...wenn die Erziehungsmethode auf der Basis "wie Du mir, so ich Dir" läuft, dann darf Niklas wenigstens zurückschlagen :).
Ich kann meinem Kind nicht glaubhaft vermitteln, dass schlagen nicht ok ist, wenn ich es selber mache. Genausowenig wird mein 2,5 Jähriges Kind verstehen, dass ich was nicht wegnehmen darf, wenn mir die Mama dann auch was wegnimmt. So funktioniert die Gedankenwelt von Kleinkindern nicht.

@Julia: egal, was Du tust: sei konsequent! Und zwar konsequent auf die Sache bezogen. Wenn Du "bestrafst", muss dies a.) unmittelbar geschehen und b.) muss Deine Konsequenz etwas mit dem Auslöser zu tun haben, ansonsten macht es für Lara keinen Sinn.
Zudem würd ich Dir empfehlen, vorübergehend die Wohnung kindersicherer zu machen. Schranksicherungen etc. sind sinnvoll. Auch Phil wird grösser werden und sich den ein oder anderen Streich von seiner Schwester abgucken!
LG, Petra

Danke Anja, dass Du das nochmal erläutert hast. So scheint es verständlicher zu sein!

@Miriam: nein, natürlich habe ich keine Lösung! Es gibt keine allgemeinen Lösungen für Erziehungsprobleme. Ich kann lediglich für mich welche ausschliessen, dazu gehört das Klapsen.
Mir ist schon klar, dass es verschiedene Charaktere bei Kindern gibt, ich hab selbst zwei, die sind in ihrer Art unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die Grosse "artig", besonnen, pflegeleicht, vorsichtig....Luisa dagegen ein Feger wie er im Buche steht und vermutlich würde sie selbst Lara in den Schatten stellen wenn ich sie liesse! Aber ich war da von Anfang an konsequent in meiner Art der Erziehung. Klar macht Luisa auch mal was, was sie nicht darf, aber im Grossen und Ganzen passieren hier keine Unfälle, hier werden keine Medikamente gefuttert und gefüttert, weil meine Kinder einfach wissen, dass das gefährlich ist und man das nicht darf. Das kann man Kindern in dem Alter erstens begreiflich machen bzw. wenn sie sich da einfach dagegenstellen, muss man eben andere Massnahmen ergreifen, bis sie es verinnerlicht haben. Dann darf das Kind eben nicht ohne Aufsicht sein, dann wird auch mal ne Türe abgeschlossen, Schrankschlüssel weg, Medikamente generell ausser Reichweite von Kindern, genauso wie Putzmittel und einfach immer und immer wieder erklären, das Kind aus der Situation rausnehmen etc.. Das hat bei mir bei zwei Kindern bisher wunderbar funktioniert und wie ich hier lese, bei den meisten anderen auch...da muss man aber halt früh damit beginnen und vor allem als Eltern an einem Strang ziehen.
Da muss auch jeder seinen Weg finden, mit dem er und auch das Kind gut leben kann. Und bei jedem Weg ist Konsequenz das wichtigste. Ein Kind versteht NICHT, wenn ich eine Sache heute so, und morgen wieder anders behandle. Das ist das was ich sagen wollte. Du scheinst ja für euch auch schon Lösungen gefunden zu haben, allerdings rate ich Julia davon ab, die auch anzuwenden: ich meine das Kind zu schlagen (oder in der verniedlichten Form eben "klapsen"). Denn wie man an Deinen Postings liest, scheint das, auch wenn konsequent angewendet, nicht zum Erfolg zu führen, ansonsten müsstest Du das nicht öfter mal wiederholen und dein Kind kurzfristig ins Bad einsperren.

Ich mag Dir auch gerne kurz erläutern, warum ich so denke: wenn mein Kind etwas anstellt, was es nicht darf und ich es dann mit Schlagen bestrafe, dann lernt es daraus nicht, warum es jetzt geschlagen wurde, sondern es lernt: ich bekomme Schmerzen zugefügt, wenn ich das mache. Es lernt Angst zu haben vor den Eltern und es wird gedemütigt. Aber es lernt nicht das Warum.

Für mich persönlich ist klapsen das Eingeständnis von Hilflosigkeit, der Rückfall in primitivste Verhaltensformen, das Recht des Stärkeren. Wenn Kinder nur aus Angst gehorchen, ist das keine Erziehung. Erziehung bedeutet, den Kindern Werte zu vermitteln mit deren Hilfe sie selbst entscheiden können, was richtig und falsch ist. Das ist ein langwieriger und anstrengender Prozess, der zeitraubend ist, Kraft und Nerven kostet. Man muss die Werte vorleben, die man vermitteln will. Taten gelten bei Kindern mehr als Worte. Niemand verlangt von uns Eltern, dass das immer perfekt klappt. Natürlich kann man auch mal die Nerven verlieren. Man sollte sich bloß nicht einreden, dass das in Ordnung ist. Und Schläge - auch wenn man sie als "kleinen Klaps" beschönigt - sind nie in Ordnung, auch wenn mir der physische Unterschied zwischen Schlag und Klaps durchaus bewusst ist - für das Kind macht es mal abgesehen vom "Schmerzgrad" keinen Unterschied. Ich mag mein Kind einfach nicht mit Ängsten erziehen, das ist aber nur meine Meinung.

