Hallo,
wie versprochen der Geburtsbericht.
Angefangen hat die Geburt bereits am 24.4.. Da mein Insulinverbrauch gleich null war und das recht plötzlich, sahen die Ärzte Gefahr in Verzug und hatten Angst, die Plazenta könnte ihre Tätigkeit einstellen. Also sollte ich zum Einleiten dort bleiben. Nach 5 Gaben Tabletten und 3 x Gelvorlagen, etlichen Wehen in den Leisten und im Kreuz, teilweise 40 s lang und im 2 -3 Minutentakt, die alle Muttermund unwirksam waren.
Durfte ich Sonntags nach Hause. Da ich aber noch Wehen hatte, mir tot schlecht war und ich nicht einmal die Energie aufbringen konnte, meinen Koffer zu packen, bin ich erst Montags heim.
Ähm, während des Einleitens hat meine bessere Hälfte im Auto vor der Uni geschlafen oder mit mir auf dem Flur verbracht.
Anschließend im 2 tagesrhythmus zu den VUs an die Uni. Zwischendurch noch Ringelröteln-Alarm beim Sohn.
Dann der ET am 7.5.
Es war klar, daß jetzt entgültig eingeleitet wird. Also es folgten 5 Gelvorlagen im 6 Stundenrhythmus. Wehen in den Leisten und im Rücken.
Treppen gelaufen bin ich echt genug, mehr Anregung geht nicht.
Letzte Gabe 8.5. 13 Uhr 15. Mumu bei 1 cm (seit 2 Wochen!!!!!)
Nach dem Gel muß man eine Stunde gerade liegen, das tat ich auch als
plötzlich um ca 14 Uhr 15 oder 20 eine heftige Wehe mich durchfuhr.
So stark, daß ich sie nicht ignorieren, auch nicht veratmen konnte, sondern so, daß ich laut ächzte und stöhnte. Dabei merkte ich, daß sich bei mir im Unterleib etwas tat. Und das war nicht die Fruchtblase, irgendwas ist da "kaputt" gegangen. Wehe vorbei und schon die nächste starke Wehe und dann gleich die dritte Wehe, bei der die Fruchtblase geplatzt ist. Meine Zimmergenossin hat auf meinen Geheiß hin, die Schwesternruftaste getätigt. Diese drei Wehen waren direkt hinter einander, alle so stark wie die erste und innerhalb von 5/6 Minuten.
Während ich auf die Toilette bin, kam eine Stationsschwester, die mich erst ans CTG hängen wollte, bevor sie den Arzt ruft.
Aber, nein, nein, ich ließ mich nicht ans CTG hängen. Mir tat alles weh, kann gar nicht von einer Wehe reden, ich war eine Wehe. Gott sei dank, kam ganz schnell der Arzt, der mich einfach mal mit dem Bett in den Kreißsaal geschoben hat. Auf den Weg dorthin, habe ich auf Station mit meinem Geschreie und Gestöhne bestimmt noch ein paar Erstgebärende und Schwangere verschreckt.
Im Kreißsaal angekommen, hörte ich schon wieder was von CTG. Ich gleich wieder: Nein, da mir das Liegen auf dem Rücken unmöglich erschien. Die Ober-Haupt-Chef- Hebamme hat mich dann untersucht. Mumu 7 cm. Das war das Resultat meiner erste Wehe auf dem Zimmer. Der Muttermund ist aufgesprungen (wußte gar nicht, daß es das gibt)
Mittlerweile ist es ca 14 Uhr 30.
Ich bin dann aufs Geburtsbett gekrochen und habe gleich den Vierfüßlerstand eingenommen. Euch geb ich Euer CTG :DEVIL:
In dieser Haltung (habe mich an der Bettkante oben festgekrallt) habe ich angefangen meine Wehen zu ähm Verschreien, bzw. per Urschrei das Kind rauszudrücken. Ich habe genau bemerkt, als es sich ins Becken eingestellt hat (hat für mich Ewigkeiten gedauert) und dann wie ich es stück für stück nach unten gedrückt habe. Wenn ich nicht so lange geschrieen hätte, hätte ich nicht die Kraft aufgebracht, solange nach unten zu schieben, zu drücken, zu pressen. Aber ich hatte solche Schmerzen, daß mir klar war, je länger und fester ich mitarbeite, umso schneller ist es vorrüber. Also, augenzu und durch.
Irgendwann war das Köpfchen da, dann gab es eine Pause und es hat für mich Ewigkeiten gedauert, bis dann der Körper nach kam, dazu war auch bestimmt dreimaliges Pressen nötig.
Endlich Kind da. (14 Uhr 51) ca 25 -30 min nach der ersten Wehe.
Da habe ich erst einmal luftgeholt.
Ewigkeiten später (laut Hebamme 2 Min.) habe ich mich erst zu meinem Kind (ich war ja im Vierfüßlerstand) umgedreht.
Ganz blau war er, aber alles ok.
Leider hatte sich meine Gebärmutter völlig verausgabt. die hat keinen Muckser mehr gemacht.
Schlecht für die Nachgeburt.
Als dann nach 45 min. alles bereit war, für die manuelle Entfernung unter Vollnarkose, kam der Oberarzt und unternahm einen letzten Versuch und was soll ich sagen, sie kam, die Plazenta, sogar vollständig.
Dann wurde ich von meiner Ärztin genäht (Dammriß 2. Grades, und Schamlippenriß), während der Oberarzt assistierte. Der fläzte sich locker flockig auf meinem Bauch und zwischen meinen Schenkel, daß es erst etwas befremdlich wirkte. Aber das kam dann so natürlich rüber (und er tat es ja zum guten Zweck), daß es mir eine Erwähnung wert ist. Der muß immer so locker drauf sein.
Nach dem Nähen wurde ich aufs normale Bett umgelagert und bin dann auch gleich auf Toilette und wieder auf Station gekommen. Nachdem ich auf Station noch mal beweisen mußte, daß ich pinkeln kann und dabei nicht umkippe, wurde die Nadel entfernt und ich durfte mich wieder frei bewegen.
So, von meiner Erkältung erzähle ich lieber ein anderes Mal. Ist mehr als lang geworden.
ladykaos + emil