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@ Fantagirl - wegen Doula

Hallo Anna,

Doulas sind bei uns noch recht unbekannt (aber wir stetig mehr!), es gibt sie allerdings in sämtlichen Kulturen schon sehr, sehr lange.

Wir sind für das Wohl der Gebärenden zuständig und machen, was die Frau sich wünscht. Das ist individuell natürlich sehr verschieden. Manche Frauen mögen massiert werden, andere brauchen verbale Unterstützung und wieder andere brauchen einfach nur die Gewissheit, daß jemand da ist, der sie versteht und der sie nicht allein lässt. Und manche Frauen haben sehr ausgefallene Wünsche, die das Geburtserlebnis natürlich noch einzigartiger werden lassen, als es ohnehin schon ist. Eine Kollegin von mir hat mal eine Frau begleitet, deren Wunsch es war, daß während der Geburt jemand Didgeridoo spielt (sie war sehr mit Australien verbunden und der tiefe Klang des Didgeridoo passte super zum Tönen der Frau).

Die Gründe, warum eine Frau sich eine Doula sucht, sind unterschiedlich, manche haben keinen Partner oder wünschen sich zusätzlich zum Partner eine Begleitperson. Wichtig ist unsere Funktion auch bei Fehl- bzw. Totgeburten oder wenn bekannt ist, daß das Baby nicht gesund sein wird.

LG, Sandra

Bisherige Antworten

@ Fantagirl - wegen Doula

Hallo Sandra,
ich kannte das ja vorher auch nicht und hab mir auch nicht vorstellen können bei der Geburt noch jemanden dabei haben zu wollen. Nach Niklas Geburt bin ich mir auch sicher dass ich da niemand anders als meinen Mann geduldet hätte ABER
bei der Geburt meines ersten Sohnes war ich ganz alleine und er kam leider schon im 6. Monat tot zur Welt und da hätte ich sehr gerne eine solche Begleitung gehabt. Wäre schön wenn das KKH einem in so einer Situation schnell so eine Begleitung schaffen könnte aber das wäre wohl zu kompliziert. Schade denn dann wäre ich mir sicher nicht ganz so ausgeliefert und verloren vorgekommen.
LG Miriam

Hallo Miriam,

das kann ich mir vorstellen, daß das eine sehr schwierige Situation für Dich war. Vor allem alleine... Aber wie Du schon schreibst, ist es in der Praxis natürlich sehr schwierig, "auf die Schnelle" eine solche Begleitung zu organisieren.

Wir Doulas arbeiten ja freiberuflich und so hat ein KKH nicht automatisch eine Doula im Hintergrund (mal ganz davon abgesehen, daß es viele Hebammen in den KKHs gibt, die nix für Doulas übrig haben). Außerdem fällt bei einem solchen Einsatz ein ganz entscheidender Punkt der Doula-Begleitung weg: die Vertrautheit. Die Frau würde mich ja gar nicht kennen und umgekehrt natürlich genauso. Mal ganz davon abgesehen, wäre es für mich sehr schwierig, kurzfristig alle 3 Kinder unterzubringen, das ist schon während der 4-wöchigen Rufbereitschaft nicht einfach, aber da weiß ich einfach, daß die Situation jederzeit eintreten kann. Zumal Kalle ja auch noch vollgestillt wird...

Aber ich habe vor kurzem von einer KiGa-Mama erfahren, daß sie nun schon das 2. Mal in Folge ein Baby in der 22. Woche verloren hat und sie meinte, sie hätte immer Angst gehabt, was denn wäre, wenn ihr Mann nicht da wäre (er ist beruflich viel unterwegs). Und da sei ich ihr eingefallen. Natürlich hätte ich diese Frau begleitet, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, aber ihr Mann war beide Male dabei.

LG, Sandra

@ Fantagirl - wegen Doula

Das mit den Fehl- und Totgeburten wußte ich noch nicht.
Heftig. Das wäre nichts für mich. Ich würde da Rotz und Wasser heulen und könnte der Frau gar nicht helfen.
Deshalb bin ich auch nicht Kinderkrankenschwester geworden. Ich bleib lieber in der Erwachsenenpflege.
Kann nicht damit umgehen, wenn Kinder schwer krank sind und sterben.
Hut ab vor diesen Menschen, die das können.
LG Michaela

Hallo Michaela,

wie ich letztendlich damit umgehen werde, kann ich Dir auch nicht sagen - ich hatte so einen Fall glücklicherweise noch nicht. Aber ich denke, daß es wichtig ist, einer Frau bzw. einem Paar in dieser Situation beizustehen und ihnen auch einen Abschied vom ihrem Baby zu ermöglichen. In der Ausbildung haben wir den Film "Mein kleines Kind" von Katja Baumgarten gesehen - das war ganz, ganz schlimm. Aber auf der einen Seite auch wiederum sehr schön zu sehen, wie sie die Möglichkeit hat, ihr Baby gehen zu lassen. Da hatten wir alle einen ganz schönen Kloß im Hals.

LG, Sandra

Hallo Michaela,

Den habe ich auch mal gesehen. Mußte weinen.
LG Michaela
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