Guten Morgen liebe Allie,

ich freue mich, daß Ihr so eine Chance bekommt. :-) Hoffentlich kommt Ihr zu einer Entscheidung, die Euch alle glücklich macht!

Ehrlich gesagt finde ich es schon merkwürdig, wenn ein Partner vom anderen erwartet, eine bestimmte Stelle annehmen zu müssen... Kann mir vorstellen, daß das zu Spannungen in der Beziehung führt. Bei uns ist es ja so, daß ich die Hauptlast des Familieneinkommens trage und es mir somit egal sein kann, was mein Mann arbeitet. Andererseits würde mein Mann mir aber auch nicht vorschreiben, wie und wo ich meinen Beruf auszuüben habe.

Wie geht es Euch jetzt eigentlich in Eurer Partnerschaft?

Hat mich ein bißchen überrascht zu lesen, daß Dein Mann Lehrer ist. Nachdem, was Du sonst so geschrieben hattest - daß Dein Mann nicht mit den Kindern hilft usw. - hätte ich so einen "sozialen Hintergrund" nicht erwartet.

Hoffentlich nimmst Du es mir nicht übel, daß ich hier negative Gedanken schreibe. Die kamen mir so in den Sinn. Es ist nicht meine Absicht, Deine Stimmung zu verätzen...

Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen, daß diese neue Herausforderung Eure Beziehung nicht wieder in Schwierigkeiten bringt.

Liebe Grüße, Inken

Hallo!
Mensch was für eine Chance!! Aber wie bei allem muß man einfach abwägen was und wie man es möchte! Wägt das für und wieder ab und trefft dann eine für Euch alle tragbare Entscheidung!
Klar Geld reizt!! Ist aber auch nicht alles im Leben.... Wobei wie wir alle wissen es das Leben doch um ein vielfaches vereinfacht und wenn Du schreibst das Du keine Lust mehr auf ein Leben am Existenzminimum hast dann kann ich das 100 % verstehen!! Gerade wo jetzt der "kleine Mensch" unterwegs ist bringt so eine Stelle natürlich eine unglaubliche Sicherheit!!
Kiel und Umgebung ist eine tolle Sache! Nicht nur im Sommer. Und vielleicht habt ihr dort alle die Möglichkeit unter Euer "altes" Leben was ja teilweise sehr "anstrengend" für dich ist / war einen Strich zu ziehen und ohne größere Sorgen ganz neu anzufangen. Vielleicht ändert sich Dein Mann wenn die Last (finanziell z.B.) von ihm abfällt! Extremer Druck und seelische Belastung und Existenzsorgen verändern einen Mensch oft in negative Richtung und lassen ihn das wesentliche (z.B. Familie, Kinder, freunde usw.) vergessen bzw. ganz weit nach hinten schieben!!
Ich denke es wäre einen Versuch wert und ich persönlich würde die Chance nutzen!
Sorry für meine ehrlichen Worte! Wünsche euch das ihr eine passende Entscheidung trefft mit der ihr alle glücklich seit!
...... und jemand 2. kennst Du dann auch im hohen Norden!! ich wohne um die Ecke........!!
LG Danny mit Schnuffimädchen inside 33+0 oder noch 49 Tage! Die gleich mit der Familie nach Hamburg startet um Schwiegis zu besuchen..... frag mal wie ich mich freue!!!! :DEVIL:

Hallo Danny,
na das ist doch nett, dann werden wir ja wohl bald "Nachbarn" ;-) Ich schreib gleich nochmal ein neues Posting wie es aktuell aussieht...
gglg Allie

