Unser Tag begann früh morgens um 5:30 Uhr, der Wecker hatte das erste Mal schon um 5:10 Uhr geklingelt, aber da mochte ich nicht aufstehen. Die Nacht war sehr kurz, erst um 00:00 konnte ich schlafen und das mit fast stündlichen Unterbrechungen. Ich bin dann duschen gegangen und in der Zeit hat mein Mann unsere Tochter und sich selber fertig gemacht. Als ich das nächste Mal auf die Uhr sah war es schon 6:00 Uhr. Ich habe mich von Lisa verabschiedet, die den Vormittag bei Oma und Opa verbringen sollte, da ich keine Lust mehr hatte irgendjemanden zu sehen fuhr mein Mann allein. Der Abschied war für mich sehr schwer und als die Tür hinter meiner Großen zu war, auch sehr tränenreich.
Ich habe mich dann hingesetzt und meinem Mann und meiner Tochter einen Brief geschrieben und ihn auf ihre Kopfkissen gelegt.
Um 6:30 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus. Mir war furchtbar übel.
Kurz vor 7:00 Uhr standen wir vorm Kreißsaal und mein Mann klingelte. Als uns die Hebamme die Tür öffnete sagte mein Mann, das wir nur Bescheid geben wollten, das wir nicht kommen. Es gab großes Lachen und wir gingen doch mit rein.
Ich bekam meinen Kreißsaal, dann wurde ich noch zum Ultraschall geholt, Nico saß noch immer in meinem Bauch. Dann bekam ich meinen Zugang und durfte zurück zum CTG, das für den Ultraschall unterbrochen worden war. Dort wurde die erste ernsthafte Wehe aufgezeichnet, 10 Minuten später die Zweite. Dann kam die Hebamme, nahm das CTG ab und überbrachte mir die Nachricht, das mein Kaiserschnitt nicht wie geplant um kurz nach 8:00 Uhr laufen könne, da es einen Notfall gegeben habe, es würde so etwa 10:00 Uhr werden. Na toll, das war ja so klar. Ich musste dann noch einmal den Raum wechseln und hatte dann ganz gut damit zu tun meine Wehen zu veratmen, die in immer kürzeren Abständen kamen.
Um kurz nach 10:00 Uhr kam dann das Anästhesieteam und mir wurde furchtbar schlecht. Der Zufall wollte es, das der Anästhesiepfleger noch kurz durch unseren Raum musste und mein Mann ihn doch tatsächlich kannte und so wurde es direkt ein total tolles Klima. Der Anästhesist war ein ganz junger, netter Mann. Also nicht der Stinkstiefel vom Vorgespräch.
Ich durfte dann in den OP laufen, mich auf diesen tollen OP-Tisch setzen und jetzt wurde ich doch wieder nervös. Es dauerte noch, ich hatte meine Brille einfach aufgelassen, uns so konnte ich mir die ganzen Instrumenten werfen. Dann ging es los, mir wurde der Rücken desinfiziert, war angenehm kühl, dann bekam ich die örtliche Betäubung und dann die SPA. Hat auf Anhieb geklappt und jetzt wartete ich auf die Wirkung, das ich nichts mehr spüre und die Beine nicht mehr bewegen kann, aber das kam nicht. Dafür kam bei mir die Panik, ich konnte mit den Füßen wackeln, merkte das Spray, nur die Temperatur halt nicht. Das kannte ich anders und ich wurde wahnsinnig nervös. Was man an meiner Herzfrequenz von 150/min auch gut sehen konnte. Ich bekam noch was das die runter geht, und dann merkte ich, das es los ging. Ich merkte und hörte recht deutlich, was gemacht wurde, aber Schmerzen hatte ich nicht. Dann drückte es eine gefühlte Ewigkeit später und ich bekam um 10:50 Uhr etwas schweres auf den Bauch gelegt, das war Nico, er fing direkt an zu schreien.
Die Hebamme zeigte ihn mir kurz, ging dann zu den Kinderärzten und etwa 10 Mintuen später wurde mein Mann dazu gerufen. Ich war inzwischen so erschlagen, das ich nur noch schlafen wollte, dann wurde mir plötzlich übel, nachdem ich dagegen etwas bekommen hatte war ich noch müder und konnte meine Augen nicht mehr aufhalten.
Das Säubern des Bauchraumes empfand ich als sehr unangenehm, da ich es recht deutlich gespürt habe. Dann war alles fertig und ich kam in mein Bett und in den Kreißsaal zurück, wo meine beiden Männer schon auf mich warteten. Ich durfte mit Nico kuscheln. Seine Maße waren mir schon im OP von der Hebamme mitgeteilt worden, 3960g schwer, 53cm lang, 38,5cm Kopfumfang. Noch im Kreißsaal legte ich ihn das erste Mal an, besser gesagt er wurde mir angelegt. Gegen 13:00 kamen wir auf Station.
Das Stillen klappt diesmal super, ich nehme diesmal schneller ab als bei Lisa. 10Kg sind schon runter und es geht schnell weiter runter. Ich esse wahnsinnig viel, aber mir soll das recht sein. Lisa ist eine stolze große Schwester, ich habe aber Angst, das ich ihr nicht mehr gerecht werden kann. Aber laut meiner Mama wird sich das dies in kurzer Zeit einspielen. Da baue ich jetzt drauf und hoffe das der Babyblues langsam nachläßt.
LG Lissy, Lisa und Nico
LG Lissy
