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BLW Wen es interessiert!

Baby-led weaning (BLW) - Babygeführtes Abstillen
Übersetzung der Seite http://en.wikipedia.org/wiki/Baby-led_weaning Stand 14:13, 30 April 2009
Baby-led weaning (BLW) ist eine Methode, ein Baby allmählich von Milch an feste Nahrung zu gewöhnen. Es erlaubt dem Baby, die Aufnahme fester Nahrung selbst zu steuern, indem es sich ab Beginn des Abstillens selbst füttert.
Den Kindern wird eine Fülle an Essen angeboten, um eine ausgewogene Ernährung ab dem 7. Lebensmonat zu ermöglichen. Sie beginnen oft damit, das Essen in die Hand zu nehmen und zu lecken, bevor sie anfangen, tatsächlich zu essen. Babys beginnen typischerweise mit etwa 6 Monaten sich selbst zu füttern, wobei manche schon recht früh mit 5 Monaten nach Essen greifen, während andere bis zum 7. oder 8. Monate warten. Der Gedanke dabei ist, dass diese Vorgehensweise für jedes einzelne Baby und seine persönliche Entwicklung individuell zugeschnitten ist. Der von der WHO zur Verfügung gestellte 6-Monate-Leitfaden basiert auf Forschungsergebnissen, die zeigen, dass das interne Verdauungssystem zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat ausreift. Es scheint schlüssig, dass das Verdauungssystem parallel mit den motorischen Fähigkeiten des Babys, sich selbst zu füttern, ausreift.
Die ersten Selbstfütterungsversuche resultieren meist darin, dass das Baby wenig feste Nahrung zu sich nimmt, sondern hauptsächlich die Beschaffenheit und den Geschmack entdeckt. Bald jedoch beginnt es damit, das ihm angebotene Essen zu schlucken und zu verdauen. Es wird weiterhin gestillt und Milch wird im ersten Lebensjahr immer vor dem Essen fester Nahrung angeboten.
Allgemeine Informationen
Bei BLW liegt die Betonung auf dem Entdecken von Geschmack, Beschaffenheit, Farbe und Geruch sowie der Vorgabe durch das Baby wie schnell und was gegessen wird. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode des Babybreifütterns wird dem Baby eine Auswahl an wechselndem Fingerfood zur Verfügung gestellt, von dem es sich frei bedienen kann. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung gibt es keine Forschungsergebnisse, die die Einführung fester Nahrung mit Babybrei unterstützen und BLW-Befürworter argumentieren, dass Babys durcheinander kommen, wenn nach dem Brei Nahrung mit Stückchen eingeführt wird, da sie unsicher sind, ob sie kauen oder schlucken sollen1.
Laut einer Studie wird das Baby mithilfe seines Geschmacks die Lebensmittel wählen, welche die Nährstoffe enthalten, die es zurzeit benötigt2,3. Das Baby lernt am effektivsten, wenn es andere beobachten und imitieren kann. Ihm zu erlauben, dasselbe und zur gleichen Zeit zu essen wie alle anderen Familienmitglieder, trägt dazu bei, dass es positive Umgewöhnungserfahrungen macht. Mit 6 Monaten lernen Babys zu kauen und zu greifen, somit ist dies die beste Zeit, Fingerfood einzuführen.
"Sichselbstfüttern" unterstützt die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten des Kindes in verschiedenen Bereichen wie die Hand-Augen-Koordination und das Kauen. Es ermutigt das Kind, unabhängig zu sein und bietet oft eine stressfreie Alternative beim Essen, für beide - das Kind und die Eltern. Manche Babys lehnen es ab, feste Nahrung zu essen, wenn ihnen diese mit einem Löffel angeboten wird, sind aber glücklich dabei, sich selbst zu füttern.
