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@all: Tagesmutter vs Sinn des Kinderkriegens

Hallo Ihr,

danke für Eure Antworten. Mir war schon klar, dass ein paar von Euch Frauen, das überhaupt nicht toll finden, wenn Mütter ihre KInder so früh zur Tagesmutter schicken. Damit kann ich leben.

Was mir aber aufgefallen ist, ich wurde gefragt, warum, ich denn dann Kinder bekommen würde, bzw. was denn der Sinn des Kinderkriegens sei.

Das sind ähnliche Fragen - aber 2 verschiedene Ebenen.

Also, was der Sinn des Kinderkriegens ist, hängt sicherlich von der Perspektive der Disziplin ab, aus der man diese Frage beantwortet. Biolog. z.B. Erhalt der Art usw. Ob der Sinn des Kinderkriegens der ist, dass die Mutter möglichst viel Zeit (quantitativ) mit ihrem Kind verbringt, bezweifele ich stark. Dass es schön für Mutter und Kind ist qualitativ hochwertige Zeit miteinander zuverbringen, bezweifel ich nicht.

Ich habe meine 4 Kinder bekommen, weil ich es wunderbar finde eine große lebhafte Familie zu haben, in der Frauen (also ich sowie die 2 Töchter) gleichberechtigt leben, lieben und arbeiten können und nicht alleine für Reproduktion (o.k. ich war schon die, die schwanger war) und Aufzucht zuständig sind.

Möchte übrigens noch hinzufügen, dass ich großen Respekt vor Müttern habe, die Vollzeit zu Hause sind. Gucke Null auf Hausfrauen runter - das ist nur eben nix für mich.

Genug Wort zum Sonntag,

ach und Gebriela, Konrad ist 2,5 Monate alt,


Eure Jule

Bisherige Antworten

gebe Dir vollkommen recht und...

finde teilweise, dass die Diskussion unten grenzwertig war liebe Jule. Ich bin damals auch mit ein paar Monaten ganztags in die Kita gekommen, das war halt so im "Osten";-) und geschadet hat es uns nicht. Auch Tristan wird mit einem Jahr in die Kita kommen und ich werde dann wieder 30 Stunden arbeiten gehen. Man muss auch bedenken, dass es sich nicht jede Familie leisten kann, dass die Mama ein paar Jahre zu Hause bleibt. Oft hängt auch die vorherige Stelle daran, die man eben nur wieder bekommt, wenn man max. x Monate zu Hause bleibt. Mein Mann und ich arbeiten im öD, wir könnten es uns theoretisch auch leisten, wenn ich länger zu Hause bleiben würde...aber wir möchten es uns nicht leisten, denn auch wenn das nun wieder für viele egoistisch und materiell klingt, wir wollen auf nichts verzichten, ja, wir wollen weiter jedes Jahr ALLE mindestens einmal in den Urlaub fliegen, meine Tochter möchte weiterhin in die Musikschule, nachmittags in Englischkurse, wir haben ein Haus, sind ständig am Ausbauen, ja und auch in Klamottenläden möchte ich nicht überlegen müssen und was auch immer....ja, wir wollen uns nicht finanziell einschränken. Das hat null damit zu tun, dass ich meine Kinder nicht liebe, nee, ihnen soll es nur an NICHTS fehlen...jetzt kommen sicher wieder Meinungen auf, dass die Zeit mit der Mama wichtiger wäre, ich denke, man muss sie einfach nur qualitativ nutzen. Wenn man arbeiten geht, heißt es doch nicht, dass man diese Zeit gar nicht mehr hat. Ich finde, da hat wirklich jeder seine eigenen Ansichtspunkte, das ist wie mit Stillen, Impfen usw., aber jeder sollte es doch für sich entscheiden dürfen und nicht für seine Meinung schief angeschaut werden.

LG Juliane mit Johanna (6) und Tristan

wie unten schon geschrieben, schließe ich mich eurer Meinung an...LG

Du übersiehst einen wichtigen Punkt, liebe Jule! :-)

Es klingt so, als würdest Du vor allem Deinen Töchtern vorleben wollen, daß sie im Leben ihren eigenen Interessen folgen können und dürfen.

Aber Mädchen merken das in der heutigen Zeit sowieso schnell - selbst wenn sie aus einer "traditionellen Hausfrauen-Familie" komme.

Viel wichtiger finde ich das Vorbild der Mutter für die Söhne!

Ich bin der festen Überzeugung, daß mein Geliebter deswegen so ein toller Mann ist, weil er eine starke, feministische Mutter hat.

Mein Mann ist auf positive Art sehr männlich, ruht in sich selbst und muß sich seine Männlichkeit nicht beweisen, indem er Frauen kleinmacht. Da meine Schwiegermutter (wie Du weißt: ebenfalls in nordamerikanischen Verhältnissen) sehr viel arbeiten mußte (und wollte!), war es für ihre Söhne Normalität, daß sie kochen und sich an der Hausarbeit beteiligen mußten.

