Hi Eva,

meine beste Freundin ist Ergotherapeutin und hat sich auf Kinder spezialisiert. Wenn sie erzählt, was sie so mit den Kids macht, hört es sich eigentlich ehr nach spielerischer Therapie an. Hast Du denn einen guten Therapeuten? Vielleicht kann man Keiî ja erklären, es wäre eine Spielstunde? Bzw. der Therapeut fängt erst mal mit einem Spiel an, auch wenn dann die erste Stunde keine richtigen Übungen gemacht werden. Einfach um mal das Vertrauen und das Interesse zu wecken?

Hinschmeißen hat wir jetzt bei Finja noch nicht. Sie läuft aber auch noch nicht. Dafür fängt sie auch das Schreien an, wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Fiese kleine Trotzkopfmonster. Aber wenn sie einen dann knuddelt und Küsschen will hat man sie doch wieder lieb ;-)

Kann Dich aber verstehen, dass es an die Substanz geht. Bei uns lässt die nächste Phase bestimmt auch nicht lange auf sich warten.

LG

Tiggerli

Ich hoffe einfach fest, dass das zündet. Die Krankengymnastik die wir vor 2 Jahren hatten war eigentlich auch nett, sie hat ihm da immer so Kletterparcours gebaut, trotzdem fand ers ganz schlimm. Und ich glaube, er fürchtet dass das wieder so wird (und ich fürchte es auch).
Und der Murkel, himmel ich *hoffe* das ist eine Phase/ ein Schub und geht bald vorbei. Aber irgendwie denke ich, er will grad Grenzen testen, und das kann sich bekanntlich bis zur Pubertät ziehen ;-)
Exemplarisch:
Murkel haut mit Plastikspielzeug auf den Glastisch.
Ich: Hör bitte auf damit!
Murkel guckt mich an, guckt mir genau ins Gesicht, und haut dabei wieder das Spielzeug auf den Tisch.
Ich: Wenn du nicht aufhörst, nehme ich es dir weg!
Murkel guckt mich an, schabt das Ding dann ein paarmal versuchsweise über den Tisch, klopft dann erst gaaaanz sacht, und haut dann wieder voll zu.
Ich nehm ihm das Teil weg und leg es oben auf den Schrank.
Groooßes Gezeter, Geheule, an mein Bein klammern, auf dem Boden wälzen, nach dem Spielzeug recken, Schluchzen, Wehklagen, gefühlte Ewigkeiten lang, bis er sich einen neuen Unsinn ausdenkt.
Solche Begebenheiten hab ich dutzende am Tag. Er weiß, was er nicht darf, er versteht, was ich sage, er weiß, dass ich meine Ankündigungen wahr mache, und trotzdem testet er es aus, immer und immer und immer wieder.
Und dann mach ich mir auch noch Vorwürfe, wenn ich nicht immer angemessen und pädagogisch wertvoll reagieren kann. Dass ich nicht reagiere wenn er Keiîs Zug zum fünften Mal umwirft, weil ich irgendwann auch das Abendessen richten muss, dass ich abends nicht mehr die Nerven hab mit ihm gemeinsam die Spülmaschine auszuräumen, wie ich es mit Keiî oft getan hab als er so klein war, sondern ihn anblaffe dass er die Finger da weglassen soll. Irgendwie schaukeln wir uns da grad so in unserem Frust hoch :-(
lg,
eva

Hi Eva,
es tut mir leid, aber ich kann mich jetzt nicht genau erinnern, ob ich Dich gefragt habe, was mit Keiî ist. (bloedes Deutsch aber meine erste Antwort war ganz auf Englisch-hab ich zum Glueck aber noch gemerkt)
Vielleicht erinnerst Du Dich, dass drei meiner Kinder Hypermobilitaets Syndrom haben. Die Doktoren sind da noch immer SEHR langsam :-(
Dieses Syndrom gibt es in verschiedenen Staerken. Am meisten ist es aber nur, dass die Kinder (oder Erwachsenen) ganz eigenartige Dinge tun koennen mit den Gelenken. Aber mein Mario (4 Jahre)hat manchmal grosse Schmerzen. Er konnte erst mit 2 1/2 laufen. Jetzt hat er aber Einlagen und es wird immer besser. Nun Mario weigert sich ALLES zu tun was weh tun KOENNTE! Vielleicht ist es bei Keiî ja genauso? Hat er vielleicht HMS?
http://www.hypermobilitaets-syndrom.de/index.php?module=Pagesetter&func=viewpub&tid=1& pid=12
Ich weis, wie schwer es ist und wie man sich fuehlt, wenn die Untersuchungen nicht so toll gelaufen sind. Deshalb drueck ich Dich ganz fest
Alles Liebe
Bianca mit Tobias (18 Monate), Mario(4 mit starkem HMS), Maisie (9 mit HMS) und Charlotte (13 mit starkem HMS)

