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Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo Mädls,
wahnsinn, im Forum purzeln die Babys ja, wie hier in Südtirol bald die Äpfel. ;-) Meine herzlichsten Glückwünsche an alle Neu-Mamis und ihre Schätzchen.
Ich war jetzt länger schon nicht mehr hier. Im Moment gehen mir soooo viele Gedanken durch den Kopf. Jetzt habe ich nur noch ein paar Tage bis ET und mitunter auch schon mal recht heftige Wehen. Aber immer nur kurz und nicht regelmäßig.
Allerding erwischt mich nun auch manchmal so ein unterschwellig mulmiges Gefühl, wenn ich an die Geburt denke. Vor ein paar Wochen konnte ich es nicht erwarten und jetzt??? Manchmal kommt mir regelrecht ein bisschen Angst hoch, wie es wohl wird, wenn ich die Kleine erst mal bei mir habe. Ob ich das auch schaffe und alles richtig mache, ob ich überhaupt in der Lage bin, sie wettergemäß anzuziehen (klingt bescheuert), ob ich merke, was sie braucht...
Reden kann ich mit niemandem darüber, meine Mutter hat für solche Gedanken kein Verständnis, weil ja Kinder immer irgendwie groß geworden sind, meine beste Freundin ist im Urlaub und für meinen Freund ist das alles total locker. (Der sagt nur, ich soll ruhig bleiben. Bin ich ja, aber wenn man nicht mal einen Gedanken äußern kann, fühlt man sich irgendwie abgekanzelt und wird ja auch nicht ernst genommen.)
Zu dem habe ich gestern erfahren, dass die halbe Familie (Tanten, Onkels, Cousins, Cousinen und deren Kinder) meines Freundes das Baby im Krankenhaus besuchen will. Die kommen vom anderen Ende von Südtirol und ich kenn sie gar nicht. Seine Mutter will jeden Tag kommen. Sie redet sonst fast nie mit mir. Das überfordert mich ein bisschen. Vor allem, weil er zu den Zeiten wahrscheinlich nicht da sein wird. Ich habe zu seiner Familie gar keinen Bezug und dann brechen sie kurz nach der Geburt im Krankenhaus über uns ein. Von meiner Familie kommt keiner, weil sie ja alle weit weg sind. Klar, für ihn ist das bestimmt toll und er ist sicher stolz auf seine Tochter und möchte sie präsentieren. Aber für mich fühlt es sich wirklich an, wie ein Überfall. Kann mich da jemand verstehen? Ich hätte so gern erst ein bisschen Ruhe mit der Kleinen und meinem Freund, ein bisschen Zeit, mich auch an die neue Situation zu gewöhnen. Ist das unnormal?
Ach, ich weiß auch nicht! Meine Mutter ist eh schon total eifersüchtig und wenn sie das mit kriegt, weil ich auch keine Heimlichkeiten will, dann ist die Hölle los. Ihr wisst ja, da gibts so schon immer Probleme.
Heute habe ich einfach das Gefühl, dass die Mausi am besten noch gaaanz lange da drin bleiben soll. Dann ist noch ein bisschen Ruhe und ich habe sie noch etwas für mich, bevor alle anderen kommen und an ihr herum zerren. Ich hasse dieses Wanderpokalverhalten sowieso schon immer. Wieso muss ein Baby auf jeden Arm? Nur weil sie klein sind und sich nicht wehren können? Ich musste als ich klein war sogar jedem Besucher meiner Eltern einen Gute-Nacht-Kuss geben, wenn ich abends ins Bett musste. Das fanden immer alle total süüüüß!!! Ich habe es gehasst und wenn ich daran denke, dass andere jetzt solche Forderungen an meine Kleine stellen könnten, wird mir wirklich schlecht. Das fängt ja schon an, wenn es darum geht, meine Eltern zu besuchen, dass es dann heißt, dass mein Opa und meine Oma dann das Kind auf den Schoß bekommen. Wieso bestimmen das andere und wieso kann ich das nicht entscheiden, wenn es soweit ist. Habe das meine Mutter gefragt und sie sagte nur: "Das wirst du nicht verhindern!" (Ich habe kein gutes Verhältnis zu meiner Oma und meinem Opa. Bei beiden sind im letzten Jahr die Partner gestorben, mit denen ich gut auskam und die ich gern hatte.)
Bin ich unfair oder komisch? Wahrscheinlich! Ich gönne es meinem Freund ja auch. Aber es ist komisch. Wir sind über 5 Jahre zusammen. Ich kenne seine Familie kaum (seine Eltern haben uns in den ganzen 4 Jahren, die wir zusammen wohnen, noch nicht einmal besucht. Wir wohnen 200m von ihnen entfernt) und wenn ich meine Familie dann besuche, muss ich das Baby allein präsentieren, weil er Saison hat. Wir werden jetzt zwar eine kleine Familie, aber dennoch ist jeder so für sich.
Und seine eifersüchtige Zickenschwester bereitet sich auch schon auf die Geburt vor... mit gut getimten Nervenzusammenbrüchen. Da sie alle (gleichberechtigt) zusammen arbeiten, bedeutet das, dass mein Freund meist ihre Arbeit noch mit übernehmen muss. Auf die Art versucht sie zu verhindern, dass er mit zur Geburt kann, oder mich im KH besuchen kann. Sie ist schonmal mit sowas durch gekommen. Vor 3 Jahren hatte ich wegen ihr einen Hörsturz (schlimmer Streit, weil sie immer gesagt hat, es wäre das beste, ich würde wieder weg ziehen und dass ich ihre Eltern krank machen würde, weil sie so traurig wären, dass er keine Einheimische als Freundin hätte...). Ich sollte stationär ins KH, weil es so schlimm war. Konnte ich nicht, weil ich unseren Hund nicht allein lassen konnte, denn seine Schwester hatte entschieden, dass er ab dem Tag den Nachtportier ablösen müsse. Und ins KH bringen zu den Infusionen durfte er mich auch nicht, weil er da im Hotel bleiben musste. Ich musste selber fahren, bis ich einen Unfall hatte, weil ich so beduselt war von den Medikamenten und 8 Stunden langen täglichen Infusionen. Der Arzt war fassungslos und ich wurde dann von seinem Vater gefahren.
Manchmal habe ich das Gefühl, ich möchte gern mit meiner kleinen Familie an einen Ort ziehen, wo uns keiner kennt und wo wir einfach total neu anfangen können. Ohne Familien. :-) Das ist eine schöne Vorstellung. Leider wohl aber unmöglich!
Danke an alle, die es geschafft haben, bis hier her durch zu halten. Ich weiß, man soll nicht jammern, aber das hier ist der einzige Raum, wo ich mir mal Luft machen kann.
GLG
Kirsten
Bisherige Antworten

