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Hallo ihr,
ich les zwar hier schön mit, aber ich komm absolut fast gar nicht zum schreiben... Hat Svenja ihr Kind schon???? War die letzten Tage nicht da und muss jetzt erst mal nachlesen.
Ich schreib einfach mal warum ich hier kaum noch zum schreiben komme, ich hoffe, das ändert sich bald mal wieder:
Schwiegerpapa liegt im Sterben. Er hat Lungenkrebs, mit Metastasen im ganzen Körper. Die Ärzte haben ihm vor fast 4 Wochen noch ca. 6 - 8 Wochen Zeit gegeben. Er baut immer mehr ab. Liegt jetzt im Pflegebett. Sein Zucker geht nicht runter trotz Insulin. Ständig ist der Zucker nicht messbar, dass heisst über 999
Die Ärzte sind jetzt der Meinung (nach über einer Woche Qual) dass wir ihn nicht mehr ständig wecken müssen um zu schauen ob er noch "da" ist oder ob er im Koma liegt... :-( Er darf jetzt also einschlafen, wenn sein Zucker hochsteigt.
Das schlimme an der ganzen Situation ist, dass kaum jemand von seinen Kindern bzw. meine Schwiegermama damit fertig wird. Alle schweigen das Thema Tod tot. Wie sich das jetzt anhört... Ich würde so gerne zu ihm hinfahren und mit ihm darüber reden. Alle scheuen sich, weil er anfängt zu weinen. Aber das darf er doch? Oder? Er muss ja auch Abschied nehmen. Meine Kinder haben ihn vor 2 Wochen das letzte Mal gesehen. Auch weiterhin werden sie ihren Opa so in Erinnerung behalten wie er war. Den körperlichen Zerfall möchte ich ihnen jetzt noch nicht zumuten, zumal es sein ausdrücklicher Wunsch war, dass so wenig Besuch wie möglich kommt. Er hat die Kinder seehr sehr gerne, aber es ihm zu anstrengend. Und das respektieren wir auch.
Naja und dann war der Große letzte Woche Freitag im Krankenhaus zu einer Vorhautentfernung. Die war richtig festgewachsen. Und nunja. Mein Sohn ist einer von den Kindern, die sich bei allem weigern. Erst mal den Aufstand proben. Er hat sich standhaft geweigert zu baden und den Penis neu verbinden zu lassen. :-( Zwischenzeitlich bin ich dann mit der Kleinen ins Krankenhaus gekommen, weil sie so sehr erbrochen und Durchfall gehabt hat, dass sie dehydriert war. Das war am Wochenende... Wir sind Mittwoch wieder raus. Durchfall hat sie immer noch. Seufz. Naja und weil es alles so schön ist momentan, hat sich der Penis von meinem Sohn entzündet. Schöner Eiter... Ich könnte platzen, wirklich. Aber den zum Baden zu bewegen und neu zu verbinden, dass ist echt Schwerstarbeit. Er wehrt sich mit Händen und Füßen. Selbst eine ausgebildete Erzieherin und ein Arzt waren machtlos und das will was heissen.Den armen Kerl haben wir mit samt Kleidung in die Badewanne setzen müssen :-( Und jetzt müssen wir ihn 2 mal täglich festhalten und den Penis baden, damit die Entzündung zurückgeht.
Und weil das noch nicht reicht, habe ich eine tierische Erkältung mit ekelhaftem Sodbrennen. Die Nase läuft nicht, die rennt. Der Husten tut weh, das Sodbrennen macht mich wahnsinnig.
Also wie ihr seht, gehts uns gut *ironie*
Liebe Grüße
und vielleicht habt ihr ja ein paar Däumchen für uns alle
Sarah
Bisherige Antworten

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hallo sarah,
ich weiss gar nicht was ich dir schreiben und alles wünschen soll für dich und deine lieben rund herum. ich hoffe dass ihr einigermassen einen weg finden könnt um abschied zu nehmen von deinem schwiegerpapa. ich stelle mir die situation sehr schwierig und belastend vor. und ich kann deinen wunsch verstehen, mit ihm reden zu wollen und bei ihm sein zu wollen.
viel mut und kraft damit du das gespräch suchen kannst und für ihn da sein kannst. ich glaube auch dass das wichtig für ihn ist, und euch. ich glaube dass man sich dann später vielleicht vorwürfe macht, es nicht getan zu haben. aber ich weiss nicht, ich war zum glück noch nie in einer solchen situation ...
deinen kindern und dir wünsche ich gute besserung, das klingt eines schlimmer als das andere was ihr zur zeit ausgefaßt habt!
alles gute, maria

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Liebe Sarah!

Oh je Ihr Armen!! *Drück Dich ganz fest* Das klingt wirklich alles schrecklich. Warum muss auch immer alles auf einmal kommen?! Ich denke sehr an Euch und wünsche Euch, dass sich zumindest in Bezug auf die Krankheiten alles schnell bessert und wiedereinrenkt!! (Übrigens musste ich meinen Mittleren damals nach seiner Vorhaut-OP gar nicht verbinden, lockere Baumwollunterwäsche und viel Luft reichten aus -- ist im Winter natürlich doof, aber vielleicht kannst Du ja zuhause mal eine Weile hochheizen und ihn möglichst viel spärlich bekleidet herumrennen lassen.)

Zu dem anderen Thema kann ich auch nur empfehlen viel reden -- aber bei uns ist es auch so, dass in meiner Familie über alles ziemlich viel geredet wird (also bei meinen Eltern, denn meine Mutter hat das Kontrastprogramm zu ihren eigenen Eltern durchgezogen) und in der Familie meines Mannes wird so gut wie gar nicht offen geredet, das läuft immer alles zwischen den Zeilen oder hinter vorgehaltener Hand ab. Schwierig da Wege zu finden. Ich wünsche Euch für die nächste Zeit viel, viel Kraft und Stärke!

LG und alles nur erdenklich Gute Euch! Johanna

P.S.: Bisher hat Svenja ihr Kind noch nicht - zumindest ist weder hier noch in ihrem ET-Forum etwas zu lesen gewesen! Bin auch schon ganz gespannt!

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Liebe Sarah, ich wünsch dir als erstes gute Besserung für deine Erkältung, denn nicht mal gesund ist so eine Anspannung wie du sie gerade hast leicht zu ertragen :-( Eurem Großen würde ich auch eine ``unten-ohne-Therapie`` empfehlen, Heizung hoch und möglichst viel nackig laufen lassen. Der arme Kerl, sicher ist das sehr schmerzhaft.
Und wegen dem Schwiegervater- könntest du es möglich machen, ihn alleine und ohne die Kinder zu besuchen? Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für euch. Knuddler und ich wünsche euch gaaanz viel Kraft für die nächsten Tage!!!!! Grüßle von Tina mit Yannik

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Och nee, Euch hat's aber auch dicke erwischt... was den Opa angeht: ja, ich würde mit ihm darüber reden. Die Familie meines Mannes ist ähnlich gestrickt; und nach dem Tod meiner Schwiegermutter hatten alle ein schrecklich schlechtes Gewissen, dass sie sich nicht richtig verabschiedet hatten. Natürlich darf er weinen - das ist doch kein Grund, nicht zu reden...ich finde es ohnehin grässlich, dass das Sterben in der Regel in die Krankenhäuser verbannt wird - und durch den Abschiedsprozess muss man doch ohnehin durch. Im schlechtesten Fall durchlebt ihn der Sterbende alleine und die Lebenden nach dessen Tod; im besten Fall kann man das noch gemeinsam bewältigen.
LG Iris
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