*umfrage*..aus aktuellem Anlaß :-)
Habe heute wieder meinen freien Tag, Monchhi döddelt mit Oma und Opa und ich habe das Haus mal komplett geputzt und habe nun Zeit.
Mir ist in der letzter Zeit oft folgendes durch den Kopf gegangen.
Meine Eltern waren 1989 genauso alt wie ich und mein Mann heute und im Gegensatz zu ihnen, haben wir zwei Kinder noch im Alter von 8 und 2 Jahre und meine Eltern waren in dem Alter schon mit allem durch ;-)
Meine Eltern waren 39 Jahre alt, da waren alle Kinder aus dem Haus. Standen im Berufsleben, konnten sich alleine ernähren und hatten auch schon einen eigenen Hausstand.
Meine Geschwister und ich sind alle mit 17 ausgezogen, teilweise hunderte Kilometer entfernt und wir machten dort unsere Ausbildungen.
Ausgezogen sind wir, weil in dem Kaff wo wir wohnten, der Beruf den wir bevorzugten eben nicht ausbildete in dem Jahr .
Sie leben seitdem ihr leben, sind mittlerweile in Rente. Sie reisen viel, betüdeln die Enkelkinder und unternehmen auch sonst sehr viel wie z.b. Theater und Konzertbesuche. Immer auf Achse.
Ich könnte mir das gar nicht vorstellen....wenn ich mich jetzt so sehe...einfach schon mit allem durch zu sein.
Wir leben bisher anders als unsere Eltern.
Meine Mutter hat erst mit 40 wirklich angefangen zu arbeiten , vorher hat sie sich voll und ganz der Kindererziehung gewidmet.
Meine Mum wurde tatsächlich noch so erzogen, dass der Mann das Geld nach Hause bringt und die Frau eben den Haushalt macht und die Kinder versorgt.
Menne und ich arbeiten seit wir 16/17 Jahre alt sind durchgehend. Haben sehr spät unsere Kids bekommen und haben eben vorher gut gelebt.
Manchmal denke ich mir, es wäre auch schön mit allem durch zu sein und eben das Leben wieder geniessen.
Andererseits hätte ich mir mit 19 NIEMALS vorstellen können, dreifache Mutter zu sein.
Meine Eltern sind heute 42 Jahre verheiratet, wo ich ein höllenrespekt vor habe...wir haben erst 13 Jahre rum ;-)
Wir leben im Grunde genommen ein ganz anderes Leben.
Wie ist es bei euch, lebt ihr so wie es euch vorgelebt wurde, oder eben doch ganz anders ?
Ich kriege mich oft mit meiner Mutter in die Plünnen, die es einfach nicht versteht, dass ich auch gerne arbeiten gehe. Ganz schlimm war es, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, wo die Große so 4-5 Jahre alt war.
Jetzt sind es nur 20 Stunden....
Ich argumentiere oft, dass sie eben Glück hat und einen Mann hat, der eine gute Pension bekommt und sie hat ja auch mit 40 noch als halbwegs ungelernte Kraft einen guten Job bekommen und hat noch 20 Jahre gutes Geld verdienen können.
Ich nehme zwar meine Eltern als Vorbild was das Eheleben und auch die Kinderziehung angeht und wie sie uns einfach großgezogen haben, aber den normalen Lebensstil, dass war nie mein Ding.
Wie ist es bei euch so gelaufen...sehr ihr Ähnlichkeiten ?
Gruß
Alex & die Mädels mit Jule*05.08.2004 + Josie*26.11.2009
Oh Gott, niemals!
Meine Mutter hat sich voll und ganz der Kindererziehung verschrieben, ich denke, sie hat sich aber auch darauf ausgeruht, weil sie nicht arbeiten wollte. Jedenfalls nicht um jeden Preis. Hat lieber den Vater auf Unterhalt verklagt.
Ich fand es als Kind immer ganz schlimm, weil sie immer Gejammert hat, dass sie kein Geld hat Spund der böse Vater wäre an all dem Schuld, etc. Aber als wir aus dem gröbsten raus waren, hätte sie schon mal, Entschuldigung, ihren Hintern hochkriegen können und was dazu verdienen. Sie ist auch früh Mutter geworden, ich denke aber auch in den Siebzigernwar es üblich, dass die Mutter zu Hause bleibt.
Für mich undenkbar. Habe ja erstmal die Ausbildumg durchgezogen, die bei uns ja auch nicht kurz ist. Dabei mein Leben genossen, viel gereist. Und Kinder, das war klar, waren erst für später geplant. Wobei dann eine ungeplante längere Kinderwunschphase dazu kam...
