Hi Bettina,

ich esse auch gern Weichkäse, aber ich achte darauf, das er aus pasteurisierter Milch ist, dann kannst Du soviel essen, wie Du willst. Gleiches gilt für Schafskäse und Mozarella.

Käse ist sogar gut, vor allem, wenn man wie ich, keine Milch trinkt. Und eben nicht aus Rohmilch gemacht wg. der Lacterose oder wie dat heisst.

LG Iris und Bröckchen

Guten Morgen,

also auf Rohmilch-Käse und das ganze rohe Zeug - ich habe im Moment totalen Appetit auf Salami und Schinken, verkneife es mir aber - sollte man schon seit Jahren wegen einer möglichen Toxoplasmosegefahr verzichten.

Inzwischen ist das Stichwort "Listeriose" - Wikipedia nachgucken - aufgetaucht, auch eine Infektionskrankheit.

Deswegen sollen schwangere auf alles mögliche verzichten - kommt gleich: Nach den vielfachen Aussagen von Dr. Nuding in der Sprechstunde und auch der Auskunft meines FA ist das Infektionsrisiko aber gering, aber Vorsicht ist eben besser als Nachsicht. Deshalb wird vom Verzehr folgender Lebensmittel abgeraten:

1. Schon seit ein paar Jahren:

- ungewaschenes Obst und Gemüse

2. inzwischen auch:

- gereifter Rohmilch-Hartkäse, wenn noch Naturrinde dran ist. Ich verstehe zwar nicht warum der wg. Toxoplasmose ungefährlich ist, aufpassen soll man aber bei der Rinde, die grds. verzehrfähig ist, der Listerien wegen.

und leider auch

- jede Form von Schimmelkäse, immer bezogen auf die Schimmelkulturen, also Blauschimmelkäse immer und ganz, die Weißschimmelrinde von Camembert etc. und auch die Rotschimmelschmiere z.B. bei Tilsiter, Romadur u.s.w..

Träger der Listerien scheinen, nach allem was ich gelesen habe, die Schimmelkulturen bzw. die Käserinden zu sein.

Obazda wird meines Wissens aus zerdrücktem Weißschimmelkäse und Frischkäse gemacht. Der Weißschimmelkäse ist also nicht so gut.

Unproblematisch ist insgesamt nur jede Form von Frischkäse, Quark, Mozarella und alle Nicht-Rohmilchkäse-Sorten mittelfester Natur ohne Schimmelkulturen. Und Rohmilchkäse ist nach EG-Recht deklarationspflichtig (muss auf dem Schildchen oder auf der Verpackung stehen)

Sorry, wollte Euch nicht den Appetit verderben. Wie gesagt das Listerien-Risiko ist wohl ziemlich gering. Ich habe am Anfang auch noch fleißig Blauschimmelkäse gegessen, weil ich nicht wußte, dass .... Und neulich konnte ich mir noch nichtmal den Räucherlachs verkneifen.

Andererseits habe ich eine zeitlang eigentlich nur Butterbrot gegessen, weil ich nichts runterbrachte und alles, was ging, tabu sein soll. Ich glaube, wir sollten uns nicht zu sehr kirre machen. Wir sollen uns schließlich ausgewogen ernähren.

LG Claudia mit Theresia (20+1)

glaube ich auch, das man sich nicht verrückt machen sollte, aber ich dachte eben, weils 3 Tage waren wo ich das Zeug gegessen habe, halt nicht viel...

werde trotzdem meinen Gelüsten nachgehen ;-) Käse ist ja soweit auch gesund und ich trinke auch noch dazu seeehr wenig Milch

Aber Obazda...hmmmm leeecker :-P werde ich wohl heut noch leer essen, ist ja eh nimmer viel, für ne halbe Brotscheibe reichts

Danke für eure Antworten :ROSE:

