Hallo,

sorry wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, aber HAUEN GEHT GAR NICHT!!!

Deine Situation ist sicher nicht einfach und ich habe auch leider keine Tips für Dich, aber mir dreht es den Magen um wenn ich lesen, dass Du sie haust und das nicht nur ein Mal. Nimm sie und Dich aus solchen Situationen dann raus, geh in dem Moment in ein anderes Zimmer, hau ein Kissen, schmeiss was an die Wand - aber hau bitte nicht Deine Tochter. Das "fick Dich" hat sie irgendwo aufgeschnappt, wenn nicht von Dir, dann vielleicht von einer nicht kindertauglichen DVD oder ähnlichem. Sie weiß höchstwahrscheinlich nicht um die genaue Bedeutung, denn ich gehe mal davon aus, dass sie noch nicht aufgeklärt ist? Sie versteht also vermutlich Deine Reaktion (Hauen, Schreien, ohne Ritual ins Bett bringen) überhaupt nicht, kann das gar nicht richtig einordnen. Aber nun ist es passiert und wer weiß, was das mit der kleinen Kinderseele macht.

Geh zu einer Erziehungsberatung, analysiere mit anderen gemeinsam Eure gesamte Situation, Dein und ihr Verhalten etc. -aber vor allem, bitte, bitte, schlag Dein Kind nicht!

Claudia

liebe nadine,
die hiflosigkeit in deinen worten und taten macht mich wirklich betroffen.
erst einmal: ich befürchte, alle dreijährigen sind früher oder später so drauf wie laura derzeit, feli eher früher als später ;-)
beide mit den kids allein kann ich dich und deine situation wirklich gut verstehen. kein austausch, letztlich immer allein verantwortlich...und leicht überlastet. ich glaube, ich muss dir nicht sagen, dass deine tochter zu schlagen aber auch dann ein no go ist, oder?!? das geht nicht nur nicht, es ist vor allem kein guter weg zurück zu einem schönen miteinander.
je entspannter ich (mit feli) bin, je ruhiger ich reagiere, desto uninteressanter wird aufbegehren, desto weniger opposition erwartet mich (oder jedenfalls gibt es lediglich ein nein, das mit etwas überzeugung in ein ja verwandelt werden kann, ohne weitere ausraster der einen oder anderen seite). nicht nur, wenn ich gedankenverloren über meinen nasenrücken reibe sehe ich eine lächelnde elfe es mir gleich tun, auch wenn ich freundlich, liebevoll, klar, grenzen setzend aber erklärend, wenn ich respektvoll und einigermaßen entspannt bin, dann spiegelt sie mir all das in ihrem verhalten auch wider.
die andere sache ist konsequenz, die niemals schlagen bedeutet und die immer im zusammenhang mit dem gerade geschehenen stehen sollte: feli räumt das memoriespiel nicht auf, dann hört sie, dass es weggeräumt wird, wenn ich es allein aufräumen muss, denn das ist eigentlich ihre aufgabe (und aufgaben sind was tolles und machen stolz, nur so nebenbei). sie spielt mit dem essen, dann nehme ich es ihr nach einer vorwarnung ruhig ab, denn kinder, die mit dem essen spielen, sind satt. das gleiche gilt für trinkbecher, die plötzlich zum experimentieren genutzt werden. einen yoghurt-fleck, ach, jeden krümel und jedes staubkorn würde feli selbst wegwischen wollen, weiß aber auch, dass wir dafür extra tücher haben (die bei dem verbrauch sinnigerweise auch direkt auf dem tisch stehen ;-)). sie kommt schon mal auf die idee, hingebungsvoll das gesicht mit dem ärmel abzuwischen. bedeutet im zweifel, dass das lieblingsshirt plötzlich flecken hat und in die wäsche muss, für feli strafe genug. laura das handtuch abzunehmen wäre auch eine lösung gewesen, und das ohne viele worte. bzw. die worte eher positiv, denn der gedanke, den fleck selbst wegzuwischen, ist ziemlich positiv :-)
je nach situation lenke ich auch schon mal ab...und jeden tag kommt die 1 - 2 - 3 - regel zur anwendung, 1 (mit der ruhigen aussprache der konsequenz, wenn ich bei 3 ankommen sollte), 2 (wenn die erste warnung nicht fruchtet) und weiter komme ich in den seltensten fällen, denn feli weiß genau, dass ich angekündigte konsequenzen durchziehe.
kontakt herstellen, auf augenhöhe mit dem kind gehen, es berühren, ihm mit diesem verhalten zusätzlich signalisieren :"du, das ist mir gerade wichtig" ist ein weiterer tipp...
was das nette f-wort betrifft: hat sie irgendwo aufgeschnappt und keine blasse ahnung, was es bedeutet. auch hier gilt ruhig zu reagieren. josh war 3 oder 4, ging in den kiga, telefonierte nachmittags mit seinem vater und meinte dann: "daddy, bist du eigentlich auch ein blöder wichser?" herrlich, zumal so wahr. aber spaß beiseite. habe nach meinem ersten heimlichen lachanfall josh gefragt, ob er weiß, was das wort bedeutet. antwort natürlich nein. und dann haben wir uns geeinigt, dass er nur wörter verwendet, deren bedeutung er kennt.
konsequent und ruhig sein in der erziehung, grenzen setzen und halt geben. und nicht in einen machtkampf mit dem kind gehen oder auf den trotz eingehen. ich finde auch, es ist eine gratwanderung. aber du kannst es schaffen...sonst würdest du gar nicht so offen und durchaus selbstkritisch hier posten.
ich drück dir die daumen...und morgen früh vielleicht deine süße mal knuddeln - und ihr mit wenigen worten erklären, warum du dich so aufgeregt hast...und dass dir leid tut, wie du dich verhalten hast...und du sie lieb hast... auch als erwachsener kann man um verzeihung bitten und fehler zugeben, ohne das gesicht zu verlieren :-)
lg und viel erfolg + schöne ostern allem zum trotz :-) alice