussetzung, dass die Mutter sich entsprechend ernährt, ist Muttermilch nie allergen, während Kuhmilch das sein kann.

Verstehst Du, hab mich vielleicht ein bisschen verzettelt.

Langer Rede, kurzer Sinn: Mit dem Stillen bei vernünftiger Ernährung der Mutter kann man einen Reizfaktor, der zur Allergie führen könnte, ausschließen. Nicht mehr und nicht weniger und beim besten Willen nicht : Ein nicht gestilltes Kind ist kränklicher. Das ist grober Unsinn.

Zum Rooming-in: Es gibt noch Krankenhäuser, die das nicht anbieten. Und nach allen Geschichten, die ich bisher gehört habe, gibt es sogar in der Regel Probleme, sodass die Mutter wirklich klare Aussagen treffen muss, um das so zu haben, wie sie es möchte.

Meine Hebamme hat mich schon vorgewarnt, dass in dem KH, in dem ich entbinden werde, ca. die Hälfte der Schwestern echt bemüht ist und die andere Hälfte das ganze noch sehr "traditionell" sieht, sprich man muss kämpfen.

Ich fürchte nur, was aus unserer Sicht unendlich schwer zu verstehen ist: Es geht vielfach in erster Linie um Rationalisierung und Arbeitseffizienz und nicht um bösen Willen. Und nach einem Gespräch mit einem der behandelnden Ärzte: Gerade in den neuen Bundesländern kann man kaum noch von einer angemessenen medizinischen Versorgung sprechen. In manchen Kliniken hier können ausgeschriebene Stellen nicht besetzt werden, weil sich niemand auf die Bewerbungen meldet. Gibt zu denken, oder?

LG Claudia mit Theresia (24+4)

Sehr gut geschrieben....aber kleiner Einwand....

mein Kontra: Magen-Darm-Virus
Stillkinder kommen bei weitem besser weg als Flaschenkinder! Und holen kann man sich sowas schnell in der entsprechenden Jahreszeit.
lg quark

Nochmal Thema Stillen

Hi Claudia,
schön geschrieben. Ich ergänze noch:
"die Muttermilch die optimale Ernährung bis zum 6. Monat darstellt."
nicht ganz richtig. muttermilch (aber auch pre) sollte in den ersten 6 monaten AUSSCHLIEßLICH gegeben werden. kein tee, wasser oder anderes zeugs. wobei 6 monate nicht auf den tag eingehalten werden müssen, aber +-1 monate sollten es schon sein. gerade beim stillen ist das sehr wichtig, da alle zusätzliche flüssigkeit die milchproduktion herabsinken kann, da die brust weniger gefordert ist.
muttermilch ist stets optimal und passt sich dem kind in jeder lebenslage an. so hat die milch nach 2 jahren den höchsten anteil an abwehrstoffen zur unterstützung der typisch "dreckessenden" und "rumsauenden" kleinkindern.
die mutter kann auch bei gesunder ernährung das kind, wenn sie pech hat, mit inhaltsstoffen versorgen, die nicht optimal sind. mir fällt da als erstes Kuhmilch an. Die Laktose kommt wohl über die Mumi bis ins Kind und kann bei wenigen Kindern zu "typischen" Magenproblemen führen. inwieweit andere blähende nahrungsmittel wirklich beim Kind schaffen blähungen zu verursachen ist umstritten.
lg quark

Nochmal Thema Stillen

Hallo quark,

danke für die Schützenhilfe und Fortsetzung. Soweit war ich heute morgen nicht mehr gekommen, weil meine Ersatzmami zu Besuch war und Frühstück bekommen sollte.

In etwa so steht es in den Büchern und wurde es mir auch erklärt.

Die antroposophische Literatur dazu empfielt - schreibt man das so? - die ersten 6 Monate voll zu stillen und dann langsam mit der Beifütterung zu beginnen. Tee/Wasser wurde mir gesagt, in den 1. sechs Monaten nur zur Not im Krankheitsfalle, wenn die Gefahr besteht, dass das Kind zu sehr austrocknet oder die Nahrung verweigert.

LG Claudia mit Theresia (24+4) :ROSE:

noch einen zusatz hab - krankheit, kuhmilch...

hallo,
ich denke, dass jedes kind eine andere konstitution hat.
mache haben ein robusteres wesen, aber es gibt auch jene, die nicht so hart im nehmen sind. und gerade für jene ist es besonders wichtig, dass sie so lange sie möchten voll gestillt bzw. zusätzlich noch gestillt werden.
oft hört man ja, dass kinder beikost verweigern, auch noch, wenn schon alles welt denkt, dass dieses kind nie was essen wird. ich vertraue darauf, dass diese kinder wissen, was sie brauchen und was nicht. und sie oft deshalb noch nichts anderes wollen als muttermilch, weil es für ihren körper noch nicht gut wäre.
ich denke, dass selbst ein sechs monate altes kind noch nicht bereit ist für was anderes als muttermilch. hat schon mal wer versucht im liegen zu essen? solange kinder noch nicht sitzen können, denke ich, ist es zu früh für beikost. und diese komischen breie, die alle irgendwie gleich schmecken und mit zucker angereichert sind, finde ich nicht optimal.
ein kind gibt schon zu verstehen, wenn es mal was anderes haben möchte. und sowie nicht alle kinder gleich groß und schwer sind, ist das auch bei jedem kind anders und darf nicht mit sechs monaten pauschalisiert werden.
ich finde es immer seltsam, wenn gesagt wird: "kinder brauchen milch damit sie gesund heranwachsen können", aber niemand denkt dabei an muttermilch.
es muss bald abgestillt werden, und von der arteigenen milch, der frauenmilch, abstand genommen werden, um dann auf artfremde milch, meist kuhmilch, umzusteigen?????? wie passt denn das???????
lg andea (mit drei lang gestillten kindern, die unterschiedlich robust sind, was krankheiten betrifft, und keine artfremde milch trinken - und dennoch groß und stark sind!)

Amen ;-)

Nicht böse sein, aber über das Thema stillen kann man diskutieren, über Beikost, über zufüttern, über Geburtsarten...eigentlich über alles.
Jeder macht es wie er es für richtig hält, weil jeder will das Beste für sein Kind.
Es gibt kein richtig kein falsch, kein besser kein schlechter.
Mit dieser Einstellung fahre ich eigentlich sehr gut und ich muss da ehrlich sagen, hier schreibe ich noch was dazu, aber im normalen Leben habe ich da schon gar keine Lust mehr mit jemanden drüber zu quatschen.
Bei der Ersten hab ich das noch, aber jetzt bei der zweiten fehlt mir total die Lust und die Muße dazu.
Finde es sehr schön das hier trotz dieser so "brisanten" :-P Themen doch noch trotzdem nett miteinander umgegangen wird.
Habe es in anderen Foren schon anders erlebt %)
LG
alex und Jule *05.08.2004
Lilypie
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