extremes Fremdel-Kind... *lang*
Inspiriert durch den Beitrag ein Stück weiter unten, muss ich von meiner Maus auch mal berichten. Mache mir nämlich ganz schön Gedanken um ihr starkes Fremdeln-Verhalten, was schon mit ca. 5 Monaten anfing. Bei ihr ist es GANZ extrem: Schon wenn uns beim Spaziergang nur der Postbote begegnet (und sie im Ergo sitzt, also wirklich ganz nah bei mir) und ich kurz mit dem rede, fängt sie zu weinen an. Sie weint aber sogar auch, wenn ich oder mein Mann bloß telefonieren, weil wir da dann wohl eine andere Stimmlage haben, als wenn wir mit ihr sprechen. Das größte Drama hatte ich letzte Woche (bin bis heute noch nicht drüber hinweg): Nach langer Zeit wollte ich endlich mal wieder meine Haare tönen. Kind spielte friedlich, doch als ich reinkam mit der Farbe aufm Kopf (sah ja eigentlich nur aus, als wären die HAare nass) hat sie geweint, wie ich es NOCH NIE erlebt habe. Ich hab mir das Zeug dann auch gleich viel früher runtergewaschen, denn sie ließ sich gar nicht beruhigen. Auch danach erstmal nicht, als meine Haare wieder trocken waren. Musste sie dann mal kurz schlafen legen, und danach gings wieder. ... Der ganze Act tut mir heute noch leid, aber das hätte ich wohl nicht ahnen können! .... Gestern waren meine Eltern da, die auch nicht sehr oft kommen. Zum Glück haben sie sich zurückhaltend verhalten, so dass Lissy dann langsam auf meine Vater zugekrabbelt ist und sich auch anfassen ließ. Aber extrem zurückhaltend war sie trotzdem. Wenn meine Schwiemu zu ihr kommt (die wohnt leider im selben Haus wie wir), heult sie fast immer, denn die tatscht auch gleich an ihr rum, kitzelt an ihren Füßen (ich hab ihr soooo oft gesagt, dass sie das lassen soll) usw. Bei IHR kann ich das Heulen verstehen, denn wenn die da ist, würde ICH auch am liebsten heulen! ;-)
Aber jetzt mal zu meiner Frage: Hat(te) von euch auch wer so ein extremes Fremdelkind? Bei meinem Mann und mir ist sie das lustigste, aufgeschlossenste Baby. Absolut fröhlich, motorisch weit voraus usw. Aber mit fremden Menschen kann sie üüüberhaupt nicht. Nicht mal mit uns, wenn etwas anders an uns ist.
Wie lange dauert diese "Phase" denn??? Wir können zur Zeit nirgends mit ihr hingehen, auf keinen Geburtstag, zu keiner Freundin, nicht mal einfach so zu meinen Eltern.
Gibt es Hoffnung, dass das wieder besser wird?
Die Schwiemu sagt auch immer nur so fies: "Du musst sie halt mehr unter Leute bringen/zwingen und auch da mal heulen lassen! Da muss sie DURCH! Ihr verhätschelt sie zu sehr..." (das Übliche halt) Ich bring' das aber echt nicht übers Herz und denke mal, dass das Fremdeln noch bei jedem Kind irgendwann von selbst aufhört, oder? *seufz*
Für eure Hilfe oder Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar!
Grüßli,
Nicole plus zahnende Quengel-Lissymaus (28. Woche)
Re: extremes Fremdel-Kind... *lang*
Ich finde Fremdeln steht einem Kind zu- gehört einfach zur Entwicklung. (nach zu lesen z.B. in "Babyjahre" von Largo.) Ich verstehe das das für Euch schwierig ist, aber gar nciht mehr aus dem Haus gehen z.B. zu Einladungen oder zu den Großeltern ist bestimmt nicht der richtige Weg. ihr vereinsamt ja dann... :-( Ab-Erziehen durch Training kann man Fremdeln bestimmt nicht, aber ich würde trotzdem ganz normal aus dem Haus gehen - also ruhig "egoistisch" sein.
Die Kinder wurden in unser Leben geboren um unser Leben MIT UNS zu leben - und da gehört ein gewisser Alltag dazu.
Bestimmt ist es nur eine Phase....eine Phase....eine Phase...
Kopf hoch , auch das wird vorbei gehen
LG von Clode mit Amrei, inzwischen 12 ist und nie wirklich gefremdelt und Mimosen - Luis, der mit seinen 5,5 Monaten auch schon mal heult wenn jemand nur den Kopf in den KiWa steckt.....
Re: extremes Fremdel-Kind... *lang*
ich kann dir da leider gar keine tipps geben. aber das ist ja der hammer: lissy krabbelt auf den opa zu?! nima ist nur immer ganz verzweifelt am po-hochschieben und nachher wieder arme-hochdrücken - beides zusammen = fehlanzeige ;o)
wie ist lissy denn jetzt nachts? nima wird ja wieder gestillt nachts und wacht auch sonst mal auf. die absolute abhängigkeit vom schnulli ist aber nicht mehr da. bei euch?