Liebe Inken,
danke für deine Antwort. Ich bin dir nicht gnatzig oder so, es ist ja eh schwierig immer die ganze Situation in so ein Posting zu packen und ich glaube wärst du ausführlicher im Bilde dann würdest du das eher verstehen wie es gemeint ist... ;-) Es juckt mir jetzt natürlich in den Fingern das etwas besser zu erklären ..... Also wir haben 2004 geheiratet, damals war er gelernter Tischler, und hatte die Jahre vor uns als er noch solo war viele kürzere Jobs, er nennt es seine "Lehr- und Wanderjahre"... hat auf ökologischen Höfen in den USA, Italien usw. gearbeitet und wirklich sehr vielfältige und tolle Erfahrungen gemacht. Als wir geheiratet haben hatte er eine recht lange Phase in der er nicht wusste was er beruflich gesehen aus seinem Leben machen will... das war nicht einfach, zwei Kleinkinder gab es schon, ich war frisch wieder SS, na ja. Er hat dann als Krankheitsvertretung in einer Tischlerei gearbeitet aber er fühlte sich dort sehr unwohl, ständig unter Zeitdruck und ihm wurde immer klarer dass er nicht als Tischler arbeiten wolle.... Neben vielen wirklich abstrusen Ideen, die meine liebe Schwiemu auch noch unterstützt hat ( als ein Beispiel von vielen.... einen alten Bauernhof pachten wo es Apfelplantagen gibt und Apfelmus herstellen und verkaufen... Und das als Hauptverdiener einer bald 5 köpfigen Familie... wer das verstehen kann... da fällt mir halt nix mehr zu ein) war dann die beste Variante dass er eine zweijährige Ausbildung zum Waldorflehrer macht mit Schwerpunkt Gartenbau und Werken. Das setzte vorraus dass wir das erste Jahr nur noch eine WE-Ehe führten da das ganze in HH stattfand und wir damals in HB wohnten... Bei Beginn war unser Jüngster dann gerade 5 Monate alt, die Zwillinge 4... Ich muss ganz ehrlich sagen dass war echt nicht einfach für mich, zumal er dann an den WE´s durchaus auch noch den Anspruch hatte Zeit für sich alleine zu haben oder für seine Familie (Eltern/ Großeltern) da zu sein... Geld war natürlich eh knapp da er damals gar nix verdiente, im Gegenteil die Schule kostete mehrere hundert Euro im Monat... das zweite Jahr war dann besser, da war er die meiste Zeit in HB und hat dort an der Schule sein praktisches Jahr absolviert, da hatte er immer mal ein paar Wochen Blockunterricht in HH und war dann die Zeit weg.
Nach seinem Abschluss sah es so aus als hätte er eine Stelle in Erlangen an der Schule, die wollten ihn echt gerne haben, in letzter Sekunde bekam er aber von der Schulbehörde eine Absage da sie ihm aufgrund einer fehlenden abgeschlossen Berufsausbildung als Gärtner/Landwirt/Forstwirt o.ä. keine Lehrgenehmigung erteilten... Alternativ stand zur Disskussion hierher ins Moor zu ziehen und auf einem Demeterbauernhof als Gemüsegärtner/Landwirt zu arbeiten, mit der Möglichkeit nebenbei die Ausbildung zum Landwirt zu machen, was ihm anschließend die Möglichkeit bot in ganz Deutschland als Gartenbaulehrer angestellt zu werden. Klar war aber auch damals schon dass wir danach uns nach einer guten angebotenen Stelle orientieren würden (auch Ortsmäßig). Auf diesem Hof hatte er eine 45 Stunden Woche mit einem Stundenlohn von 3,50 und ich weiss nicht wievielen Überstunden die aber nicht weiter entlohnt wurden.... Dafür konnten wir im leerstehenden Elternhaus seines Großvaters Mietfrei wohnen, hatten aber enorme Autokosten da wir wirklich mitten in der Pampa wohnen.... Tja und seit klar wird dass sich diese Situation nun dem Ende neigt da seine Prüfungen nun vor der Tür stehen und dann nichts mehr diese Arbeitssituation rechtfertigt (er will da auch nicht mehr bleiben!) kommen halt wieder die "interessantesten" Ideen was er danach so machen könnte.... In Kiel hat er sich recht widerwillig beworben da es ihm hier so gut gefällt (nebenbei bemerkt, ich hasse es hier zu wohnen, fernab von allem, alle Wege MÜSSEN mit dem Auto gemacht werden, zu Fuß kommt man nur zum nächsten Acker und auch mit dem Fahrrad hat man keine Chance. Dieses Haus ist schrecklich weil kalt, feucht, dunkel, klein, eng etc.... und seit wir hier wohnen kommen seine Großeltern alle Nasenlang unangemeldet vorbei und verbringen beliebig viel Zeit in den Räumen die sie für sich behalten wollten... Sie mischen sich in alles ein, unsere Kinder sind gnadenlos unerzogen und unseren Jüngsten haben sie dass leider schon mehrmals deutlich spüren lassen.... :DEVIL: da war dann auch echt schluss mit lustig... ), aber ich habe auf unserer Abmachung bestanden dass er mir versprochen hat wenn diese Ausbildungszeit vorbei ist dann nutzt er das Stellenangebot welches es gibt. Paralell ergab sich dann ein Stellenangebot hier in der Nähe an einer kleinen heilpädagogischen Einrichtung, die aber für nur 10 Stunden die Woche jemanden gesucht haben und wir dadurch finanziell auch nicht besser dagestanden hätten. Ohne die Zusage von Kiel wäre ich ja auch bereit gewesen auf solche Kompromisslösungen einzugehen aber das wäre eben wieder so eine unsichere Sache gewesen, sowohl was das Einkommen angeht aber auch die Zeit die neben Hauptjob, 2., 3. und wer weiss wievielen Jobs noch für die Familie übrig geblieben wäre.
Puuuuh das ist jetzt aber lang geworden... ich weiss nicht ob es so verständlich war aber vielleicht kannst du meine Gedanken jetzt ein bischen besser verstehen....???
Stell dir doch einfach mal vor du würdest als Arztassistentin (obwohl du Ärztin bist) in einer Einrichtung für alternative Medizin arbeiten mit 1/3 des Gehaltes welches du sonst verdienst, und das ganze für 45 Stunden die Woche, zusätzlich arbeitest du "pro bono" oder wie das heisst für irgendwelche sozialen Projekte, wieviel Zeit dir dann noch für deine Familie bleibt kannst du ja selber ausrechnen... Samstags jedenfalls keine ;-) So und jetzt sag mir mal wie dein Mann, der nicht arbeiten kann weil eure Kinder nicht anderweitig betreut werden könne und es in eurer Gegend keine Arbeitsmöglichkeiten für ihn gäbe, DAS finden würde..... Und wenn du eine Stelle als Ärztin angeboten bekämst mit dem normalen Gehalt und einer normalen Stundenwoche, was dein Mann dann sagen würde wenn du dich in deinem anderen Job aber "wohler" fühlst..... :-[
Ansonsten bin ich schon ganz froh sagen zu können dass sich die Situation deutlich entspannt hat hier!!! Wir gehen zwar nicht mehr zu der Paartherapie da mein Mann das Gefühl hat dass dort die negativen Aspekte zu sehr betont werden und ihn das jedenfalls mehr gegen mich aufbringt als dass er sich mir dadurch näher fühlt, aber wir können, bis auf Ausnahmen, jetzt viel besser über das Meiste reden und uns einig werden!!! Er nimmt jetzt auch mein Bedürfnis nach mehr Zeit als komplette Familie ernster und bemüht sich in der Regel schon und nimmt mir wenn er da ist und nicht gerade die nächste Prüfung bevorsteht auch einiges ab.
Weisst du, ich finde umgehen kann er mit den Kindern schon sehr gut, er ist in vielem sehr viel lockerer, kann sie in alles was er zuhause tut mit einbeziehen, egal ob er kocht, bäckt, Rasen mäht irgendwas handwerkliches tut etc. Das fällt mir wiederum total schwer.... Nur unsere Ansichten bezüglich des Stellenwertes (Arbeit, Familie, eigene Freizeit etc) ist halt oft unterschiedlich....
Zur aktuellen Situation bzgl. Kiel schreib ich glaub ich nochmal ein neues Posting ;-)
Bin mal gespannt ob du bis hier durchgehalten hast :-P ;-)
LG Allie

