Hallo,
uns geht es wirklich prima, der kleine Mann ist nun schon 8 Tage alt und nun möchte ich meinen Geburtsbericht einstellen.
Am Freitag 05.06. rief mich morgens meine Vetretungshebamme an, daß sie den ganzen Tag weg wäre, da sie zu einer weiter entfernten Beerdigung fährt, sie käme am Abend zurück. Falls was wäre sollte ich ihre Vertretung, die im Falle eines Falles auch zur Geburt käme, anrufen. War kein Problem für mich, dachte ja nie daran, daß das Kind vor dem WE käme - meine eigentliche Hausgeburtshebamme war ja noch bis einschließlich Samstag in Urlaub.
Nachdem ich unsere Große in den KiGa gebracht hatte, ging ich mit der Kleinen einkaufen fürs WE. Dabei hatte ich immer mal wieder eine Wehe, die aber nicht schlimm war, ich hab sie halt gespürt. Aber vorsichtshalber habe ich meinen Mann auf der Arbeit angerufen und ihm davon berichtet. Abends lagen wir dann im Bett (so gegen 21 Uhr) und haben uns unterhalten - da kam unsere Große zu uns und konnte nicht schlafen. Also haben wir zusammen gekuschelt und geredet. So gegen 21.30 fingen das Ziehen wieder an - aber es war so, daß ich mich dabei nicht mehr unterhalten wollte. Die Große ging dann wieder in ihr Bett und meine Wehen kamen so alle 7 Minuten. Mein Mann und ich haben dann noch im Bett ein wenig ferngesehen und die Wehen blieben. Irgendwann schlief mein Mann ein und ich wollte eigentlich auch schlafen, aber da ging nix mehr. Um kurz nach 23 Uhr bin ich aufgestanden und habe im Wohnzimmer die Rollläden runtergelassen, Kerzen und eine Duftlampe angezündet und bei Entspannungsmusik auf vielen Kissen vor der Couch meine Wehen beatmet. Das war eine ganz tolle Zeit - ich alleine mit meinen Wehen. Irgendwann bin ich dann ins Bad und habe auch dort Kerzen und eine Duftlampe angezündet, dann habe ich mir Badewasser eingelassen und meinen Mann geweckt. Allerdings war ich mir immer noch nicht sicher, ob das jetzt wirklich der Geburtsbeginn war (und das beim 3. Kind!!!). Ich ging in die Wanne und er rief unsere Hebamme an. Da war es 1.30 Uhr. Ursula kam um 2.00 Uhr und freute sich mit uns, wie toll alles bisher verlaufen war. Ich hatte den Abstand der Wehen nicht mehr beachtet und sie machte mich drauf aufmerksam, daß sie erst 5 Minuten da wäre, ich aber schon 3 Wehen in dieser Zeit hatte... =-O
Ich rief meine Schwester an, die unbedingt dabei sein wollte, aber sie ging leider nicht ans Telefon :-(
In einer Wehenpause ging ich aus der Wanne, da Ursula mich gerne untersuchen wollte. Also sind wir ins Schlafzimmer, das mein Mann inzwischen für die Geburt hergerichtet hatte. Nach der Untersuchung meinte sie, mein Muttermund wäre 6-7 cm offen, die Blase steht und der Kopf drückt noch nicht. Sie hätte den Muttermund ohne weiteres vollständig aufdehnen können - ihr glaubt nicht, wie ich mich gefreut hab [:-} [:-} [:-} Das hätte ich nie und nimmer erwartet. Ursula sagte, sobald die Blase springt, geht es ruckzuck und der Kleine ist da. Also rief sie ihre Kollegin Astrid an, die auch kurz darauf kam. Leider wurden durch das Klingeln die beiden Großen wach und mein Mann mußte sie runter zu OpaOmas bringen.
Die Wehen waren zwar stärker geworden, aber immer noch super zu beatmen, in den Wehenpausen haben wir 4 viel geredet und gelacht. Um 3.00 Uhr wurden die Wehen dann noch stärker und ich fand einfach keine Position, in der ich mich wohlfühlte - weder während der Wehen, noch in den Wehenpausen, die es kaum noch gab. Ich hängte mich an meinen Mann und so ging es dann. Dann um 3.35 fühlte ich auf einmal, wie es platsch machte und die Blase gesprungen war. Da wußte ich dann, gleich ist der Kleine da!!! Bin dann nochmal zur Toilette und verspürte den Drang zum Mitschieben. Das war so ein tolles Gefühl. Zurück im Schlafzimmer hing ich wieder am Hals meines Mannes und wurde ganz ruhig (er schaute ungefähr so =-O ) Aber ich konnte irgendwie nicht anders. Meine beiden Hebammen streichelten mir den Rücken und ganz, ganz ruhig und leise schob ich mein Baby nach draußen. Um 3.40 wurde unser Kleiner Schatz geboren.
Ich legte mich ins Bett, bekam ihn auf den Bauch und nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte, schnitt der Papa sie durch. Dann kuschelten wir ewig lange und hüllten den Kleinen und mich in warme Tücher. Nachdem die Plazenta geboren war, sahen Astrid und Ursula ob es irgendwelche Verletzungen gegeben hatte. Aber bis auf einen kleinen 5mm kleinen Riss, der nichtmal blutete war alles heil. Wir vereinbarten, den Riss nicht zu nähen.
Draußen wurde es langsam hell und die Vögel zwitscherten, das Schlafzimmer war in Kerzenlicht getaucht und so wurde der Kleine dann gemessen und gewogen. Danach kuschelten wir wieder und Ursula und Astrid räumten auf. Wir tranken noch ein Gläschen Sekt auf diese unvorstellbar schöne Geburt. Auch beide Hebammen sagten, daß es eine sehr ruhige und friedliche Atmosphäre war, in der dieses Kind geboren wurde. Um 5.30 Uhr verließen die beiden uns und um 8.00 kam meine Schwester mit frischen Brötchen und war ganz traurig, daß sie alles verpaßt hatte.
So, das war die Geburt von Kalle - die bisher schönste Geburt, die ich erleben durfte, obwohl alle 3 Geburten wirklich toll waren. Aber diese hier ist nicht zu toppen.
Achja, ich weiß jetzt auch wieder, warum ich so an "meinem" Wochenbett hänge: Das Zimmer riecht noch sehr, sehr lange nach Geburt und da es ja kein fremdes Zimmer ist, sondern unser Schlafzimmer, mag ich da auch gaaaaaaanz lange nicht raus ;-)
LG, Sandra