Ida Marias Geburt
Mittlerweile war es der neunte Tag über dem errechneten Entbindungstermin und immer noch alles ruhig. In der vergangenen Woche waren zwar immer mal so leichte Ansätze von Wehen, aber dank genügend schwiegermütterlichem Stress im Hintergrund, hatten sich diese Ansätze dann immer wieder in Wohlgefallen aufgelöst. Aber an diesem Samstag hatte sich die Schwiegermutter dann ins Sauerland verabschiedet und ich wusste: Sie ist weit weg! (Ja, ich weiß, ich bin undankbar und gemein und ein bisschen schäme ich mich auch dafür, wie ich in den letzten Tagen der Schwangerschaft gedacht und gefühlt habe.)
Am 19.3. musste ich nachmittags zum CTG in die Klinik. Dort waren plötzlich sogar gaaaaaanz leichte, aber regelmäßige Wehen auf dem CTG zu sehen. Allerdings wurden sie noch während des CTGs wieder weniger und waren zu Hause dann wieder ganz weg.
Allerdings wurde mir im Kreißsaal gesagt, ich solle am nächsten Morgen spätestens 09 Uhr zur Geburtseinleitung da sein. Als ich fragte, ob den Montag nicht auch noch reichen würde, da meine Zwillinge am 20.3. Geburtstag hätten, grinste die Hebamme nur und sagte, ich solle mich dann schon mal auf drei Geburtstage am 20.3. einstellen.
In Absprache mit meiner Hebamme trank ich gegen 18 Uhr den Wehencocktail. Bei Lorenz hatte der ja damals auch geholfen. Und nachdem ich nun schon seit gut einer Woche recht erfolgfrei den Wehentee nach Stadelmann trank, Akupunktur hinter mir hatte usw. war das meine letzte Hoffnung, um eine Einleitung herumzukommen.
Da meine Schwiegermutter nun aber weg war und ich etwas Schiss hatte, wie wir die Kinder betreut bekommen, falls es noch nachts losgehen würde, telefonierte ich mit meiner Mutter und bat sie, zu uns zu kommen. 19 Uhr war sie dann auch da. Sie half noch ein bisschen mit bei den Geburtstagsvorbereitungen für Paula und Frederik.
Gegen 23 Uhr waren endlich alle Geschenke verpackt und ich bekam leichte Wehen. Markus schickte ich ins Bett, denn ich war der Meinung, die Wehen seien so leicht, würden wir nun ins KH fahren, dann wären sie garantiert vor lauter Aufregung wieder weg.
Nun dekorierte ich noch die Muffins, deckte den Geburtstagstisch, fegte die Küche … Währenddessen wurden die Wehen immer deutlicher spürbar. Irgendwann so gegen Mitternacht fragte mich meine Mutter, ob ich denn schon mal auf die Uhr geschaut habe, wie die Wehenabstände denn wären. Natürlich hatte ich das noch nicht… Naja - es waren Abstände von zwei Minuten. Nun wollte ich aber erstmal in die Badewanne. Vielleicht würden die Wehen da ja wieder verschwinden?! Meine Mutter war etwas entsetzt, ob meines Vorhabens und sagte, ich solle Markus wecken und in die Klinik fahren. So ein bisschen zögerte ich das aber dann doch alles noch raus. Ich wollte noch nicht in die Klinik und schon gar nicht mit einem Krankenwagen, so wie mir meine Ärztin und Hebamme angeraten haben.
Markus kam meinem Wunsch, dass er fahren soll, nach. Auch wenn ihm dabei nicht wirklich wohl war, wie er mir später gestand. Recht genau um 1 Uhr fuhren wir los. Auf dem Weg hinunter ins Tal konnte ich die Wehen noch relativ gelassen und entspannt verarbeiten oder ertragen ;-). Aber als wir dann auf der Bundesstraße waren, musste ich immer öfter die Wehen ganz aktiv veratmen. Als wir nach 30 Minuten Fahrtzeit in der Klinik ankamen, war ich auch froh, dass die Autofahrt vorbei war und der Kelch, mein Baby auf der Bundesstraße zu entbinden, an mir vorübergegangen war.
