Hallo Dilek,
ich versuche es bei Smilla nur mit Ablenken, das geht immer. Nachgeben tu ich nicht und schreien lasse ich sie auch nicht. Wenn ich zu Smilla Nein sage, hält sie auch kurz inne, akzeptiert es aber immer, wenn ich sie dann wegbringe von dem Ort oder Gegenstand. Normalerweise erkläre ich ihr dann, warum sie das nicht darf. Ich denke nicht, dass sie das versteht, trotzdem ist schon da oft wieder Ruhe.
Deinen Satz, die Eltern verwöhnen und beschäftigen sich "ganz besonders schlimm" kann ich nicht nachvollziehen. Was ist daran "schlimm" ?? Die Kleinen geniessen das doch. Ich bin der Meinung, sie können sehr wohl zwischen den Eltern und anderen Personen unterscheiden. Smilla weiß genau, dass es zu Hause anders läuft, als bei ihren Großeltern. Sie ist im Moment auch sehr anstrengend und anhänglich, ich schätze, das ist der 44iger Schub. Bei uns hat das allerdings nichts damit zu tun, dass sie "zuviel" Zuwendung bekommt. Ein Kind kann nicht zuviel Zuwendung und Nähe bekommen.
Vielmehr wird sich das eines Tages ins Gegenteil kehren. Je mehr Du versuchst, ihr es abzugewöhnen, dass sie Deine Nähe sucht, umso schwieriger wird sich eure Beziehung gestalten.
LG, Britta

hi britta
also irgendwie hast du mich glaube ich falsch verstanden.irgendwie fühl ich mich durch deinen beitrag angegriffen(will dir aber nix unterstellen).ich beschäftige mich sehr wohl mit meinem kind und lasse auch nähe zu, denn ich geniesse ihre nähe mindestens genauso wie sie meine."schlimm" an der beschäftigung meiner eltern ist deren art.sie haben das kind jetzt 4tage nur rumgetragen und sich immer abwechselnd ständig um sie gekümmert.wenn sie net schlafen wollte obwohl ihr fast die augen zufallen, da wurde sie halt aus dem bett geholt und weiter gespielt.zum einschlafen haben sie sie auf dem arm in den schlaf gewogen(??richtig so??).beim füttern wird halt nebenher gespielt und abgelenkt.
so jetzt bin ich wieder zu hause und mit ihr alleine(männe arbeitet).seit zwei tagen möchte sie nur rum getragen werden,ich soll möglichst stehen oder gar gehen dabei.ansonsten wird halt geschrien und gestrampelt was das zeug hält.füttern geht nur mit ganz viel ablenkung und schlafen nur auf dem arm.
sie braucht halt ihre zeit, dass sie auf zu hause umstellen kann,lorin kann halt noch nicht genau zwischen eltern und anderen personen unterscheiden.sie fremdelt selten.ich hatte einfach nur beklagen wollen, dass es eben sehr anstrengend ist.ich möchte nicht nachgeben ,möchte sie aber auch net schreien lassen.zudem zahnt sie,schubt und ist erkältet.
ich habe mich nicht darüber beschwert, dass ich mich mit meinem kind beschäftigen muss.ich liebe mein kind genau wie alle anderen mütter ihre kinder lieben und ich versuche es so richtig wie nur möglich zu machen.trotzdem bin ich auch nur ein mensch und gerate halt auch mal an meine grenzen.
ich wolte nur mal wissen was andere so tun und denken!
lg dilek

Hallo Dilek,
uiuiui, tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist. Mir war nicht klar, dass Du Dich so sehr angegriffen fühlen würdest. Schon garnicht wollte ich Dir unterstellen, dass Du Dein Kind nicht liebst!!!
Ich sehe die Sache einfach nur aus einem anderen Blickwinkel, weil Smilla einfach immer so ist, wie Lorin im Moment. Ich kenne es garnicht anders und trage sie nach wie vor sehr viel. Dass das anstrengend ist, weiß ich natürlich.
Entschuldigung nochmal, ich bin manchmal, ohne dass es mir klar ist oder dass es verletzend gemeint ist, sehr direkt, da kommt auch im echten Leben nicht jeder damit klar.
LG, Britta

hi
ich hab manchmal auch probleme damit das auf den punkt zu bringen was ich meine.
ich hab mal eine frage an dich.wie machst du das jeden tag mit deiner kleinen?vielleicht bin ich zu ungeduldig oder zu verwöhnt . aber wenn lorin so ist wie in den zwei tagen bzw.immer wenn sie etwas stressiger ist(schub,zähne usw), dann wird mir gleich alles zu viel.im endeffekt kann man dann nur was machen(duschen,esen,kochen,aufräumen ect) wenn das kind schläft,oder?
zum beispiel heute sind wir zeitgleich um 8uhr wach geworden.ich hatte bis 12uhr weder zähne geputzt noch gefrühstückt,oder sonst was.ich war total fertig.und in den zwei stunden als sie schlief hab ich gekocht,küche aufgeräumt,geduscht, gegessen und mich für die arbeit gerichtet.dann war sie wach,ich hab sie gefüttert und musste zur arbeit.jetzt bin ich so im ar....,dass ich nix mehr gebacken bekomme.werd jetzt noch etwas fernsehen dann schafen.
aber so kann es doch net jeden tag sein, oder?
also wie machst du das?
lg dilek

