Genauso wie Charlotte hat auch Moritz sich auf dem Campingplatz in Holland auf den Weg machen wollen. Wir waren mit meinen Bruder und Familie für eine Woche gemeinsamen Urlaub auf dem Campingplatz. Ich hab ganz viel entspannt und viel geschlafen. An dem Donnerstag vor dem Urlaub hatte meine Frauenärztin einen weichen, aber noch geschlossenen Muttermund diagnostiziert. Sie meinte ich solle einen Gang zurückschalten, müsse mir aber keine Sorgen machen. Wir hatten dann beschlossen, trotzdem Urlaub zu machen, weil ich da am besten die Beine hochlegen kann. Das hab ich auch wirklich getan. Mittwochabends hab ich dann nach einem mehrstündigen Mittagsschlaf Wehen bekommen - warum auch immer. Wir sind dann nach Mönchengladbach ins Krankenhaus gefahren, weil ich gerne mal ans CTG wollte um zu wissen, ob es nun wirklich Wehen sind. Es waren dann auch welche und der Muttermund war schon 2cm offen. Also musste ich dableiben. Sie haben mich an einen Wehenhemmer gehängt und mir Mittwochabend und Donnerstagabend jeweils eine Lungenreifespritze gegeben. Die Lungenreife war dann Freitagabend abgeschlossen und ab da gab es keinen Wehenhemmer mehr. Eigentlich war deren optimistischer Plan, mich Samstagabend wehenfrei und mit Baby im Bauch wieder nach Hause schicken zu können. Leider klappte das aber gar nicht, denn Freitagabend hatte ich schon wieder regelmäßige Wehen, die den Muttermund nun schon auf 4cm geöffnet hatten. Also war klar, dass ich wohl nicht mehr nach Hause fahren werde. Ich bin dann abends noch mal in die Wanne gegangen, wo sich das Ganze dann komischerweise beruhigt hatte. Also hab ich für die Nacht noch mal eine wehenhemmende Tablette bekommen, damit ich noch mal schlafen kann. Am Samstagmorgen war die Wirkung dann auch erloschen, woraufhin sich gegen 9 Uhr heftige Wehen im fünfminütigen Abstand einstellten. Der Abstand zwischen den Wehen verringerte sich so schnell, dass ich gar nicht wusste, wie mir geschieht. Das ging wirklich so schnell …. Im Nachhinein bin ich froh, aber so mittendrin war ich schon echt geplagt. Gegen halb 12 haben sie die Fruchtblase gesprengt und 12:14 Uhr wurde zunächst Ruben als Sternengucker geboren. Den Namen hatten wir anfänglich mal in Holland gehört und fanden ihn und seine Bedeutung sehr schön. "Seht her ein Sohn" bedeutet er. Aber als wir uns den kleinen Herrn so ansahen und uns beide ansahen, mussten wir feststellen, dass da kein Ruben auf die Welt gekommen ist, sondern ein Moritz. Also haben wir ihn im Kreissaal noch mal unbenannt. Er sah so klein und frech aus, hatte meinem Mann gleich erstmal die Zunge rausgestreckt - das war eindeutig ein kleiner Moritz.
Ich war dann sehr froh, als er endlich da war. Die Zeit von Mittwoch bis Freitagabend war sehr nervenaufreibend. Die ganze Zeit zu hoffen, dass er noch bei mir bleibt und doch nicht zu wissen ob es klappt, war sehr anstrengend muss ich sagen. Aber er ist Gott sei Dank so ein fitter, kleiner Kerl, dass trotz der 6 Wochen zu früh doch irgendwie alles gut ist.
Ich wohne jetzt mit ihm auf der Kinderstation hier im Krankenhaus. Mittlerweile nimmt er schon zu und sein Wärmebettchen wird jeden Tag runterreguliert. Heute sind wir schon bei 30° angekommen (Start war 37°) und bei 29° wird das Bett ausgeschaltet. (Gerade eben kam die Schwester rein und hat das Bettchen ausgestellt. [:-} Mal schauen.) Wenn er dann noch weiter seine Temperatur halten kann und dabei noch zunimmt, dürfen wir bald nach Hause. Er macht das wirklich ganz toll. Ich hoffe, dass wir diese Woche nach Hause dürfen.
Hier noch ein paar süße Fotos, die eine Freundin von uns gemacht hat.



Liebe Grüße,
bella.b