Im Kreißsaal kam natürlich zunächst das übliche Prozedere… CTG schreiben. Darauf hatte ich so gar keine Lust. Ich konnte nicht stehen, nicht sitzen und liegen ging schon gar nicht. Ich wollte in die Badewanne, dort ganz entspannt und in Ruhe mein Baby zur Welt bringen. Doch die Hebamme sagte mir, dass sie nicht weiß, ob das machbar ist - wegen meiner Blutgerinnungsstörung. Diese dämliche Gerinnungsstörung hatte mir in dieser Schwangerschaft schon so viel versaut. Zuerst platzte mein Traum von einer Hausgeburt, als nächstes der von einer Beleggeburt mit meiner total lieben Hebamme und dann lehnten noch drei Krankenhäuser die Entbindung aus Risiko- oder Kostengründen ab. Jedenfalls sagte die Hebamme, sie müsse es erst mit der Ärztin absprechen, ob ich in die Wanne dürfe.
Nun untersuchte sie mich aber erstmal und stellte fest, dass der Muttermund bei 6 cm war.
Ich wollte meine Ruhe. Und wo bekommt man die? Auf dem Klo! Also wollte ich jetzt aufs Klo und zwar ohne Hebamme. Sie wartete vor der Tür. Irgendwie war das aber auch nicht so entspannend und plötzlich dachte ich: Du kannst dein Kind doch nicht auf dem Klo bekommen! Also wieder zurück in den Kreißsaal, wieder ans CTG. Zwischenzeitlich war auch die Ärztin da und quälte mich nun auch noch mit dem Legen einer Braunüle.
Die Wehenschmerzen waren mittlerweile echt ätzend und ich dachte immer nur: Ich habe keinen Bock mehr. Und da sagte mir aber eine innere Stimme, dass es nun nicht mehr lange dauern kann. Das war bisher bei jeder Geburt so, wenn ich diesen Punkt erreicht hatte.
Einen Moment später betrat die Hebamme wieder den Kreißsaal und sagte zu mir, wenn ich noch eine Wassergeburt möchte, dann müsste ich nun aber mitkommen. Ich war so froh! In der Wanne veränderte sich der Schmerz sofort. Er wurde gedämpfter, erträglicher. Das warme Wasser tat einfach nur gut. Ich fühlte mich in der Wärme geborgen, durch das Wasser geschützt. Nach einer kurzen Untersuchung sagte mir die Hebamme, dass mein Baby nun gleich da wäre. Während der nächsten Wehe spürte ich ganz deutlich, wie sich das Köpfchen im Geburtskanal bewegte. Es ruckelte so, als würde es sich hineindrehen.
Mit der nächsten Wehe wurde unser Baby geboren -
am 20.03.2011 um 02:18 Uhr
Ich bekam es sofort gegeben und stellte sehr überrascht fest, dass der Märzmini eine SIE ist.
Ida Maria Lotte 54 cm, 3490 g und ein KU von 34 cm
Vom Gefühl her rechnete ich mit einem Jungen und in allen Träumen über das Baby, war es ein Junge. Aber ich war überglücklich über mein drittes kleines Mädchen!!!
Und bei dieser Geburt kam ich nun auch erstmalig in den "Genuss" eines Dammrisses und wurde genäht.
Die folgenden Tage auf Station waren nicht so schön. Es gab wieder den üblichen Stress wegen dem Zufüttern. Dieses Mal sollte bereist am zweiten Lebenstag zugefüttert werden, weil der Blutzuckerspiegel von Ida Maria zu niedrig war. Er war lediglich bei 36. Ich lehnte das aber ab, weil ich wenigstens den dritten Tag abwarten wollte, ob nicht doch vielleicht genug Milch da sein würde. Jedenfalls gab meine Weigerung Anlass für ausreichend Stress mit der Säuglingsschwester, welche sofort die Kinderärztin verständigte. Diese kam dann auch noch zu mir und erklärte mir, welche Folgen mein Verhalten haben kann und, dass mein Kind in die Kinderklinik verlegt werden müsste. Ein Telefonat mit meiner Hebamme machte es dann nicht besser, weil diese mir sagte, dass die Kinderklinik in solchen Fällen, sehr schnell das Jugendamt einschaltet. Ja, ganz toll!!!
Zum Glück kam dann aber die Nachtschwester, welche Stillberaterin und Stationsleitung ist. Mit ihr redete ich noch lange und erbat mir einfach den dritten Tag abzuwarten. Sie musste aber meiner Ida Maria an diesem Abend noch mal BZ messen. Der war weiterhin bei 36. Ich fragte sie dann, was wir nun machen und sie antwortete mir. "Nichts." Dem Kind ginge es soweit gut. Der BZ ist stabil niedrig, sie ist nicht zittrig, schreit nicht viel, macht insgesamt einen zufriedenen Eindruck.
