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Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

Hallo Mädels,

nach knapp 2 Wochen mit Baby und rund-um-die-Uhr-Stillen bin ich zu dem (zugegebenermaßen evtl. voreiligen) Schluss gekommen, dass das Stillen irgendwie total überbewertet wird. Nicht aus ernährungsphysiologischer Sicht, da bin ich total davon überzeugt und was an Flaschenmilch toll sein soll, kann ich auch nicht nachvollziehen, erscheint mir nur extrem aufwendig und teuer - aber was am Akt des Stillens an sich so wunderschön sein soll, ist mir noch nicht ganz klar.

Meine Kleine trinkt echt gut und offenbar nimmt sie auch genug von der Brust in den Mund, aber links tut es in den ersten 10-20 Sekunden trotzdem saumäßig weh. Dann ist der Schmerz weg, aber irgendwas muss ich da falsch machen... Die linke Brustwarze ist allerdings auch anders geformt als die rechte, irgendwie gespalten in eine obere und eine untere Hälfte, vielleicht ist das ja auch der Grund? Wenn sie mit dem Trinken fertig ist, sieht meine arme Brust jedenfalls immer aus wie ein Elefantenrüssel, die obere Hälfte ist langgezogen und an der Spitze ganz weiß, auch wenn sie den Mund richtig weit aufmacht und vorbildlich viel in den Mund nimmt...

Wenn ich auf einer Seite stille, geht es auf der anderen Seite auch unaufgefordert los, ich laufe so dermaßen aus, dass man einen Becher drunter stellen kann, das ist echt immer eine Sauerei, Tücher hier, Handtücher da, alles am Ende nass und ich habe kaum noch Platz, das alles zu trocknen, bevor ich es in den Wäschekorb gebe. Baumwoll-Stilleinlagen helfen mir überhaupt nict, ich habe jetzt Einmaldinger, die zwar auch nach einem halben Tag voll sind, aber wenigstens nicht so furchtbar nach außen lecken. Dafür sind sie auch wirklich nciht billig...

Wenn die Kleine mal ne längere Weile (3 Stunden) schläft, geht alles von selbst los: Gestern hatte ich gerade geduscht und mich abgetrocknet, da fing es auf beiden Seiten wie wild an zu tropfen, immerhin noch in der Badewanne. Beim Wickeln (was sie hasst...) bildet sich vor lauter Getropfe eine riesige Pfütze vor dem Wickeltisch - gut, dass er im Bad steht! Wenn sie dann richtig angedockt hat und die andere Seite nach 10 Minuten (!) endlich nicht mehr leckt, habe ich Zeit, mir zu überlegen, was am Stillen so großartig sein soll... ich glaube, es ist echt nur der Nährwert/ Antikörper, die Tatsache, dass Milch immer (reichlich!) vorhanden, angewärmt und keimfrei ist, und dann halt die diversen Vorteile für die Mutter. Das sind genug Pluspunkte, dass ich weitermachen werde - aber ob das Stillen eine emotionale Bindung fördert oder stärkt? Die Schmerzen links bewirken eher das Gegenteil und das permanente Auslaufen nervt mich auch tierisch. Heute werden wir unseren ersten Ausflug unternehmen und ich packe am besten gleich 3 T-Shirts für mich ein, dazu einen ganzen Stapel Handtücher/ Lappen... Dachte immer, dass man viel Gepäck für das Kind haben wird, aber da reichen ja ein paar Windeln und vielleicht was zum Umziehen für den Notfall.

Vermutlich habe ich mich einfach noch nciht dran gewöhnt und das alles pendelt sich noch ein. Hoffe ich jedenfalls. Vielleicht bekommt man auch irgendwann eine Art Hornhaut an den Brustwarzen? Das wäre nicht schlecht (wie lange dauert so was?). Wie gesagt, ich mach schon weiter, aber das Baby mit der Flasche zu füttern erscheint mir im Moment als die viel romantischere, entspantere Variante... (zB mit abgepumpter Milch - wobei das vermutlich wieder andere Schwierigkeiten mit sich bringt). Oh, unser kleiner Vampir wacht auf! Auf in die nächste Runde der Milchpanscherei...

LG, chiichan

Bisherige Antworten

Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

Liebe chiichan,

ach mensch, ich kann gut nachvolllziehen, wie Du Dich fühlst. Lass Dich erstmal drücken:IN LOVE:

Ich habe meine Große damals insgesamt 3 Jahre gestillt und der Anfang unserer Stillbeziehung würde sich genauso wie Dein Beitrag lesen ;-) Ich hing auch den ganzen Tag auf der Couch und Johanna hat an mir rumgenuckelt, auch ich bin sowas von ausgelaufen, dass ich extremen Verbrauch an Stilleinlagen hatte und die teilweise sogar doppelt in den BH legen musste (sieht gaaaaaaaaaanz toll aus :-P ) Das liegt einfach daran, dass sich die Milch in den 1.Wochen mehrmals verändert um sich an die Bedürfnisse des Babys anzupassen...natürlich zählt das nicht nur für die Bestandteile, sondern auch für die Menge der Milch, deshalb ist jetzt scheinbar erstmal viel zu viel da. Glaub mir, das legt sich, es pendelt sich ein und die ewige Auslauferei ist dann auch irgendwann auch weg. Ich glaube Dir, dass Du Dir jetzt nicht vorstellen kannst, dass das wirklich ne innige Beziehung prägt, aber wenn die "nervigen" Faktoren sich erstmal verabschiedet haben, ist es wirklich ne ganz andere Sache! Halte durch! Ach ja, ich hatte damals das Stillbuch von Hannah Lottrop, das hat mir oft geholfen.

LG Juliane 39+0

Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

Hallo,
ich musste gerade herzhaft über Deinen Bericht lacht lachen :-), daher antworte ich einfach mal. Ich kann mich an all das was Du beschreibst noch zurück sehr gut erinnern :-)
Das pendelt sich aber alles ganz bestimmt noch ein. Die Schmerzen beim Andocken gehen weg. Gegen das Auslaufen aus der freien Brust kann man etwas unternehmen: ich habe dann immer den Arm dagegen gedrückt. dann beginnt die Milch gar nicht erst zu laufen. Später passiert das auch eigentlich nicht mehr.
Also dann alles Gute und viel Spaß in der hoffentlich bald kommenden entspanderen Phase der Stillzeit
Ganz liebe Grüße
Tatjana (mit Bauchzwerg bei gerade Halbzeit) und mit 3 Kids

warte noch ein bisschen

dann hat sich der Milchfluss meist soweit reguliert, dass du nicht mehr so dolle ausläufst. Auch die Schmerzen lassen bald nach ... Meine Kleinste ist jetzt 2 1/2 und ich stille immer noch, obwohl ich garantiert kein überzeugter Langzeitstiller bin. Es gab aber in dieser Zeit immer wieder Phasen wo ich es am liebsten von heute auf morgen abgestillt hätte und auch wenn es mich im Moment wirklich annervt und ich es kaum erwarten kann dass meine Kleine ganz damit aufhört, werde ich wohl trotzdem ziemlich wehmütig sein, wenn es ganz vorbei ist.
Mal abgesehen ist Stillen definitiv die EINFACHSTE Methode des Babyfütterns ... Lass die mal von einer Milchflaschen-Mama erzählen, wie ätzend es ist, Milchpulver, abgekochtes Wasser etc. überall mit hin zu schleppen. Oder wenn nachts das Baby aufwacht und brüllt und man im Halbschlaf noch die Babymilch auf Temperatur bringen muss ....
LG und viel Spaß beim Weiterstillen, Susan

*g* Ich bin auch so ein Auslaufmodell :-)

Hallo Chiichan!

Mir geht es ebenso *g*. Ich habe auch diesmal wieder Milch im Überfluss und laufe ständig aus. Bereits im KH lachten die Ärzte bei der Visite jedesmal, wenn ich stillend auf dem Bett saß und unter die andere Brust mehrere Tücher gelegt hatte, weil die lief und lief.

Mittlerweile (mein Kleiner ist 3 Wochen alt) hat sich die Milchmenge etwas reduziert und ich laufe nicht mehr so schnell aus. Aber nasse T-Shirts habe ich trotzdem immer wieder - trotz Doppelschutz durch diese Lilipads UND darüber dicken Stilleinlagen!

Ich merke zwischendurch immer den Milcheinschuss und oft hilft es, wenn ich einfach die Brustwarzen abdrücke (also mit beiden Händen einfach durchs T-Shirt draufdrücke). Ist natürlich in den Öffentlichkeit nicht soooo empfehlenswert ;-).

