hallo ihr lieben,
da ich bezüglich des schweinegrippe-postings eine fragen bekommen habe, versuche ich sie hier mal gesammelt zu beantworten. ich tue dies nach besten wissen und gewissen, aber ihr müsst natürlich individuell die impfentscheidung für euch fällen. von den medien her sehe ich aber eine art panikmache gegenüber dem impfstoff, die ich für nicht gerechtfertigt halte.
1. warum hat die wissenschaft ausgerechnet vor der schweinegrippe solche angst, die doch bislang recht glimpflich verläuft?
die letzten pandemien sind auch von einem schweinegrippevirus ausgegangen bzw. es war ein schweinegrippevirus dran beteiligt. schweine können sich sowohl mit der vogelgrippe wie auch der menschlichen grippe infizieren und das genetische material mixen. dies kann gefährlich sein. in der tat sind die bisherigen verläufe nicht besonders gravierend, aber wie die letzten tage zeigen, steigen die infektionszahlen jetzt im herbst/winter an (wie auch erwartet). mit zunehmenden infektionen ist die wahrscheinlichkeit größer, dass es zu mutationen kommt, die den erreger in eine sehr viel pathogenere art umwandeln. das kann sein, muss aber nicht. ist wie eine art russich roulette. da es zum glück noch nicht so viele pandemien gab (im letzten jahrhundert nur drei), hat man auch nur wenig daten auf die man zurückgreifen kann, es können aber verschiedene szenarien am computer simuliert werden und das schweinegrippevirus verbreitet sich halt sehr rasch. das ist auch der grund warum ich mich gegen schweinegrippe impfen lasse und bei der saisonalen noch am überlegen bin.
2. warum hat die regierung solch einen "schlechten" impfstoff bestellt, der nicht zugelassen ist. warum wird ein tierversuch am menschen durchgeführt?
in die kritik geraten ist der impfstoff, weil er adjuvantien und konservierungsmittel enthält. das ist aber nichts vollkommen neues und nicht ausgetestetes. (was genau das ist erklär ich noch). der impfstoff konnte kein normales zulassungsverfahren durchlaufen, da er schnell hergestellt werden musste (die schweinegrippe ist im april aufgetaucht und der impfstoff sollte im oktober bereit sein, viel weniger zeit als für den normalen grippeimpfstoff), sonst wären die impfdosen erst vorhanden, wenn die schweinegrippe sich voll ausgebreitet hätte. genau aus diesem grund gibt es in europa muster-pandemie-impfstoffe, die ein ordentliches zulassungsverfahren durchlaufen haben. tritt der pandemieerreger auf, wird an dem impfstoff nur der erregertyp ausgetauscht, der rest bleibt (also die adjuvantien, der konservierungsstoff und die trägersubstanz). an diesen musterimpfstoffen sind auch die nebenwirkungen erforscht und man muss davon ausgehen, dass sich diese auch nicht ändern. in europa gibt es vier dieser musterimpfstoffe: celvapan von baxter, focetria von novartis, pandemrix und daronrix beide von glaxo-smith-kline. pandemrix ist für die massenimpfung in deutschland, celvapan ist der "bundeswehr- und schwangeren-impfstoff".
3. was sind adjuvantien?
adjuvantien sind verstärkersubstanzen, die die immunantwort verstärken. dies ist nötig, da nur bruchstücke des virus eingesetzt werden, die ohne diese substanzen keine ausreichende immunantwort hervorbringen würden. mit den adjuvantien ist die immunantwort aber so, dass sie einen guten schutz gibt. dieser schutz funktioniert sogar meist auch dann, wenn sich das virus durch geringe mutation verändert hat. dies ist bei ganzvirusimpstoffen (celvapan) nicht der fall. ganzvirusimpfstoffe brauchen die verstärker nicht, da die immunantwort (aber auch die nebenwirkungen) von vornherein stärker ausfallen. bei impfstoffen aus inaktivierten virusteilen wird weniger virus benötigt, daher kann man aus der gleichen menge mehr impfdosen herstellen und das ist wichtig bei einem pandemieimpfstoff. bei dem pandemrix wird das adjuvans as03 eingesetzt, eine mischung aus squalen, polysorbat und vitamin e. alles produkte, die auch im menschen vorkommen und kein teufelszeug sind.
4. welcher konservierungsstoff ist enthalten? stimmt es, dass es das giftige quecksilber ist?
der konservierungsstoff heißt thiomersal und es stimmt, dass es eine quecksilberverbindung ist. er ist ein sehr gutes konservierungsmittel gegenüber bakterienwachstum und ist nötig, da die impfstoffe auch in mehrdosenbehältern erzeugt werden. bei der entnahme des impfstoffes würde die gefahr bestehen, dass der impfstoff verkeimt und unbrauchbar wäre. pro dosis sind 5µg enthalten, die für den menschen unbedenklich sind (man dürfte sonst keinen seefisch mehr essen). thiomersal ist auch in vielen kontaktlinsenpflegemitteln enthalten. früher stand es in verdacht bei kindern autismus auszulösen, die these ist aber mittlerweile veraltet. es ist nicht die modernste art einen impfstoff zu konservieren, aber auch keine schlechte.
5. wie schlimm sind die impfschäden?
dass das immunsystem reagiert ist normal und ja auch gewollt, schließlich will man einen schutz erreichen. die normale reaktion kann ein erkältungsgefühl, kopfschmerzen, muskelschmerzen oder rötung an der einstichstelle sein. aber auch all das muss nicht zutreffen. wenn ihr bislang auf impfungen stark reagiert habt, dann wird es bei dieser impfung wahrscheinlich auch der fall sein, wenn nicht glück gehabt. zu impfschäden kann man natürlich im vorfeld nichts sagen. in schweden sind 500.000 impfungen von pandemrix verabreicht worden, es gab bei 200 fällen mögliche nebenwirkungen wovon nur 10 wirklich relevant schienen.
LG Bianca
guckt mal, hab ich in einem andren Forum gefunden, wegen Impfung Schweinegrippe:
wenn man so etwas kopiert
Grüße
Gabi
Auch mal ein Zitat, auf das ich schon länger gewartet habe
Und Wolfgang Becker-Brüser vom pharmakritischen "arznei-telegramm" beklagt: "Das Problem ist, dass wir die Schweinegrippe nicht in Relation setzen zu anderen Infektionskrankheiten. Würden wir die normale Wintergrippe so aufmerksam verfolgen wie jetzt die Schweinegrippe, dann müsste man jeden Tag in den Medien Dutzende Tote beklagen. Die Leute werden weichgekocht, entscheiden dann nicht mehr rational."
LG,
Simone
Genauso ist es. Super! Danke für dieses Zitat!!!! LG
Genau, so denke ich auch! LG
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