Liebe Grüsse

Bettina

[:-} [:-} [:-}

:BRAVO: :BRAVO: :BRAVO: [:-} [:-}

hi mädels
ich schleich mich hier mal kurz ein, hab lebensmittelwissenschaften studiert und weiss deshalb bescheid über die verschiedenen infektionen.
listerien sind bakterien, die vorallem in rohmilch und fleisch vorkommen. fleisch soll deshalb nur gut durchgebraten konsumiert werden. auch auf rohwürste (salami, mett, etc), räucherlachs, rohschinken (halt alles, das nur getrocknet oder geräuchert und nicht gekocht wurde) soll verzichtet werden. wird der salami/lachs etc auf die pizza oder in eine sauce etc gegeben und somit nochmals erhitzt, dann ist es kein problem!!
da listerien eine gewisse menge wasser zum überleben brauchen, ist nur bei weichkäse das risiko gegeben. hat also nichts mit schimmelkulturen oder so zu tun. das grösste risiko besteht natürlich bei weichkäse aus rohmilch, allerdings sind listerien in vielen käsebetrieben vorhanden und so kann auch ein weichkäse aus pasteurisierter milch nachträglich wieder infiziert werden. hartkäse ist kein problem - auch solcher aus rohmilch nicht - dort hat es zu wenig wasser zum überleben für die listerien!
das problem bei listerien ist das, dass viele schwangeren die infektion nicht mal bemerken, das baby aber sterben kann und es zu einer fehl-/frühgeburt kommen kann.
ich persönlich verzichte auf die risikoreichen lebensmittel, mir ist das risiko zu hoch und ich könnte mir das nicht verzeihen...
falls noch fragen sind, nur zu :-)!
glg, andromeda (9+4)

das problem bei listerien ist das, dass viele schwangeren die infektion nicht mal bemerken, das baby aber sterben kann und es zu einer fehl-/frühgeburt kommen kann

Das wusste ich nicht, also ich dachte eher, das es andere Auswirkungen haben könnte, aber sterben und fehlgeburt...ist schon krass *schluck*

Naja vll kommt das auch darauf an wieviel? also "mal" ist doch bestimmt ok, aber wenn man das in Massen isst, dann eher doch die Wahrscheinlichkeit, das was passiert....oder?

LG

hi du
ja, das ist leider so. und wie bei jeder lebensmittelvergiftung ist es halt auch hier so, dass ein infiziertes produkt reicht. ist ja wie bei salmonellen oder so...wenn ein pouletschnitzel schlecht ist, dann ist es schlecht, auch wenn man vorher und nachher je ein gutes isst...weisst wie ich meine? man kann drum leider nicht sagen in massen ist es ungefährlich...
ich möchte dir keine angst machen!! in deutschland gab es 2006 ca. 520 infektionsfälle, die tendenz ist steigend. man kann da natürlich schon sagen, das risiko ist nicht wahnsinnig hoch...aber wie bei allem, wenns dich erwischt, dann nützt dir keine statistik was!
glg, andromeda
hier noch eine kopie aus wikipedia - find ich recht gut beschrieben:
Schwangere haben ein etwa 12-fach höheres Risiko, an einer Listeriose zu erkranken. Sie äußert sich zumeist nur als grippeähnlicher kurzer Fieberschub, der zumeist nicht ernst genommen wird. Jedoch kann sich eine Entzündung des Mutterkuchens (Plazentitis) einstellen und die Infektion auf das ungeborene Kind übergehen (konnatale Infektion durch diaplazentare Übertragung). Bei Infektionen in der frühen Schwangerschaft, erstes Trimenon, stirbt der Fötus meist ab und es kommt zum Abort. Spätere Infektionen, zweites und drittes Trimenon, führen zu einer intrauterinen Listeriose, welche zum Fruchttod und damit zum Spätabort führen kann oder eine Frühgeburt verursacht. Bei einer perinatalen Infektion kann sich das Bild einer Listeriosis infantiseptica entwickeln. Das Neugeborene kann direkt nach der Geburt Symptome zeigen (early-onset) oder erst Tagen bis zu vier Wochen danach, dies wird als late-onset bezeichnet. Trotz Intensivmedizin hat die "early-onset" Erkrankung eine sehr schlechte Prognose, häufig kommt es zu einer Sepsis (Blutvergiftung), Meningitis (Hirnhautentzündung) und Pneumonie (Lungenentzündung). Die Letalität beträgt 36 %. Bei "late-onset" Infektion erwirbt das Kind die Listerien meist während des Geburtsvorgangs. Die Erkrankung äußert sich meistens als Hirnhautentzündung. Bei einer geeigneten Therapie ist hier die Prognose besser, die Letalität beträgt 26 %.