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo liebe Kirsten,

ich schreibe Dir jetzt eigentlich "nur", um Dir mitzuteilen, daß ich Deinen langen Text gelesen habe.

Eine Lösung für Deine Sorgen habe ich leider nicht parat. :-( Das ist alles so komplex ... es ist Dir bzw. Euch - Deinem Freund und Dir - nicht geholfen, wenn Ihr gesagt bekommt, daß Ihr Euch einfach abgrenzen müßt. So ein Spruch sagt sich zwar leicht. Aber ich kann mir vorstellen, daß die praktische Umsetzung fast unmöglich ist - es sei denn, Ihr wollt gerade zur Geburt Eures Kindes riesigen Ärger und böses Blut in der Familie riskieren. :-(

Mein erster Gedanke war tatsächlich der, daß Ihr die Geburt erst ein paar Tage später verkündet, damit der Zauber der ersten Zeit nicht durch eine Welle Dir fast fremder Leute zerstört wird! (Zumal man in den ersten Tagen mit den "Nebenerscheinungen" wie Wochenfluß, Müdigkeit und schmerzenden Brüsten wirklich nicht fit genug für Besuch ist, in dessen Gegenwart man sich unwohl fühlt.)

Leider liest es sich so, daß in Euren beiden Familien der Schein mehr als das Sein zählt - daß Du ständig unter dem Druck stehst, Erwartungen erfüllen zu müssen anstatt daß sich jemand interessiert, wie es Dir dabei geht.

