Liebe Alice,
es scheint so, dass die großen Brüder irgendwie pflegeleichter sind. Hendrik war auch weitaus freundlicher als Clara, aber ich habe mich auch schon dabei ertappt, dass ich Clara trotz Kasernenhoftons schneller ihren Willen erfüllt habe, weil gleichzeitig auch Hendrik was von mir wollte, und ich einfach nicht die Zeit für entsprechende Auseinandersetzungen hatte.
Inzwischen reagiere ich nicht mehr auf "Ich will..." oder ein dahingegrunztes ""Apfelsapf!" Clara hat deshalb schon die ganze Musikschule in Grund und Boden gebrüllt, aber das konnte ich aushalten - ICH hatte ja keinen Durst. Auch den Tagesvater habe ich inzwischen instruiert. Das Kind kriegt nix mehr ohne höfliche Bitte. Sogar der Gatte hat begriffen. Auch wenn es ihm das Herz zerreißt, wenn unsere Tochter mit dicken Tränen in den Augen da steht und jammert: "Papa hat nein gesagt! Das darf der nicht." Es gilt, hart zu bleiben. Ich bestehe auch darauf, dass sich meine Kinder bedanken, anderen Menschen die Türen aufhalten und heruntergefallene Gegenstände für sie aufheben. Auch wenn Sozialverhalten inzwischen als karriereschädlich betrachtet wird: ICH will das so.
Und was den Babysitter angeht: Wir haben eine feste Babysitterin seit fünf Jahren. Wahrscheinlich nicht mehr lange, weil sie gerade im Examen und danach Kinderärztin ist. Aber sie ist eine treue, wunderbare Seele, und das ist so wichtig für die Kinder. Es gibt in Köln ein Babysitterforum. Einfach mal googeln. Ansonsten: Ich traue Josh das zu, dass er zwei Stunden auf Feli aufpasst. Und wenn die beiden zwei Stunden über Tische und Bänke gehen anstatt zu schlafen: Na und? Für die Geschwisterbeziehung ist auch sowas nötig. Riskiere es einfach.
Ganz liebe Grüße
Lena

...netter plan :-D vorgestern auf dem spielplatz: feli hat seit stunden ihrer tamu die haare vom kopf gefuttert - und nutzt die erste (und auch alle weiteren) gelegenheit(en), die erst beste mama mit apfelstückchen, weckchen und tollen getränken anzuschnorren ;-) ich befürchte, feli ein lebensmittel in der öffentlichkeit nicht zu geben würde ihre phantasie beflügeln statt den umgangston auf höflich umzustellen :-D

trotzdem kann ich deine konsequenz nur bewundern und unterschreiben :-)

glg von alice mit fieberelfchen

ps: was hast du eigentlich mit clara gemacht, als sie zuletzt 3-tage-fieber hatte? ein paar der 67 überstunden abgebaut? oder nimmt der tagesvater auch fieberwürmchen?

Hi Alice,

irgendwie beruhigend, trotz aller Unterschiede scheinen sich die Zwerge doch mal wieder zu ähneln;)
Oskar ist ja sprachtechnisch auch nicht gerade ein Wunderkind. Also schreibe ich es dieser Tatsache zu, dass er gerne im Telegramm- und Kommandostil mit uns spricht...Dennoch versuche ich nicht müde zu werden, ihn immer wieder auf das ein oder andere hinzuweisen.
Die Unhöflichkeit hat er kürzlich mit folgendem Satz auf die Spitze getrieben: "Raus hier, Oma - sofort!" Meine Mama erlaubte sich in seinem Zimmer nach dem Rechten zu sehen;)))

Am Tisch erlebe ich auch immer wieder "Und täglich grüßt das Murmeltier":
"Mama, Schtreichwuast!!!!"
"Oskar, ich möchte, dass Du höflich bitte sagst."
"Nein!"
"Dann gibt´s auch keine Wurst!"
Das Ganze wiederholt sich ein paar Mal und dann kommt irgendwann ein total genervtes und mauliges: "MAMA, Schtreichwuast.........- BIDDE!"
Na also, geht doch;)))

Andererseits legt Oskar total großen Wert darauf, unseren Besuch (ob Kinder oder Erwachsene, bekannt oder unbekannt) entsprechend zu begrüßen und zu verabschieden. Das ist manchmal wirklich entzückend wie er Freunden der Großen bis in unsere Einfahrt hinterherrennt, um Ihnen zu winken und Tschüß zuzurufen.

