Liebe Alice,
überrascht war bei uns niemand. Aufgrund unserer Reprogeschichte ist ja schon die Zeugung relativ prosaisch verlaufen.
Hendrik:
Wir schreiben den 10. Mai 2004. Eine Freundin von mir hat unter Schmerzen (des ganzen Instituts) endlich ihr Examen gemacht, und wir lassen in der Stadt die Kreditkarten heißlaufen. Anschließend knallen wir uns bei uns zuhause vor den Fernseher und sehen uns "Fluch der Karibik" an. Währenddessen hält mir der Gatte eine Tüte Gummibärchen unter die Nase, die ich leicht angewidert an meine Freundin weitergehen lasse. Der Blick des Gatten lässt ahnen, dass er ahnt.
11. Mai 2004 auf einem Institutsklo: Ein digitaler Schwangerschaftstest knallt mir die Wahrheit um die Ohren. Ich verstecke diesen Test in meiner Hosentasche und eiere in mein Büro. Mein Telefon klingelt, und ich berichte meinem Stiefvater, dass er Opa wird. Er beginnt zu weinen. Anschließend rufe ich den Gatten an, sage ihm, er solle jetzt ein möglichst neutrales Gesicht machen, sitzt ihm gegenüber doch ein Kollege mit dem selben, drängenden Kinderwunsch. Das Grinsen kann ich durchs Telefon hören. Einige Stunden später holt der Gatte mich aus dem Institut ab und begrüßt mich mit: "Na, Ihr zwei!" Auf dem Beifahrersitz steht das größte Gurkenglas, das in Bonn zum Verkauf stand.
Clara:
Bei Clara war das ein bisschen anders, denn die Geschichte ist turbulenter. Von einer grandiosen Überstimulation getrieben, mache ich einen Schwangerschaftstest, der einen Hauch einer zweiten Linie zeigt. Markus findet diese Linie eindeutig sichtbar, während ich zweifle. Wir müssen zur nächsten Untersuchung, die uns bestätigt: Da ist jemand unterwegs! Allerdings steigen die Hormonwerte nicht, wie sie sollen, die Praxis zweifelt. Markus zweifelt nicht, Berufsoptimist, der er ist. Einige Tage später und immer noch mit acht Litern Wasser im Bauch und 10cm großen Eierstöcken bekommen wir gesagt, dass die Gebärmutter leer ist. Noch einige Tage später, dass die Hormonwerte gut gestiegen sind. Wir sollen uns auf eine Eileiterschwangerschaft gefasst machen. Noch zwei Tage später allerdings erkennen wir in der Gebärmutter eine kleine, niedliche Fruchtblase. Und das ist nun unsere kleine Clara. Sie hat das Konzept beibehalten, uns die ganze Schwangerschaft lang Schwierigkeiten zu machen. Aber was macht das schon?
Ganz liebe Grüße
Lena, die auch nie diese Szenarien mit Babyschühchen etc. erlebt hat.

Hallo Alice,
ich wollte diesen Moment unbedingt mit meinem Mann teilen. Wir haben ja auch einen langen, furchtbaren, grauenhaften Reprozirkus hinter uns, der damit endete, dass unser Arzt meinte wir könnten nur noch beten.
In dem Monat darauf (ohne Medikamente, ICSI etc, ganz natürlich) blieb plötzlich meine regel aus. ich wusste eigentlich längst das ich ss war, aber ich hab mich nicht getraut zu testen und mein Mann wollte auch nicht, weil er Angst hatte, das ich wieder so traurig sein würde. Ein paar Tage später morgens um 7.00 konnte ich nicht mehr und wir sind gemeinsam ins Bad. den Test hatte mein Mann vorher besorgt. Ich bin ausgerastet und hab nur geheult, während mein Schatz das gar nicht richtig fassen konnte.
So eine Schühchen Idee, Postkarte etc finde ich wirklich sehr, sehr süß, aber ich würde den Test wieder gemeinsam mit meinem Mann machen. Das war ein guter Start.
Liebe Grüße, romy

Interessante Umfrage!

Wir mussten ja auch einige Zeit erfolglos durch die Repromühle!!

Nachdem ich schon ein mal schwanger war, und das Baby aber in der 9. SSW durch Missed Abortion verlor und jene Schwangerschaft schon so unsicher anfing (der Strich verfärbte sich nur langsam und nur ganz blass, der HCG - Wert war immer grenzwertig niedrig...) hatte ich bei der neuerlichen Schwangerschaft Riesenangst vor dem Test. Vor dem Tag X, der ja schon festgelegt war. Andererseits hatte ich eine innere Stimme in mir die sagte: Vertraue! Du bist SOWAS von schwanger. Am Tag X+1 hielt ich es nicht mehr aus- es war ein Samstag morgen und innerhalb von 10tel Sekunden war der zweite Strich fett sichtbar. Ich kuschelte mich wieder zum werdenden Papa und sagte "Good Morning, Daddy".

Ein Riesenglücksgefühl trug mich durch den ganzen Tag und ich hätte es am liebsten in die Welt herausgeschrien.

GLG Eva, die auch heute noch glücklich ist, dass das Leben diese Wendung nahm und ich meine Mäuse Marla und Lilo bei mir habe.

Hi Alice,
bei uns wars ja auch nicht so leicht mit dem ss werden (siehe mein Profil) und wir hatten uns schon auf Kiwu Klinik eingestellt...
Als ich dann doch ss war hab ich ein Buch gekauft und es ihm geschenkt...er meinte dann nur "soll dass heißen wir sind ss???" und konnt es gar nicht glauben... tja..so war das...
Das war das Buch:

lg Sue

Als ich den Test machte, weilte der Liebste gerade in Japan.
Also habe ich eine Mail gesendet mit Foto vom Test und dem Auftrag, für die Zeit ab dem 10.12.2008 doch eine Weile nur im Lande zu arbeiten.
Richtig romantisch war das nicht. Aber immerhin habe ich es doch sehr nett ausgedrückt ;-).
Und so entstand eben im Dezember eine Produktion in Wuppertal mit dem Titel "che sera, sera..." (ja ja, wir hatten eben etwas Schiss vor dem, was da kommen mochte...). Die wurde wiederum wirklich schön.
Und auch Naël war eine Punktlandung (mit Beginn der Wehen noch um Mitternacht des 09.12.).
Liebe Grüße
Anja