Und nein, ich finde es nicht normal, daß ein frischgeborenes Baby auf jeden Arm muß! (Selbst meine Eltern - zu denen ich ein sehr enges Verhältnis habe und die tolle Großeltern geworden sind - haben meinen Sohn damals in der Klinik nicht gleich an sich gerissen - das hat sich erst Schritt für Schritt ergeben, wenn der Kleine wach war und ich bereit dazu, mein Baby in die Arme enger Familienangehöriger zu legen...)

Leider habe ich keinen Rat, wie Du Dich gegen diese familiäre Übermacht wehren könntest. :-(

Aber ich möchte Dir die Angst nehmen, ob Du das Leben mit der Kleinen schaffen kannst. Das wirst Du!!! Du wirst Dich in der ersten Zeit völlig auf Dein Baby konzentrieren und somit sehr schnell erkennen, was es braucht. Und wenn Dir wirklich mal etwas komisch vorkommt, hast Du ja noch unser Forum! :THUMBS UP:

Liebe Grüße, Inken

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo Kirsten,

ich kann mich Inken eigentlich nur anschließen. Ganz schön vertrackte Situation, Du bist da wirklich nicht zu beneiden! Aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass DU die Dinge schräg siehst, sondern dass es leider eine ganze Menge Menschen in Deiner Umgebung an Sensibilität mangeln lassen. Es ist ja besonders dumm, dass Dein Freund so viel zu tun hat und Dir gar nicht richtig beistehen kann. Wenn er wenigstens eindeutig auf Deiner Seite stünde, könnte er einiges abwenden, aber so ganz sieht er das wohl (noch) nicht als seine Aufgabe....Aber vielleicht ändert sich das, sobald das Kind erst mal da ist?

Vielleicht könntest Du ja versuchen, noch mal mit ihm zu reden, vielleicht kann er Deine Sorgen nicht nachvollziehen, aber zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, dass das für Dich ein Problem ist, kann er vielleicht trotzdem.... Und dann finde ich Inkens Idee, die Geburt erst etwas später zu verkünden, gar nicht so schlecht - wobei er dafür wirklich mit Dir an einem Strang ziehen müsste, sonst kriegst Du am Ende noch den Ärger der Verwandtschaft darüber ab.

Wir werden das hier jedenfalls so machen. Nicht, dass meine Schwiegereltern ähnlich schwierig wären wie Deine, aber sie sind auch ziemlich besitzergreifend, und nachdem meine Schwägerinnen ihre eigenen Mütter in der Nähe haben (mein Mann hat 2 Brüder), wittern sie jetzt die Chance, sich um unser Baby mal etwas intensiver zu "kümmern", denn meine Eltern sind ja weit weg. Meine Schwie-Ma wollte sogar schon Mitte Juli (habe ET am 1.8.) angereist kommen und uns im Haushalt helfen - ich wäre wahnsinnig geworden!! Jetzt plant sie, den halben August bei uns zu verbringen, aber ich habe das Glück, dass mein Mann erstens selbst dagegen ist und zweitens auch in Dingen zu mir hält, die ihm persönlich eher egal sind. Das wird also nicht passieren. Außerdem wollen Schwie-Ma und Co benachrichtigt werden, sobald wir uns ins KH aufmachen, damit sie sofort losfahren können (350km), aber egal zu welcher Uhrzeit, dann würden sie definitiv schon im Krankenzimmer warten, und das ist das letzte, was ich will. Sie bekommen also erst hinterher Bescheid.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Dein Mann Dir noch mal zuhört und dass die Situation nach der Geburt gar nicht so schlimm wird, wie Du sie Dir jetzt ausmalst. Vielleicht ist das Ganze ja auch eine Chance, dass die Familie Dich dann eher annimmt? Es ist und bleibt natürlich schade, wenn das erst nach der Geburt eines Kindes möglich ist, aber vielleicht entwickelt sich daraus ja ein etwas normaleres Verhältnis? Das wünsche ich Dir jedenfalls!