Was das Thema Babysitter anbelangt: hast Du es schon mal mit einer Schülerin/Studentin ausprobiert? Vielleicht auch gemeinsam mit Josh, wenn Du Dir nicht sicher bist, ob es mit Josh alleine klappt bzw. ob es mit einem Babysitter alleine klappt. Ich war auch etwas skeptisch, aber wir haben seit einiger Zeit auch ein 15-jähriges Mädel, praktischerweise wohnt sie Luftlinie 50 Meter von uns, ihre jüngste Schwester geht mit unserem Großen in eine Klasse. Ich weiß, dass ihre Eltern in aller Regel zu Hause sind, wenn sie bei uns ist. Und wenn alle Stricke reißen, stünde ihre Mutter in 2 Minuten vor unserer Tür! Beim ersten Treffen war Oskar auch etwas zurückhaltend, aber inzwischen führen hier 3 Kinder einen Jubeltanz auf, wenn sie hören, dass Pia zum babysitten kommt. Sicher ist es für Oskar auch eine Hilfe, dass er nicht mit ihr allein ist, er weiß ja, das seine Geschister auch noch da sind. Vielleicht würde Feli es ja auch helfen, wenn in so einem Fall ihr Bruder da wäre?! Und wenn es mit dem Ins-Bett-bringen oder Schlafen nicht klappt: so what? Dann spielen sie halt bis Du wieder da bist!

Also: nur Mut, probier´s aus. Ich drücke die Daumen!

Liebe Grüße

Simone

hi alice.

1. ich achte auch auf höfliche umgangsformen und es trägt früchte. natürlich kommt auch hier das wörtchen will oft vor. aber ich empfind es nicht als schlimm, denn sie meint ja nicht will. hier wird aber ganz viel als vorbild oder durch nachsprechen gemacht. wenn sie sagt ich will, frage ich möchest du? und weil ich immer bitteschön und dankeschön sage, sagt laura es auch.

2. babysittertechnisch ist es hier genauso mau. dirk will ich nicht fragen. meine freundinnen haben alle selber kleine kinder. denen will ich laura nicht aufs auge drücken. nachbarn sind an die 80. da will ich auch nicht fragen. also bleiben nur meine elter alle drei monate mal. und da sie genauso wie ich am sa auf einen 18 geburtstag eingeladen sind kommt laura einfach mit und ich probiere ob sie im kiwa schläft. sonst fahre ich halt nach hause.

lg nadine

Irgendwie sind die Probleme doch alle ähnlich - wie beruhigend...

1. Wenn Maren z.B. beim Bäcker einen Keks bekommt, sagt sie nichts. Ich sage dann: "Was sagst Du?" Sie strahlt dann die Verkäuferin an und winkt und sagt: "Tschüss". Wenn ich irgendwo "Danke" sagt, sagt sie auch "Danke". Sie kann es durchaus...

2. Abends weg ist ein echtes Thema: Wir leben in einer Nachbarschaft mit nur älteren Nachbarn, die alle total lieb mit ihr spielen und vermutlich zu Ostern wieder für eine wahre Ostereierflut sorgen... Mal kurz für ne halbe Stunde aufpassen geht auch, aber länger trau ich den Damen hier nicht so richtig zu... Und einen Babysitter haben wir nicht gefunden bisher. Wir warten auf den Umzug und den Herbst - im neuen Ort haben sich schon mehrere Leute angeboten, aufzupassen und überschütten uns jetzt schon mit Spielzeug und Ideen, wie sie unseren neuen Garten dort gestalten wollen... Weg sind wir abends nur, wenn der Patenonkel mal für ein paar Tage da ist, oder die Großeltern. Ansonsten teilen wir uns halt... Aber das ist auch o.k. so. Wenn wir Termine in der Kiwu haben, oder ich mich danach mal ausruhen will, haben wir die Patentante, die 40 min entfernt wohnt und wo Maren seeeehr gern hingeht - da gibts 6 Kinder und jede Menge Spaß, eben im Idealfall 8 Babysitter (Kinder im Alter von 8-16 und die Patin und ihr Mann) Und alle liebe unsere Kleine...

Soweit mal von uns!

Lg, Lilli+ Maren