Die letzten Tage waren für mich eine absolute emotionale Achterbahnfahrt. Mit mir und dem Kleinen ist alles bestens, ich bin zwar tierisch erkältet, aber nach drei Monaten haben meine Rückenschmerzen, das Herzrasen und das Sodbrennen aufgehört, da sich der Kleine mit dem Kopf schon richtig ins Becken gesetzt hat.
Die Achterbahnfahrt betrifft meinen Mann: Am Mi morgen bekomme ich einen Anruf von ihm, dass er bei Glatteis gestürzt ist, mit dem Krankenwagen ins KH gekommen ist, aber Arme und Beine sind aber nicht gebrochen. Also bin ich davon ausgegangen, dass es eine schmerzhafte Prellung war. Beim nächsten Anruf hieß es, dass irgendwas mit der Wirbelsäule ist und zum Nachmittag stellte sich schließlich raus, dass der Brustwirbel gebrochen ist, am nächsten Tag operiert wird und noch nicht feststeht, ob es danach kurz- oder langfristig zu Lähmungen kommt. Ich dachte, ich höre nicht richtig, aber leider stimmte das so. Des Weiteren war von einem langen KH-Aufenthalt (ich habe noch 27 Tage bis ET) und anschließender Reha die Rede. Meine Gedanke kreisten zwar nur um meinen Mann, aber manchmal schlich sich dann auch noch ein Gedanke um die Geburt ein. Wird er dabei sein können? Wird er den Kleinen überhaupt halten können? Wie wird das Wochenbett, wenn er zur Reha weg muss? Und wie wird überhaupt unsere Zukunft aussehen???
Die OP war gleich am Donnerstag und abends konnte ich ihn besuchen. Zuerst konnte er durch die Nachwirkungen der Narkose kaum sprechen, aber mit dem Essen kamen auch die Lebensgeister wieder. Gestern kam schon die Krankengymnastin, die mit ihm das Sitzen und Aufstehen geübt hat. Das konnte ich abends dann auch noch mal mit ihm trainieren und so konnte ich ihn gestern abend mit einem guten Gefühl verlassen. Es war auch nur noch von 10 Tagen KH die Rede und von einer ambulanten Reha im Anschluss. Er trainiert fleißig, erzählt jedem auf der Station, was für ein großes Ziel er auch vor Augen hat und denkt sehr positiv. Daher denke ich, dass die Aufregung zum Glück unbegründet war. Alles wird gut und mein kleiner Mann bleibt einfach bis mindestens zum Stichtag bei mir. Das habe ich ihm so erklärt und ich hoffe, er hält sich dran.
Ich werde hier wohl nur sporadisch reinschauen können, da ich noch viel zu tun habe und immer lange im Krankenhaus bin. Aber ich wünsche euch allen von Herzen alles Gute, sei es nun schon mit euren Kleinen oder noch mit der Kugel vor euch.
Liebe Grüße,
Marie* (36+3, ET-25)