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Krankenhaus, Geburtshaus, Hausgeburt - Wort zum Freitag Abend

Hallo Ihr,

habe die Diskussion unten verfolgt und verstehe alle Positionen gut. Meine ersten 2 Kinder habe ich in Dt. im Krankenhaus entbunden. Dass die Hebammen gewechselt haben, hat mich nicht gestört - aber, dass man die ganze Zeit am CTG war und dadurch die Bewegungsfreiheit so eingeschränkt war, fand ich nicht so toll (ich laufe in den Wehen gerne viel rum). Beim zweiten Kind waren sie aber viel entspannter und ich musste kaum ans CTG. Geschnitten wurde nie und medizinischer Stress wurde auch nicht gemacht. Für mich waren es gute Erfahrungen.

Hier in Kanada geht man mit der Hebamme oder dem Arzt, der einen betreut ins KH und die bleiben dann die ganze Zeit da und sind verantwortlich. Als ich im Mai unsere Tochter entbunden habe, fand ich das KH, die hygienischen Bedingungen etc. sehr abenteuerlich. Da ich aber wusste, dass ich gut entbinden kann - habe ich mich, als ich dann im KH war und es zu spät war, eine andere Entscheidung zu treffen, einfach durchgesetzt. So wurde ich z.B. aufgeforder, mich bei den Presswehen hinzulegen. Da ich aber alle meine Kinder im Stehen bekommen habe (was in Dt. im KH bei meinen großen Kindern kein Problem at all war), bin ich einfach stehen geblieben. Da hat mein Mann mir später noch gesagt (für ihn war es die erste Geburt), mensch warst du stur, die wollten unbedingt, dass du liegst. Und, habe ich ihn gefragt, was denkst du? Na gut, dass Du stehen geblieben bist, die Lüdde war doch ruck zuck da und ich konnte dich halten (ich habe mich in seine Arme gehängt), da habe ich die Geburt richtig mitbekommen.

Weil ich das KH hier in Kanada so doof fand (es waren z.B. alle Kreissäale belegt und so hatten wir ein winziges Untersuchungszimmer für die Geburt ohne Schnickschnack, ungemütlich ....), weil ich keine Lust habe 3 Kinder wegzuorganisieren, wenn es losgeht, weil ich weiß, dass ich gut entbinden kann, weil das nächste KH 10 Minuten entfernt ist, weil ich meiner Hebamme, meinem Mann, meinem ungeborenen Baby, dem lieben Gott und mir vertraue, wird dieses Baby zu Hause geboren. Und ich freue mich schon auf die Erfahrung.

Aber wie gesagt, für meine ersten 2 war das dt. KH absolut richtig. Und so gibt es viele Wege und Möglichkeiten und man muss in sich horchen und vielleicht auch ausprobieren und Erfahrung sammeln, um für sich die richtige Lösung zu finden. Und die kann, zumindest war es bei mir so, bei jeder SS auch wieder anders aussehen.

Ich wünsche Euch allen ein sonniges WE, hier strahlt die Sonne aber es ist bitter kalt,

Eure Jule

Bisherige Antworten

Krankenhaus, Geburtshaus, Hausgeburt - Wort zum Freitag Abend

Das, was in Deinen Zeilen durchklingt, Jule, ist, daß die Umgebung weniger wichtig als die persönliche Freiheit ist.

Das sehe ich auch so. Ich habe mein erstes Kind im Krankenhaus bekommen, und hatte Glück: es war eine schöne und kraftvolle Erfahrung. Mein Baby wurde zwar kontinuierlich überwacht. Aber das ging über eine Sonde, die an seinem Köpfchen befestigt war, so daß ich umherlaufen konnte. Stilles Liegen war mir unter den Wehen am unangenehmsten! Ich war bis zum Schluß auf den Beinen. Und ich denke, daß ich deshalb auch eine ziemlich zügige Entbindung hatte. Während der Geburt strahlte die Morgensonne ins Zimmer. Das war natürlich trotzdem nicht so gemütlich wie zu Hause - aber ich empfand es als schöne Atmosphäre.

Wäre ich nicht beruflich vorbelastet und hätte Notkaiserschnitte vor Augen, würde für mich eine Geburt im Geburtshaus in frage kommen. Da es aber nunmal so ist, daß ich ein hohes Sicherheitsbedürfnis habe, werde ich zur Entbindung wieder ins Krankenhaus gehen.

Aber ich werde auch wissen, was ich will: Zeit und freie Bewegungsmöglichkeit. Daß ich besondere Schmerzbehandlung brauchen werde, denke ich eher nicht (auch wenn man nie "nie" sagen soll *g*).

Liebe Grüße, Inken

Krankenhaus, Geburtshaus, Hausgeburt - Wort zum Freitag Abend

hallo jule
ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. es muss jede frau oder besser jedes paar den weg finden, der für sie stimmt.
ich persönlich hätte eigentlich gerne eine hausgeburt, hätte auch eine hebamme, die es machen würde, aaaaber mein mann hätte riesen schiss davor. er hätte einfach das gefühl, er wäre verantwortlich, wenn irgendwas passieren würde. ich verstehe seine haltung und respektiere sie.
daher werde ich auch unser 3. baby im kh zur welt bringen, denn für eine hausgeburt müsste mein mann 100% dahinterstehen können.
ich muss aber dazu sagen, dass wir hier ein extrem fortschrittliches, für gute geburten ziemlich bekanntes kh haben und sie einen - im rahmen des vernünftigen - auch machen lassen was man will. ich konnte z.b. mit ctg die ganze zeit auf den beinen sein (hatte so ein infrarotding). man kann stehend, liegend, im wasser, auf dem romarad, majahocker oder wie auch immer gebären. sie lassen einem totalen freiraum. von daher kann ich dem kh auch wirklich zustimmen und fühlte mich dort bei den ersten beiden geburten wirklich sehr, sehr wohl und es ist für mich kein "fauler kompromiss".
wir werden aber wie bei ania nach möglichkeit ambulant gebären. das ist mir ganz wichtig.
ich wünsche dir für deine hausgeburt ein unvergessliches erlebnis und alles, alles gute!
lg
barbara

*einschleich*

Hallo Barbara,
vor unserer 1. Hausgeburt war mein Mann der gleichen Meinung wie Deiner - er konnte nicht verstehen, wie ich unser Kind einem anscheinend so hohen Risiko aussetzen wollte und er dann quasi die Schuld hat, wenn etwas passiert.
Und so machten wir einen Handel: ich lade eine Hausgeburtshebamme zum Gespräch ein und er versucht wirklich objektiv, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Schon als Margret zur Tür hereinkam, wußte ich, daß er seine Meinung geändert hatte. Diese Frau hat eine so unglaubliche Ausstrahlung, er meinte nur "ja, mit Margret klappt das auf jeden Fall". Und so wurde Runa zuhause geboren.
Unser 3. Kind kommt im Juni zur Welt, auf besonderen Wunsch eines einzelnen Herren (und meinen natürlich auch) wieder daheim.
Vielleicht wäre das eine Idee für euch - er kann ja auch nach dem Gespräch mit der Hebamme noch nein sagen??? Zu verlieren gibt es nichts, zu gewinnen die unglaubliche Erfahrung des Daheim-Gebärens ;-)
LG und eine schöne Restschwangerschaft,
Sandra
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