Wie von der WHO und verschiedenen anderen Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt empfohlen, gibt es keinen Grund, Babys feste Nahrung anzubieten, bevor sie 6 Monate alt sind. Ab dann sind das Verdauungssystem und die feinmotorischen Fähigkeiten des Kindes soweit entwickelt, dass es sich selbst füttern kann. BLW macht sich die natürlichen Entwicklungsstufen des Kindes zunutze.
Wann ist das Kind soweit?
Es ist sehr wichtig, dass nicht mit BLW begonnen wird, bevor die kindliche Entwicklung darauf hinweist, dass das Baby nun mit fester Nahrung umgehen kann. Das Baby muss in der Lage sein, aufrecht zu sitzen, entweder auf dem Schoß, in einem Hochstuhl oder frei, es muss an den Mahlzeiten teilnehmen wollen und vielleicht schon anfangen, nach Essen zu greifen und es in den Mund zu nehmen.
Sicherheit
Viele Eltern finden es normal, Babys püriertes Essen zu geben und manche finden es sogar gefährlich, einem so jungen Kind Fingerfood zu geben. Allerdings verschlucken sich Kinder mit der BLW-Methode an ihrem Essen seltener, denn Babys sind nicht in der Lage, das Essen vom vorderen Teil ihres Mundes nach hinten zu bewegen, solange sie nicht gelernt haben zu kauen1. Ebenso lernen sie nicht zu kauen, bis sie gelernt haben, Dinge zu greifen und sie in den Mund zu nehmen. Die allgemeine Entwicklung des Babys gibt die Geschwindigkeit vor, wie es das Essen bewerkstelligen kann.
Wenn ein Kind ein Stück Essen zu weit in den Mund hineinbekommen hat, wird es im Allgemeinen sofort anfangen, es wieder auszuhusten oder -würgen1. Essen darf von niemand anderem als vom Baby selbst in dessen Mund platziert werden. Wenn das Baby nicht in der Lage ist, Essen selbst zu nehmen und zu greifen, wird es wahrscheinlich auch nicht dazu in der Lage sein, zu kauen und zu schlucken. Es ist auch sehr wichtig, dass das Baby während der Mahlzeiten aufrecht und gut gestützt sitzt und nie unbeaufsichtigt bleibt, während es sich selbst füttert.
Grundprinzipien
Die Grundprinzipien von BLW sind:
- Anfangs darf das Baby Lebensmittel wieder ausspucken, sie können zu einem späteren Zeitpunkt erneut angeboten werden.
- Das Kind darf selbst entscheiden, wie viel es essen möchte. Es werden am Ende einer Mahlzeit keine "Auffüller" per Löffel angeboten.
- Die Mahlzeit soll nicht hektisch verlaufen.
- Während der Mahlzeiten wird Wasser angeboten.
- Zu Anfang werden weiche Früchte und weiches Gemüse gegeben. Härtere Lebensmittel werden etwas gekocht, damit sie weich genug sind, um sie auch nur mit dem bloßen Zahnfleisch kauen zu können.
- Im Essen gibt es keinen zusätzlichen Zucker oder zusätzliches Salz.
- Zu Anfang wird das Essen in Stäbchenform geschnitten oder es wird in der natürlichen Form angeboten, wenn es einen "Haltegriff" hat (wie z.B. Brokkoliröschen), damit das Baby einen guten Griff hat und das Essen für Babys sichtbar ist, wenn diese noch nicht verstehen, dass das Essen noch da ist, wenn es in der geschlossenen Faust verschwunden ist.
- Das Essen wird nicht in Häppchen geschnitten, bis das Baby verstanden hat, dass Dinge, die nicht sichtbar sind, trotzdem existieren und es den Pinzettengriff beherrscht.
- Lebensmittel, die eine klare Gefahr darstellen (z.B. Erdnüsse), werden nicht angeboten.
- Essen kann dem Baby auch auf einem Löffel angeboten werden, wenn das Baby den Löffel nehmen darf und vom Erwachsenen nur Hilfe bekommt, um mit dem Löffel den Mund zu finden.
Bisherige Antworten