Am nächsten Tag wurde mein Baby in Ruhe gelassen. Wir stillten viel und lange, aber leider ohne den gewünschten Erfolg. Abends wurde noch mal BZ gemessen und er war nur noch bei 30. Also stimmte ich dem Zufüttern mit Pre-Nahrung zu.
Mittlerweile ist Ida Maria zwei Wochen und zwei Tage alt und es geht ihr gut. Die Gelbsucht ist überstanden, sie nimmt gut zu. Zugefüttert wird nur noch abgepumpte Muttermilch und dieses seit zwei Tagen über ein Brusternährungsset und nicht mehr mit der Flasche. Ich hoffe, bald gar nichts mehr zufüttern zu müssen.
Ida Marias Geburt
vielen Dank für den ausführlichen Geburtsbericht.
Deinen Ärger mit Deiner Gerinnungsstörung kann ich gut verstehen. Von beiden Seiten aus. Die Ärzte dürfen da einfach kein Risiko eingehen, das wäre verantwortungslos. Sie kennen dich und deine Erkrankung nicht persönlich und wenn sie Deiner Erkrankung außer acht lassen würden, wäre es total verantwortungslos.
Und dann kennt man sich natürlich am besten. Und da hast ja ausreichend Geburtserfahrung.
Aber Du durftest ja in die Wanne, also war ja doch noch alles gut.
Was den BZ von Ida angeht, habe ich mit Emil auch so meine Erfahrung. Sie haben ihm Glucose gegeben, damit er von 37 höher steigt. Dies wurde auch an den ersten zwei Tagen ab und zu gemacht. Von zufüttern hat da keiner was gesagt. Hättest du damit auch Probleme gehabt? So haben sie ja das Stillen "unterbunden". Zumindest wäre es ja mit glukose einen Versuch wert gewesen.
Viel spaß mit deiner 3. Mädel
LG
Kirsten
Ida Marias Geburt
Hallo Denny,
heute hatte ich endlich Zeit mal in Ruhe deinen Bericht zu lesen! JA eine Wassergeburt ist wunderschön ge :) schön das du das noch erleben durftest!!!
Ich hoffe ihr habt euch zuhause gut eingelebt und es läuft einigermaßen mit dem stillen. ich wusst garnicht das der BZ gemessen wird, also ich kann mich nicht entsinnen das das bei lotta war, kann aber auch dran liegen, weil ich an demenz leide..
Ganz liebe Grüße an deine ganz große Familie!!!!
Ida Marias Geburt
Sogar die Babys bekamen Fieber gemessen. Das hatte ich bisher nur bei Freya erlebt, aber die lag ja auch auf Intensivatation nach der Geburt und nich tauf der normalen Wöchnerinnenstation. Das Procedere auf der Wöchnerinnenstation in diesem KH war für mich ja der Grund, warum ich ursprünglich nicht dort entbinden wollte.
Aber dafür war das Kreißsaalteam gut!
LG
Denny
Ida Marias Geburt
was mich an dem "Meckmeck" um die Blutgerinnungsstörung am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass es bei drei Geburten (inklusiver der Zwillingsgeburt) keine Sau interessiert hat. Ich habe es immer überall angegeben, es stand immer im Mutterpass und es war nie ein Problem. Erst bei Freya, als ich an der Uni in engmaschiger Überwachung war, wurde es plötzlich zum Problem. Und dieses Mal hat es ja alles getopt.
Naja - es ist vorbei. DIe Geburt war trotz allem ja doch ganz schön - vor allem mit einem süßen Ergebnis!
Mit dem Zufüttern von Glukose hätte ich keine Probleme gehabt. Das hat Ida ja sowieso bereits einmal bekommen - mal wieder OHNE mein Wissen. In dem KH durftest du das Kind echt keiner Schwester anvertrauen. Man hat dann imer DANACH erfahren, was alles gemacht wurde (BZ, Monitorüberwachung, Glukose). Aber das habe ich erst nach dem ersten und im Verlauf des zweiten Tages so richtig realisiert und dann habe ich mein Kind keiner Schwester mehr mitgegeben, sondern habe immer darauf bestanden, dass ich das Kind bringe und dabei bleibe.
LG
Denny
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