Ich finde es jetzt ideal, obwohl ich manchmal denke, frueher hätte ich vielleicht mehr Stress weggesteckt als heute.
Sund ich bin froh, meinen Job zu haben, ich liebe ihn nämlich und freue mich Au h darauf, nach der Elternzeit wieder einzusteigen u d geistig gefordert zu sein ;-)
Lg sonja
Auch hier komplett anders...
Meine Mum ist ja nun Kriegskind, sie sind geflüchtet, da war sie 12 oder 13. Meine Oma musste dann 4 Kinder durchkriegen, als armer Flüchtling in Ostfriesland. Von daher kannte meine Ma nur das immer alle mitverdienen mussten. Sie war dann auch früh im Haushalt und als alle nach Bremen zogen, hat sie in der Wollkämmerei gearbeitet (das müsstest Du ja noch kennen).
Anfang 20 ein uneheliches Kind, Oma hat's versorgt, Mama weiter gearbeitet. Dann hat sie meinen Vater kennengelernt, aus der Ostzone geflohen, auch in der Wollkämmerei. Mit Mitte 20 haben sie geheiratet, meine 2.Schwester kam dann und ich erst 10 Jahre drauf. Meine Ma hat immer mitverdienen müssen. Mein Vater hat auch geschuftet (Bau, Busfahrer, LKW-Fahrer, Schweißer auf der Werft) bis er gestorben ist, da war ich noch nicht ganz 6.
Zu der Zeit war meine Ma schon in der Post, aber auch nur Arbeiterin. Sie hat dann ihren 2.Lebensgefährten kennengelernt, da war meine älteste Schwester schon aus dem Haus, und als wir zu ihm zogen, ist meine 2.Schwester in der alten Wohnung geblieben. Da wurde es besser mit den Lebensumständen. Eigenes Haus und so. Leider ist meiner Ma kein Glück beschieden, sie hat auch diesen Mann und auch den nächsten überlebt. Jetzt ist sie 80 und hat eine Eigentumswohnung, die dieses Jahr abbezahlt ist. Sie ist noch sehr rüstig und kümmert sich viel um die Enkel, wir wohnen aber alle hier im Raum Bremen.
Ich habe meinen Mann erst mit 28 kennengelernt, Heirat mit 30 und die Umstände haben uns dazu gezwungen, mit dem Kinderwunsch länger zu warten als ursprünglich gedacht. Somit war ich sogar noch etwas älter als meine Ma bei mir, als Bennet geboren wurde.
Ich wäre gerne etwas länger zuhause geblieben, wir können es uns aber auch nicht leisten. Ich muss zumindest dazuverdienen und das tut mir auch gut. Wenigstens den Teilzeitjob möchte ich auch beibehalten (z.Zt. 25 Stunden, sonst lohnt sich die Fahrerei nicht).
LG Iris mit Bennet
*umfrage*..aus aktuellem Anlaß :-)
einige Dinge sind ähnlich.
Meine Eltern haben geheiratet, da waren sie 17 und 19. Fünf Jahre später kam ich, nochmal drei Jahre später meine Schwester und dann nach weiteren fast 5 Jahren noch mein Bruder. Meine Mama war seit meiner Geburt zu Hause, hat aber als Tagesmutter gearbeitet, wir hatten meist so 2-3 Tageskinder mit zu Hause. Das hat sie auch noch sehr lange gemacht, ich glaube bis 2001, dann hat sie sich einen 400 € Job gesucht und ist zufrieden damit. Ich bin mit 19 daheim ausgezogen, meine Schwester mit Anfang 20 und unser Bruder wohnt mit 25 Jahren noch daheim, studiert derzeit. Meine Eltern sind noch keine 60 jetzt und meine Mama hat viel Zeit für ihre Enkel, mein Papa arbeitet ja noch.
Ich hatte in der Schule meist mit Abstand die jüngsten Eltern und fand das immer toll. Hatte dann immer gesagt, dass ich mein erstes Kind auch vor 25 bekommen möchte ;-)
Mit 19 habe ich Abi gemacht, im gleichen Jahr noch meinen Mann kennengelernt und meine Ausbildung begonnen. Die Ausbildung war 2001 beendet und ich habe mich ins Berufsleben gestürzt. Tja, im Frühjahr 2002 hat sich dann unser Sohn eingeschlichen und so wurde ich ungeplant dann tatsächlich vor meinem 25 Lebensjahr noch Mama. Ich finde es super so wie es ist, vor allem dass er dann noch relativ junge Großeltern hat und sogar seine Urgroßeltern noch kennenlernen durfte.
