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Geburtsbericht Zwillis mit besonderer Vorgeschichte

Hallo,
die zwei schlafen mal wieder friedlich. Julia bei Oma und Florian bei Papa da kann ich mal in Ruhe hier von der Geburt berichten.
Eigentlich hatte ich am 27.10. einen ganz normalen Termin im KKH zur Vorsorge und letzten Gesprächen mit Anästesisten und Co. Zunächst auch alles super, bis auf meinen Blutdruck der zu hoch war. Ich wurde vom Doc entlassen mit "sie gehen wenn nix passiert nächste Woche zum FA und wenn dann weiter nix passiert kommen sie am 10.11. zu uns, dann werden wir am 11.11. einen Wehenbelastungstest machen und dann vermutlich einleiten. Bei Zwillingen sollte man nicht in die 40. Woche gehen". ET war ja auf 17.11. gerechnet.
Am Nachmittag dann ein Anruf aus der Klinik... ein paar Blutwerte gefallen uns nicht, sie sollten am Donnerstag (29.10) nochmal kommen.
Tja was ich vielleicht vergessen habe. Unser Patenkind ist seit es 1 Jahr alt ist Epileptiker. Am Sonntag vor dem bisher geschilderten waren wir mit den Eltern zu einem netten Abend verabredet. Leider kam alles anders, denn als wir dort ankamen hatte unser Patenkind einen heftigen Epilepsie-Anfall. Also hab ich mir den großen Bruder geschnappt bin mit ihm ins Kizi und hab ihn bespaßt während die Notärzte den kleinen stabilisiert haben und dann beide Eltern ab ins Krankenhaus verschwunden sind. Dann haben wir auf den Großen (6 Jahre) aufgepasst, im Essen gemacht und ins Bett gesteckt bis der Papa wieder da war. Das ganze klingt für mich belanglos hat aber später riesige Folgen.
Donnerstag war ich dann also morgens zur Kontrolle im Krankenhaus. Diagnose... beginnende Schwangerschaftsvergiftung. Wehenbelastungstest am 30.10. und Einleitung dann vermutlich am 31.10.
Am Abend kam dann der Anruf vom Vater unseres Patenkindes, das mittlerweile an der Herz-Lungenmaschine hing und um sein Leben kämpfte. Auslöser für den Epilepsie-Anfall ist das hohe Fieber verursacht durch eine Infektion mit H1N1. Ich soll mich unbedingt testen lassen.
Also bin ich Freitag früh mit flauem Gefühl im Magen ins KKH und hab als erstes gesagt das ich die Patentante des Kindes mit H1N1 auf Ihrer Kinderstation bin und Kontakt hatte. Tja da brach Hektik aus, der Fall hatte bis dato schon ziemlichen Trubel ausgelöst und dann auch noch ich. Mir wurde ein Abstrich gemacht und ich wurde nach Hause geschickt. "wir melden uns".
Am Abend dann die Diagnose... H1N1 positiv + Schwangerschaftsvergiftungsbeginn + Zwillingsschangerschaft in der 38. Woche... Situation gab es so noch nirgends. Anscheinend hat der ganze Ärzterat getagt und entschieden... sofortige Quarantäne im KKH mit Überwachung und Behandlung der Schwangerschaftsdiabetes, bis das Virus weg ist. Meine Sympthome waren ja nur ein etwas heftigerer Schnupfen. Kein Fieber, kein Husten nix von all den Horror-Sachen die ja das Virus identifizieren sollten.
Tja das war eine harte Woche. Wir haben sehr gekämpft das wenigstens mein Mann zu mir kommen durfte. Zwischendurch hatte ich eine Blutdruckkrise wo man mich mit Medi´s vollpumpte und zwei Tage später eine Heulkrise weil ich psychisch am Ende war.
Mittwoch (3.11.) wurde ein Kontroll Abstich gemacht und am Donnerstag Nachmittag jubelte plötzlich das ganze Schwesternzimmer. Da wusste ich schon ohne das wer sagte.. H1N1 negativ. Was für eine Erleichterung.
Am Freitag wurde dann der Wehenbelastungstest gemacht. Die Mäuse waren total unbeeindruckt, also durfte ich wieder auf mein Zimmer und am Samstag früh ging es mit der Einleitung mit Tabletten los. Ging super. Ich bekam eine morgens und eine Mittags, das CTG war jeweils super und danach hab ich dann meine eigenen Wehen entwickelt und langsam aber sicher hat sich der Muttermund geöffnet. Die Nacht hab ich dann mit einem leichten Schmerzmittel im Kreissaal alleine vor mich hingeweht und sogar 2 Stunden schlafen können. Am Samstag wurden die Wehen dann heftiger und um 5 Uhr Nachmittag waren wir bei 8 cm Muttermundöffnung und es wurde die PDA gesetzt. Herrlich sag ich Euch.
Tja die Hebamme war der festen Überzeugung um 7 Uhr hätte ich meine Kinder im Arm aber es sollte anders kommen. Gegen 7 Uhr war der Muttermund vollständig eröffnet und der Druckschmerz setzte ein. Bis dahin ein völlig normaler Verlauf. Ach so irgendwann wurde auch die Fruchtblase geöffnet aber ich kann nicht mehr sagen wann das war. Das Köpfchen von Julia rutschte auch schön in den Geburtskanal und ich hab gespürt wie sie ihn auch hin und her bewegt. Es fehlten lt. Gyn 1-2 cm und sie hätte kommen können. Bei jeder WEhe kam sie nach vorne, war die Wehe weg, war das Köpfchen wieder hinten.
Das ging dann bis um 1 Uhr nachts so und dann hieß es wir versuchen es wenn sie mitpressen. Das hab ich dann 2 Stunden gemacht und nix wurde besser. Der Gyn gab mir noch 30 Minuten und dann müssten wir wohl doch Kaiserschnitt machen. Tja... so kam es dann auch.
Die Druckschmerzen waren die Hölle, nach so vielen Stunden konnte ich einfach nicht mehr. Als klar war es wird KS wollte ich nur noch die Wehen los werden und natürlich ist genau in dem Moment mein Zugang zugegangen. Ich hab geschrien wie am Spieß die sollen die Wehen abstellen :-[ und die haben versucht eine Vene zu finden um das zu tun. Mein Arm ist erst seit gestern nicht mehr blau.
Der Kaiserschnitt war kein Notkaiserschnitt trotz der Nachtsituation und wurde durch Verstärkung der PDA durchgeführt. Zu meinen Lieblingserfahrungen gehört das nicht und ich kann nach wie vor nicht verstehen wie man sich das freiwillig antun kann. Wenn nochmal KS glaube ich möchte ich ne Vollnarkose.
Überwältigt war ich vom Anblick unserer beiden süßen, kurze Zeit später war ich wieder im Kreissaal und Papa und die zwei kamen dazu. Und als der Papa dann 2 Stunden nach der Entbindung zum Schlaf tanken heim ist, lag ich mit den beiden im Arm und hatte jeden schonmal an der Brust.
Stillen klappt heute mit Anlaufschwierigkeiten wegen der Milchmenge ganz gut. Die Tage sind entspannt, die Nächte zum Teil weniger.
Und weil es gerade so schön ruhig ist, springe ich jetzt auch noch gleich unter die Dusche.
Viele Grüße
*babsi*
Julia & Florian geboren am 9.11.09
Bisherige Antworten