Ich finde meine Schwiegermutter richtig klasse! Sie ist ein sehr warmherziger, eigentlich sehr familiärer Mensch. Hat aber trotzdem auch ihre eigenen Ziele verfolgt, ist somit zufrieden mit ihrem Leben und vielleicht gerade deshalb tolerant gegenüber dem Leben anderer Leute. Sie liebt ihre (jetzt erwachsenen) Söhne sehr. Ist aber keine Glucke und redet den Familien ihrer Söhne nicht in deren Leben rein.

Wenn das die Botschaft ist, die Du Deinen Kindern - insb. eben auch den männlichen ;-) - mitgibst, dann machst Du das richtig.

Wenn sich eine Frau mit Freude und aus freien Stücken für ein Hausfrauendasein entscheidet, dann ist das genauso gut.

Aber dieses giftige Totschlag-Argument, man hätte ja keine Kinder bekommen, um sie dann wegzugeben - wie auch Du es hier im Forum abbekommen hast - ist unangebracht.

Liebe Grüße, Inken

Du übersiehst einen wichtigen Punkt, liebe Jule! :-)

meine Schwiemu ist das gegenteil vn deiner, aer es scheint, als würdest du über meinen Mann schreiben...
lg tine, die dir völlig recht gibt mit deinem Posting

Amen, Inken ;o) LG

Was aber auch übersehen wird ist....

Es gibt doch eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Bei einem Kind von 2,5 Monaten denke ich auch: "wozu dann ein Kind bekommen? Nur um zur Überbevölkerung beizutragen?" *scherz*
Nein im Ernst, aus entwicklungspsychologischer Sicht ist 2,5 Monate zu früh - vor allem bei einem Zeitfenster von 9-17 Uhr.
Ansonsten stimme ich ja allem zu - Qualitätszeit geht vor Quantität, jede/r hat das Recht, sich beruflich zu verwirklichen und und und.
Aber mal ehrlich: Was sind denn ein oder zwei Jahre berufliche Auszeit gegenüber der gesamten Lebenszeit? Warum sollte man die nicht investieren können?
Wie immer gibt es Ausnahmen - Ärzte haben es sehr schwer mit einer beruflichen Auszeit usw., auch bei Selbständigen ist es natürlich eher schwierig - aber eine zeitliche Reduzierung lässt sich oft auch hier erreichen.
In meinem Freundeskreis haben gut Dreiviertel studiert und arbeiten in dementsprechend qualifizierten Jobs und haben trotzdem Elternzeit genommen und arbeiten auch jetzt Teilzeit (die Kinder sind um 4,5 Jahre alt, die Väter allerdings beruflich arg eingespannt).
Ich selbst habe 16 Jahre lang "Karriere" gemacht und bin bewußt nicht wieder eingestiegen - mein Mann ist in der Regel 12 Stunden unterwegs und gar kein Elternteil - nein, das finde ich nicht okay (hätte in meinem Beruf auch mit Überstunden bzw. Tätigkeiten auch in den Abendstunden etc. zu rechnen)
Nun könnte man sagen, mein Mann könne ja im Gegenzug reduzieren - damit ist sein Job dann aber Geschichte :-)
Ansonsten gilt aber natürlich : jeder wie er mag.
Aber trotzdem wird man ja sagen dürfen, das vieles dagegen spricht, ein so kleines Kind 8 Stunden täglich fremdbetreuen zu lassen.
Wieviel Qualitätszeit bleibt denn da?
Bei mehreren Kindern vor allem?
Sind um 17 Uhr alle arbeiten gemacht? (Würde ich wieder arbeiten, würde ich wohl mit einem Gutteil meines Gehaltes Personal bezahlen - denn wann sollte ich das noch machen? Wann kochen, bügeln, putzen? Doch nicht nach 17 Uhr??? Die Zeit brauche ich dann doch für die Kinder?)

Was aber auch übersehen wird ist....

Hallo Sockenfee,

Du schreibst ja selbst: "Nun könnte man sagen, mein Mann könne ja im Gegenzug reduzieren - damit ist sein Job dann aber Geschichte."

So, wie ich Jules Situation verstanden habe, geht es ihr ähnlich. Und daß sie dann - gerade in ihrer Lage als Einwanderin in einem fremden land - lieber "Arbeit" statt "gar keine Arbeit" wählt, kann ich gut verstehen.

Na ja, falls sie meint, sich weiter erklären zu wollen, wird sie das wohl selbst tun. :-)

Aber es hat eben doch nicht jeder eine Vielzahl von Möglichkeiten...

Ich bin für meinen Teil sehr froh, in Deutschland zu leben, wo einem eine berufliche Auszeit durch Elternzeit und Elterngeld leicht gemacht wird. In Zeiten von Ärztemangel finde ich es als angestellte Ärztin übrigens nicht schwer, so eine Berufspause zu machen. Man muß nur wollen.