Mit dem zweiten Kind mussten wir ja leider aus medizinischen Gründen einige Jahre warten, so dass ich bei ihr dann "schon" 31 war, aber das ist auch voll und ganz okay.
Nach Severins Geburt habe ich direkt nach dem Mutterschutz mit 25 Wochenstunden gearbeitet. Nach Helene habe ich 18 Monate Pause eingelegt und arbeite seitdem 16,8 Wochenstunden und das reicht mir auch voll und ganz.
Ich wäre gerne zu Hause geblieben mit den Kindern, also so wie meine Mama es gemach that, denn als Kind habe ich das genossen, dass sie immer da war wenn man z.B. von der Schule kam und vor allem dass der Haushalt dann fertig war und sie nachmittags Zeit für uns hatte. Das würde ich meinen Kindern auch gerne bieten können, aber finanziell nicht möglich. So haben die Kinder gelernt , dass ich mich nachmittags auch ums Putzen kümmern muss und sie sich dann mal alleine beschäftigen müssen (was ja nicht unbedingt negativ ist).
Bei Erziehungsfragen merke ich oft, dass ich da eine ähnliche Schiene fahre wie meine Mama ;-)
LG Britta
*umfrage*..aus aktuellem Anlaß :-)
Seitdem ich Kinder habe, fühle ich mich anders als früher mit Frauenschicksalen verbunden und denke anders über meine Mutter und Großmütter. Ich frage mich auch oft, wie sie mit Überforderung wohl umgegangen sind...
Im Großen und Ganzen sehe ich viele Parallelen zu meinen Eltern. Ich wohne ja im Osten und zu meiner Kindheit war es ganz normal, dass alle Mütter arbeiten gingen. Es war eher exotisch, wenn eine Mutter zu Hause blieb. Als die Wende kam war ich 10 und damals verloren meine Eltern beide ihre Jobs. Das war ein totaler Einschnitt und von der Arbeitslosigkeit waren die Frauen im Osten noch stärker betroffen als die Männer. Und auch in dieser Situation wollten die meisten Frauen die ich kannte wieder arbeiten und keine hat gesagt, naja, da bin ich jetzt eben zu Hause. Ich denke, diese Sozialisation hat mich sehr geprägt, und ich kann es mir nicht vorstellen mit den Kindern zu Hause zu sein. Ich denke, dass ich als Kind viel mehr Freiraum hatte, als ich jetzt meinen Kindern lassen kann - ich habe mit zwei Jahren draußen auf dem Hof gespielt ohne dass meine Mutter dabei war, und in unserem ganzen Mietshaus gab es andere Kinder... Wir waren viel mehr unter uns und eigentlich denke ich auch, dass Kinder diese Freiräume brauchen.
Ich bin anfang dreißig, verheiratet, zwei Kinder, mein Mann und ich gehen arbeiten (zwar nur dreißig Stunden jeder und nicht wie meine Eltern 40), wohnen in einer Mietswohnung - genau wie meine Eltern damals, bin da wahrscheinlich konservativer als ich selbst sein will. Meine Mutter ist 3Jahre früher Mutter geworden als ich, dafür hatte sie mit 34noch ein drittes Kind bekommen (meinen Bruder, der 10Jahre jünger ist als ich).
Ich bin auch mit 18von zu Hause weg, meine Eltern sind beide schon eher weg gewesen (mein Vater mit 14ins Internat und meine Mutter mit 17).
Ich bin irgendwo froh, dass dieser Weg für mich schon geebnet war und ich mir das arbeiten gehen können nicht erkämpfen musste.
Als ich 4 und meine Schwester 2 war, sind meine Eltern zusammen alleine mal in Urlaub gefahren, und unsere Oma hat damals auf uns aufgepasst. Also auch in dieser Hinsicht ist der Weg für mich schon geebnet und meine Mutter unterstützt uns auch mal Freiräume für uns zu haben... Bin dankbar für meine Eltern.
Irgendwie ist ja alles Reaktion darauf, was wir selbst erfahren haben, was?
Schönes Wochenende noch.
kängaa
hier auch ziemlich anders.........
Hallo Alex,
also bei mir ist auch ziemlich vieles anders gelaufen, als bei meinen Eltern.
Meine Mutter hat mit 24 geheiratet und mit 30 war mit dem 3. Kind die Familienplanung abgeschlossen. Ins Berufsleben ist sie erst wieder zurückgekehrt, da war meine kleine Schwester glaub ich 16 oder so, sie wollte es nie anders, weil sie der Meinung war, es wäre das beste für die Kinder.
