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Entspannungsversuch: Zuhause gegen Fremdbetreuung

Hallo an alle, die sich hier heiß diskutiert haben.

Ich habe mir jetzt alles durchgelesen, finde es gut, dass die unterschiedlichen Positionen mit Vor- und Nachteilen diskutiert wurden, finde es aber traurig, wenn das in gegenseitige Beschimpfungen ausartet.

Tatsache ist der Umstand, dass wir in einer Gesellschaft leben, die keine perfekte Lösung für das Problem Kind und Beruf anbietet und sich eher kinderunfreundlich entwickelt.

Tatsache ist aber auch, dass wir, die wir Kinder bekommen, frei in dem Sinne sind, zu entscheiden, ob wir zuhause bleiben oder schnellst möglich wieder in den Beruf zurückkehren, dass der Staat nicht das eine oder andere erzwingt.

Wir alleine und jeder für sich unter Abwägung aller persönlichen Umstände und unter Berücksichtigung der beruflichen Situation - schon hiervon gehen einfach gewisse Zwänge aus, da brauchen wir niemanden mehr der uns bevormundet - entscheidet, ob man erstmal zuhause bleiben will/kann oder ob Fremdbetreuung die bessere Lösung ist.

Man kann und sollte Rat von anderen einholen können, ohne dass uns etwas aufgezwungen wird; die Entscheidung selbst muss jeder von uns selber treffen und auch alleine mit dem Partner.

Was niemandem zusteht, ist abzuurteilen in die eine oder andere Richtung.

Und ist nicht einzig und allein entscheidend, dass wir mit unseren Kindern und auch für unsere Kinder, davon überzeugt sind, dass die Kinder weder zu kurz kommen noch übersättigt werden.

Wäre es nicht das Schlimmste für unsere Kinder, wenn sie Opfer unserer Unzufriedenheit würden, z.B.

a.) die einen immer ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern haben, weil sie arbeiten oder

b.) höchst unzufrieden sind, weil sie sich nicht beruflich betätigen können

und dergleichen?

Ich wünsche uns und unseren gerade erwarteten Mäuschen, dass jeder von uns seine Entscheidung für sich trifft, mit der wir jede von uns zufrieden und glücklich sein können und kein schlechtes Gewissen gegenüber unseren Kindern haben können und müssen.

Ich habe für mich meine Entscheidung getroffen und bin froh, dass das so möglich ist.

Ich bin für mich der Überzeugung, dass es für meine Bindung zu meinem Kind wichtig ist, dass wir die ersten drei Jahre für uns haben und halte das für uns für wichtiger als meine berufliche Betätigung oder den täglichen regelmäßigen Kontakt - sicher kein Ausschluss von Kontakten - zu Gleichaltrigen.

Man kann sachlich über die Vor-und Nachteile von Zuhause-Müttern oder Fremdbetreuung diskutieren, billiges Vorurteil ist es eine arbeitende Mutter zur Rabenmutter abzustempeln, da sich auch die zuhause bleibende Mutter als Rabenmutter erweisen kann, weil sie meint sie habe keinen Bock auf die Mühen, die kleine Kinder machen.

Umgekehrt ist keine Frau deshalb faul, weil sie Hausfrau und Mutter ist. Auch eine arbeitende Mutter könnte man als faul ansehen, wenn sie es vorzieht, sich im Büro Finger zu lakieren und dafür dann Geld einzukassieren, statt sich um die Kinder zu kümmern.

Alles wie man es dreht und wendet.

Ich bin in erster Linie mal froh, dass wir in einem Staat leben, in dem die Erziehung in der Familie stattfinden soll und kann und ich meine Entscheidung so treffen kann, dass ich mit dieser leben kann.

Allen einen ganz, ganz schönen, glücklichen und zufriedenen Sonntag

Claudia mit Theresia (17+3)

Bisherige Antworten

Entspannungsversuch: Zuhause gegen Fremdbetreuung

Hallo Claudia,
ich sehe das ganz genauso wie Du und habe das ja auch so ähnlich in meinen Postings geschrieben.
Liebe Grüße
Tatjana

elterngeld...

Hallo liebe Claudia!
So schlecht ich manche staatliche Sachen finde und obwohl es noch nicht ausgereift ist so möchte ich doch unterstützend zu deinem Statement hinzufügen, dass es auch Müttern, die gerne wieder Geld verdienen (oder müssen) nun durch das Elterngeld vergönnt ist ein Jahr "bezahlt" zu Hause zu bleiben.
Bei meinem ersten Kind wäre dies nicht möglich gewesen, da ich die finanzielle Hauptverdienerin der Familie bin und mein Mann selbständig (weiß nie, wie viel er verdient) war und ist.
Wäre ich nicht arbeiten gegangen, hätten wir NICHTS bekommen, weil ich davor "zu gut" verdient habe. (kein erziehungsgeld, kein landeserziehungsgeld, dafür musste ich aber die private KV VOLL weiterbezahlen.....)
Durch das Elterngeld würde es nun für ein Jahr (knapp) gehen und ich KÖNNTE zumindest zu Hause bleiben, wenn ich das will... = > Die Wahlmöglichkeit ist für zum Beispiel mich jetzt tatsächlich vorhanden.....
Mal schauen....
Sonnige Grüße schickt
Kathi
:ROSE: :ROSE: :ROSE:

elterngeld... rechnet sich aber leider auch nicht für jeden...