LG, chiichan

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo Kirsten,
hm, der Gedanke ob man mit dem Baby überhaupt zurecht kommt - derist glaube ich total normal. Gerade in der Endphase der Schwangerschaft - plötzlich wird sich alles ändern, klar das man da auch mal nervös wird.
Ich mache mir auch Gedanken, wie mit dem zweiten Kind alles wird.
Aber Du machst Dir auch zu viele Gedanken.... über den Besuch, das Verhalten der Schwester (wo es im übrigen an Deinem Mann wäre, sie mal in ihre Schranken zu weisen....)
Die Schwiegereltern im Krankenhaus? Na besser da als zu Hause ;-)Und vor allen Dingen: schaff Dir mehr Selbstvertrauen an ;-) Oh, wie schön das Ihr da gewesen seid, nun muss ich leider mit der Kleinen... (ins Stillzimmer, zum wickeln... was auch immer)
Als ich mein erstes Kind bekommen habe, haben meine Schwiegereltern mich im Krankenhaus zum ersten Mal umarmt - da waren mein Mann und ich 13 Jahre zusammen ;-) Ich glaube nicht mal, das sie mich nicht mögen - sie sind einfach wie sie sind.
Wenn wir Geburtstag feiern o.ä. gehen sie immer DIREKT VOR DEM ESSEN (gerne mit dem Spruch "Opa muss jetzt auch mal etwas essen"). Mittlerweile lache ich darüber. Mein Mann hat mit ihnen darüber gesprochen und hat gesagt, wie das auf uns und die anderen Gäste wirken muss - sie ignorieren das einfach. Also lass ich sie. Egal.
Menschen sind eben unterschiedlich und manche Verhaltensweisen sind uns fremd.
Und Deine Mutter? Du machst Dir Gedanken sie könnte eifersüchtig sein? Die gleiche Mutter die in ihrem Urlaub nicht gestört werden will? Die nicht mal eben vom Gardasee zu Euch rüberfahren will sondern verlangt, das Du hunderte von Kilometern mit dem Säugling fährst? DIESE MUTTER? KÖNNTE EIFERSÜCHTIG SEIN?
Dann soll sie ihren Hintern in Bewegung setzen und anreisen zur Geburt.
Hör auf Dir Gedanken um Menschen zu machen, die sich null Gedanken um Dich und Deine Bedürfnisse machen. Wenn sie etwas sagt wegen der Besuche dann sage ihr, sie hätte ihren Urlaub ja gerne in Südtirol verbringen können. Hör auf zu versuchen, immer zwischen lauter rohen Eiern entlangzujonglieren.
Das sind Erwachsene - Du bist erwachsen. Sag was Du willst. Sie werden es ertragen. Und Du musst es ertragen, mal gegen den Strom zu schwimmen. Und lass deinen Freund nicht aus jeder Verantwortung raus. Sag auch ihm, was Du genau erwartest (Besuch? Gerne, aber erst nach einem Tag, nur kurz, was auch immer. Das soll er gleich klarstellen, wenn er mitteilt das die Kleine da ist) Es ist SEIN Job Dich da ein bißchen zu unterstützen beim Durchsetzen Eurer Bedürfnisse.
Bei meinem ersten Kind tauchten Freunde meiner Eltern auf und blieben eine Ewigkeit. Ich habe meiner Mutter nun gesagt, das ich den Besuch im Krankenhaus nicht wirklich brauche - und dann noch von Leuten, die während der Ruhezeit kommen und auch den Wink mit dem dicksten Zaunpfahl, sich wieder zu verabschieden ignorieren... sie ist zwar ein bißchen pikiert (na aber Eure ganzen Freunde werden ja auch.....) - ja meine Freunde werden. Aber die habe ich auch lieber am Krankenbett als irgendwelche Leute, die ich aus meiner Kindheit kenne.... - aber sie wird ihnen erst später Bescheid sagen und dann mitteilen, das sich kein Besuch lohnt, weil ich schon wieder nach Hause gehe.
Nur redenden Menschen kann geholfen werden :-)
Und jetzt lass das Grübeln sondern freu Dich auf Deine Maus :-)

Danke...