Hallo Dilek,
ich misch mich mal ein, weil es bei meiner Großen ja auch so war wie mei Smilla von Britta.
Es war furchtbar anstrengend, zumal ich ja auch wieder angefangen habe zu arbeiten, als sie 5 Monate alt war.
Wenn es ganz schlimm war, dann hab ich den Haushalt eben mal hinten angestellt.
Ich weiss nicht, ob das bei Euch funktioniert, aber wenn Du morgens fertig geduscht und angezogen sein willst, die Betten gemacht sein sollen und der Haushalt auch okay sein soll, dann hast Du nicht viele Möglichkeiten.
1) Du machst es weiter so wie bisher, immer dann, wenn Lorin schläft.
2) Du machst es dann, wenn Lorin wach ist und hast wahrscheinlich eine ziemliche Schreierei.
3) Du versuchst, Lorin überall mit einzubeziehen. Du gehst morgens Duschen, nimmst Spielzeug mit, legst es vor die Dusche und lässt Lorin damit spielen, kannst ja immer mal wieder aus der Dusche rausschauen, ob alles okay ist.
Oder zB Betten machen, Lorin auf den Boden oder aufs Bett setzen und "kuckuck" spielen, also ein Handtuch o.ä. über den Kopf werfen und warten, bis Lorin wieder rausschaut und wieder von vorne.
Geschirrspüler einräumen - Lorin Plastikteller oder Besteck zum Spielen geben usw.
Das kann nicht immer funktionieren. Aber Du wirst ja selber schon gemerkt haben, das Kinder nicht immer Spielsachen brauchen, sondern dass sie auch mal gerne mit Alltagsgegenständen spielen - und das meist noch interessanter ist ;-)
Übrigens der beste Tipp, den ich damals für uns bekommen habe, war die Anschaffung eines Tragetuchs, Kind rein, Haushalt gemacht. Denn Ablenken ist ja nicht immer das Wahre, vor allem dann, wenn ein Kind immer getragen werden will und schreit, sobald man es auf den Boden setzt.
Versuch, Dich damit abzufinden, dass Lorin solche Phasen hat. Mach Dir keine Gedanken, warum das so ist und was Du "dagegen" machen kannst.
Was mir geholfen hat in den ganz schlimmen Zeiten, dass ich mir immer gesagt habe, man wächst mit seinen Aufgaben.
Eine blöde Floskel, aber mich hat es irgendwie sehr oft aufgebaut.
LG
Daggi

