liebe mädels, das frage ich mich langsam. denn meine beiden kinder haben eine gemeinsamkeit trotz des unterschiedlichsten alters und wesens: sie machen was sie wollen und behandeln mich wie einen fußabtreter.
feli ist derzeit ein echter terrorzwerg. bekommt sie bei tisch nicht das spielzeug, das sie möchte, isst sie nicht weiter und schlägt gegen den löffel. sie quengelt ohne ende, wenn ich in der nähe bin (für sie sichtbar zu sein macht es noch schlimmer) und mich gerade nicht mit ihr beschäftige. seit wochen versuche ich ihr beizubringen, nicht ins gesicht anderer menschen zu schlagen. übermütig hat sie mir dann erst heute morgen wieder schmerzhaft aufs auge geschlagen. und die nächte? horror. versuche ich früh ins bett zu gehen, dann muss feli schon schlafen, ansonsten gibt es terror bis zum bersten des trommelfells. (wir müssen uns einen raum teilen, es gibt sonst nur noch die wohnküche). letzte nacht hat sie bis nach 10 gebrüllt, habe sie schließlich in die küche ins reisebett gelegt, da war ruhe. um halb 2 war sie wieder wach und das spiel ging von vorne los. mit einer weiteren wiederholung und endgültigem wecken morgens um sieben. fühle mich, als hätte mich eine dampfwalze überrollt (denn so laufen hier zur zeit die meisten nächte). beim wickeln werde ich getreten und gerne wird auch der verschmierte popo gekratzt. gerne wird auch mit bausteinen geworfen. und klar weiß sie nicht, was ein gebrochener zeh ist, und dass bausteine auf diesen fuß zu werfen schmerzhaft ist. aber langsam reicht es einfach!
ich bin energisch und ernst, wenn ich ihr dinge verbiete. aber sie ist ihrem bruder um meilen voraus: während er in dem alter noch hörte, stellt sie sich heute schon taub und macht was sie will. grinsen als reaktion auf "nein".
und joshua: das ist eh ohne worte. respektlos, eigenwillig, faul und egoistisch, keinen gedanken an konsequenzen des eigenen handelns, und das mit 14. auch hier bin ich viel strenger (und das schon immer) als ich will, wäre viel lieber mal die liebe mama statt das bollwerk, gegen das er immer wieder anlaufen kann und das klare grenzen und halt gibt.
ihn habe ich in der vergangenheit viel zu wenig in die pflicht genommen. vielleicht muss er gerade ein bisschen zu spät lernen, verantwortung zu übernehmen und auch etwas in die familie zurück zu geben. er ist definitiv kein kleines kind mehr.
wann immer josh irgendwo zu besuch ist, höre ich nur lobende worte: angenehmes und gut erzogenes kind (bzw. jetzt junger mann), der angeregt und intelligent plaudert, sich wunderbar ausdrückt, keinen ärger macht... seine lehrer allerdings erleben ihn auch nur verweigernd.
angesichts all dessen frage ich mich inzwischen ernsthaft, ob ich in der erziehung grundlegend etwas verkehrt mache. oder ob ich nur so fertig und genervt bin, dass meine stimmung reaktionen bei meinen kindern auslöst. denn feinfühlig sind sie beide.
wie sind eure gedanken dazu aus der ferne?
lg von humpel-alice, ziemlich genervt und müde