... für werdende mütter, die vor der geburt des kindes vollzeit gearbeitet haben und entspr. gehalt nach hause brachten, mag es stimmen, dass man es sich (mehr oder weniger) gut erlauben kann, mind. 1 jahr pause zu machen - es fließt ja geld.
wenn man aber bereits kind/er hat, sieht es ein wenig anders aus.... denn gerechnet werden ja die 12 monate VOR geburt und wenn da kein einkommen war/ist, dann gibt's eben "nur" die 300 euro mindestbetrag plus kindergeld, also 464 euro zusätzlich. klar ist das besser als nix, aber davon werden die kosten, die ein kind - ich sage das jetzt so provokativ - "verursacht" ja auch bei weitem nicht aufgefangen.
ich persönlich habe jetzt das "glück", dass ich das erste halbjahr 2009 (also schon mal 6 von 12 monaten, die zur berechnung herangezogen werden) volles gehalt bezogen habe, davor noch teilzeit gearbeitet habe während der elternzeit mit clara, dann erhalte ich - da betriebsbedingt gekündigt zum 30.06. - von juli bis oktober ALG (oh freude....) und dann bin ich gespannt, was vom elterngeld für uns am ende übrigbleibt - auch bei der steuererklärung 2009.... denn nachversteuert wird das EG ja auch noch, heißt also: schön immer bissi was zurücklegen, damit im folgejahr nicht der dicke hammer kommt, weil man statt steuerrückerstattung nachzahlen darf...
und vätermonate - gut und schön, wenn es sich der mann 1. erlauben kann, 2 monate komplett aus dem beruf auszusteigen (ich behaupte mal, dass das den wenigsten vergönnt ist, außer sie haben einen so sicheren job, z.B. beamte, dass es geht und sie danach ohne probleme zurückkehren können) und es sich 2. auch noch finanziell rechnet und man nicht noch draufzahlt. auch wenn mein mann recht gut verdient - wenn wir 2 monate lang mit 67% seines lohns auskommen müssten.... ich weiß nicht, wie das funktionieren sollte alleine mit den laufenden kosten (und da sind keine luxusgüter drin!).... sollte mein mann sich für die zwei vätermonate entscheiden, kann es gut sein, dass er in der zeit trotzdem 30 std./woche arbeiten geht - ist ihm ja erlaubt... allerdings wissen wir da noch nicht, wie sich das finanziell auswirkt - es wird ja alles auf's EG angerechnet, was an zusatzeinkünften in der bezugszeit reinkommt *seufz*
klar ist es schön, dass es manchen durch das EG vergönnt ist, ohne größere finanzielle sorgen mind. 1 jahr daheim zu bleiben, aber näher betrachtet ist halt auch nicht alles gold was glänzt...
GGLG von bibs mit nubbelchen 15+0 und clara *11.01.06 :IN LOVE: :IN LOVE:

da hast Du sowas von Recht!

Was Du sagst ist absolut korrekt, denn das Elterngeld ist, etwas überspitzt ausgedrückt, für viele eine Mogelpackung! Vor allem die Vätermonate sind in vielen Fällen voll an der Realität vorbei! Wenn Dein Mann die in Anspruch nehmen würde und wie Du schreibst, vll noch 30 Std arbeiten würde, bekäme er das, was er dann verdient vom Elterngeld nämlich wieder abgezogen. Wenn mein Partner (Anwalt in Anstellung) die Vätermonate in Anspruch nehmen würde, würde er ganz klar sein Todesurteil unterschireben!!!! Das wird müde belächelt und schon sitzt der nächte auf seinem Stuhl!!!!
Zudem ist es ja ganz nett, dass der Staat die Familien unterstützen möchte, aber was ist denn nach dem Jahr??? Das Kind geht erst ab 3 in den KiGa, also: Fremdbetreuung oder, wer es sich leisten kann: unbezahlt zu Hause bleiben!!! Super!!!
Auch, wie du schon schreibst: die Berechnungsgrundlage mit den 12 Monaten ist sowas von daneben und der Hammer: alle Damen mit 5er LstK sind sowieso die Dummen, denn es zählt das Netto, nicht das Brutto. Wer verheiratet ist und 5/3 hat wird praktisch doppelt bestraft: bei der Berechnung und nochmal bei der Steuererklärung. Sauber und fair finde ich da nicht, auch wenn es besser ist als nix, aber es wird vom Staaat immer als die TOLLE LEISTUNG verkauft ohne die Karten mal auf den Tisch zu legen....da könnt ich mich schwarz ärgern!!!!!
Grrrr, das musste mal raus!!!
LG Verenice
Lilypie Ich erwarte ein Baby Ticker

Steuerklasse 5

Hallo,
wir haben damals von den Steuerklassen 3/5 auf die 4/4 gewechselt. Nur als Tipp :-)
Liebe Grüße
Tatjana

Steuerklasse 5

das haben wir auch zu anfang des jahres schon gemacht, weil im januar meine EZ mit clara ja vorbei war und ich momentan (jedenfalls bis ende juni) volles gehalt beziehe... mal sehen, was es am ende bringt - ich vermute ja mal, dass wir nächstes und übernächstes jahr schön nachzahlen dürfen bei der steuererklärung...
tja, so ist es halt wenn man in einem sozialstaat lebt....
GGLG von bibs
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