Ob Stillen zu einer intensiveren Bindung führt wie Fläschen kann ich nicht sagen, hihi.

Aber ich stille auch diesmal meinen Sohn so lange es geht, also mindestens ein Jahr (mit etwas über einem Jahr haben sich meine beiden anderen selber abgestillt).

Ich weiß, dass das Auslaufen irgendwann nach ein paar Wochen ein Ende hat. So wird es auch bei dir sein.

Das wird schon - und bis dahin gute Nerven :-)))! Wenn sich alles eingependelt hat, ist das wirklich alles sehr praktisch und nervt nicht mehr *schmunzel*.

LG, Marisa mit Jonas *13.02.06, Felix *09.10.07 und Adrian *19.07.09

Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

Hallo Chiichan,
fand Deinen Beitrag echt lustig... ;-)
Aber ich kann Dich trösten, alle diese Unwegbarkeiten nehmen mit der Zeit ab. Das Interessante finde ich, dass meiner Meinung nach das Stillen dann besonders schön wird, wenn die meisten Frauen schon anfangen, abzustillen, nämlich so mit 6 Monaten. Zumindest war es bei mir beim 1. Kind so, bei den weiteren Kindern ging es schneller. Ist natürlich kein Richtwert, so war nur meine Erfahrung... ;-)
Alles was du beschreibst, wird mit der Zeit besser, der Stillabstand, das Auslaufen, die Schmerzen und damit auch der emotionale Aspekt und der Genussfaktor!! :-)
Wg. des Auslaufens: probier doch mal Mama-Pads (ich weiß allerdings nicht, ob man sie sich auch nach Japan schicken lassen kann), die habe ich jetzt erst in dieser SS neu entdeckt, das sind Silikon-Pads, die das Auslaufen der Brust komplett verhindern (kannst ja mal googlen, ich finde sie wirklich gut!).
LG und ich verspreche Dir, dass es besser wird und Du irgendwann das Stillen richtig genießen kannst! :-)
katrin mit drei Jungs und insgesamt inzwischen drei Jahren Stillerfahrung

Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

Dann sind diese Mama-Pads also das gleiche wie die Lilipads. So durchsichtige Silikon-Still"einlagen" die man auf die Brust "klebt", nicht wahr?

Gebau bei diesen bin ich grad ständig am Auslaufen und ich hab doch noch dicke andere Stilleinlagen darüber.

Wenn die Milch am Anfang so richtig einschießt, helfen auch diese Pads leider nicht. Es bilden sich Milchseen darunter und diese drücken bald die Pads weg. Aber für später, wenn sich die Milchmenge eingependelt hat, sind die Pads sicher nicht schlecht.

LG, Marisa mit Jonas, Felix und Adrian, die auch anfangs immer viiiiiiel zu viiiiiiel Milch hat/hatte und das Auslauf-Problem kennt ;-)

Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

Hallo Marisa,
die Lilipads kenne ich nicht, aber die Mama-Pads haben bei mir selbst dem heftigsten Milcheinschuss standgehalten. Ich hatte richtige Betonbrüste, habe mich gefühlt wie Dolly Buster und ohne Stilleinlagen war mein T-Shirt innerhalb kürzester Zeit komplett durchnässt. Die Mama-Pads haben dem Einhalt geboten und ich bin komplett trocken geblieben.
LG katrin

Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

Huhu Katrin,

Betonbrüste und Dolly Buster - genau wie bei mir. Steinhart, kurz vor dem Platzen.

Die Mama-Pads kenne ich nicht, aber vielleicht halten sie einfach besser als die Lilypads???:-X Scheinen ja sehr ähnlich zu sein.

Nun denn- ich weiß ja, dass sich das bald besser eingependelt haben wird mit der Milch und bis dahin - einfach öfter mal Wäsche waschen :DEVIL: - dazu passt ja auch wieder mein obiges Posting zum Thema Wäschetrockner (und das Spuckkind macht heute seinem Namen mal wieder alle Ehre - laufe ich mal nicht aus, dann werde ich vollgespuckt %) ).

LG, Marisa

Mal ein ketzerischer Beitrag - wird das Stillen nicht total überbewertet?

... hihi, chiichan, recht amüsanter Beitrag. Musste echt schmunzeln, auch wenn es für dich wohl eher nicht so witzig ist, mhm?