Hallo Dilek,
aaaalso...ich schreib jetzt einfach mal wild drauf los, wie das bei uns läuft.
- Bad: ich habe Smilla von Anfang an mitgenommen. Am Anfang hat sie das Plätschern der Dusche beruhigt, jetzt findet sie es furchbar aufregend. Wenn ich Zähneputze bekommt sie schon seit sie greifen kann, eine eigene Zahnbürste in die Hand und untersucht die Zahnpasta. Beim Föhnen föhne ich sie auch ab und zu mit an und gebe ihr Haarbürsten und Kämme. Duschen selber ist im Moment sehr schwierig, weil sie wie z.B. heute morgen in voller Montur unter dem Duschvorhang in die Dusche krabbelt *jipiiiieee*. Wir werden wohl eine Duschwand reinbauen, dann steht sie wahrscheinlich an der Duschwand und guckt rein.
- Küche: Wenn ich Geschirrspüler ausräume, übernimmt sie die Löffel, den Rest mache ich. Wenn ich koche, darf sie Schrank ausräumen. Ich habe in der ganzen Wohnung Schubladen nur für sie, die darf sie immer ausräumen. Dazu bekommt sie alle Gegenstände zum Untersuchen. Töpfe, Zwiebeln, Äpfel, alles wo sie sich nicht verletzen kann. Wenn sie quengelt, nehme ich sie hoch und schauen, wie ich im Topf rumrühre. Das findet sie ultraspannend. Bei allen Tätigkeiten erkläre ich alles und spreche dauernd mit ihr. So beschäftige ich mich in ihren Augen nur mit ihr, kann dabei aber was machen. Das dauert halt alles länger als alleine, aber so ist das besser als garnichts hinkriegen und nicht zu wissen, wie ich sie beschäftigen soll.
Geschirrspüler einräumen geht nur mit ihr auf dem Arm, oder wenn sie schläft. Sie matscht sonst im Schmodder rum. Klo putzen das gleiche.
- Toilette: da nehme ich sie mit. Sie findet das tierisch spannend und es ist auch wichtig für die Kleinen, weil sie sich für´s Sauberwerden die Verhaltensweisen abschauen.
Wenn Smilla sehr quengelig ist, packe ich sie in den EBC. Stehen bleiben darf ich nicht, also laufe ich in der Wohnung hin und her und räume einzelne Sachen auf. Meist schläft sie dabei ein, oder ist zumindest absolut zufrieden, wenn sie so nah bei mir sein darf.
- Staubsaugen: die 100qm dauern immer eeeewig. Ab und zu sauge ich Smilla vorsichtig an und sie "reitet" auf dem Staubsauger. Also auch hier beziehe ich sie mit ein. Wischen geht nur, wenn sie schläft.
Zwischendrin spiele ich ausgiebig mit ihr zusammen. So bleibt sie bei Laune. Auffällig ausgeglichen ist sie auch, wenn wir mit dem KiWa spazieren waren. Sie will jeden Tag raus, spätestens nachmittags fordert sie das vehement ein. Draußen ist sie happy, da kommt kein Mucks aus dem KiWa. Ab und zu schläft sie im Sitzen ein.
- Schlafen: Sie schläft nie alleine ein. Wenn ich Glück habe, schläft sie bei ihrer Flasche ein, wenn nicht im EBC. Ansonsten bleibt nur noch der KiWa, und selbst da schläft sie nicht freiwillig, sondern wird vom Schlaf im Sitzen übermannt.
- Essen: Sie hat viel besseres zu tun als Essen. Ich bin da geduldig. Wenn sie Hunger hat, isst sie schon. Wenn sie anfängt zu matschen, höre ich auf. Seit ich mir keine Gedanken mehr darum mehr mache, klappt das Essen viel besser. Meine Unruhe hat sich auf sie übertragen.
Das gilt für alle Bereiche. Ich habe ganz bald festgestellt, dass es keinen Sinn macht, sich zu ärgern. Dann wird es nur noch anstrengender. Ich akzeptiere es einfach und so ist unser Tag viel entspannter.
- Schlafzimmer: Bettmachen liebt sie. Ich wedele mit der Decke und mache Wind, das findet sie klasse. Beim Kissenaufschütteln bewerfe ich sie oft mit dem Kissen, natürlich vorsichtig *ggg*
- Wäsche machen: Sie kramt mit Vorliebe den Wäschekorb aus, ich lasse sie. Wenn ich ihr erkläre, wie ich gerade den Pulli auf den Bügel hänge und in den Schrank reinhänge explodiert sie fast vor Interesse, natürlich erst, nachdem sie ausgiebig den Bügel untersucht hat.
Bügeln konnte ich früher nur, wenn sie geschlafen hat, jetzt findet sie das zischende Ding hochinteressant. Nebenbei hat sie oft einen Bleistift und klopft damit auf einem Block rum. Stifte stehen auch hoch im Kurs.
Also im Prinzip alles so, wie es Daggi schon beschrieben hat. Wenn ich noch dazu arbeiten müsste, würde halt der Haushalt liegenbleiben. Mir ist es sehr wichtig, dass Smilla glücklich ist.
Ihr Taufspruch ist: Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen. Und das ist oberstes Gebot bei uns. Liebe und Geduld. Klar, manchmal muss man die Zähne zusammenbeissen um nicht die Krise zu kriegen, aber das sind kurze Momente. Beim nächsten strahlenden Lachen von ihr ist es wieder gut. Smilla ist alles für mich, ich würde sie nach Rom und zurück tragen.
Ach ja, morgens Kaffee in Ruhe geht nicht. Ich stehe halt dann früher auf, zur Zeit steht sie um 6 auf, ich dann um halb 6. So fängt der Tag viel entspannter an.
LG, Britta