Ich war 32 als wir geheiratet haben (habe den richtigen Mann halt erst spät kennengelernt), als die Grosse auf die Welt kam war ich knapp 35 und als der Kleine auf die Welt kam, knapp 40. Als die Grosse 1.5 Jahre alt war, hab ich wieder angefangen zu schaffen in Teilzeit (40%). Und bei Tobias hab ich schon wieder angefangen zu schaffen als er 7 Monate alt war. Aber als Informatikerin verliert man sonst schnell den Anschluss und ich hab ja bei meiner Mutter gesehen, wie schwer sie sich getan hat nach gut 20 Jahren Pause beruflich überhaupt wieder Fuss zu fassen (diverse Kurse vom Arbeitsamt etc....). Ausserdem brauch ich die Abwechslung auch für mich selbst, die Bestätigung, dass ich noch zu was anderem fähig bin als nur Mutter und Hausfrau.
In Erziehungsdingen mache ich aber vieles sehr ähnlich, wie meine Eltern es damals gemacht haben, zumal sie es zumindest in vielen Dingen eigentlich ganz gut gemacht haben (denke ich zumindest rückblickend.....).
Viele liebe Grüsse
Sanne
*umfrage*..aus aktuellem Anlaß :-)
hab lange überlegt ob ich überhaupt antworten soll. Bei mir ist das mit dem Vergleich mit den Eltern nicht so einfach weil meine Mutter psychisch krank ist. Ich glaube selbst wenn sie hätte arbeiten wollen, hätte sie das überhaupt nicht auf die Reihe gekriegt. Von daher ist das kein Vergleich finde ich.
Daher nehme ich einfach mal meine Schwiegermama als Vergleich her. Sie hat schon vor der Geburt des ersten Kindes aufgehört zu arbeiten. Sie hatte eine Fehlgeburt im 3. Monat und glaubte dann, das die Arbeit daran schuld war. Sie war Sekretärin und sie empfand es wohl als sehr stressig den Vollzeitjob, Haushalt und Mann versorgen unter einen Hut zu bekommen. Sie gehören natürlich beide der Generation an, wo der Mann nix im Haushalt getan hat. Im Gegenteil mein Schwiepa bekam eben auch die Klamotten von ihr rausgelegt und so weiter. Mit Essen selbst versorgen ging natürlich auch nicht, also ist sie wohl zum Essen vorbereiten mitten am Tag von der Arbeit heim. Er hat neben seinem Job noch selbstständig als Architekt gearbeitet und hatte gefühlte 100 ehrenamtliche Aufgaben zusätzlich.
Sie waren also immer auf Achse, wobei er das treibende Element war und sie eben die schicke Dame an seiner Seite die ihm bezüglich Haushalt und Kindern eben den Rücken frei hielt. Dafür gab es dann jedes Jahr viele Blumensträuße für sie und damit war sie wohl recht glücklich. Jetzt wo er nicht mehr lebt, scheint ihr das ab und an zu fehlen.
Wir führen da eine komplett andere Ehe. Trotz der Tatsache das ich ja (noch) komplett zu Hause bin, beteiligt sich mein Mann an der Hausarbeit. Er ist der Einkäufer, Entsorger und macht die Wäsche. Wobei man sagen muss, wir bügeln nicht. In die Schränke setzen etc. das mache dann ich.
Ich freue mich so langsam schon auf die Arbeit. Allerdings werde ich erst mal mit 50 Prozent einsteigen. Zum einen gibt es in unserer Nähe keinen Kindergarten der Betreuungszeiten anbietet, die eine Vollzeitarbeit erlaubt und zum anderen haben wir ab der Schulzeit eh wieder das Problem, das die Betreuung nach der Schule nur bis 13.30 Uhr geregelt werden kann. Und da meine Schwiema dann mit 81 ja schon recht alt ist, kann und will ich darauf einfach nicht bauen. Und dann nach 3 Jahren aus Vollzeit wieder in Teilzeit wenn man sich vielleicht grad wieder gescheit was aufgebaut hat... nee dann schau ich lieber wie das alles klappt.
Zumal ich mich eben schon gerne auch um Hausaufgabenbetreuung und ähnliches am Nachmittag selbst kümmern möchte.
