Hallo Sweta,

schön, mal wieder etwas von dir zu lesen. Das kleine Foto scheint unheimlich süß zu sein, soweit ich es erkennen kann. Vielleicht hast du ja mal Lust, es noch einmal etwas größer einzustellen, damit wir deine Mädels richtig ansehen können.

Du arbeitest wirklich ziemlich viel, wie ich finde. Es freut mich, dass deine Schwiegermutter dich so toll unterstützt, sonst würdest du sicher ordentlich rotieren.

Wie du am besten mit Lisas Verhalten klar kommst, kann ich dir leider auch nicht sagen. Sicher kommen hier mehrere Aspekte zusammen, wie dass sie eifersüchtig auf die kleine Schwester ist, dass du wenig Zeit hast, dass sie in der Trotzphase sein könnte usw. Das erfordert dann schon etwas mehr Verständnis, auch wenn man ihr nicht alles durchgehen lassen sollte.

Als meine Älteste damals eifersüchtig auf ihren Bruder war (auch knapp 2 J. Altersunterschied), haben wir einen Oma-Opa-Tag je Woche eingeführt. Das hieß, dass Oma und Opa kamen und sich um eines der Kinder kümmerten, während ich Zeit für das andere alleine hatte. Wir haben das immer im Wechsel oder nach Bedarf gemacht, und ich glaube, dass tat beiden Kindern gut, nicht nur als Geschwistergesamtpaket gesehen zu werden und auch mal die ungeteilte Aufmerksamkeit von Mama oder Großeltern erhalten zu haben.

Spielzeug wurde bei uns auch nicht doppelt gekauft, es sei denn, beide haben sich gleichzeitig das Gleiche gewünscht. Im normalen Spiel musste sich abgewechselt werden. Aber je älter die Kinder wurden, desto besser hat es sich eingespielt.

Ja, und meine liebe Marleen begrüßt im Kindergarten auch nur höchst selten und auch ungern die Erzieherinnen oder Kinder. Ich sage ihr jeden Morgen wieder, dass sie guten morgen sagen soll, aber sie macht es nur selten. Nun ist es aber nicht so, dass wir (die Erzieherinnen und ich) darum ein großes Theater veranstalten. Und auch ist es mehr Schamgefühl und hat nichts mit Bocken bei Marleen zu tun. Ich vertraue darauf, dass es bald besser werden wird. Aber ich wiederhole mich jeden Tag, damit Marleen sieht, dass es wichtig ist!

Auch bei uns ist es schon vorgekommen, dass die Kinder freudig auf sie zugerannt kamen um sie zu begrüßen und zum Spielen abzuholen. Aber auch Marleen läßt sie dann alle meistens abblitzen. Manche Kinder kommen nun nicht mehr, damit muss sie dann leben. Und sie muss dadurch lernen, dass sie nun auf die anderen zugehen muss, was sie auch Überwindung kostet. Dennoch versuche ich solche Situationen morgens etwas zu entschärfen, indem ich ihr ruhig sage, dass XY sie doch so lieb zum Spielen holen wollte und sicher traurig ist, wenn Marleen sie so behandelt (während XY daneben steht). Weiteres überlasse ich den Erzieherinnen, weil ICH in der Situation sowieso nicht weiter komme. Dann halte ich den Abschied gewohnt kurz und schicke Marleen ans Fenster zum Winken. Danach geht sie sofort zu den Kindern %) Ich glaube, sie hängt so sehr an mir, dass ich erst weg sein muss, bevor sie sich auf andere einlassen kann.

Sorry für den Roman. Vielleicht kannst du ja etwas Nützliches für auch daraus ziehen.

Viele Grüße

Marion