Huhu Britta,
ich sitz gerade hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge ;-)
Erstmal hast Du ja sehr schöne Dinge geschrieben *heul*und 2) kommt mir das alles noch so bekannt vor.
Und als ich damals andere Mamis gefragt habe, wie lange das so weiter geht, habe ich unterschiedliche Antworten bekommen, aber in einem waren sich alle einig: Es geht vorbei.
Und das stimmt.
Heute komm ich manchmal ins Wohnzimmer und denk "Boah, wie lange sie sich jetzt schon alleine beschäftigen kann"...
Als jetzt die KiGa-Eingewöhnung begonnen hat, haben ja alle gesagt, dass das schlimm werden würde weil sie so anhänglich und Mama-fixiert ist.
Sie hat jetzt bei 5 mal im KiGa nur einmal geweint und das nur, weil die Erzieherin die Tür zugemacht hat und ich draussen war.
Selbst wenn ich heim gehe und sage, die Mama geht jetzt und holt Dich nach dem Essen wieder, wird keine Miene verzogen.
Also Pustekuchen. Das Kind ist nicht unbedingt Mama-fixiert, sondern will einfach den ganzen Tag was machen und dafür ist sie ja dort am besten aufgehoben ;-)
LG
Daggi

Hallo Daggi,
ich denke auch nicht, dass Smilla ein Mama-Kind ist. Sie will nur Aktion und immer live dabei sein. Wer sie nun live dabei hat, ist ihr egal *ggg*
Sie kommt beim Papa oder bei Oma und Opa locker ohne mich aus. Aber auch das erst, seit ich "losgelassen" habe.
Ich denke, gerade solche Kinder werden mal besonders intelligent. Einfach, weil ihnen kein Detail entgeht. Wobei ich jetzt natürlich niemandem ein weniger intelligentes Kind unterstellen will!!!! Außerdem ist sich jede Mama sicher, das klügste, schönste und liebste Kind der Welt zu haben :-)) So soll es ja auch sein.
Jaja, nicht nur die Kinder entwickelnd sich rasend schnell weiter, wir wachsen ebenfalls mit ihnen.
LG, Britta

Hallo Dilek,
das Thema hatten wir hier erst kürzlich und da wurde gesagt das die Kinder noch kein nein verstehen... ich sehe das anders!
Ich sage klar nein und nein heisst nein, dann soll sie halt meckern. Ich biete ihr dann was anderes an. Wenn sie was in der Hand hat was sie nicht darf, dann "tausche" ich mit ihr. Das akzeptiert sie... bisher ;o)
*tassegedultsteerüberschieb*
lg
lena

Hallo Dilek,
ich glaube, bei diesem "Nein verstehen" gibt es vielleicht ein kleines
Missverständnis. Natürlich begreifen die Kleinen, dass Nein bedeutet, sie
sollen was nicht machen. Nur können sie noch nicht begreifen WARUM, das
ist der Punkt. In dem Moment verstehen sie nur, dass Mama oder Papa böse
wird, wenn sie etwas tun - dass das nicht gegen sie persönlich geht, sondern
meistens einen Grund hat (gefährlich, kann kaputt gehen) und sie sogar
schützen soll, das können sie noch nicht einsehen.
Nun kann man natürlich sein Kind darauf trainieren, auf Nein zu hören - bei
manchen klappt das sogar ganz gut, aber wehe, man ist nicht mit im Raum ...
Ich persönlich bin der Meinung, man kann erst erwarten, dass Verbote
eingehalten werden, wenn die Einsicht auch da ist. Von daher sehe ich zu,
dass ich nicht zu viel verbieten muss, und räume lieber weg. Übrigens im
Zweifelsfall auch bei meinem 3-Jährigen noch, auch in dem Alter ist die
Neugier häufig sehr viel stärker als die Vernunft. Und das muss auch so sein,
sonst hätten wir z. B. heute noch kein Feuer. :)
Dass Lorin frustriert ist und sauer wird, wenn es nicht so läuft, wie sie sich
das dachte, ist ganz normal und gesund. Sie entwickelt eben gerade einen
eigenen Willen. Versuch mal, dich in ihre Lage zu versetzen - muss doch echt
nervig sein, nix darf man ...
Für meinen Großen hat mein Mann übrigens damals den Akku aus einem
alten Handy rausgenommen und damit durfte er dann spielen. Natürlich sind
die echten aber besser ... Was ich in dem Moment machen würde? Handy aus
dem Blickfeld nehmen, Kind ablenken. Und vor allem: VORHER überlegen, ob
man wirklich Nein sagen muss, denn hinterher konsequent zu bleiben, wenn
man es eigentlich ruhig hätte erlauben können, ist mühsam. Also lieber
weniger Neins, aber die konsequent durchsetzen.
LG Yuri

...darf ich mal Deine Antwort 1:1 übernehmen für unser Juli/August2005-Forum?
Ich habe dieselbe Theorie wie Du, allerdings ist es mir leider nicht gelungen, sie so schlüssig darzulegen und Lacher bzw. Unverständnis geerntet.
Darf ich?
LG Catrin

Hallo Catrin,
nur zu, wenn du meinst, das ist schlüssig ... Bedien dich! :)
LG Yuri