Geburtsbericht Zwillis mit besonderer Vorgeschichte

Mensch Babsi, was für ein Horror im Vorfeld!!!! *drückdich*
Und dem lieben Gott sei Dank, dass alles dann doch noch so gut gelaufen ist!!!!!
Haben Deine Babys jetzt automatisch auch einen Schweinegrippeschutz?
Wie geht es denn Deinem Patenkind mittlerweile?
Nochmals alles Liebe und Gute für Deine zwei Süßen!
Anna, ET-7

Abenteuergeburt! Donnerwetter! Herzlichen Glückwunsch!

Hallo Babsi,

puh, das klingt ja echt abenteuerlich! Wie viele Höhen und Tiefen in so kurzer Zeit!

Gut, dass es inzwischen ganz gut zu laufen scheint!

Glückwunsch zu deinen beiden!

Gruß -

Nica

Geburtsbericht Zwillis mit besonderer Vorgeschichte

Gratuliere zum Zwillingspärchen! Die werden Euch noch sehr viel Freude machen und den ganzen Stress der ersten Wochen vergessen lassen. Mann, das war ja wirklich eine abenteuerliche Geburt, ich weiss leider, wie das ist, wenn alles am Ende doch im OP endet nachdem man sich Stunden abgeplagt hat:-( Aber das Ergebnis zählt, Ihr habt 2 ganz süße gesunde Mäuse bekommen und das ist das Wichtigste[:-}

GLG Sonja mit Samuel & Matilda 6.11.2007 :IN LOVE: :IN LOVE: und Mino 10.11.2009:IN LOVE:

Geburtsbericht Zwillis mit besonderer Vorgeschichte

Hallo Babsi,
meine Güte, da hast Du aber alles mitgenommen was ging... Klingt wirklich aufregend und anstrengend. Nun aber herzlichen Glückwunsch zu den beiden Mäusen. Ich hoffe, Deinem Patenkind geht es wieder besser?
lG Nicole

Na da haste ja was durch...Alles Gute für Euch und viel Freude mit den beiden Kleinen LG Alex

Geburtsbericht Zwillis mit besonderer Vorgeschichte

Huhu!

Ich schleich mich mal ein ;-)

WahnsinnsGeburt - sowas muss man nicht nochmal mitmachen------

aber total schön zu hören, dass das Stillen besser läuft - und dass die Nächte unruhig sind - so war es bei uns zu Anfang auch - echt schlimm - und jetzt schlafen sie total schön!!

Also durchhalten :-)

glg Berit:THUMBS UP:

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