Liebe Grüße, Inken

@all: Tagesmutter vs Sinn des Kinderkriegens

huhu
muss erst mal sagen 4 kinder respekt, ich bin mit 2 bedient.
aber dennoch denke ich das es wichtig für ein kleines baby ist von der mutter hauptsächlich umsorgt zu werden und nicht den ganzen tag von einer fremden person.
wenn er die meiste zeit des tages weg ist, hast du doch nicht mehr viel von ihm und ich denke das brauchen kleine kinder schon.
das sie keinen schaden bekommen denke ich nicht,kann ich mir nicht vorstellen aber wenn man kinder in die welt setzt und auch will dann finde ich sollte man sich erst auch mal hauptsächlich darum kümmern.
Ich wollte genau deswegen kinder haben um sie großzuziehen mit allem was dazu gehört, die wichtigsten sachen mit zu erleben,erste schritte, lachen, krabbeln usw...
aber das is halt einstellungssache. kommt ihr eigentlich aus der stadt? bei uns gibt es solche sachen wie tagesmutter von babys oder ganztageskitas gar nicht.
lg domi

@all: Tagesmutter vs Sinn des Kinderkriegens

Hallo Jule,

ich hab ein paar Tage nicht hier vorbei geschaut, deswegen antworte ich Dir erst jetzt auf diese und nicht auf Deine ursprüngliche mail. Also, ich finde es auch befremdlich, dass gleich die Frage nach dem Sinn des Kinderkriegens gestellt wird, nur weil jemand sein Kleines vermeintlich "zu früh" zu einer Tagesmutter gibt.

Wie Du schon schreibst, hängt die Antwort auf die Frage nach dem Sinn von der Disziplin ab, wobei ich neben der Biologie definitiv auch auf die Soziologie, die Ethnologie und v.a. die Geschichte verweisen würde! Wer sich nur mal ein klitzekleines bisschen mit der Geschichte von Mütterlichkeitsdiskursen in verschiedenen Ländern beschäftigt, wird sofort feststellen, dass es je nach Kultur und historischem Zeitpunkt - und heutzutage nicht zu vergessen: je nach persönlicher Einstellung - extrem unterschiedliche Auffassungen zum Thema Sinn und Zweck des Kinderkriegens bzw. der "richtigen" Art und Weise ihrer Aufzucht gegeben hat und weiter gibt! Mein Schluss daraus lautet, dass es definitiv keinen "objektiv richtigen" Weg geben kann, nur subjektiv richtige Entscheidungen - die können natürlich quer zur Meinungsmehrheit liegen, aber das macht weder die eine Meinung "falsch" noch die anderen "richtig". Hauptsache ist doch, dass sich alle mit der Entscheidung wohl fühlen bzw. in der Lage sind zu erkennen, was für die eigene Situation das Beste ist (ich glaube auch, dass Kinder mit zufriedenen Eltern besser fahren...). Wenn das dann auch noch umsetzbar ist - super! Ich finde es zB ganz toll, dass Du für Konrad einen Platz bei der Tagesmutter bekommen hast, wo schon seine Schwester ist - das ist ganz bestimmt nicht nur logistisch vorteilhaft!

Ich selber habe die Möglichkeit, 6 Monate zu pausieren und werde das auch tun. Noe ist mein erstes Kind und ich bin mir aus verschiedenen Gründen nicht sicher, ob wir weitere haben können. Insofern ist das für mich eine möglicherweise einmalige Erfahrung, die ich nicht missen will - aber diese rein physische Anstrengung und der weitgehend fehlende intellektuelle Input, also das finde ich ehrlich gesagt sehr, sehr gewöhnungsbedürftig und auf Dauer wäre das nix. Bin sehr froh, dass es hier zwar teure, aber dafür ganz exzellente Kleinkinderbetreuung gibt und ich Noe ruhigen Gewissens ab Frühjahr (nach 1-2 Papamonaten) in die Kita gehen lassen kann!

lg, chiichan

@all: Tagesmutter vs Sinn des Kinderkriegens

Liebe Jule,
das ist halt deine Auffassungsgabe. Und wenn es für dich ok ist, dann will man sich ja auch nicht einmischen.
Ich persönlich denke halt, dass gerade in den ersten Jahren die Kinder merken wer Bezugsperson ist. Und wenn die Eltern den ganzen Tag arbeiten und die Kinder immer nur von fremden Leuten betreut werden, dann hätte ich Angst, dass meine Kinder irgendwann später mal zu mir kommen und mir sagen: Mama, wo warst du als wir dich brauchten? Du warst immer nur arbeiten.
Das wäre für mich persönlich sehr schlimm.
Das mag vielleicht jeder anders sehen, aber ich fühle mich auch gleichberechtigt, auch wenn ich zu Hause bin. Ich werde in ein paar Jahren auch wieder arbeiten gehen, weil es irgendwann nicht anders gehen wird, aber ich versuche es so lange wie möglich hinauszuzögern wie es geht.
Ich möchte hier niemanden angreifen. Wenn du es als Angreifen aufgefasst hast, dann tut es mir leid. Ich sehe nur halt auch irgendwie keinen Sinn darin Kinder in die Welt zu setzen, um die sich dann andere kümmern dürfen. Dann sollte man sich das schon überlegen was einem wichtiger ist.
Wie mehrfach gesagt, das ist alles meine Meinung dazu. Mag ja jeder anders drüber denken.
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