Geburtsbericht
Wie ihr ja wisst, habe ich seit Ende November liegen müssen, was ich bis Ende des Jahres auch sehr konsequent durchgezogen habe. In der 36. SSW angekommen, habe ich mir erlaubt, auch mal mehr aufzustehen, was für eine Wohltat! Was die Wehen angeht, waren sie verhältnismäßig weniger geworden, so habe ich mir keine großen Sorgen mehr gemacht. Bis auf eine durchwehte Nacht vom 3.1. auf den 4.1. tat sich nicht viel. Um so überraschter war ich, als am 6.1. um 7:40 bei 35+5 die Fruchtblase platzte. Ich lag im Bett und plötzlich lief es warm zwischen die Schenkel, ich habe mir schnell die Decke zwischen die Beine geschoben, um die Matraze zu retten. Dann habe ich meinen Mann geweckt, der mich mit Handtüchern und Binden versorgt hat. Ich sollte ja liegend transportiert werden, also Krankenwagen angerufen, Tasche fertig gepackt. Das Fruchtwasser lief und lief ohne Ende. In der Klinik angekommen, erstmal CTG, ohne nennenswerte Wehen. Dann hat mich die Hebamme untersucht und meinte, Mumu auf 2 cm und Köpfchen unten, also durfte ich aufstehen.
Die Ärztin hat US gemacht, alles bestens, nur sehr wenig Fruchtwasser (wen wundert´s?), Blut abgezapft und Zugang gelegt. Sie meinte, wenn sich bis zum Abend nichts tut, wird eingeleitet.
Ich kam dann auf die Station, habe gegessen und meinen Mann noch nach Hause geschickt, er konnte ja jederzeit innerhalb von 10 Minuten wieder kommen. Etwa um 11:00 hatte ich die erste spürbare Wehe und musste dann auch wieder zum CTG, wo schon schöne Wehen in etwa 5 Minuten abstand kamen und der Mumu hat sich weiter auf 3-4 cm geöffnet. Alles noch gut auszuhalten.
Ich habe meinen Mann angerufen, der etwa um 13:30 kam und wir liefen etwas im Flur. Inzwischen musste ich jede Wehe veratmen und als sie in 3-4 Minuten Abstand kamen, sind wir um 14:30 nach unten in den Kreißsaal. Hier wieder CTG, das die Wehen nicht aufzeichnen wollte, also hat mein Mann dann immer auf den Knopf drücken müssen, wenn eine Wehe kam. Ich habe die Wehen extrem im Rücken gespürt, nicht wie die SS-Wehen, wo der Bauch sehr hart wurde.
Ich wollte noch einen Einlauf und ab da ging´s ziemlich heftig los. Eine gute Position für mich war der Vierfüßlerstand. Irgendwann hatte ich große Mühe die Wehen zu veratmen, sie kamen Schlag auf Schlag, es war die Übergangsphase. Der Mumu war auf 7-8 cm, es war kurz nach 16:00. Da meinte ich, dass ich Schmerzmittel will, vorher haben wir besprochen, dass ich bei Bedarf Paracetamol i.v. bekomme. Gespürt habe ich davon nicht mehr viel, denn bald haben die Presswehen eingesetzt. Ich wusste nicht, ob ich schon mitschieben darf, also hat mich die Hebi untersucht und meinte, der Mumu ist vollständig und ich darf mitschieben. Ich drehte mich um und setzte mich aufs Bett, es war für mich angenehmer zum Pressen als der Vierfüßlerstand. Ich schob mit und nach nur 3 weiteren Presswehen um 16:40 war Martin da, 2640g, 47 cm, KU 33 cm, Apgar 8/9/10.
Er musste gleich zu den Kinderärzten, da Frühchen, aber dann habe ich ihn kurz auf die Brust bekommen. Mein Mann hat ihn dann auf die Neugeborenen-Station begleitet, während ich genäht und versorgt wurde. Ich bin an der Schamlipp gerissen und hatte einen kleinen Dammriss (zu wenig zeit für die Dammmassage gehabt!), aber es war/ist gar nicht schmerzhaft und verheilt bestens.
Martin war sehr fit und hatte null Probleme, bis auf die leichte Gelbsucht am 5. Tag. Er hat von Anfang an super getrunken und ist ein sehr zufriedenes Baby.
Im Vergleich zur Ersten war diese Geburt heftiger und schmerzhafter, aber auch schneller. Ich bin unendlich froh und dankbar, dass trotz des zu frühen Startes alles so gut verlaufen ist.
LG Viki & Martin (13 Tage alt)