Also kurz gesagt, unser Modell ist anders, aber ob das alles so aus innerer Überzeugung ist kann ich nicht sagen. Vieles ist von außen getrieben und mir fehlt die Wahl. Ich bin z.B. auch in einem Verein ziemlich engagiert und mein Mann noch in Partei, Sozialstation und Kirche und ich könnte mir - wenn ich auf zusätzliches Geld nicht angewiesen wäre - durchaus auch vorstellen, meine Selbstbestätigung im dann ausgebauten Ehrenamt zu holen. Dazu bräuchte ich nicht unbedingt einen Job mit festen Zeiten und dem starren Korsett das ja doch vieles einfach unendlich schwer organisierbar macht.
Aber wir haben ein Haus umgebaut, zwei Kinder und möchten unseren Lebensstandard gerne halten... also werde ich wieder arbeiten gehen. Das wird mir sicher oft viel Freude machen und vielleicht genauso oft recht schwierig werden. Wir werden sehen...
Liebe Grüße
*babsi*
*umfrage*..aus aktuellem Anlaß :-)
spannendes Thema!
Bei mir ist es (mit etwas zeitlichem Verzug) ähnlich wie bei meiner Mutter.
Ich bin in Polen geboren, und da war es zumindest in meiner Kindheit (wie im gesamten Ostblock auch) absolut üblich, dass beide Eltern gearbeitet haben. Meine Mutter ist Kinderärztin, war bei meiner Geburt knapp 29, und ist bei mir und auch meinem 6 Jahre jüngeren Bruder wenige Wochen nach der Geburt wieder Vollzeit arbeiten gegangen, inkl. Nachtdienste und Wochenenddienste. Es gab nur eine kurze Phase, als wir nach Deutschland kamen, wo meine Mutter nur teilzeit gearbeitet hat, weil sie keine Vollzeitstelle hatte.
Wir waren also zuerst bei der Tagesmutter und später dann im Kindergarten bzw. Schule und Hort. Im Gegensatz zu all den Vorurteilen gegen die sogenannten "Schlüsselkinder", fand ich es überhaupt nicht schlimm, habe mich nie vernachlässigt gefühlt und bin mir sicher, dass ich dadurch viel früher zu Selbständigkeit erzogen wurde.
Ich bin mit 20 nach dem Abi von zu Hause ausgezogen, um zu studieren. Habe da meinen Mann kennengelernt, schon während des Studiums gejobbt und bin viel gereist. Nach dem Studium habe ich bewusst länger gearbeitet, bevor ich schwanger wurde.
Ich war bei Jonas Geburt fast 37. Zugegeben, wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir ca. 3 Jahre früher Eltern geworden, aber da war mein Mann noch nicht so weit.
Meine beste Freundin aus Florida ist so alt wie ich und hat ihren ersten Sohn mit 23 bekommen. Er ist jetzt 15, der Mittlere 10 und die Kleine 5. Könnte ich mir never ever vorstellen, so früh Mutter geworden zu sein.
Ich hätte zwar den Luxus, nicht unbedingt arbeiten zu müssen, arbeite aber trotzdem wieder, seit Jonas 14 Monate alt war. Allerdings "nur" 60 %, drei volle Tage. An denen ist Jonas in der Krippe.
Auch wenn es in Teilzeit ehrlich gesagt suboptimal läuft (ist aber durch meine Kollegen bedingt und ein anderes Thema), bin ich froh, arbeiten zu können und mich auch anders zu fordern als nur zu Hause als Mama. Es gibt sicherlich Frauen, die in ihrer Mutterrolle voll aufgehen, und das ist für denen Kinder bestimmt auch toll, aber ich gehöre nicht dazu. Mir war eigentlich schon vor Jonas' Geburt klar, dass ich wieder arbeiten möchte.
Die 60% Regelung finde ich im Moment (zumindest theoretisch) optimal, weil ich so an den zwei "freien" Wochentagen noch genug Zeit für Jonas habe und z.B. so Sachen wie Musikgarten, Turnen etc. mit ihm machen kann. Mal sehen, ob und wie ich es ändere, wenn Jonas einen regulären Kindergartenplatz bekommt und jeden Tag dort ist. Evtl. stocke ich dann in der Agentur wieder etwas auf, denn leider wirkt sich die Teilzeit im Job negativ aus, aber wie gesagt ein anderes Thema für eine separate Umfrage.
In groben Zügen denke ich also, dass ich vieles meiner Mutter ähnlich mache: beide relativ spät Mutter geworden (auch wenn meine Mutter nicht ganz so spät dran war wie ich), beide danach wieder im Beruf (auch wenn ich im Moment nur teilzeit arbeite). Sicher habe ich das nicht bewusst so entschieden, um meiner Mutter nachzueifern, aber ich denke schon, dass meine Einstellung in gewissem Maß durch meine Erziehung und Lebenserfahrung beeinflusst wird.
LG Anna
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