Auch wenn ich - zum Glück - mit keinerlei Erfahrungswerten deine Probleme betreffend aushelfen kann, denke ich mir doch, dass sich das alles mit der Zeit noch wesentlich bessern wird.

Deine Brust gewöhnt sich irgendwann an die Stillzeiten deiner Tochter, zudem ist die Drust ja nur anfangs so prall und gefüllt. Später hat man wieder ganz "normale" Brüste und trotzdem Milch genug. Und die Schmerzen beim Anlegen hatte ich auch bei Hanna. Die gehen weg, man bekommt also tatsächlich sowas wie Hornhaut ;-) Eigentlich wird die Brust nur abgehärtet. Jetzt, beim 2. Kind, hatte ich diese Schmerzen überhaupt nicht mehr, da war das Stillen (bis auf die Brustentzündung) von Anfang an schön. Bei Hanna hab ich mich damals auch gefragt, was so schön daran sein soll. Aber es wurde schön. Es wurde eine wunderschöne Zeit. Ehrlich! Ich habe Hanna noch bis 13 Monate gestillt und möchte es nicht missen.

Das Problem mit dem Auslaufen kenne ich gar nicht. Bei mir kann man sogar auf der Brust rumdrücken, da kommt nie etwas von selber raus. Da muss mein Kleiner schon ordentlich saugen, dass er was bekommt. Find ich aber natürlich super, Stilleinlagen hab ich nie gebraucht.

Das wird!!! Halte durch ...

GLG Chrissi mit Hanna & Elias, morgen 1 Monat alt

Danke für die Ermutigungen... und den Tipp mit den Pads!

Ach, was bin ich froh, dass es Euch gibt, Mädels! Für so etwas ist das Forum hier einfach super. Mir war ja klar, dass ich nicht die einzige bin, die da am Anfang etwas genervt ist, aber es tut doch immer wieder gut, das bestätigt zu bekommen... Ich habe ja gar keine prinzipiellen Zweifel am Sinn des Stillens und würde auch trotz genervt-seins nicht aufhören, wenn es nicht irgendwelche handfesten Gründe gibt - aber mit Euren Antworten kann ich mich jetzt besser auf den vergnügliche(re)n Teil des Stillens freuen...

Diese Silikon-Pads werde ich gleich mal bestellen. Eine Freundin kommt am nächsten WE nach Japan und bringt mir ohnehin ein paar Sachen mit, und wenn es gut geht, dann kommen diese Pads noch rechtzeitig an. Ein Ausprobieren sind sie sicher wert...

Danke!

lg, chiichan

Ganz ehrlich?

Liebe chiichan
Vor 6 Wochen hätte DAS genau mein Posting sein können %) %)
Ich hab mir ernsthaft überlegt, ob ich mein 2. Kind nicht auch wieder mit der Flasche grossziehen soll :HELP:
Jetzt ist meine kleine knappe 8 Wochen alt und es hat sich alles normalisiert. Ich laufe nicht mehr so fest aus - ok, brauche nur noch 2 T-Shirts am Tag anstatt 4;-). Und das mit den Brustwarzen beim anlegen wird auch immer besser. Jetzt tuts schon fast gar nicht mehr weh.
Es wird also besser O:-)
lg Armanda mit Alina 7W5T

Ich finde mein Mutterglueck auch nicht im Stillen ...

... ja es ist gut fuer Mutter und Kind ... und ich mache es auch eine Weile ... also bei Konrad so ca 2 Monate, dann stille ich ab.

einschleich aus NovDez07

Hallo ;)
Was am Stillen toll sein soll?
Wie du schon sagtest: ernährungstechnisch muss ich nichts dazu sagen.
Die ersten 4 Wochen (mit Brustentzündung zu Silvester, hohem Fieber, Schüttelfrost) fand ich beschissen- das kann ich nicht anders formulieren. Und immermal zwischendurch war es anstrengend.
Aber was schön war ist ganz einfach: Stillen war eine Zeit nur für Laurin und mich. Mein kleines Baby, dass sich an mic geklammert hat und getrunken.hat. Mit 4/5 Monaten wurde stillen weit mehr als Ernährung. Es war für uns beide Trost und Geborgenheit. Und manchmal wünsche ich mich zurück... in eine Zeit mit Säugling, der mir nicht in die Brustwarze kneift und laut DIDID! ruft ;)
LG Schäfchen
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