übrigens: kannst du nicht etwas gegen deine schwiemu unternehmen? oder findet dein mann das ok, wie sie sich verhält? boah, also *ich* würde, wenns möglich ist, ja sogar ausziehen. in meinen eigenen 4 wänden muss ich mich 'sicher' fühlen...sorry, wenn ich mich da ungefragt einmische.
glg
alice
@Alice *lange Schwiemu-Antwort* --- gruuusel
Ach ja, die Schwiemu... das ist ein heißes Thema. :-( Ausziehen iss nich, weil uns die Hälfte des Hauses gehört. Wenn wir woanders wohnen würden, dann könnten wir es uns nicht mehr leisten, dass ich bei Lissy zu Hause bleibe (möchte ich in den ersten drei Jahren unbedingt). In letzter Zeit halten wir die Schwiemu aber total auf Abstand, was mir sehr recht ist. Anfangs war es ja so, dass sie ungefragt immer in unsere Wohnung (sogar mal in unser SCHLAFZIMMER!) reingeplatzt ist. Habe das sogar ganze 5 Jahre lang mitgemacht (naja, damals war ich ja selbst nur selten daheim), aber als Lissy da war, haben wir dann irgendwann die Eingangstür immer abgeschlossen. Seit sie klopfen "muss", kommt sie jetzt nicht mehr hoch zu uns und ruft bei meinem Mann an, wenn irgendwas Dringendes ist. Ich kann's kaum beschreiben, aber sie ist wirklich eine sehr unsympathische Frau. Momentan kriegen wir immer mit, wie sie hinter unserem Rücken lästert beim Uropa oder bei ihrem Bruder (behauptet, unser Kind würde ständig "brüllen", wir würden nie mit ihr rausgehen, mein Mann wäre total faul, seit Lissy da ist und ICH wäre "kontaktscheu und völlig durchgedreht" - Arrrrgh! Alles nur, weil wir jetzt Grenzen wahren und es nicht mehr nach ihrer Nase geht)... Da hilft nichts anderes als soviel Abstand wie möglich halten. *seufz* Ist so ein absoluter Leidenspunkt in meinem Leben, für den es keine Aussicht auf Besserung gibt. Jedenfalls im Moment nicht. Es ist mir auch wichtig, jetzt Vollzeit für Lissy dazusein.
Mein Mann hat erst jetzt durch das Baby so richtig erkannt, dass seine Mutter anders ist als andere Menschen, um es mal harmlos auszudrücken. Er ist zum Glück gänzlich auf meiner Seite... Muttchen hat große Schwierigkeiten damit, dass sie ihren 37jährigen Sohn nicht mehr unter der Knute hat. *grusel* Sie ist wirklich ein Drachen! Da könnt' ich echt Geschichten erzählen... Um nur EINE Sache zu nennen: Sie hat ja einen riiiiesigen Gartenteich hinter'm Haus. Von Anfang an hat sie kategorisch abgelehnt, den Teich in irgendeiner Form abzusichern und noch so blöde Sprüche gehabt ("meine Freundin hat 5 Kinder und 7 Enkel, und keins von denen ist je in ihrem Teich ertrunken!"... hahaaa). Wir werden das Teil im nächsten Frühjahr zwangs-absichern (wir sind da auch gesetzlich voll im Recht) und es wird leider wohl auch so sein, dass ich mit Lissy dann eher immer zu meinen Eltern fahre zum Draußen-Spielen. Die haben einen Riesengarten ohne Teich und sind überhaupt viel näher an der Natur. Vor allem ist da keine blöde Schwiemu in der Nähe. Aber du siehst, was für ein herzloser Mensch diese Frau ist. Und das war nur einer von ihren fiesen Sprüchen.
Unsere Nächte? Naja, ca. 2 oder 3 Wochen lang war es mal besser und sie konnte auch ohne Schnuller weiterschlafen. Seit einer Woche mäkelt sie nachts aber auch wieder oft, braucht den Schnulli usw. Ich nehme an, es hängt mit den ersten zwei Zähnchen zusammen, die jetzt langsam am Durchkommen sind. Aber es ist längst nicht mehr so schlimm wie noch vor ein paar Wochen, als sie manchmal jede halbe Stunde lang wach war. Wir haben festgestellt, dass sie eigentlich bis morgens gegen 4 oder 5 Uhr problemlos selbst wieder einschläft, aber danach müssen wir ihr dann wieder den Schnulli geben, so oft sie ihn haben will. Das macht mir aber nichts aus, denn einige Stunden sind ja jetzt doch ruhig und verschaffen uns den nötigen Schlaf.
Krabbeln: Naja, es ist noch mehr ein Robben, aber damit kommt sie schon ziemlich schnell voran (seit sie ca. 5 Monate alt ist). Mit dem richtigen Krabbeln fängt es jetzt gaaanz langsam an. Sie hockt oft auf allen vieren und wippt rum, bewegt sich manchmal auch schon ein Stück vorwärts. Aber mit der Arm-Koordination klappts noch nicht so recht... *lach* Dafür robbt sie aber wirklich schnell, wenns was Interessantes zu sehen gibt. Das sind natürlich immer die Erwachsenen-Sachen, denn Babyspielzeug ist grundsätzlich langweilig. *grins*
Jetzt quengelt sie gerade wieder ganz doll, weil ich hier so viel tippe, ohne sie zu beachten.