Danke an euch für eure Antworten!
Leider können wir die Geburt nicht erst ein paar Tage später bekannt geben, weil mein Freund dann leider nicht mit zur Geburt kommen kann. Er kann in der Hauptsaison nicht "einfach so frei machen". Und er schafft es sonst in der kurzen Pause, die er nachmittags hat auch leider nicht, mich im Krankenhaus besuchen zu kommen. (KH ist 70km entfernt). Und abends hat er immer erst ab 22h, 22.30h frei und könnte dann auch nicht mehr kommen. Also müssen wir es seiner Familie auf jeden Fall mitteilen, wenn es los geht.
Aber ich habe schon gesagt, dass ich ja nur 4 Tage im KH bleibe und es für die weitere Familie eine Riesenstrecke ist zum KH. Mir wäre es lieber, sie kämen zu uns nach Hause. Da fühle ich mich sicherer. Klar, seine Mutter kann natürlich ins KH kommen, ist ja auch ihr erstes Enkelchen. Aber bitte nicht alle. Nur ist er halt der Typ "alles locker", "nur nicht stressen lassen", "das wird dann schon", "immer mit Ruhe". (dieser Einfluß italienischer Mentalität ist nicht immer leicht zu nehmen ;-)) Und deswegen glaube ich fast nicht, dass er sich um etwas kümmert. Ich würde mir da schon mehr Unterstützung wünschen, aber der Typ "Beschützer" wird er wohl einfach nicht mehr. ;-)
Aber dann verabschiede ich mich eben wirklich ins Stillzimmer. Die Hebamme hat gesagt, dass da niemand außer den Mamis mit Babys rein darf.
So, werde jetzt mal wieder einen Großputz einlegen (wie mittlerweile jeden Tag).
GLG
Kirsten

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo Kirsten,
hatte grad nen gaaaaaanz langen Beitrag geschrieben und auf einmal war er verschwunden......kann jetzt auf Grund nervender Tochter nicht nochmal anfangen.Aber google mal "Ruth Gall",geht um Schwiegermütter,ist so ne Art Selbsthilfeseite,es gibt gute Tips die zumindest mir und meinem Mann schon sehr geholfen haben.Eigentlich geht es allegemein um Menschen die andere emotional "erpressen",ich denke da hast Du ja ein paar solcher Exemplare in Deiner näheren Umgebung.
Bleib tapfer :-)
Ganz arg lieber Gruß,
Yvonne

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo Yvonne,
auf der Seite von Ruth Gall habe ich wirklich viele Dinge wiedergefunden, die ich auch so kenne. Werde mich mal näher mit dem Thema "emotionale Erpressung" auseinander setzen. Das ist in unserem gesamten Umfeld echt ein angesagtes Thema. ;-) Leider sind wir von beiden Familienseiten stark damit konfrontiert.
Danke!
GLG
Kirsten

Komische Gedanken... *jammer + lang*

hallo kirsten,
es klingt wieder so als würdest du dich den anderen familienmitgliedern unterordnen oder anpassen müssen. das mußt du überhaupt nicht! es ist dein baby das du bekommst und du entscheidest wer dich im KH besucht und wer dein baby auf den arm nimmt. ich finde es sowieso nicht so gut, wenn jeder gleich ein neugeborenes baby auf den arm nehmen will, es muß ja nicht gleich mit den ganzen bakterien in kontakt kommen. das baby muß sich ja auch erst an die neue umgebung gewöhnen und auch an die neuen gerüche um sich rum. außerdem mußt du dich auch erholen, man weiß nie wie die geburt sein wird, ob anstrengend ob leicht trotzdem ich finde diese besuche gleich am nächsten tag von der ganzen familie unnötig.
an eurer stelle würde ich entweder erst paar tage später verkünden, dass ihr eltern geworden seid, oder einen tag später, aber dass du erschöpft bist und es wäre besser wenn sie nicht kommen, da du dich erholen mußt, das muß doch jeder verstehen, krankenhaus ist ja schließlich ein ort wo man ruhe haben sollte und sich erholen sollte.
bei mir rufen auch schon alle an, freunde, familien, ob ich noch zu hause bin, und dass mein mann gleich bescheid sagen soll wenn es soweit ist, am besten schon wenn wir ins KH fahren, die wollen mich auch alle besuchen. klar gibt es auch welche die auch fragen ob ich das möchte, ich sage dann ich weiß es nicht, kommt drauf an wie ich mich fühlen werde. wenn mir nach besuch ist dann melde ich mich, mal sehen wie ich mich dann fühle, ob ich zu erschöpft bin oder fit.
beim lion vor 6 jahren, da kam die schwiegermutter jeden tag ins kh sie hat auch gar nicht gefragt, ich habe meinem mann damals gesagt er soll ihr bitte sagen dass ich das nicht will oder ich raste aus. später kam sie jeden tag zu uns nach hause bin ich dann gesagt habe so nicht, mir rechts. jetzt leben sie zum glück in kroatien, sie wollten zwar gleich nach der geburt kommen, aber wir haben gesagt, das brauchen sie nicht, sie können ja paar monate später kommen. sie hat aber auch schon wieder angerufen, ob sie kommen soll und uns helfen soll, da sie ja nicht mehr arbeitet. ich habe gleich zu meinem mann gesagt, dass sie sich das abschminken kann, ne das brauche ich wirklich nicht. wenn ich hilfe brauchen sollten, ist mein mann da und man schafft das, ich kenne so viele die keine verwandten hier haben und es schaffen, klar ist es eine ganz neue situation aber wenn man eben gleich stress hat jemanden der dann immer sagt wie man was machen soll, dann wird man unsicher und nervös. zum glück gibt es hier dieses forum, wo man sich tips holen kann.
also mache dir keine gedanken, dass du es nicht schaffst, oder nicht weißt was du zu tun hast, sage das was du meinst, es ist deine familien und du bestimmst alles, von anfang an. lass dir nichts reinreden.
wie läuft eigentlich deine therapie?
glg
gabriela

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo Gabriela,
die Therapie ist erstmal bis nach der Geburt auf Eis gelegt. Muss immer bis nach Bozen fahren (50km) und das ist im Augenblick einfach zu anstrengend. Außerdem kann ich nie einschätzen, ob ich den nächsten Termin einhalten kann oder nicht. Und mit dem Wetter in Bozen habe ich gerade auch so meine Probleme (extrem heiß und schwül, mindestens 10 Grad mehr, als hier bei uns). Im Augenblick will die Psychologin auch keine "heißen Eisen" anfassen, weil sie meint, das wühlt jetzt die letzten Tage zu viel auf.
Aber nach der Geburt soll ich mit meiner Kleinen kommen und dann wird so ziemlich mein ganzes Lebens aufgerollt. Das muss ich dann auch echt durchziehen, denn ich denke, dass meine Panikattacken damit vielleicht auf Dauer mal in den Griff zu bekommen sind. Nach dem Erstgespräch meinte die Psychologin, dass ich mich in einem Schraubstock von Kontrollen durch andere befinde und die Panikattacken da nur ein Ventil sind. Und da mein Verhalten leider seit meiner frühesten Kindheit "antrainiert" ist, kann ich es nicht so einfach ablegen, wie es vielleicht für andere logisch klingt.
Mir tut es ehrlich gesagt schon immer ganz gut, wenn ich eure Meinung höre. Ich kann oft nicht einschätzen, ob das normal ist, wie ich empfinde. Wie z. B. die Sache mit Baby bei jedem auf den Arm. Jeder in meinem Umfeld tut so, als hätte er alle Rechte und ich keine und da brauche ich manchmal quasi ein zweites Gewissen, was mir objektiv sagen kann: normal oder nicht normal. Ich möchte einfach, dass die Kleine glücklich wird und nicht zu einem Spielball, wie ich das oft gewesen bin. Nur bin ich dann auch manchmal eben unsicher, ob ich es richtig mache, weil es immer gleich heißt, ich bräuchte erst gar nicht anfangen so besitzergreifend zu sein und das Kind würde ja nicht mir allein "gehören" sondern hätte ja auch Familie, die ein Recht darauf hätten. Prinzipiell finde ich den Gedanken "gehören" ganz erschreckend. Ich sage dann immer, sie "gehört" mir sowieso nicht, sie "gehört zu" mir und dass so lang sie klein ist und dann so lang sie das möchte.
GLG
Kirsten

