Hallo Steffi,
das Wichtigste vorweg: Unserem Mäuschen geht es gut und ging es auch immer gut!
Nur ich war mit einem riesigen Berg Problemchen bis Problemen frontal zusammengestoßen, so dass es mir Samstag dann so schlecht ging, dass das KH angeraten schien.
Nach endlosen Telefonaten mit meinem Papa, der Mutter meines Freundes und meinem Freund geht es jetzt wieder besser und wir haben einen Lösungsweg gefunden.
Ich neige ein bisschen dazu in mich hineinzufressen und erscheine allen immer ungemein stark und zuverlässig. So haben sich in den vergangenen Monaten ganz viele kleine und größere Dinge angesammelt, die mich ziemlich belastet haben. Ich habe dabei immer bei Seite geschoben, dass auch ich noch ein paar Altlasten (u.a. meine Trennung vom Exmann und Scheidung) zu verarbeiten hatte, was natürlich nicht passierte.
Mit allem zum Ende der Schwangerschaft, Geburt und der Eingewöhnungszeit gingen dann alle davon aus - auch ich - dass ich das locker alles wegstecke und es so weiter geht wie bisher.
Aber ich habe nun eine Tochter, für die ich zusätzlich die Verantwortung trage.
Langer Rede, kurzer Sinn: Über meine Versuche, die Verantwortung für andere Erwachsene zurückzuweisen, meine Probleme abzuhaken und mich besser auf das neue einzustellen, kam es immer wieder zum Streit, der dann am Samstag eskalierte.
Wir haben uns jetzt entschieden, uns helfen zu lassen, damit die Probleme des jeweils anderen uns nicht über Gebühr belasten, jeder seine eigenen Altlasten bewältigt und wir uns als Familie nur noch um unsere Familie kümmern müssen.
Das ist halt auch ein Problem älterer Eltern, dass sich über die Jahrzehnte doch einiges angesammelt hat, was mit der Familie und dem Kind rein gar nichts zu tun hat und auch nichts zu tun haben soll.
Mein "Zusammenbruch" hat wenigstens dazu geführt, dass auch mein Freund sich darüber bewusst wurde, dass es nicht nur darum geht, dass ich für die Familie mit meinen Altlasten abschließen muss, sondern auch er.
Jetzt kann auch ich mich wieder auf die Taufe und Weihnachten, am Wochenende einen Ausflug zum Weihnachtsmarkt in Bückeburg etc. freuen.
Ich weiß nicht, ob das typisch Mann ist: Am meisten hat mich letztlich aufgebracht und wütend gemacht, dass mein Freund "mein Schwächeln" ausschließlich mit meinen Problemen erklären wollte. Im Endeffekt war mein größtes Problem und die ärgste Belastung, dass er kategorisch ablehnte, dass sein Umgang mit seinen Altlasten, mich elementar bedrückt hat. Damit hatte er dann wieder seine Bürden auf mich abgewälzt.
Insofern war die Eskalation quasi die einzige Lösung, dass er mitzieht.
Jetzt schauen wir mal weiter, lassen uns helfen und suchen auch eine Lösung, dass unsere ersten gemeinsamen Problem verschwinden, also zumindest eine größere Wohnung. Denn zu viert - incl. Hund - in einer Miniwohnung, in der wir beide arbeiten, ist halt auch nur suboptimal.
Dir wünsche ich jetzt erstmal, dass die Wehen kommen und Du nicht mehr zu lange auf die Ankunft Deines Noch-Bauchzwerges warten musst.
LG Claudia mit Theresia (6 Wochen+6 Tage)