Ganz liebe Grüße an dich und hoffentlich auch bald mal wieder erholsame Nächte!!!!
LG,
Nicole
Re: @Alice *lange Schwiemu-Antwort* --- gruuusel
die verwandtschaft meines mannes finde ich wirklich eine bereicherung, dafür hab ich so meine probleme mit meiner seite. du siehst, es geht halt nirgendwo rund.
ach übrigens zum erwachsenen-/babyspielzeug. war mit nima heute einkaufen - musste die einkäufe direkt hinter ihm in den maxi cosi im einkaufwagen deponieren - da hat er immer so teile mit scharfen plastikkanten zu sich vorgezogen (ich frag mich bloss wie) - und wie wild protestiert, als ich ihm sie weggenommen habe ;o) - will halt nicht, dass er sich daran schneidet oder wehtut. dabei hatte er so einiges spielzeug dabei...
merci für die nacht-wünsche - jetzt, wo ich diesen magen-darm-infekt los zu sein scheine, geht es eigentlich auch - man gewöhnt sich ja an alles ;o)
glg
alice
Re: extremes Fremdel-Kind... *lang*
Re: extremes Fremdel-Kind... *lang*
Danke für deine aufmunternden Worte!!! Das tut richtig gut. Ich mach mir ja schon dauernd Sorgen, ob ich Lissy nicht rechtzeitig genug unter Leute gebracht habe... Aber es scheint doch eher am Naturell zu liegen, ob ein Baby viel oder wenig fremdelt. Ich würde sie auf keinen Fall bei jemanden auf den Arm lassen, wenn sie weint! Momentan reicht ja schon die Anwesenheit eines Fremden (oder von mir mit fremder Frisur)... Mit dem lauten Lachen des Opas ist es bei uns genauso: Sie reagiert total sensibel auf Geräusche und Lautstärke-Wechsel. Familienfeiern versuche ich momentan einfach zu vermeiden, auch wenn dann alle immer nach ihr fragen und dumme Sprüche klopfen. Irgendwann wird sie dafür auch alt genug sein, um besser mit vielen Menschen umgehen zu können. Und die Familienmitglieder sind bei so einer Feier ja auch nie zurückhaltend (egal, was man sagt, dass das Baby Zeit braucht und erstmal aus der Entfernung gucken muss), sondern tatschen gleich an dem armen Kind rum. Grrrrrrr!
Danke jedenfalls für dein aufmunterndes Posting! Ich fände es gar nicht schlecht, wenn Lissy so würde wie deine Tochter: Fremden gegenüber zurückhaltend finde ich SEHR postiv (auch wenn das eher aufdringlichen Menschen nicht passt)!!!!!
Liebe Grüße,
Nicole
Re: extremes Fremdel-Kind... *lang*
ich denke Lissy ist einfach besonders sensibel - jedes Kind ist anders.... Leni ist das Gegenteil, sie unterscheidet fast gar nicht zwischen "noch nie gesehen" und "Papa" ;-)))) naja das war jetzt etwas übertrieben.
Vielleicht könntet Ihr mit *einer* Person anfangen, die sie regelmässig sieht (und die nicht die SchwieMu ist *gg*). Ich glaube schon auch, dass Kinder, die früher fremdbetreut sind, sich vielleicht (aber eben nur vielleicht) etwas leichter tun mit unbekannten Personen. Aber insgesamt ist es eben einfach typabhängig. Und später kann das ja auch durchaus von Vorteil sein, dass sie eher zurückhaltend ist (nicht mit jedem mitgehen und vertrauensselig sein...).
Aber ich würde schon mal mit ihre zu einer Freundin gehen, wenn Du eine ruhige und verständnisvolle Freundin hast, an die sie sich langsam gewöhnen kann, müsste das ja eher machbar sein als der Geburtstag... das ist vielleicht zur Zeit einfach zu heftig für sie.
jetzt motzt meine auch mal wieder rum...
lg
Frauke
Re: extremes Fremdel-Kind... *lang*
Meine Josi (jetzt 3 Jahre) war genauso. Ich glaube, sie kam auf die Welt und hat gefremdelt *gr*. Ich hab mir damals auch recht viel nen Kopf drüber gemacht. Ich wollte sie ja niemanden vorenthalten aber es brach mir auch das Herz wenn sie mit Heulen anfing.
Wir haben es dann so genommen wie es ist und unsere Umwelt hat es nach und nach auch kapiert *g*. Mehr Tips kann ich dazu nicht geben - einfach das Kind so akzeptieren wie es ist und nicht versuchen gegenzuwirken - da wirds nur schlimmer.
Mit einem Jahr wurde es dann Schritt für Schritt besser (aber in ganz kleinen Schritten). Heute mit 3 Jahren ist sie schüchtern gegenüber Fremden ansonsten unheimlich aufgeschlossen.
LG Jessi
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