Ich will/wollte aber hier deswegen kein Fass aufmachen, es muss jeder selbst wissen wie er sein Kind erzieht und damit klarkommt.

LG und allseits brave Kinder :)
Petra

so wie ihr beiden mache ich es auch....wenn gar nichts fruchtet, dann nehm ich entweder mich oder das Kind raus aus der Situation. Funktioniert prima!
Übrigens ist Gewalt in der Erziehung (dazu zählt auch der Klaps :-)) seit 2000 in Deutschland gesetzlich verboten - somit eine Straftat Anja, da hast Du recht.

LG, Petra

Huhu Miri ...

Ich hab Lennox mal auf die Finger geschnippst ... der hatte mich so auf die Palme gebracht :-D

nen Klapps hat er noch nicht bekommen und hoffe das es auch so bleibt :-)

Meine Tochter hingegen hatte damals von mir ne Ohrfeige bekommen mit 8 Jahren =-O

Sie kam erst um 22 Uhr nach Hause und ich hab Polizei angerufen weil ich solch Angst hatte. Dann klingelte sie an der Tür und tat so als wär nix gewesen. Aus Wut & Verzweiflung knallte es. Ich konnte nicht anders. Meine Emotionen sind mit mir durch gegangen, erst die riesen Angst und dann die Freude... entlud sich mit ner Ohrfeige.*schäm*

Das war die erste und letzte Ohrfeige für sie... Nach 5 Minuten bin ich dann zu Ihr ... hab mich tausendmal entschuldigt und hab sie nur festgehalten...

Daher kann NIEMAND mit Sicherheit sagen, das einem nicht mal die Hand ausrutscht bei solch extremen Situationen ;-)

LG Kerstin die auch nix von Klappsen hält... eher nen kleinen Schnippser ;-)

Hallo Kerstin,

so sehe ich das auch: ich denke hier ist keiner ein Heiliger und kann für sich ausschliessen, dass ihm mal nicht die Hand ausrutscht. Das ist aber nochmal anders als wenn man das für sich als legitime, funktionierende Erziehungsmethode ansieht, weil "anscheinend" nichts anderes mehr funktioniert. Das ist für MICH ein absolutes No-Go!

Ich wurde als Kind auch des öfteren geklapst und meine Mama hat mich in einem Wutanfall mal mit ner Fliegenklatsche "barbeitet". War jetzt im einzelnen nicht schlimm wegen Schmerzen oder so, war oft auch nur ein Klaps auf Po oder die Finger. Meine Eltern stehen da heute noch dazu und ich nehme es ihnen heute noch übel, dass sie mich damit gedemütigt haben und mir damit nur gezeigt haben, wer der Chef im Hause ist. Gelernt hab ich daraus nur, dass Erwachsene am längeren Hebel sitzen und dies auch ausnutzen....

LG, Petra

Hallo Julia,

ich finde es klasse, dass du nach Hilfe fragst und dir Sorgen machst ABER so musst du auch mit diesen Antworten rechnen.

Helfen kann auch ich dir nicht wirklich. Joris macht so was einfach nicht bzw wenn er es mal gemacht hat oder irgendwas anstellt, gab und gibt es sofort Konsequenzen.

Und ich glaube, dass ihr jetzt zu spät dran seid!!! Jetzt ist die ganze Situation bei euch schon kaum mehr in den Griff zu bekommen, denn ich glaube nicht, dass du jetzt (mit Phil) die Kraft findest hart durchzugreifen und Konsequent zu bleiben!?!?!

Ich kann die nur auch den Tipp geben, die Hilfe bei euch im Jugendamt,Familienzentrum, Elternschule o.ä. zu suchen.

Schlagen in welcher Form auch immer geht gar nicht. Auch ich habe vor kurzem bei Joris aus Reflex zurück gehauen (leichter Klaps gegen sein Bein Tat gewiss nicht weh) Man hat er geheult und noch tagelang erzählt, dass Mama ihn gehauen hat!:-(

Nehm die Tipps hier von uns alles an und berichte mal was du so versuchst. Wir helfen gerne

Liebe Grüße

Nina

Hallo Julia,

die Idee mit dem Elterntraining finde ich super! Berichte mal davon, ja?
LG, Petra

Ich weiss dass du das nicht warst mit dem Klaps!

Elterntraining ist klasse........arbeite im Jugendamt und die Eltern die sich selbst Hilfe suchen, sind klasse:THUMBS UP: