Nachdem ich in der Nacht zu Montag, 09.11.09, schon kaum geschlafen habe, weil ich immer mal wieder unregelmäßige "Wehen" habe, zieht sich dieses komische Gefühl durch den kompletten Montag hindurch. Ich habe tierische Rückenschmerzen und fühle mich, als bekäme ich jeden Moment die heftigste Periode der Welt. Aber mir war klar, dass das noch nichts ernstes ist ;-)
In der Nacht zu Dienstag, 10.11.09, werde ich gegen 3.30 Uhr von heftigen Rücken- und Bauchschmerzen wach und weiß sofort "DAS ist eine Wehe" 8-) Aber noch will ich ja keine Pferde scheu machen und warte erstmal ruhig vor mich hin, immer die Uhr im Auge. Die Abstände werden von anfangs 10 Minuten immer kürzer und 1 Std. später kommen die Wehen alle 5-6 Minuten. Ich gehe zur Toi und habe etwas Blut mit am Papier.... Also Torsten geweckt und ihm schonend beigebracht, dass wir wohl dann so gaaaaaaaaanz langsam mal aufbrechen könnten. Seine Reaktion "Wieso das denn?" und ich nur "Ich habe seit 1 Std. Wehen, die alle 5-6 Minuten kommen und schon unangenehm sind". Er meinte dann nur "Kannst Du noch 2 Std. aushalten, dann ist es für Marion angenehmer von der Uhrzeit her" (zur Erklärung: Marion ist Clara's Tagesmutter, und mit ihr war ja abgesprochen, dass sie sich um Clara kümmert, wenn es losgeht). Ich meinte dann nur "Keine Ahnung, die Hebamme hat gesagt, wir sollen früher losfahren - kann schnell gehen beim 2. Kind." Mal davon abgesehen wollte ich nicht in den Berufsverkehr kommen - wir wollten ja nach Köln ins KH und da ist dann ab ner gewissen Uhrzeit die Autobahn dicht! Torsten dann nur "aber duschen kann ich noch, oder?" - ja, konnte er. Ich wußte ja, dass der Kleine nicht in den nächsten 60 Min. kommen würde, so stark waren die Wehen noch nicht...
Gegen 5 Uhr rief ich dann bei Marion an, packte noch die letzten Sachen in Clara's und auch in meine Tasche, gegen 5.15 Uhr war Marion dann bei uns und wir um 5.30 Uhr auf dem Weg ins KH. Torsten wollte noch unbedingt zum güldenen M, da er bei Clara's Geburt auch nix zu essen bekam im Kreißsaal und diesmal Hungerattacken verhindern wollte. Also noch flott zu McDrive und 2 Cheeseburger gekauft und ab auf die Autobahn. ICH hatte zu dem Zeitpunkt keinen Hunger ;-)
Gegen 6 Uhr kamen wir dann im KH an und ich wurde erstmal ans CTG gehangen und untersucht. Befund: Muttermund 4 cm geöffnet und die Hebi meinte nur "Sie bleiben heute bei mir". Nun gut, damit hatte ich ja eh gerechnet :-P
Das CTG zeigte auch regelmäßige Wehen, aber die wurden erstmal nicht stärker.... Vorsichtshalber wurde mir direkt mal der Zugang auf der Hand gelegt, ich bekam ein wenig Flüssigkeit per Infusion für meinen Kreislauf (soviel Wasser hätte ich nie trinken können) und dann kam der Satz, den ich nie hören wollte: "Gehen Sie mal ein wenig spazieren" *oh.Freude*
Ich bekam noch Globuli mit auf den Weg und so zogen wir erstmal wieder von dannen. Auf dem Weg vom 2. OG (wo sich der Kreißsaal befindet) ins EG hatte ich dann ein paar nette Wehen, aber immer noch gut aushaltbar. Wir haben dann erstmal eine Tageszeitung gekauft, die Torsten sich sitzenderweise durchlas, während ich weiter meine Runden lief und brav die Globuli schluckte.
Dann erhielten wir einen traurigen Anruf von Torsten's Tante: Seine Großmutter verstarb just an diesem Morgen - ich war völlig aufgelöst, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich jetzt noch ein Kind auf die Welt bringen sollte. Aber er war ja schon auf dem Weg und aufhalten ließ sich nichts mehr. Wir mussten also irgendwie durch diese absurde Situation durch....
Gegen 9.15 Uhr waren wir wieder im Kreißsaal und dort wurde ich wieder ans heißgeliebte CTG gehangen und erneut untersucht: Muttermund 5-6 cm geöffnet... Es geht voran, aber irgendwie.... Also was tun? Da ich ja auch wieder in die Wanne wollte, war der naheliegendste Gedanke: ein Einlauf. Sollte mir recht sein, so erspart man sich einige peinliche Momente unter Geburt :-[
Den Einlauf bekam ich gegen 10 Uhr, gegen 10.10 Uhr hockte ich auf der Toi und wir sollten dann noch etwas spazieren gehen - mehr konnten wir erstmal nicht tun. Spät. gegen 11 Uhr sollten wir wieder im Kreißsaal sein - aber so lange hielt ich das gar nicht aus. Torsten wollte in der Cafeteria eigentlich etwas essen, aber ich habe ihn dann gebeten, einfach nur was zu trinken - die Wehen waren auf einmal schon heftiger und vor allem auch in kürzeren Abständen. So waren wir also um 10.30 Uhr wieder im Kreißsaal.
Mein größtes "Problem" war zu diesem Zeitpunkt, dass der Kreißsaal mit der Geburtswanne noch belegt war =-O %) Ich hatte sooooo arge Rückenschmerzen und wußte nicht, wie ich "an Land" ein Kind zur Welt bringen sollte - ich MUSSTE irgendwie ins Wasser. Tja, das war ja nun erstmal nicht möglich und somit schaukelte ich die Wehen auf dem Pezziball "weg" und musste erstmal mit einer Wärmflasche im Rücken auskommen. Das CTG war nun deutlich unruhiger als noch am frühen Morgen und die Wehen waren ziemlich heftig.
Gegen 11 Uhr sagte meine Hebamme, dass der Kreißsaal endlich frei wäre, aber noch geputzt werden müsste... Na prima, hoffentlich dauert das nicht zu lange... Um 11.15 Uhr wurde ich nochmals untersucht und der Muttermund war bereits 8 cm geöffnet. Und dann endlich der erlösende Satz "Wir können jetzt rüber in den Kreißsaal" *jubel* Ich hörte das Wasser schon einlaufen und war auf einmal total entspannt. Raus aus den Klamotten, noch ein paar Wehen veratmet, flott nochmal Blutdruck gemessen, das kabellose CTG angelegt und ab ins warme Wasser! HERRLICH!!!! Da war es ca. 11.35 Uhr und mein Muttermund fast komplett geöffnet, es war nur noch ein winziger Saum vorhanden. Die Fruchtblase war total prall und platzte nach 2-3 Wehen dann von alleine... Welch eine Wohltat - zunächst, denn dann ging es Schlag auf Schlag und die Presswehen begannen....
Irgendwann sagte Torsten "Schatz, der Kopf ist schon draußen" - nicht, dass ich das nicht gemerkt hätte. Es brannte einfach nur alles "unten" herum und ich schrie nur noch "Holt mir das Kind raus, ich kann nicht mehr" :-[ Sowas machen Hebammen natürlich nicht, da muss Frau dann selbst durch...
Insgesamt hatte ich wohl nur 6-8 Presswehen, von denen Max dann 3 brauchte, um auf die Welt zu schwimmen....
Um 12.04 Uhr war es dann geschafft und MAXIMILIAN JULIUS war endlich da!!!
Wir sind dann noch ein paar Minuten in der Wanne gewesen, aber mussten dann auch ziemlich flott raus. Ich wurde dann auf's Bett verfrachtet, untersucht nach Geburtsverletzungen (die diesmal wirklich minimal waren zum Glück), wurde ein wenig genäht und dann durfte Torsten mir auch schon Mittagessen holen ;-) Gegen 14.30 Uhr bin ich dann mit Max im Arm ins Zimmer gelaufen (Torsten war da schon unterwegs um Clara zu holen).
Insgesamt war es kurz und heftig, aber auch wunderschön!!!