Guten Abend liebe Allie,

ja, ich habe durchgehalten, und ich fand Deinen Bericht sehr spannend, und ich kann Deine/Eure Beweggründe bzw. Meinungen jetzt tatsächlich besser nachvollziehen!

Ich stimme Dir absolut zu, daß es immer schwierig ist, eine Situation mit ihren Hintergründen rein nach einem Forumsbeitrag zu beurteilen. Deswegen erlaube ich mir dann auch, einfach mal nachzuhaken - und hoffe, daß dieses von anderen Leuten dann nicht als "Schlechtmachen" empfunden wird.

Nach dem Lesen z.B. des vorletzten Abschnitts Deines Beitrags habe ich nun ein gutes Gefühl bezüglich Eurer Partnerschaft. Dein Mann hat die Therapie offensichtlich nicht bloß einfach mitgemacht, sondern reflektiert, und kann Dir gegenüber ausdrücken, warum sie ihm nicht gefällt. Das hört sich gut an. Ihr habt bestimmt eine gute Chance, Euch wieder fest zusammenzuraufen, wenn Ihr beide auf so kluge Art mit den Problemen umgehen könnt. (Daß es überhaupt Probleme gibt, ist ja normal ... die wenigsten von uns leben ihr Leben lang auf ´ner rosaroten Wolke ... mein Mann und ich jedenfalls nicht ;-) ).

Viele liebe Grüße, Inken

Also ich denke, ihr solltet diese Chance nutzen.

Genau, das werden wir auch tun ;-) [:-}
LG Allie