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hallo Kirsten,
wenn ich das so lese, muss ich ein wenig schmunzeln. Aber nicht auslachen!!!!!!!!!!!!
Ich habe zu Allen gesagt, dass ich Besuche am Anfang NUR im Krankenhaus haben möchte. Ich denke für mich, dass ich da einfach noch mehr Zeit habe.
Wenn ich erstmal wieder zu Hause bin, möchte ich für mich und den Kleinen sein und keinen größeren Besuch haben.
Ich denke, dass ich im Krankenhaus dafür mehr offen bin, weil ich mich da ja um nichts weiter kümmern muss (kein Haushalt, kein Partner), außer um mich und das Baby.
Aber ich glaube, ich kann Deine Einstellung dazu auch sehr gut verstehen!
Also wie gesagt, ich schmunzel nur über unsere entgegengesezten Ansichten :KISSING:
GLG Janni

Komische Gedanken... *jammer + lang*

Hi Janni,
ich kann deine Einstellung auch sehr gut verstehen. Wenn es um Leute geht, die man kennt und die man gern hat. Aber mich stört es einfach, wenn da ein Trupp Leute über mich herein bricht, die ich nicht kenne und zu denen ich keinen Bezug habe.
Sonst würde ich das auch anders sehen. Wenn meine Freunde kommen, ist das auch was anderes.
Aber die Zeit ist ja auch so kurz. Ich werde am 4. Tag entlassen. Das heißt, die Geburt zählt als erster Tag, am zweiten muss ich die ganzen Anmeldungssachen mit der Standesbeamtin im Krankenhaus machen und die KIA-Untersuchung. Anmelden werde ich das Kind erstmal allein im Krankenhaus, weil die Namensgesetze hier in Italien sehr heftig sind. So darf das Baby, wenn der Vater die Vaterschaft direkt anerkennt nur den Nachnamen des Vaters tragen. Da unsere Kleine aber beide Staatsangehörigkeiten bekommt und das deutsche Generalkonsulat in Bozen sie nach deutschem Recht mit meinem Nachnamen in Deutschland anmeldet, möchte ich gern, dass sie in beiden Pässen den gleichen Nachnamen stehen hat, also meinen. Außerdem muss ich dann nicht immer nachweisen, dass es auch mein Kind ist, denn ich werde ja schon recht viel mit ihr von Italien nach Deutschland pendeln. Und wenn die Kleine einen anderen Nachnamen hat als ich, muss ich immer die originale Geburtsurkunde mit mir rumtragen.
Da steht mir ohnehin noch ein Kampf bevor. Ich kann sie zwar erst mit meinem Namen anmelden, mein Freund wird die Vaterschaft dann am nächsten Tag anerkennen. Dann geht das ganze weiter ans Jugendgericht und die entscheiden dann endgültig, welchen Nachnamen das Kind bekommt. Wenn sie meinen dann ablehnen, müssen wir in Berufung gehen. Ich finde das unzumutbar, wenn die Kleine hier einen Nachnamen hat und kaum sind wir über der Grenze, heißt sie ganz anders.
Mir ist diese Namenssache sehr wichtig. Gefühlsmäßig finde ich es belastend, wenn mein Kind anders heißt, als ich. Es ist ja auch so, dass ich nichtmal den Namen meines Freundes annehmen könnte, wenn wir heiraten. Sehr lustig diese italienischen Gesetze.
So, jetzt bin ich aber zu weit abgeschweift. Auf jeden Fall wollte ich sagen, dass ich bei dem Brassel nicht noch eine Schiemu oder andere Verwandte brauche, die mir einreden wollen, dass es doch viel schöner ist, wenn das Kind ihren Namen hat und nicht meinen. Auch da ist es wieder so, dass man nichts selber entscheiden darf. Da kommen die Gerichte und schreiben vor, wie die Kinder heißen sollen. Bei meiner Cousine ist es so, dass sie immer den Kindern den Nachnamen des Vaters gegeben hat. Und nun hat sie 3 Kinder, die alle unterschiedlich heißen und keins wie sie. Das ist so mein Horror!
So, das ist jetzt lang geworden...
GLG
Kirsten

:o) ich wünsche Dir alles Gute! glg>

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