Wegen der "Natuerlichkeit" des BLW...

...habe ich gedacht, dass ich eigentlich das Breifuettern "natuerlicher" finde. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass Steinzeitmenschen ihren Babys zur Brei vorgekautes Essen (vor allem Fleisch und Fruechte) gegeben haben, aber dass sie ihnen faustgerecht geschnittene weichgekochte Stuecke gaben, eher nicht. ;)
Dass Babys dann spaeter verwirrt sein koennten wegen Stuecken kommt vor, aber dass kann man umgehen, indem man neben Brei halt auch Fingerfood anbietet, sobald Zaehne da sind.
(Sorry fuer Schreibweise, habe keine deutsche Tastatut momentan.)
LG Viki

Guter Text, aber nicht zu eng sehen....

....ich habe meine Grossen und auch Lisann viel selber testen lassen (erste kreatives Empfinden von babys). Das finde ich sehr wichtig. Also kein "sauberes" Löffeln aus dem Gläschen, sondern ich koche selber und gebe vom Familientisch selbstgemachte Dinge (natürlich ohne würze), z.B. zerdrückte Kartoffeln mit etwas Öl und Wasser oder Brokkoli zerdrückt, Blumenkohl zerdrückt (nicht püriert)...eben Dinge, die sie auch später bekommt. Ich nenne es immer Pastinaken-Wahn. Viele füttern Pastinake, haben aber noch nie vorher Pastinake gegessen und werden es auch weiterhin nicht auf dem Familientisch tun. Da ist doch besser Dinge zu geben, die sie auch später erhalten. Aber bei mir gibt es auch Brei (z.B. Amaranth Popps) mit Obst.
Lisann bekommt dann einen Löffel und kann auch selber in den Brei fassen und die Konsitenz spüren. Ausserdem lasse ich sie auch mal an einer Gurkenscheibe kauen oder Dinkelstangen lutschen.
Sehr interessant fand ich vor ein paar Tagen Lisanns (6,5 Monate) Interesse an Felsenbirnen. Ich hatte sie im Tragetuch und habe die Beeren gepflückt. Lisann griff auch danach - vom Busch, steckte sie in dem Mund, kaute ohne Zähne und ass so 20 Stück...die nächsten Tage auch immer wieder...jetzt sind leider kaum noch welche da.
LG
Diana

Pastinakenwahn *g*

Das ist der Grund, warum ich keine Gläschen mag. Die schmecken total verwässert. Bei uns gibts regelmäßig Pastinaken-Kartoffel-Püree und der schmeckt uns sehr gut. Deshalb wird Selma das auch bekommen, ist ja jetzt Saison, und sowieso nur das, was uns anderen auch schmeckt. Haben wir bei unserer Großen auch schon ähnlich gemacht.
lG
Carolin

Super so mag ich das auch :-)

Praxis zur Theorie machen...

...ist auch ne Methode. %)
Ich find es ziemlich normal, dass man dem Baby mal was (Veträgliches, Ungefährliches) in die Hand gibt, wenn es mit am Tisch sitzt. Nur deshalb trinkt Selma jetzt Wasser - weil wir auch Wasser trinken. Sie hat auch schon an Apfel, Birne, Gurke, Banane gelutscht und es lecker gefunden, gibt sich aber auch mal mit dem Herumsabbern am Küchentisch, an einem Löffel, Teller oder Spielzeug zufrieden.
Ich glaub, sie finden es einfach toll, dass sie dabei sind und mitmachen. Brei kann man ja dann trotzdem geben, damit was *drin bleibt*.
Liebe Grüße
Carolin mit noch breifreier Selma (seit gestern 5m)

ich seh es genau wie Carolin / blaugelb....

... so zu tun, als wäre das jetzt etwa bahnbrechend Neues, dass man seinem Kind handliche normale Essenportionen anbietet (auch einem sehr kleinen Kind schon) finde ich - sagen wir mal - etwas "sophisticated"....

ich werden neben dieser Vorgehensweise, die ich für selbstverständlich halte, trotzdem zusätzlich etwas "püriertes" oder zumindest "zerdrücktes" Gemüse geben, damit auch mal was im Kind drin bleibt. Dabei darf das Kind auch gerne selbst mit der Hand "reingreifen" oder mit dem Löffel spielen.

wie bei so vielen Dingen im Bereich des Kinderkriegens, des "Kinderernährens" und Kindererziehens ist auch diese BLW wieder ein Trend, der für die besonders politisch korrekten Mütter (selten sind es Väter, die aus allem eine "Lehre" machen) wichtig ist, um sich abzugrenzen bzw. seine Rolle zu finden. So what - jeder braucht sein Hobby. Ich hab anderes zu tun.... :BLABLA:

lg frauke

*dicke unterschreib*

Jannis bekommt auch darum sein Wasser aus einem Becher, weil ers sooo toll findet dasselbe zutun wie wir. Und wenn ich seinen Brei am machen bin bekommt er auch ne Karotte an der er dann rumlutschen kann. Ein Stück Apfel gabs auch schon. ich denk ist was ganz normales was dann zum "Trend" erklärt und idealisiert wird :-)
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