Hallo Jule,

danke, dass Du an mich denkst!

Hier ist tatsächlich einiges anders organisiert, zB wird den MÜttern geraten, erst mal 1 Monat lang gar nicht mit dem BAby raus zu gehen - ich wäre wahnsinnig geworden (das geht den Frauen hier nicht anders, aber wenn die Ärzte das empfehlen und alle es so machen, dann reißen sich die meisten zusammen). Es gibt halt auch viel, viel weniger Krabbelgruppen usw., und dazu sind die meisen Väter mit ewig langen Arbeitszeiten an die Firma gebunden - alles in allem wundert es mich also nicht, dass postnatale Depressionen hier echt ein großes Thema sind. Aber dass es so ganz überhaupt keine Angebote gibt, kann ich mir auch nicht vorstellen. Nächste Woche ist ein "Hallo Baby"-Termin im GEsundheits-/Bezirksamt, da wird das Baby vermessen und man hat wohl GElegenheit, sich mit anderen Müttern und irgendwelchen Ärzten oder so auszutauschen, und da erkundige ich mich mal nach diesen anderen Gruppen.

Trotzdem, an die deutsche community hier hatte ich - warum auch immer - noch gar nicht gedacht, danke für die Idee! Es gibt hier ein richtiges Deutschen-Ghetto nicht gerade um die Ecke aber mit allem, was dazu gehört (im pos. wie im neg. Sinn). Und die Freundin von einem Kollegen arbeitet sogar als Kindergärtnerin an der dt. Schule, die könnte ich glatt mal fragen lassen, ob sie was von Krabbelgruppen usw. weiß... Noe geht zwar ab Frühjahr in die Krippe und die dt. Kids in ihrem Alter sicher nicht, aber jetzt schon ein paar Kontakte zu knüpfen wäre vielleicht gar nicht schlecht - manche Familien bleiben ja auch länger da... werd ich mal in Angriff nehmen!

Ist die Familie der Freundin Deiner Tochter nur vorübergehend in Kanada? In jedem Fall wundert mich die Nachhilfe auch für eine gute Schülerin gar nicht, 3xWoche ist sogar wenig (und Japanischschule muss ssein, wenn sie die Möglichkeit behalten soll, hier zu studieren oder zu arbeiten - immerhin dauert es 6 Jahre, bis Kinder eine Zeitung laut vorlesen können!). Hier wird der wirklich wichtige Stoff fast ausschließlich in privaten Nachmittags-/Abendschulen vermittelt, was tagsüber in der Schule drankommt, reicht nicht, um die Prüfungen für die nächsthöhere Schule/ Uni zu bestehen. Totales Systemversagen, ein offenes Geheimnis, aber offenbar schwer zu ändern. Vermutlich unterstellen die Eltern, in Kanada sei das genauso, in sofern ist das im strengen Sinn keine Leistungsorientierung, sonder der Versuch, ein Mindestmaß zu halten... Krippen, Kindergärten und die unteren Grundschuljahre sind absolut super hier, danach wirds katastrophal. Bin gespannt, ob wir so lange noch hier sind, dass wir ins da Gedanken machen müssen!

Zuerst gehts ja mal um die Krabbelgruppe...

lg, chiichan