ja, dank dir hab ich mich schon vor einer Weile in das Thema eingelesen. Keiî hat das definitiv (wenn auch nicht so ausgeprägt wie deine Kinder). Das hat mir schon ziemlich den Rücken gestärkt, dass ich da nix falsch gemacht habe in der Erziehung. Man fragt sich ja doch immer, warum man so selten mit dem Kind raus ist zum toben oder zum Sport - bis einem wieder einfällt, dass das Kind da immer ein Riesentheater macht. Aber es ändert eben nix an der Tatsache, dass er da jetzt so ein dickes Kreuz im U-Heft hat "nicht altersgerecht entwickelt". Das tut einfach weh.
Das Problem ist ja auch, dass das einzige was hilft ist, die Muskeln zu trainieren, und das klappt schlecht, wenn das Kind jegliche Art von Sport scheut, weil es eben unsicher ist. Ich hoffe einfach mal, dass die Ergo ihm liegt und Spaß macht, vielleicht klappts dann auch irgendwann einmal mit normalem Kinderturnen oder Schwimmkurs.
machen deine drei eigentlich irgendetwas in der Richtung?
lg,
eva

Hi Eva,
ja das kennen wir besonders von Charlotte. Charlotte und Maisie haben nur Streckuebungen fuer die Hamstrings (was auch immer auf Deutsch) und Charlotte hat jede Menge zu tun fuer ihre kaputte Hand und fuer das Gesicht.
Wie siehr es denn mit Keiî's Fuessen aus? Braucht er vielleicht Einlagen? Mario geht es jetzt viel besser damit und er faellt nicht mehr so oft.
Unsere Kinder laufen sehr viel. Wir haben kein Auto. Wenn wir in die Stadt wollen dann laufen wir immer, so ca 35 Minuten recht zuegig. (Mario aber nicht). Somit sind die Maedchen ganz gut zuFuss unterwegs. Spielplatz ist nicht so toll, weil Mario da angst hat umgerannt zu werden. Im Garten spielt er dann aber wieder ganz gern. Unser Garten ist auch (leider) nicht flach, sondern aehnelt einem Berg :-( Das hat aber auch etwas gutes, weil es die Muskeln traeniert, wenn sie da hoch und runter rennen....
Ich muss gleich los, aber noch ein ganz wichtiger Tip am Rande: sehr viele Kinder mit HMS haben auch Asperger! Und wenn das der Fall ist, dann muss man ganz anders an die Sache ran gehen. Mit Ueberreden klappt's da dann auch nicht mehr. :,(
Sehr gedrueckt
Liebe Gruesse
Bianca

Hallo Eva,
bin nur selten im Forum unterwegs, aber ich hab grad beim stöbern Deinen Beitrag gelesen, da muss ich Dir einfach antworten.
Ich war letztes Jahr mit Nora zur Schuluntersuchung, und da wurden mehrere Defizite festgestellt. Unter anderem auch dass sie angeblich mit der Feinmotorik und Konzentration Probleme hat. Wir mussten auch zur Ergo. Erst war sie gar nicht begeistert- eher ängstlich und scheu! Das erste Mal durfte ich mit dabei sein, dannach sollte sie allein reingehen. Sie musste insgesamt 10Sitzungen machen. Sie hatte nach der 3. Sitzung so viel Spaß dabei (weil alles auch sehr spielerisch gemacht wurde), dass sie immer wieder fragte, wann wir denn nu endlich wieder zur Ergo können. Als die Sitzungen vorbei waren, war sie richtig traurig nicht mehr dahin gehen zu dürfen.
Es stellte sich dabei auch heraus, dass sie alles kann, nur da sie so schüchtern und ängstlich ist dauert alles eben seine Zeit.
Übrigends kann ich sehr gut nachfühlen, wie Du dich fühlst. Ich habe auch so einen kleinen Wirbelwind hier. Sie ist das völlige Gegenteil von Nora!!! Nora ist die liebe, ruhige und schüchterne und Jule die kleine wilde, die mit dem Kopf durch die Wand will und das sofort!!! Ist auch ne ganz schöne Umstellung für mich!
Wünsch Dir gute Nerven und gute Argumente um Keii zur Ergo zu überreden.
LG Katja mit Nora 6J und Jule 16Monate